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Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener

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Beitrag  checker Mo Nov 03, 2014 7:33 am

Horatio Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener KG, KP, GCB, OM, GCSI, GCMG, GCIE, ADC, PC (* 24. Juni 1850 bei Listowel, im County Kerry in Irland; † 5. Juni 1916 Nordatlantik westlich der Orkney) war britischer Feldmarschall und Politiker. Er befehligte die britischen Truppen bei der Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes in Sudan und im Burenkrieg. Er reorganisierte, als deren Oberbefehlshaber, die British Indian Army und war Hochkommissar für Ägypten. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er Kriegsminister und stellte mit dem berühmten Slogan Lord Kitchener Wants You die so genannte Kitcheners Armee.

Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener 220px-Herbert_Kitchener_1914

Leben
Kindheit und Erste Einsätze im Orient

Horatio Herbert Kitchener wurde 1850 als Sohn des pensionierten Oberstleutnants Henry Horatio Kitchener in Crotter House / Gunsborough Villa bei Listowel in Irland geboren. Sein Vater hatte dort nach seinem Abschied aus der britischen Armee das Anwesen erworben. Nach seiner Geburt zog die Familie nach Ballylongford. Von 1863 bis 1868 besuchte er eine französische Schule in Château Grand Clos bei Villeneuve in der Schweiz und trat danach in die britische Armee ein. Er wurde an der Royal Military Academy in Woolwich ausgebildet, nahm als Freiwilliger auf französischer Seite am Deutsch-Französischen Krieg teil und erhielt 1871 sein Patent als Leutnant im Königlichen Ingenieurkorps. Als junger Offizier führte er 1874–1878 im Auftrag des Palestine Exploration Fund die Vermessung Palästinas durch. Anfangs wurde die Expedition geleitet von Leutnant Claude R. Conder, später von Kitchener. In dieser Zeit lernte er die arabische Sprache und die Denkweise der Menschen im Nahen Osten kennen. Die von Kitchener gesammelten Daten zur Topografie sowie zur lokalen Flora und Fauna wurden in dem achtbändigen Werk The Survey of Western Palestine Including a Survey of Eastern Palestine veröffentlicht. 1878 wurde Kitchener mit der Vermessung Zyperns beauftragt. Der damalige Hochkommissar von Zypern Garnet Joseph Wolseley hatte aber andere Vorstellungen vom Umfang der Vermessung, so dass diese erst von 1880–1882, nach Wolseleys Ernennung zum Oberbefehlshaber im Zulukrieg, durchgeführt werden konnte. Das schwierige Verhältnis zwischen Wolseley und Kitchener, die zum Ende des Jahrhunderts führende Positionen in der Armee besetzen sollten, wurde in dieser Zeit begründet. Das Ergebnis der Arbeit Kitcheners auf Zypern wurde 1885 unter dem Titel A Trigonometrical Survey of the Island of Cyprus in London veröffentlicht und galt als außergewöhnliches kartografisches Meisterwerk.

Ägypten – Der Urabi-Aufstand und Dienst in der neuen ägyptischen Armee

Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener 640px-HerbertKitchener

Kitchener begab sich im Juni 1882 auf eigene Faust nach Ägypten, um an der Expedition zur Niederschlagung des Urabi-Aufstandes teilzunehmen. Aufgrund seiner guten Kenntnisse der Sprache wurde er in einer Spionagemission zur Vorbereitung des Feldzugs eingesetzt. Im Zuge der Besetzung Ägyptens durch Wolseley wurde die ägyptische Armee in der Schlacht von Tel-el-Kebir zerschlagen. Sie wurde anschließend unter dem Kommando eines britischen Oberbefehlshabers, des „Sirdar“, und britischer Offiziere neu aufgebaut. Kitchener trat im Februar 1883 als Hauptmann in diese Armee ein, um an deren Aufbau mitzuarbeiten.

Kitchener nahm 1884–85 an Wolseleys Gordon Relief Expedition zur Rettung von Gordon Pascha und zum Entsatz von Khartum vor dem Mahdi-Aufstand in Sudan teil. Dabei führte er den Nachrichtendienst der Bayuda Desert Column. Die Expedition erreichte die Stadt am 28. Januar 1885, zwei Tage nachdem diese gefallen und Gordon getötet worden war. Kitchener wurde danach zum Brevet-Oberstleutnant befördert.

1885/86 war Kitchener Vertreter der britischen Regierung in einer gemeinsamen britisch-französisch-deutschen Kommission in Sansibar zur Klärung der Zugehörigkeit der Küstengebiete.

Am 15. Juni 1885 wurde Kitchener zum Oberstleutnant befördert, trat im August 1886 wieder in die ägyptische Armee ein und wurde Generalgouverneur des östlichen Sudan und Kommandant von Suakin.[1] Suakin und Wadi Halfa in der Nähe der ägyptischen Grenze waren die einzigen von anglo-ägyptischen Truppen gegen die Mahdisten im Sudan gehaltenen Orte. Suakin war für die Briten ein wichtiger Stützpunkt zur Sicherung des Seeweges nach Indien. Ende 1887 versuchte der General der Mahdisten Osman Digna, die Briten aus Suakin zu vertreiben, und belagerte die Stadt. Kitchener konnte die Belagerung beenden, ging im Januar 1888 zum Gegenangriff über und konnte Osman Digna aus der Region Suakin vertreiben. Kitchener ging daraufhin für ein paar Wochen nach Kairo und kehrte im März zurück nach Suakin. Am 11. April wurde er zum Oberst befördert. Er ging nach England und wurde Adjutant der Königin. Danach wurde Kitchener Generaladjutant der ägyptischen Armee, in Kairo, und arbeitete wieder an deren Reorganisation. Im August 1889 führte er die berittenen Einheiten gegen die Mahdisten in der Schlacht von Toski.
Sirdar – Die Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes

Am 9. April 1892 wurde Kitchener Sirdar der ägyptischen Armee. Ab dem Zeitpunkt seiner Ernennung arbeitete er an der Vorbereitung der Rückeroberung Sudans. Am 12. März 1896 erhielt Kitchener schließlich den Befehl, den Nil entlang zu marschieren und die Mahdisten anzugreifen. Daraufhin wurde die Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force unter seinem Kommando zur Besetzung des nördlichen Sudan in Marsch gesetzt. Am 22. März 1896 reiste Kitchener mit Reginald Wingate und Slatin Pascha an die Front nach Wadi Halfa. Im folgenden sog. Dongola-Feldzug kam es am 7. Juni 1896 zur Schlacht von Firket, und am 23. September fiel Dongola selbst. Nachdem das Problem der langen Nachschubwege durch den Bau einer Eisenbahnlinie im großen Nilbogen von Wadi Halfa nach Abu Hamed gelöst worden war, konnte die anglo-ägyptische Armee weiter vorrücken. Von 1897 bis 1898 marschierte sie im Nil-Feldzug weiter nach Süden. Im November 1897 begab sich Kitchener nach Kassala, um die Rückgabe der italienisch besetzten Stadt an Ägypten zu veranlassen. Kalif Abdallahi ibn Muhammad, der Nachfolger des Mahdi, ließ im Februar 1898 Truppen unter Emir Mahmud Ahmad und Osman Digna gegen die Angreifer vorrücken. Am 8. April 1898 konnten Kitcheners Truppen diesen Vorstoß in der Schlacht am Atbara vereiteln, und am 1. September 1898 standen sich die Hauptarmeen elf Kilometer nördlich der Mahdisten-Hauptstadt Omdurman gegenüber.

Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener 800px-Nile_aswan
Die Kitchener-Insel im Nil bei Assuan

Am 2. September besiegte Kitchener die Mahdisten in der Schlacht von Omdurman. Für diesen Sieg erhielt er den Titel eines Barons (Lord Kitchener of Khartoum and of Aspall in the County of Suffolk, 1. November 1898) und den Bathorden. Nach der Schlacht wurden Omdurman und das vom Mahdi zerstörte Khartum besetzt, welches dann von Kitchener wiederaufgebaut wurde. Kitchener fungierte vom 2. September 1898 bis zum 19. Januar 1899 als Militärgouverneur des Landes. Die Mahdisten flohen nach Süden, wo sie am 24. November 1899 in der Schlacht von Umm Diwaykarat in der Provinz Kordofan endgültig geschlagen wurden. Das zurückeroberte Land wurde nicht an Ägypten zurückgegeben, sondern am 19. Januar 1899 als anglo-ägyptisches Kondominium mit Kitchener als erstem Generalgouverneur konstituiert.

Am 18. September 1898 erreichte Kitchener mit einem Kanonenboot Faschoda. Dort war im Juli die französische Expedition unter Major Jean-Baptiste Marchand angekommen, wodurch zwischen Großbritannien und Frankreich die Faschoda-Krise ausgebrochen war. Die Vermittlung Kitcheners legte die Streitigkeiten zwischen den Mächten bei. Dies ermöglichte 1904 die Bildung der Entente.

Zum Dank für seinen Sieg im Feldzug gegen die Mahdisten erhielt Kitchener eine kleine Nilinsel neben Elephantine, die nach ihm Kitchener-Insel benannt wurde. Er ließ die Insel in einen tropischen Garten voller exotischer Pflanzen verwandeln. Da der Name aus der Kolonialzeit heute nicht mehr gern gebraucht wird, heißt die Insel heute Geziret el-Nabatat (Pflanzeninsel).
Burenkrieg

Nach einem Jahr als Gouverneur Sudans wurde Kitchener im Dezember 1899 Generalstabschef von Lord Roberts, dem Oberbefehlshaber der Briten im Burenkrieg. Kitchener kommandierte bis zur Ankunft von Roberts die erste Phase der Schlacht von Paardeberg (18.–27. Februar 1900). Der bis dahin für die Buren erfolgreiche Krieg wendete sich im Laufe des Jahres 1900 zugunsten der Briten. Lord Roberts kehrte deshalb nach England zurück, und Kitchener übernahm im November 1900 den Oberbefehl. Als die Buren zu einem Guerillakrieg übergingen, reagierte Kitchener mit einer Taktik der verbrannten Erde: Die Farmen in den Guerillagebieten wurden zerstört und die Ernten vernichtet. Die Bewohner der Farmen, vor allem Frauen und Kinder, wurden in so genannten „Konzentrationslagern“ interniert. Kitchener schränkte die Bewegungsfreiheit der Buren durch ein Blockhaussystem ein. Dazu legte er zunächst eine Kette von Blockhäusern zum Schutz der Bahnlinien an. Von dort aus dehnte er das System immer weiter aus, bis am Ende ein Netz solcher Blockhäuser mit kleinen Garnisonen das ganze Land bedeckte und die Bewegung der burischen Guerilla behinderte. Durch seine kompromisslose Kriegsführung konnte er 1902 den Sieg über die Buren erringen. Nach dem Frieden von Vereeniging erhielt er den Titel eines Viscount (Viscount Kitchener of Khartoum and of the Vaal in the Colony of Transvaal, and of Aspall in the County of Suffolk, 11. Juli 1902).

Indien und Ägypten

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Kitchener mit seinem Stab in Indien

Von 1902 bis 1909 war Kitchener Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Indien. Gleich zu Beginn seines Dienstes dort hatte er eine Kontroverse mit Lord Curzon, dem damaligen Vizekönig von Indien, über die Befugnisse seines Kommandos. Curzon war der Meinung, dass der Oberbefehlshaber dem Militärberater des Vizekönigs unterstellt sein solle, was Kitchener ablehnte. Curzon bat deshalb den britischen Premierminister Arthur Balfour, sich zwischen ihm und Kitchener zu entscheiden. Kitchener konnte sich durchsetzen, und Curzon trat vom Amt des Vizekönigs zurück. Nachdem Kitchener damit die Kompetenzen des Oberbefehlshabers in Indien geklärt hatte, reorganisierte er die Truppen dort grundlegend. So wurden durch ihn die ursprünglich drei Armeen (Bengal Army, Madras Army und Bombay Army) zu einer Armee vereinigt, in der britische und indische Einheiten in einer gemeinsamen Kommandostruktur dienten, der Army of India. Das System der Mobilisierung und die Ausrüstung der Truppen wurden verbessert.

Nach seinem Abschied aus Indien wurde Kitchener Oberbefehlshaber im Mittelmeerraum und unternahm eine siebenmonatige Weltreise. In der Mandschurei besichtigte er die Schlachtfelder des Russisch-Japanischen Krieges. Er reiste nach Japan, Korea, Australien und in die Vereinigten Staaten. Im Februar und März 1910 besuchte Kitchener Neuseeland. Als Ergebnis seines Besuches wurden in Neuseeland das New Zealand Staff Corps, ein Korps professioneller Stabsoffiziere, und die Territorial Force, als Ersatz der bisherigen Volunteer Force, eingerichtet.

