Francesc Ferrer i Guàrdia
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Francesc Ferrer i Guàrdia
Francesc Ferrer i Guàrdia [fɾənˈsɛsk fəˈre i ˈɣwaɾðjə] (katalanische Namensform, gelegentlich auch kastilisch Francisco Ferrer Guardia; * 10. Januar 1859 in Alella bei Barcelona; † 13. Oktober 1909 in Barcelona) war ein libertärer spanischer Pädagoge.
Leben
Francesc Ferrer i Guàrdia stammte aus einer streng katholischen Familie. Er selbst entwickelte sich zum Gegner der Religion und trat der Freimaurerloge Veritat (kat.) bzw. Verdad (kast.) in Barcelona bei. Als Unterstützer des gescheiterten Versuchs Ruiz Zorrillas, die Republik auszurufen, musste er 1885 nach Paris ins Exil gehen.
1901 kehrte er nach Spanien zurück und eröffnete eine Reformschule, die Escuela Moderna. Aufgrund seiner (insbesondere für die damalige Zeit) radikalen, am Anarchismus orientierten reformpädagogischen Konzepte war er heftigen Anfeindungen ausgesetzt. 1906 wurde er unter dem Verdacht, in ein Attentat auf König Alfons XIII. verwickelt zu sein, verhaftet und über ein Jahr lang festgehalten. Gewisse Kreise der Kirche hatten die Aburteilung vor einem Kriegsgericht gefordert, aber die spanische Regierung entschied sich aus politischen Gründen dagegen. Die Schule musste daraufhin schließen.
„Die Moderne Schule“ ins Englische übersetzt von Voltairine de Cleyre (1901)
1909 wurde nach anarchistischen Aufständen in Barcelona („die tragische Woche“) das Kriegsrecht ausgerufen. Ferrer wurde beschuldigt, in die Aufstände verwickelt zu sein. Man stellte ihn vor ein Kriegsgericht. Ohne sich verteidigen zu dürfen und ohne die Möglichkeit von Zeugenaussagen zu seiner Verteidigung wurde er ohne jegliche Beweise zum Tode verurteilt. Das Todesurteil rief auf der ganzen Welt Entrüstung hervor. Entgegen der allgemeinen Hoffnung, König Alfons XIII. würde das Todesurteil nicht unterschreiben, unterschrieb er es dennoch.
Am Tag seiner Verurteilung brachte man ihn in eine Zelle, die wie eine Kapelle eingerichtet war. Die katholische Kirche wollte ihm geistlichen Beistand leisten, was er aber energisch ablehnte.
Bevor er stehend erschossen wurde, ging sein letzter Gruß an seine Schule:
„Ich bin unschuldig. Es lebe die moderne Schule!“ (Original spanisch: ¡Soy inocente! ¡Viva la Escuela Moderna!)
Nach seinem Tod wurden Ferrers Ideen u.a. in den USA aufgegriffen. Mehrere an der Escuela Moderna orientierte Schulen entstanden (Modern Schools oder Ferrer Schools genannt), die erste 1911 in New York City.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Francesc Ferrer i Guàrdia stammte aus einer streng katholischen Familie. Er selbst entwickelte sich zum Gegner der Religion und trat der Freimaurerloge Veritat (kat.) bzw. Verdad (kast.) in Barcelona bei. Als Unterstützer des gescheiterten Versuchs Ruiz Zorrillas, die Republik auszurufen, musste er 1885 nach Paris ins Exil gehen.
1901 kehrte er nach Spanien zurück und eröffnete eine Reformschule, die Escuela Moderna. Aufgrund seiner (insbesondere für die damalige Zeit) radikalen, am Anarchismus orientierten reformpädagogischen Konzepte war er heftigen Anfeindungen ausgesetzt. 1906 wurde er unter dem Verdacht, in ein Attentat auf König Alfons XIII. verwickelt zu sein, verhaftet und über ein Jahr lang festgehalten. Gewisse Kreise der Kirche hatten die Aburteilung vor einem Kriegsgericht gefordert, aber die spanische Regierung entschied sich aus politischen Gründen dagegen. Die Schule musste daraufhin schließen.
„Die Moderne Schule“ ins Englische übersetzt von Voltairine de Cleyre (1901)
1909 wurde nach anarchistischen Aufständen in Barcelona („die tragische Woche“) das Kriegsrecht ausgerufen. Ferrer wurde beschuldigt, in die Aufstände verwickelt zu sein. Man stellte ihn vor ein Kriegsgericht. Ohne sich verteidigen zu dürfen und ohne die Möglichkeit von Zeugenaussagen zu seiner Verteidigung wurde er ohne jegliche Beweise zum Tode verurteilt. Das Todesurteil rief auf der ganzen Welt Entrüstung hervor. Entgegen der allgemeinen Hoffnung, König Alfons XIII. würde das Todesurteil nicht unterschreiben, unterschrieb er es dennoch.
Am Tag seiner Verurteilung brachte man ihn in eine Zelle, die wie eine Kapelle eingerichtet war. Die katholische Kirche wollte ihm geistlichen Beistand leisten, was er aber energisch ablehnte.
Bevor er stehend erschossen wurde, ging sein letzter Gruß an seine Schule:
„Ich bin unschuldig. Es lebe die moderne Schule!“ (Original spanisch: ¡Soy inocente! ¡Viva la Escuela Moderna!)
Nach seinem Tod wurden Ferrers Ideen u.a. in den USA aufgegriffen. Mehrere an der Escuela Moderna orientierte Schulen entstanden (Modern Schools oder Ferrer Schools genannt), die erste 1911 in New York City.
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