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Macrobius Ambrosius Theodosius

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Beitrag  checker Do Jan 08, 2015 9:04 am

Macrobius Ambrosius Theodosius (die Reihenfolge der Namen variiert;[1] * vermutlich um 385/390; † vermutlich nach 430) war ein vorzüglich gebildeter spätantiker römischer Philosoph und Grammatiker. Sein Werk spielte im Mittelalter bei der Vermittlung antiken Bildungsguts eine wichtige Rolle. Sicher ist, dass er ein hoher Beamter war, doch die Frage, ob er mit einem der bekannten gleichnamigen Amtsträger identifiziert werden kann, wird in der Forschung seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert und bleibt weiterhin offen. Er war ein konservativer Vertreter der neuplatonischen Weltanschauung. Zum Christentum äußerte er sich nicht.

Macrobius Ambrosius Theodosius 220px-Macrobius_and_Eustachius
Macrobius und sein Sohn. Phantasiebild in einer mittelalterlichen italienischen Handschrift

Seine drei Werke, die Saturnalia („Saturnalien“), ein Kommentar zu Ciceros Somnium Scipionis und eine nur auszugsweise erhaltene grammatische Schrift, sind wohl im zweiten und dritten Jahrzehnt des 5. Jahrhunderts entstanden. Die Saturnalia schildern die Gespräche bei einem Gastmahl im späten 4. Jahrhundert. Sie idealisieren das damalige Gelehrtentum konservativer Persönlichkeiten des „Symmachuskreises“ um Quintus Aurelius Symmachus und führen dem Leser vor Augen, wie in diesem Milieu Traditionspflege betrieben wurde. Der Cicero-Kommentar, in dem das Somnium Scipionis aus neuplatonischer Sicht gedeutet wird, gehörte im Mittelalter zu den beliebtesten antiken Werken.

Leben

Über das Leben des Macrobius ist sehr wenig bekannt, Annahmen über seine Herkunft sind spekulativ. Einer beiläufigen Äußerung in den Saturnalia ist zu entnehmen, dass er nicht aus Italien stammte.[2] Sein Umgang mit dem Griechischen lässt erkennen, dass es nicht seine Muttersprache war. Seit dem 19. Jahrhundert ist wiederholt eine afrikanische Herkunft vermutet worden.[3]

Sein in Handschriften der Saturnalia und des Cicero-Kommentars überlieferter Titel vir clarissimus et illustris zeigt, dass er senatorischen Ranges war und sehr hohe Ämter bekleidet hatte. Er war, wie aus seinen Werken ersichtlich ist, ein Anhänger der neuplatonischen Philosophie, die damals den gebildeten Gegnern der christlichen Staatsreligion als Grundlage ihrer religiösen Weltanschauung diente. Macrobius vermied eine Stellungnahme zu dem religiösen Konflikt. Er griff das Christentum nicht an, auch nicht indirekt, sondern verschwieg es konsequent.[4]

Macrobius hatte einen Sohn, der Flavius Macrobius Plotinus Eustathius[5] hieß und in den sechziger Jahren des 5. Jahrhunderts Stadtpräfekt von Rom (praefectus urbi) war. Ein Gelehrter namens Macrobius Plotinus Eudoxius, der zusammen mit Quintus Aurelius Memmius Symmachus vor 485 in Ravenna eine Abschrift von Macrobius’ Kommentar zum Somnium Scipionis durchsah und korrigierte, war vermutlich ein Enkel des Schriftstellers.[6] Schon in einem ägyptischen Papyrus des frühen 4. Jahrhunderts aus Oxyrhynchos tauchen die Namen Makrobios und Eudoxios nahe beieinander auf; daher ist vermutet worden, dass der Schriftsteller Macrobius und sein Enkel Eudoxius einer Familie oberägyptischer Herkunft angehörten, in der diese beiden Namen traditionell gebräuchlich waren.[7]

Die Frage, ob der Schriftsteller mit anderweitig bekannten gleichnamigen Personen identifiziert werden kann, ist in der Forschung intensiv diskutiert worden. Aus ihrer Beantwortung ergeben sich Konsequenzen für die Datierung seines Lebens und seiner Werke. Mehrere hohe Beamte, die im Codex Theodosianus erwähnt sind, sind in Betracht gezogen worden: ein Prätorianerpräfekt, ein Prokonsul der Provinz Africa, ein Vicarius von Hispanien und ein Oberkämmerer (praepositus sacri cubiculi) in Konstantinopel. Einige Forscher nahmen an, es handle sich bei den drei letztgenannten um ein und dieselbe Person, doch diese Vermutung hat sich als irrig erwiesen.

Der Oberkämmerer und vir illustris Macrobius ist 422 als amtierender praepositus sacri cubiculi bezeugt. Da der Inhaber dieses Amtes stets ein Eunuch war, kann dieser Oberkämmerer nicht, wie man früher vermutete, mit dem paganen Schriftsteller, der Nachkommen hatte, identisch sein.[8]
Der Vicarius von Hispanien Macrobius war in den Jahren 399 und 400 nachweislich im Amt. Damals trug er den Titel vir illustris nicht. Da er wegen einer Kompetenzüberschreitung gemaßregelt wurde, ist es unwahrscheinlich, dass er später eine glänzende Karriere gemacht hat und in den exklusiven Kreis der viri illustres aufgestiegen ist. Daher dürfte er kaum mit dem Schriftsteller identisch sein.[9]
Ein Macrobius war 410 Prokonsul der Provinz Africa. Da er wie der Schriftsteller ein paganer Spitzenbeamter war und das mutmaßliche Lebensalter passt, gilt die Gleichsetzung als plausible Vermutung.
Für den Prätorianerpräfekten (praefectus praetorio Italiae, Illyrici et Africae), der 430 bezeugt ist, ist nur der Name Theodosius überliefert. Das spricht aber nicht gegen seine Identität mit dem Schriftsteller Macrobius, dessen Rufname ebenfalls Theodosius gewesen sein kann. Das Argument für die Identitätshypothese ist das hohe Amt, das zu dem Schriftsteller passt.[10]

Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Theodosius, dem der Dichter Avianus seine Fabeln widmete, um den Schriftsteller Macrobius.[11]
Werke

Die Datierung der drei bekannten Werke des Macrobius ist unsicher. Zuerst verfasste er, als er noch nicht vir illustris war, die grammatische Abhandlung; sie entstand wohl zwischen 420 und 430.[12] Sein zweites Werk waren die Saturnalia, die er seinem Sohn Eustathius widmete, als dieser noch ein Schulkind war. Als Macrobius das dritte Werk, den Kommentar zum Somnium Scipionis, Eustathius widmete, war sein Sohn bereits ein junger Mann, der eine philosophische Ausbildung erhalten konnte, also ungefähr zwanzig Jahre alt. Daher wird der Kommentar etwa fünf bis zehn Jahre später als die Saturnalia datiert. Als wahrscheinlicher Zeitraum für die Abfassung dieser beiden Werke gelten heute die zwanziger und dreißiger Jahre des 5. Jahrhunderts.[13]

Macrobius erweist sich als gewandter Stilist, der sich in gehobener, aber nicht gekünstelter Sprache auszudrücken weiß. Er versteht es, seinen Stoff geschickt zu ordnen. Nachdrücklich bringt er seine konservative Gesinnung zur Geltung; Homer und Platon, Vergil und Cicero sind für ihn Autoritäten höchsten Ranges und Vertreter einer einheitlichen, unzweifelhaft richtigen Weisheitslehre.