Am 28. April 1910 wurde Kitchener von Eduard VII. zum Feldmarschall ernannt. Ein Aufstieg zum Vizekönig von Indien misslang. Die Gründe dafür waren sein schlechtes Verhältnis zu Curzon – aus der Kontroverse um die Position des Oberbefehlshabers – und John Morley. Morley war bis 1910 Staatssekretär für Indien gewesen und fürchtete einen starken Vizekönig. Stattdessen wurde er 1911 bis 1914 Vizekönig von Ägypten und Sudan. Am 27. Juli 1914 wurde Kitchener zum Earl Kitchener of Khartoum and of Broome in the County of Kent erhoben.

Kriegsminister im Ersten Weltkrieg

Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener Kitchener-leete
„Lord Kitchener Wants You“: Plakat von Alfred Leete (1880–1933), 1914

Einen Tag nach dem Eintritt Großbritanniens in den Ersten Weltkrieg wurde Kitchener von Premierminister Asquith am 5. August 1914 zum Kriegsminister des britischen Königreichs ernannt, was er bis zu seinem Tod 1916 blieb.

Kitchener sagte als einer der ersten in der britischen Führung einen mehrjährigen Krieg voraus und richtete seine Politik von Anfang an darauf aus. So stellte er binnen kurzer Zeit 70 neue Heeresdivisionen, bekannt als „Kitcheners Armee“, auf. Besonders erfolgreich war seine Kampagne zur Rekrutierung von Millionen Freiwilligen für den Einsatz in Frankreich. Aus dieser Zeit stammt auch das bekannte Plakat „Lord Kitchener Wants You“, das ihn direkt auf den Betrachter weisend zeigt, verbunden mit dem Aufruf zur Erfüllung der „vaterländischen Pflicht“. Dieses Plakat wurde später häufig kopiert, z. B. in den USA (Uncle Sam).

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Kitchener in der Schlacht von Gallipoli

Sein Vorschlag einer Anlandung von Truppen bei Alexandretta in der Südtürkei zur Entlastung der Westfront wurde zugunsten der Landung bei Gallipoli verworfen. Diese scheiterte dann allerdings unter großen Verlusten. 1916 wurde bekannt, dass Kitchener frühzeitig auf eigene Faust große Mengen an Ausrüstung in den Vereinigten Staaten bestellt hatte. Im gleichen Jahr setzte er die Einführung der Wehrpflicht in Großbritannien durch.

Kitchener wurde 1914 zum Lord Rector der Universität Edinburgh gewählt.

Kitcheners Tod

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Denkmal für Kitchener in der St Paul’s Cathedral

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Kitchener-Turm auf der Orkney-Insel Mainland

Am 5. Juni 1916 begab sich Kitchener an Bord des Panzerkreuzers HMS Hampshire auf eine diplomatische Mission nach Russland. Die HMS Hampshire verließ den Hauptstützpunkt der britischen Flotte Scapa Flow durch den Hoy Sound in Richtung Archangelsk. Wenig später lief sie jedoch westlich der Orkney auf eine Mine, die vermutlich am 23. Mai vom deutschen U-Boot U 75 unter Kurt Beitzen gelegt worden war,[2] und sank binnen 15 Minuten. Von der 655 Mann starken Besatzung überlebten lediglich 12 den Untergang des Schiffes. Unter den Getöteten befand sich neben dem 65-jährigen Kitchener auch ein großer Teil seines militärischen Stabs.

Zum Untergang der HMS Hampshire gibt es eine Reihe Verschwörungstheorien, unter anderem die Idee, dass das Schiff nicht durch eine Mine, sondern durch eine Bombe der Irish Republican Army zerstört worden sei oder auch der eigene Geheimdienst daran beteiligt war. Durch Lord Alfred Douglas wurde konstruiert, dass Winston Churchill verantwortlich für den Tod Kitcheners sei. Es gab viele Ungereimtheiten bezüglich der Ereignisse vor und während des Aufenthaltes Kitcheners an Bord der HMS Hampshire. Auch vom Verschwinden der überlebenden Seeleute und den Einschüchterungen der Bewohner der nahegelegenen Insel (Augenzeugenbericht) durch den britischen Geheimdienst wird berichtet.

Der vorübergehende Nachfolger Kitcheners als Kriegsminister wurde der noch im gleichen Jahr zum Premierminister aufgestiegene David Lloyd George.

Nach seinem Tod wurden die kanadische Stadt Kitchener (vorher „Berlin“) und der Berg „Mount Kitchener“ in den Rocky Mountains nach ihm benannt.

An der Westküste von Orkney-Mainland erinnert ein (unzugänglicher) Turm an Kitchener und den Untergang der Hampshire.

