Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Der Personalismus Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Der Personalismus Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Der Personalismus Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Der Personalismus Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Der Personalismus Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Der Personalismus Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Der Personalismus Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Der Personalismus Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Der Personalismus Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
März 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Kalender Kalender


Der Personalismus

Nach unten

Der Personalismus Empty Der Personalismus

Beitrag  checker So Sep 21, 2014 10:46 am

Der Begriff Personalismus ist abgeleitet von Person im philosophischen Sinn. Man versteht darunter eine philosophische Denkrichtung insbesondere des 20. Jahrhunderts, die aus dem christlich-humanistischen Weltbild hervorgegangen ist und sich als kritische Alternative zu individualistischen, kommunistischen und faschistischen Theorien versteht. Personalistische Ansätze bilden einen „dritten Weg“ neben naturalistischen und sozialistischen Theorien, indem sie die Freiheit der Entscheidung als Grundprinzip des menschlichen Lebens setzen. Darüber hinaus setzen sie sich durch ihre Betonung der geistigen Dimension des menschlichen Lebens, ihr Eintreten für Autorität und wertorientiertes Handeln sowie die Gemeinschaft als Fundament der Entwicklung des Einzelnen von anderen Theorien ab. Ihr Ziel ist immer praktischer Natur, die Veränderung der Gesellschaft.

Philosophie

Der Kern der personalistischen Idee ist die Überzeugung, dass der Mensch sich wesentlich durch die Fähigkeit zu freier Entscheidung und Verantwortlichkeit für sein Handeln auszeichnet und dass diese strukturelle Freiheit einen unveräußerlichen, höchsten Wert und Selbstzweck darstellt. Dadurch, dass der Mensch von seiner Freiheit Gebrauch macht, bestimmt er sich selbst als Person und wird zum „Autor seiner Lebensgeschichte“ (Winfried Böhm). Die Person ist kein unsterblicher Wesenskern (i. S. v. Seele), sie offenbart sich nur in der gemeinschaftlichen Praxis menschlichen Denkens und Handelns. Personalität bedeutet in diesem Sinn die dynamische Seinsverfassung des Subjekts, das sich selbst durch Praxis hervorbringt.

Der Unterschied zu einer reinen Subjekttheorie liegt darin, dass sich die Person ausschließlich durch ihre Bezogenheit auf eine andere Person, d. h. in ihren sozialen Bezügen konstituieren und realisieren kann. Der Gemeinschaft der Personen und dem Dialog kommt daher eine konstitutive Funktion zu, und hierbei insbesondere der personalen Erziehung.

In Abgrenzung von empirischen Ansätzen, die den Menschen z. B. als biologisches Individuum oder als gesellschaftlichen Rollenspieler definieren, entzieht sich der Mensch als Person der Fremdbestimmung durch Natur und Gesellschaft, er erschafft sich selbst durch sein Handeln. Menschliche Freiheit und die damit einhergehende Verantwortung sind unveräußerlich, d. h. der Einzelne kann sich nicht von ihnen trennen. Diese Ansicht hat der Personalismus mit dem Existenzialismus gemeinsam. Während der Existenzialismus sich aber weitgehend auf eine Beschreibung der Sinnlosigkeit des Daseins konzentriert, kommt es dem Personalismus darauf an, Werte hervorzubringen, die ein sinnvolles Dasein begründen können. Die ethischen Dimensionen der Person erstrecken sich (nach Paul Ricœur) auf drei Ebenen: dem Wunsch nach einem erfüllten Leben – mit und für die anderen − in gerechten Institutionen.[1]
Personalisten

Als eine der einflussreichsten Quellen der personalistischen Bewegung im 20. Jahrhundert (welche den Begriff Personalismus etablierte) kann die Gruppe um Emmanuel Mounier in Frankreich bezeichnet werden, der als Verfasser des Personalistischen Manifests wie als Herausgeber der Zeitschrift Esprit bekannt wurde. Dem Kreis engagierter Denker um Mounier sind Jacques Maritain, Gabriel Marcel, Nikolai Berdjajew, René Biot, Jean Lacroix, Paul-Ludwig Landsberg, Louis Lavelle, Alexandre Marc und Louis Meylan zuzurechnen. Personalistische Systematiker in der Philosophiegeschichte waren: Antonio di Rosmini-Serbati, John Henry Newman, Charles Renouvier, Borden Parker Bowne, Ralph Tyler Flewelling, Edgar Sheffield Brightman und William Stern. Weitere Vertreter der personalistischen Idee sind Friedrich Schleiermacher, Martin Buber, Romano Guardini, Giuseppe Flores d' Arcais, Giuseppe Catalfamo, Paul Ricœur, Daniel-Rops, Winfried Böhm, Robert Spaemann, Paulo Freire, Karol Wojtyla, Erich Fromm, Max Scheler, Karl Lugmayer, Martin Luther King, Jr. und auch Humberto Maturana mit seinem Konzept der Autopoiesis.

Siehe auch

Anthropologie
Autonomie
Diskurs

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten