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Was versteht man unter den Decknamen Riese

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Was versteht man unter den Decknamen Riese Empty Was versteht man unter den Decknamen Riese

Beitrag  Andy Sa Jan 04, 2014 9:00 pm

Nein nicht der weiße Riese und mit Wachmittel hat das auch nicht zu tun.
Vielmehr handelt es sich bei Riese um das nicht fertig gestellten letzten neuen Führerbunker.Dazu haben wir folgendes gefunden:

Die Entwicklung der militärischen Lage hatte die deutsche Wehrmachtführung schon im Herbst 1943 zu der Erkenntnis kommen lassen, daß für den Fortgang des Krieges ein neues stationäres Hauptquartier von Nöten sei. Die Führung von Ostpreußen („Wolfsschanze“ und „Mauerwald“) entsprach vor allem aus territorialen Gründen längst nicht mehr den Erfordernissen der Truppenführung. Infolge dessen plante man den Ausbau von vier Hauptquartieren für Hitler und die Wehrmachtführung sowie für die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtteile Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine im Raum Fürstenstein - Charlottenbrunn - Schweidnitz in Schlesien mit dem Decknamen „Riese“ für den gesamten Raum.

Aus fernmeldetechnischer Sicht ließ der zu erwartende hohe Bedarf an Fernsprech-, Fernschreib- und Funktast-leitungen und ihr Qualitätsanspruch für die neuen Hauptquartiere die gleichen Bedingungen und Anforderungen entstehen, wie sie bei allen bis dahin gebauten Führungsstellen zu bewältigen waren. Die neuen Führungsstellen mußten rechtzeitig und sicher in das Fernkabelnetz der Deutschen Reichspost eingebunden werden. Am 20. Januar 1944 erhielt das Reichspostministerium den Leitungsbedarf mit dem Auftrag die Durchbringungsmög-lichkeit der Leitungen prüfen zu lassen. Geplant waren vier neue Nachrichtenzentralen mit den Decknamen "Rüdiger" für Hitler und das OKW, „Irene“ für das OKH, "Seestern" für den Oberbefehlshaber der Kriegmari-ne und die Seekriegsleitung sowie "LV 1100" für den Oberbefehlshaber der Luftwaffe und seinen Generalstab. Die geplanten endgültigen Standorte der Zentralen - außer der "LV 1100", die in Niedersalzbrunn und „Rüdiger“ die im Schloß Fürstenstein - entstehen sollten - sind z.Z. noch nicht mit Sicherheit identifiziert.

Die Prüfung sollte also die Frage beantworten, ob die angeforderten Leitungen von den derzeitigen Vermittlun-gen "Wolfsschanze" bei Rastenburg, "Anna" im Mauerwald (GenstdH), "Bismarck" in Lanke bei Bernau (SKl) und "LV 800" in Goldap (GenstdLw). nach den neuen Vermittlungen in Schlesien weiterzuschalten wären. Am 1. März 1944 erörterte der Fernmeldekabel-Planungsausschuss beim OKW - dem Vertreter der Wehrmacht und der DRP angehörten - die vorgelegten Prüfungsergebnisse. Zur Anbindung der neuen Hauptquartiere an das Fernkabelnetz sollten drei, über Freiburg führende Fernkabel nach Liegnitz, Kattowitz und Niesky ausgelegt werden, die ihren gemeinsamen Ausgangspunkt vorerst im bestehenden Verstärkeramt Schweidnitz hatten. Später sollte an seine Stelle ein unterirdisches, verbunkertes Verstärkeramt Schweidnitz II treten. Da die Fern-meldebauarbeiten unverzüglich begonnen wurden, waren am 31. März 1944 bereits 63 von insgesamt 431 Kilo-metern der drei Fernkabel ausgelegt. Weitere von der DRP vorgeschlagene Kabel - die die Anbindung wesentlich verbessert hätten - wurden wegen unzureichender Bereitstellung von Rohstoffen, insbesondere Kupfer, abgelehnt.