Fritz Duquesne

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Frederick „Fritz“ Joubert Duquesne, Foto des FBI. Duquesne-Spionagering.

Laut deutscher Berichte versenkte Fritz Duquesne 1916 die HMS Hampshire, an deren Bord sich Feldmarschall Kitchener und seine Mannschaft befand. Dafür erhielt er von den Deutschen das Eisernes Kreuz, da Duquesne zu dieser Zeit ein deutscher Spion war. Duquesne stieg in Schottland dem Schiff zu und gab, auf dem Weg nach Russland, einem deutschen U-Boot ein Signal, als Kitcheners Schiff sich näherte. Daraufhin flüchtete er sich auf ein Rettungsboot bevor das Schiff versenkt wurde.[3]
Kitcheners Kriegführung

Kitcheners Methoden der Kriegführung waren nicht unumstritten. So wendete Kitchener zur Niederschlagung seiner Gegner oft sehr brutale Methoden an. Kitchener ließ die Leiche des Mahdi, unter anderem zur Vermeidung einer künftigen Mystifizierung, schänden. Eine derartige Schändung als Siegessymbol, analog zur Enthauptung von Gordon Pascha oder Kaiser Yohannes IV. durch die Mahdisten, war in Sudan damals aber durchaus üblich. Auch seine Methoden im Burenkrieg werden kritisiert. So ließ er Konzentrationslager errichten, in denen Frauen und Kinder der Burensoldaten unter extrem harten Bedingungen gefangen gehalten wurden.

Kitchener war der erste britische General, der die Möglichkeiten des industriellen Zeitalters (Massenmobilisierung, Infrastruktur, umfangreiche Kriegstechnik) erfolgreich einsetzte. Sein Ziel war dabei nie der reine Sieg, sondern die endgültige Unterwerfung des Feindes. Den entscheidenden letzten Schritt dazu vollzog er im Zweiten Burenkrieg, als er dem Gegner seine Ressourcen entzog.
Auszeichnungen, Ehrungen, Mitgliedschaften

Ritter des Hosenbandordens
Ritter des Order of Saint Patrick
Knight Grand Cross des Order of the Bath
Order of Merit
Knight Grand Commander des Order of the Star of India
Knight Grand Cross des Order of St. Michael and St. George
Knight Grand Commander des Order of the Indian Empire
Mitglied des Privy Council

Zeittafel

24. Juni 1850 Geburt in Kerry, Irland
1874–1878 Vermessung Palästinas
1892 Ernennung zum Sirdar (Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee)
1896–1899 Sudanfeldzug - Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes
1898 Verhandlungsführung in der Faschoda-Krise
1899 Generalstabschef im Burenkrieg
1900–1902 Oberbefehlshaber im Burenkrieg
1902–1909 Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Indien
1910 Feldmarschall
1911–1914 Vizekönig von Ägypten und Sudan
1914–1916 Kriegsminister des britischen Königreichs
5. Juni 1916 Tod beim Untergang der HMS Hampshire westlich der Orkneyinseln

Literatur

Winston S. Churchill, Georg Brunold (Hrsg.): Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi (Originaltitel: The River War. A Historical Account of the Reconquest of the Soudan. London 1899, übersetzt von Georg Brunold). Eichborn, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-8218-6204-0, (= Die Andere Bibliothek, Band 282).
Donald Feathertone: Omdurman 1898. Osprey, London 1993, ISBN 1-85532-368-0.
Donald Featherstone: Victorian Colonial Warfare – AFRICA. Cassell, London 1992, ISBN 0-304-34174-6.
E. S. Grew: Field-Marshal Lord Kitchener: his life and work for the Empire in drei Bänden. London 1917.
Arthur Hodges: Kitchener. Vorhut, Berlin 1937.
Peter King: The Viceroy’s fall: how Kitchener destroyed Curzon. Sidgwick & Jackson, London 1986, ISBN 0-283-99313-8.
Philip Magnus: Kitchener: Portrait of an Imperialist. John Murray, London 1958 (gibt einen guten Überblick über die Kontroverse zwischen Kitchener und Curzon).
G. W. Steevens: With Kitchener to Khartum. London 1898, ISBN 1-84342-158-5.
H. F. B. Wheeler: The Story of Lord Kitchener. London 1917.
Eric Hall McCormick: The Mystery of Lord Kitchener's death. Putnam, London 1958.

Quelle - literatur & Einzelnachweise
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