Das Schmiede- ,Sattler- und Wagnerhandwerk
Seite 1 von 1
Das Schmiede- ,Sattler- und Wagnerhandwerk
Auch die Mühlen des Dorfes wurden durch die einheimischen Metall- und Holzhandwerker in Stand gehalten. Es gab teilweise 4 Schmieden in Mündersbach, und zwar eine in Struwwels Haus, eine hinter Duns Haus, eine auf dem Grundstück von Rolf Köhler, und die vierte Schmiede am Schulweg, die heute noch im Oberdorf unter Manfred Neuer geführt wird.
Die Zimmerleute oben auf dieser Seite stehen vor der Schmiede die hier unten links abgebildet ist (Rolf Köhlers Grundstück). Von Neuers Schmiede, die heute in Teilen noch existiert, gibt es scheinbar, trotz Nachfrage keine Bilder, schade. Diese Schmiedevielfalt zeugt davon, das sehr viele Gebrauchsgegenstände durch die Handfertigkeit der Schmiede entstanden. Das ging von einfachen Werkzeugen und Arbeitsvorrichtungen über Pflüge und Eggen, samt Transporthilfen, dem Vorderwagen des Pfluges, dem Eggenschlitten für die Egge , das Anfertigen und Anbringen von Hufeisen der verschiedensten Formen für Pferde und Kühe. Außerdem war bei verschiedenen Gebrauchsgegenständen die Zusammenarbeit mit dem Wagner, und dem Sattler erforderlich. Beim Wagner musste der Schmied verschiedene Stahlreifen, Hülsen und Bolzen für die Felgen und ihren Achslagern sowie die Metallteile der Wagenbremsen beisteuern. Der Sattler benötigte vom Schmied Haken, Ösen, Ringe und Ketten mit denen er die Zuggeschirre von Pferd und Kuh ausstattete.
Als in den 40iger Jahren die ersten Kraftwagen wegen des Erreichens ihrer Lebensdauer ausrangiert wurden, waren es die Schmiede, die mit diesen alten Autorädern einen neuen, leisen und leichtgängigen Universalerntewagen bauten, den "Gummiwagen". Das beschauliche Knarren und Knirschen der hölzernen Wagen war zum Aussterben verurteilt.
Wie man sieht, wurde in der Vergangenheit, in so einem kleinen Dorf alles produziert was benötigt wurde. Diese Dorfgemeinschaften waren eigenständig und überlebensfähig, dank eines starken sozialen Zusammenhalts der Bewohner. Man war mit dem zufrieden, was man hatte. Es wurde geerntet was die Natur her gab. Gedüngt wurde mit den Ausscheidungen von Mensch und Tier, sowie allen anfallenden Pflanzenabfällen. Rübenblätter z.B., soweit sie während der Ernte nicht verfüttert wurden, blieben gleich auf dem Feld und wurden wieder eingepflügt. Ein Kreislauf, der keinerlei Umweltbelastungen erzeugte.
Der letzte Wagner war Walter Schneider (Neifen Walter). Bei ihm konnte man alle Gebrauchsgüter die aus Holz waren, machen lassen. Vom Hackenstiel übers Tellerbord bis zum hochbelastbaren hölzernen Erntewagen. Als Kinder hockten wir oft in seiner Werkstatt und lauschten den Erzählungen aus seiner Jugendzeit. Aus seinen Geschichten haben wir manchen Unfug übernommen, den wir in jugendlichem Übermut verfügt haben. Vorbei, es war die gute, alte Zeit. Im Gegensatz zu Heute, der Zeit der Globalisierung, der Gleichmachung. Alte Traditionen und Gemeinschaften lösen sich auf. Einfließende Amerikanismen verwässern die Kultur und schaffen ein Denken, bei dem es nur noch um materielle Dinge geht, ein Wachstumsdenken, das unsere Mutter Erde auf Dauer nicht befriedigen kann. Wir entnehmen mehr, als wir zurück geben, ein verhängnisvolles Tun.
Quelle
Die Zimmerleute oben auf dieser Seite stehen vor der Schmiede die hier unten links abgebildet ist (Rolf Köhlers Grundstück). Von Neuers Schmiede, die heute in Teilen noch existiert, gibt es scheinbar, trotz Nachfrage keine Bilder, schade. Diese Schmiedevielfalt zeugt davon, das sehr viele Gebrauchsgegenstände durch die Handfertigkeit der Schmiede entstanden. Das ging von einfachen Werkzeugen und Arbeitsvorrichtungen über Pflüge und Eggen, samt Transporthilfen, dem Vorderwagen des Pfluges, dem Eggenschlitten für die Egge , das Anfertigen und Anbringen von Hufeisen der verschiedensten Formen für Pferde und Kühe. Außerdem war bei verschiedenen Gebrauchsgegenständen die Zusammenarbeit mit dem Wagner, und dem Sattler erforderlich. Beim Wagner musste der Schmied verschiedene Stahlreifen, Hülsen und Bolzen für die Felgen und ihren Achslagern sowie die Metallteile der Wagenbremsen beisteuern. Der Sattler benötigte vom Schmied Haken, Ösen, Ringe und Ketten mit denen er die Zuggeschirre von Pferd und Kuh ausstattete.
Als in den 40iger Jahren die ersten Kraftwagen wegen des Erreichens ihrer Lebensdauer ausrangiert wurden, waren es die Schmiede, die mit diesen alten Autorädern einen neuen, leisen und leichtgängigen Universalerntewagen bauten, den "Gummiwagen". Das beschauliche Knarren und Knirschen der hölzernen Wagen war zum Aussterben verurteilt.
Wie man sieht, wurde in der Vergangenheit, in so einem kleinen Dorf alles produziert was benötigt wurde. Diese Dorfgemeinschaften waren eigenständig und überlebensfähig, dank eines starken sozialen Zusammenhalts der Bewohner. Man war mit dem zufrieden, was man hatte. Es wurde geerntet was die Natur her gab. Gedüngt wurde mit den Ausscheidungen von Mensch und Tier, sowie allen anfallenden Pflanzenabfällen. Rübenblätter z.B., soweit sie während der Ernte nicht verfüttert wurden, blieben gleich auf dem Feld und wurden wieder eingepflügt. Ein Kreislauf, der keinerlei Umweltbelastungen erzeugte.
Der letzte Wagner war Walter Schneider (Neifen Walter). Bei ihm konnte man alle Gebrauchsgüter die aus Holz waren, machen lassen. Vom Hackenstiel übers Tellerbord bis zum hochbelastbaren hölzernen Erntewagen. Als Kinder hockten wir oft in seiner Werkstatt und lauschten den Erzählungen aus seiner Jugendzeit. Aus seinen Geschichten haben wir manchen Unfug übernommen, den wir in jugendlichem Übermut verfügt haben. Vorbei, es war die gute, alte Zeit. Im Gegensatz zu Heute, der Zeit der Globalisierung, der Gleichmachung. Alte Traditionen und Gemeinschaften lösen sich auf. Einfließende Amerikanismen verwässern die Kultur und schaffen ein Denken, bei dem es nur noch um materielle Dinge geht, ein Wachstumsdenken, das unsere Mutter Erde auf Dauer nicht befriedigen kann. Wir entnehmen mehr, als wir zurück geben, ein verhängnisvolles Tun.
Quelle
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Mo März 18, 2024 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker
» R.i.P. Manfred Wüstefeld
So Dez 10, 2023 9:07 am von checker
» R.I.P. Holger
Fr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy
» R.I.P Rudolf HAASE
Do Sep 21, 2023 5:55 am von Andy
» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Do Aug 03, 2023 1:58 am von Andy
» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Do Aug 03, 2023 1:55 am von Andy