Spätestens im Frühsommer mußte man beim Chef Heeresnachrichtenwesen zur Kenntnis nehmen, daß die Bau-arbeiten in den Stollen und an den anderen ober- und unterirdischen Bauten der Hauptquartiere nicht mit den fernmeldetechnischen Arbeiten Schritt hielten. Dadurch aber konnten die Endeinrichtungen, d.h. die Nachrich-tenzentralen und anderen fernmeldetechnischen Anlagen nicht wie terminlich geplant, eingebaut werden. Wäh-rend einer Beratung am 19. Mai 1944 stellte man fest, daß "... die baumäßige Fertigstellung des Bauvorhabens Schweidnitz mit den erforderlichen umfangreichen Anlagen (Unterkünften usw.) nicht vor 1.4.45 zu erwarten ist.... Es wird daher vom OKW erwogen, unter gewisser Zurückstellung von Schweidnitz das Vorhaben Berchtesgaden fernmeldemäßig zu fördern." (aus einem Aktenvermerk des RPM über diese Beratung)

Eine grundsätzliche Entscheidung fiel dann am 12. Juni 1944, als dem RPM die Forderungen des OKW zum Fernkabelbauprogramm im zweiten Halbjahr 1944 übergeben wurden. In einem, diese Forderungen kommentie-renden Schreiben des OKW vom 17.Juni 1944 heißt es: „ ....
1. Ausbau Raum Berchtesgaden (Reichenhall-Salzburg) .... Er ist in erster Linie auf die Verlegung der H.Qu. in den Raum Berchtesgaden zugeschnitten.
2. Ausbau Schlesien. Von OKW ist bisher lediglich ein Netz für Zwecke FüH.Qu. mit etwa 20 Fernleitungen vorbereitet. Darüber hinaus weitere Maßnahmen zu treffen, kommt bei dem geringen Baufortgang der Hochbau-arbeiten (Werkzentralen frühestens Ende 1945 bezugsfertig) nicht in Frage." (Schreiben OKW/KFA St/ P Nr. 277/44 g.Kdos. vom 12.06.1944- Archiv MPF, Akte 36/78)

Bei dem genannten Netz mit 20 Fernleitungen handelte es sich um die Nachrichtenzentrale „Rüdiger“, die unter dem Schloß Fürstenstein in dafür, in den Fels gesprengten Stollen installiert worden war und weitgehend fertig-gestellt werden konnte. Da alle anderen Anlagen aber nicht existierten und auch „Rüdiger“ noch nicht in das Fernkabelnetz eingebunden war, blieb diese einzige Nachrichtenzentrale bedeutungslos. Die o.g. Fernleitungen waren offenbar im Rahmen der sogenannten „Nachrichten-Lehr- und Versuchsübung I“ (Deckname) von Angehörigen des Führungs-Nachrichtenregiments (Fü.NaRgt.) 601 durch den Bau von Drehkreuzlinien bereitgestellt worden. Im Rahmen dieser „Übung“ waren Soldaten des Fü.NaRgt. 601 auch auf der Baustelle des Verstärkeramtes Schweidnitz II eingesetzt.
Da sich im Frühjahr 1944 die Probleme beim Bau von „Riese“ immer deutlicher abzeichneten, wurde das Fü.NaRgt. 601 am 30. März 1944 mit der Organisation und Durchführung einer weiteren Maßnahme, der „Nach-richten-Lehr- und Versuchsübung II“ beauftragt, die den fernmeldetechnischen Ausbau der Führungsstellen im Raum „Serail“ (Bad Reichenhall - Berchtesgaden - Salzburg) zum Inhalt hatte.

Die vorstehend genannten Beratungen vom Mai und Juni hatten zur Folge, daß die Fernmeldebauarbeiten nur noch eingeschränkt weitergeführt wurden. Bis Ende November 1944 - dem endgültigen Abbruch der Kabellegearbeiten - hatte man folgenden Stand erreicht: Während das Kabel nach Liegnitz im Juli fertiggestellt worden war (Fk 138), hatte man die Bauarbeiten am Kabel nach Kattowitz (KoaxFk 82) nach 301 ausgelegten Kilometern unterbrochen. Die Kabellegung nach Niesky (KoaxFk 81) war über Freiburg nicht hinausgekommen.

Spätestens um die Mitte des Monats Januar 1945 hatte die Realität alle Wunschvorstellungen der politischen und militärischen Führung zur Anlage „Riese“ eingeholt und den Fernmeldebauarbeiten der DRP ein endgültiges Ende gesetzt. Damit waren auch alle Arbeiten der Soldaten des Fü.NaRgt. 601 gegenstandslos geworden, die letztlich - nach Zeitzeugenaussagen - bis etwa Ostern nur noch mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt waren.

Da kaum Unterlagen und Dokumente zur eigentlichen Baugeschichte des in Schlesien geplanten Führerhaupt-quartiers „Riese“ verfügbar sind, soll mit der vorstehenden Darstellung zumindest der Versuch unternommen werden, mit Hilfe des Fernmeldewesens - als absoluter Voraussetzung jeglicher militärischer Führungsorganisa-tion - einige Aspekte von „Riese“ aufzuhellen bzw. Anstöße für weitere Untersuchungen bzw. Forschungen zu geben.

Quelle


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