An der Berufsschule hat die Zukunft begonnen
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An der Berufsschule hat die Zukunft begonnen
Autowerkstätten müssen sich umstellen und brauchen Fachleute, die sich mit Elektrofahrzeugen auskennen.
Lautlos gleitet der schneeweiße Wagen vom Parkplatz der Schule. Es ist ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerer, oder genauer: Der erste Opel Ampera überhaupt, der in Niedersachsen angemeldet wurde. Ein Schulungsobjekt für die angehenden Kfz-Mechatroniker.
Hybrid- und Elektroautos drängen mit Kraft auf den Markt. In den meisten Autowerkstätten aber fehlt es noch an Fachleuten, die sich mit der Wartung und Reparatur der neuen Modelle auskennen.
„Die Werkstätten müssen sich komplett umstellen“, so die Prognose von Klaus Gerke, Koordinator Fahrzeugtechnik an der Heinrich-Büssing-Berufsschule. Die Schule unterstützt diese Entwicklung: In Braunschweig werden nicht nur die Auszubildenden mit den neuen Techniken vertraut gemacht, sondern auch die Lerninhalte für alle künftigen Auszubildenden in Niedersachsen auf den neuesten Stand gebracht.
Nach einem landesweiten Auswahlverfahren des Kultusministeriums ist an der Heinrich-Büssing-Schule eines von drei niedersächsischen Innovations- und Zukunftszentren für Alternative Antriebstechnik in der Fahrzeugtechnik entstanden. Die Schule wurde mit den modernsten Fahrzeugen und Laboren ausgestattet: „Wir sind auf einem Stand, der europaweit einmalig ist“, freut sich Gerke.
Zum Fuhrpark der Schule gehört eben jener schneeweiße Ampera, der dank eines benzinbetriebenen Zusatzmotors eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern erreicht. Zudem stehen in der Lernwerkstatt ein Mercedes-Hybrid-LKW (einer von 50 in ganz Deutschland) und ein Elektro-Kleinlaster mit aufgebauter Brennstoffzelle. „Da haben wir das beste, was es derzeit auf dem Markt gibt“, sagt Klaus Gerke. Dem Konjunkturpaket II verdanke die Schule, dass auch neue Labore eingerichtet werden konnten. Mit Hilfe des Braunschweiger PPP-Projektes wird der gesamte Lernwerkstattbereich saniert.
Klaus Gerke öffnet die Motorhaube des Elektrofahrzeugs. Auch für den Laien ist auf den ersten Blick erkennbar: Hier sieht es anders aus als im Motorraum eines Autos mit Verbrennungsmotor. Das Getriebe fehlt, ebenso die Ölwanne und die Benzinversorgung…
„Wer ein Elektroauto repariert, muss sich damit auskennen. Es handelt sich um Hochspannungsfahrzeuge. Wer daran arbeitet, muss in der Lage sein, es spannungsfrei zu schalten, ansonsten ist es lebensgefährlich“, erklärt Gerke und gibt ein Beispiel: „Nutzt man ein verkehrtes Ladegerät, kann einem die Batterie um die Ohren fliegen.“
Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Kfz-Mechatroniker, aber auch Berufskraftfahrer und Karosseriebauer sich künftig mit verschiedenen elektrischen Motoren, mit Brennstoffzellen und Hybridantrieben auskennen. Die Braunschweiger tüfteln derzeit aus, wie sich die Lerninhalte verändern müssen. Welche neuen Bauteile und Batterietechniken gibt es? Was tun, wenn der Elektromotor brummt? Welche Betankungsmöglichkeiten gibt es? Gerke erklärt: „Dieses Wissen müssen wir in die Ausbildung integrieren, das muss jeder Kfz-Mechatroniker und jeder Karosseriebauer drauf haben.“ Zusätzliche Ausbildungsberufe für E-Autos soll es nicht geben.
Die in Braunschweig entwickelten Lerninhalte und Unterrichtsmaterialien kann sich jede Schule vom niedersächsischen Bildungsserver runterladen. Berufsschullehrer aus ganz Niedersachsen kommen nach Braunschweig, um sich fortbilden zu lassen. „Eine Kooperation mit anderen Berufsschulen ist notwendig, da die Ausstattung dort noch nicht so gut ist wie bei uns“, erklärt Gerke. Aber das wird sich ändern, davon ist er überzeugt: „Wir leben hier die Zukunft.“ Klaus Gerke glaubt fest an die E-Mobilität – und wenn er mit dem weißen Ampera der Berufsschule unterwegs ist, tut es ihm fast ein bisschen leid, dass er privat noch ein herkömmliches Auto fährt...
Quelle
Lautlos gleitet der schneeweiße Wagen vom Parkplatz der Schule. Es ist ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerer, oder genauer: Der erste Opel Ampera überhaupt, der in Niedersachsen angemeldet wurde. Ein Schulungsobjekt für die angehenden Kfz-Mechatroniker.
Hybrid- und Elektroautos drängen mit Kraft auf den Markt. In den meisten Autowerkstätten aber fehlt es noch an Fachleuten, die sich mit der Wartung und Reparatur der neuen Modelle auskennen.
„Die Werkstätten müssen sich komplett umstellen“, so die Prognose von Klaus Gerke, Koordinator Fahrzeugtechnik an der Heinrich-Büssing-Berufsschule. Die Schule unterstützt diese Entwicklung: In Braunschweig werden nicht nur die Auszubildenden mit den neuen Techniken vertraut gemacht, sondern auch die Lerninhalte für alle künftigen Auszubildenden in Niedersachsen auf den neuesten Stand gebracht.
Nach einem landesweiten Auswahlverfahren des Kultusministeriums ist an der Heinrich-Büssing-Schule eines von drei niedersächsischen Innovations- und Zukunftszentren für Alternative Antriebstechnik in der Fahrzeugtechnik entstanden. Die Schule wurde mit den modernsten Fahrzeugen und Laboren ausgestattet: „Wir sind auf einem Stand, der europaweit einmalig ist“, freut sich Gerke.
Zum Fuhrpark der Schule gehört eben jener schneeweiße Ampera, der dank eines benzinbetriebenen Zusatzmotors eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern erreicht. Zudem stehen in der Lernwerkstatt ein Mercedes-Hybrid-LKW (einer von 50 in ganz Deutschland) und ein Elektro-Kleinlaster mit aufgebauter Brennstoffzelle. „Da haben wir das beste, was es derzeit auf dem Markt gibt“, sagt Klaus Gerke. Dem Konjunkturpaket II verdanke die Schule, dass auch neue Labore eingerichtet werden konnten. Mit Hilfe des Braunschweiger PPP-Projektes wird der gesamte Lernwerkstattbereich saniert.
Klaus Gerke öffnet die Motorhaube des Elektrofahrzeugs. Auch für den Laien ist auf den ersten Blick erkennbar: Hier sieht es anders aus als im Motorraum eines Autos mit Verbrennungsmotor. Das Getriebe fehlt, ebenso die Ölwanne und die Benzinversorgung…
„Wer ein Elektroauto repariert, muss sich damit auskennen. Es handelt sich um Hochspannungsfahrzeuge. Wer daran arbeitet, muss in der Lage sein, es spannungsfrei zu schalten, ansonsten ist es lebensgefährlich“, erklärt Gerke und gibt ein Beispiel: „Nutzt man ein verkehrtes Ladegerät, kann einem die Batterie um die Ohren fliegen.“
Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Kfz-Mechatroniker, aber auch Berufskraftfahrer und Karosseriebauer sich künftig mit verschiedenen elektrischen Motoren, mit Brennstoffzellen und Hybridantrieben auskennen. Die Braunschweiger tüfteln derzeit aus, wie sich die Lerninhalte verändern müssen. Welche neuen Bauteile und Batterietechniken gibt es? Was tun, wenn der Elektromotor brummt? Welche Betankungsmöglichkeiten gibt es? Gerke erklärt: „Dieses Wissen müssen wir in die Ausbildung integrieren, das muss jeder Kfz-Mechatroniker und jeder Karosseriebauer drauf haben.“ Zusätzliche Ausbildungsberufe für E-Autos soll es nicht geben.
Die in Braunschweig entwickelten Lerninhalte und Unterrichtsmaterialien kann sich jede Schule vom niedersächsischen Bildungsserver runterladen. Berufsschullehrer aus ganz Niedersachsen kommen nach Braunschweig, um sich fortbilden zu lassen. „Eine Kooperation mit anderen Berufsschulen ist notwendig, da die Ausstattung dort noch nicht so gut ist wie bei uns“, erklärt Gerke. Aber das wird sich ändern, davon ist er überzeugt: „Wir leben hier die Zukunft.“ Klaus Gerke glaubt fest an die E-Mobilität – und wenn er mit dem weißen Ampera der Berufsschule unterwegs ist, tut es ihm fast ein bisschen leid, dass er privat noch ein herkömmliches Auto fährt...
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