Saturnalia

Literarische Gestaltung und Quellen

Macrobius Ambrosius Theodosius Macrobius%2C_Saturnalia
Erstes Blatt einer 1466 in Rom angefertigten Handschrift der Saturnalia

Die Saturnalia sind das letzte bekannte antike Werk aus der Gattung der Symposion-Literatur, die fiktive Gespräche bei Gastmählern wiedergibt. Diesen Rahmen verwendet der Autor zur Darbietung von Wissensstoff aus unterschiedlichen Bereichen. Als formales Vorbild dient ihm Platons Symposion.[14] Die Gespräche sollen während des Festes der Saturnalien geführt worden sein. Macrobius lässt prominente historische Persönlichkeiten des späten 4. Jahrhunderts auftreten. Unter den Teilnehmern sind einflussreiche stadtrömische Vertreter der paganen Bildungstradition: die Senatoren Vettius Agorius Praetextatus († 384), Quintus Aurelius Symmachus und Virius Nicomachus Flavianus. Auch der noch junge Grammatiker Servius, der später als Verfasser von Kommentaren zu den drei großen Dichtungen Vergils hervorgetreten ist, gehört zu dem erlesenen Kreis.[15] Es sind zwölf Personen, die aber nicht alle ständig anwesend sind; überwiegend Römer, aber auch einige Griechen und ein Ägypter. Indem Macrobius einen ägyptischen Gast namens Horus auftreten lässt, schafft er Gelegenheit zur Erörterung römischer Einrichtungen, die dem Ägypter unbekannt sind. Horus vertritt in der Runde den Kynismus.

In Wirklichkeit kann ein Gastmahl mit diesem Gästekreis nicht stattgefunden haben, denn zwei Teilnehmer, darunter Servius, waren als historische Personen zu jung, um als Gesprächspartner der anderen in Betracht zu kommen. Diese chronologische Unstimmigkeit nimmt Macrobius bewusst in Kauf, wobei er sich im Vorwort zur Rechtfertigung des literarischen Anachronismus auf das Vorbild der Dialoge Platons beruft.

Die einzelnen Dialogpartner erhalten ein individuelles Profil und vertreten teils unterschiedliche Überzeugungen, doch fehlt dem Gesprächsverlauf die Dramatik, denn es werden keine Kontroversen geführt. Allerdings ergeben sich peinliche Situationen, da ein Gesprächsteilnehmer, Euangelus, durch seine Grobheit und Respektlosigkeit die übrigen Anwesenden provoziert und ihre Geduld auf die Probe stellt, ohne sie mit seinen spöttischen und sogar beleidigenden Bemerkungen aus der Fassung bringen zu können. Seine Anmaßung und Inkompetenz erfährt eine sachliche und überlegene Zurückweisung; so wird die durch ungebührliches Verhalten gestörte soziale Rangordnung unter den Anwesenden nachdrücklich und unter Wahrung der Umgangsformen verteidigt.[16]

Erörtert wird eine Fülle von Themen vor allem aus den Bereichen der Kulturgeschichte, der Mythologie, der religiösen Bräuche und der Philologie. Die Gesprächspartner verknüpfen die kulturhistorischen mit den philologischen Fragestellungen, indem sie immer wieder den Sprachgebrauch und die Etymologie und Geschichte einzelner Begriffe thematisieren. Dabei zeigen sie ihre Gelehrsamkeit, indem sie zahlreiche Zitate aus griechischer und römischer Dichtung und Fachliteratur einstreuen. Da darunter Zitate aus heute verlorenen Werken älterer Autoren sind, stellen die Saturnalia eine wertvolle literaturgeschichtliche Quelle dar. Unter diesem Gesichtspunkt wissen Altertumswissenschaftler die Saturnalia besonders zu schätzen, zumal da Macrobius korrekt zu zitieren pflegt und manchmal den genauen Wortlaut wiedergibt. Seine Belesenheit ist aber in Wirklichkeit nicht so beeindruckend, wie die Vielfalt der zitierten Autoren vermuten lässt, denn er hat wohl einen großen Teil der Literatur, die er nennt, nicht selbst in Händen gehabt. Wahrscheinlich kannte er viele Werke, deren Originaltexte längst verschollen waren, nur indirekt aus Quellen, in denen bereits Sammlungen von Auszügen und Zitaten zusammengestellt waren. Diese Zwischenquellen nennt er nicht. Zu den Werken, die er heranzog, gehören die Noctes Atticae des Gellius, Briefe Senecas und Plutarchs Quaestiones convivales. Den Noctes Atticae entnahm Macrobius viel Material, ohne diese Quelle jemals anzugeben.[17]

Macrobius gliedert sein Werk in sieben Bücher. