Nationalsozialistisches Erziehungsprogramm / Ausbildungsordnung
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Nationalsozialistisches Erziehungsprogramm / Ausbildungsordnung
Ziel und Aufgabe der Akademie war die Ausbildung von hauptamtlichen Funktionären und die Schaffung eines Berufsbildes für die "Jugendführer", die die Entwicklung der HJ zu einer Staatsjugend befördern sollten. Neben Familie und Schule sollte die HJ, geführt von gezielt ausgebildeten jungen Männern, die dritte wichtige Erziehungsinstanz im nationalsozialistischen Staat darstellen und die Jugend im Geiste nationalsozialistischer Ideologie schulen. Die nach- bzw. außerschulische Ausbildung der Jugendlichen in der HJ wurde gemäß dem Führerprinzip ausgerichtet und im Sinne einer totalitären "Formationserziehung" (nach dem Vorbild der SA) zur Festigung der nationalsozialistischen Idee und Disziplinierung der Jugend eingesetzt.
Aufnahmekriterien
Die Aufnahme in die "Akademie für Jugendführung" erfolgte auf der Basis sogenannter "Ausleselager", in denen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten getestet und die Führungsqualitäten der Anwärter geprüft wurden. Es wurde nach allseitig veranlagten Führerpersönlichkeiten gesucht. Die soziale Herkunft spielte dabei offiziell keine Rolle.
Voraussetzungen zur Aufnahme an die Akademie für Jugendführung (Ausbildungsordnung der Reichsjugendführung vom 23.02.1938)
"1. Nachweis der deutschblütigen Abstammung
2. Einwandfreier gesundheitlicher und erbgesundheitlicher Untersuchungsbefund
3. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
4. Abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur.
Der Anwärter nimmt an einem Vorausleselehrgang teil. Nach erfolgreicher Ableistung der Arbeitsdienst- und Wehrpflicht wird vom Anwärter die Erfüllung folgender Aufgaben verlangt:
1. Viermonatige Tätigkeit als Mitarbeiter in einer Gebietsführung
2. Achtwöchiger Lehrgang in der Reichsführerschule Potsdam
3. Einjährige Ausbildung auf der Akademie für Jugendführung in Braunschweig
4. Dreiwöchige Ausbildung in der Industrie des Inlandes und sechsmonatige Ausbildung im Ausland
5. Abschlußprüfung."
Lehrgangsaufbau
Die Ausbildung bestand zur Häfte aus weltanschaulich-politischer Schulung, welche Rassenkunde, Vererbungslehre, Geschichte, Führungslehre, Politik, Geographie und Religionskunde beinhaltete, und zur anderen Hälfte aus körperlicher Ertüchtigung sogenannter Leibeserziehung. Ferner gab es Unterricht in Jugendkunde und Sprach- und Musikerziehung.
Seminarhäuser der Akademie
Besonderheiten
Anders als bei anderen NS-Schulen wurde auf die übliche Kasernierung verzichtet und eine Unterbringung in Einzelzimmern vorgesehen. Insgesamt war die Braunschweiger Akademie sehr gut ausgestattet, um den elitären Charakter der Institution zu unterstreichten (Innenarchitektur).
Potentielle Laufbahn eines Auszubildenden
Nach einem halben Jahr Ausbildung an der Akademie für Jugendführung und einem anschließenden Auslandsaufenthalt wurde der Auszubildende auf eine Mindestzeit von 12 Jahren für den Dienst in der HJ verpflichtet. Noch während der Ausbildung sollten die Anwärter auswählen, ob sie nach den obligatorischen 12 Jahren in den Dienst der Partei oder des Staates treten wollten. Mit bestandenem Examen bekamen die Studenten ein Diplom als Jugendführer des Deutschen Reiches und wurden zum sogenannten Stammführer ernannt, was die Aufnahme in das Führerkorps bedeutete.
Quellen
Bültemann, Manfred: Architektur für das Dritte Reich. Die Akademie für Deutsche Jugendführung in Braunschweig. Berlin 1986, S.59ff.
Rühle, G. (Hg.): Das Dritte Reich. Berlin 1938, S. 132ff.
Aufnahmekriterien
Die Aufnahme in die "Akademie für Jugendführung" erfolgte auf der Basis sogenannter "Ausleselager", in denen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten getestet und die Führungsqualitäten der Anwärter geprüft wurden. Es wurde nach allseitig veranlagten Führerpersönlichkeiten gesucht. Die soziale Herkunft spielte dabei offiziell keine Rolle.
Voraussetzungen zur Aufnahme an die Akademie für Jugendführung (Ausbildungsordnung der Reichsjugendführung vom 23.02.1938)
"1. Nachweis der deutschblütigen Abstammung
2. Einwandfreier gesundheitlicher und erbgesundheitlicher Untersuchungsbefund
3. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung, körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
4. Abgeschlossene Berufsausbildung oder Abitur.
Der Anwärter nimmt an einem Vorausleselehrgang teil. Nach erfolgreicher Ableistung der Arbeitsdienst- und Wehrpflicht wird vom Anwärter die Erfüllung folgender Aufgaben verlangt:
1. Viermonatige Tätigkeit als Mitarbeiter in einer Gebietsführung
2. Achtwöchiger Lehrgang in der Reichsführerschule Potsdam
3. Einjährige Ausbildung auf der Akademie für Jugendführung in Braunschweig
4. Dreiwöchige Ausbildung in der Industrie des Inlandes und sechsmonatige Ausbildung im Ausland
5. Abschlußprüfung."
Lehrgangsaufbau
Die Ausbildung bestand zur Häfte aus weltanschaulich-politischer Schulung, welche Rassenkunde, Vererbungslehre, Geschichte, Führungslehre, Politik, Geographie und Religionskunde beinhaltete, und zur anderen Hälfte aus körperlicher Ertüchtigung sogenannter Leibeserziehung. Ferner gab es Unterricht in Jugendkunde und Sprach- und Musikerziehung.
Seminarhäuser der Akademie
Besonderheiten
Anders als bei anderen NS-Schulen wurde auf die übliche Kasernierung verzichtet und eine Unterbringung in Einzelzimmern vorgesehen. Insgesamt war die Braunschweiger Akademie sehr gut ausgestattet, um den elitären Charakter der Institution zu unterstreichten (Innenarchitektur).
Potentielle Laufbahn eines Auszubildenden
Nach einem halben Jahr Ausbildung an der Akademie für Jugendführung und einem anschließenden Auslandsaufenthalt wurde der Auszubildende auf eine Mindestzeit von 12 Jahren für den Dienst in der HJ verpflichtet. Noch während der Ausbildung sollten die Anwärter auswählen, ob sie nach den obligatorischen 12 Jahren in den Dienst der Partei oder des Staates treten wollten. Mit bestandenem Examen bekamen die Studenten ein Diplom als Jugendführer des Deutschen Reiches und wurden zum sogenannten Stammführer ernannt, was die Aufnahme in das Führerkorps bedeutete.
Quellen
Bültemann, Manfred: Architektur für das Dritte Reich. Die Akademie für Deutsche Jugendführung in Braunschweig. Berlin 1986, S.59ff.
Rühle, G. (Hg.): Das Dritte Reich. Berlin 1938, S. 132ff.
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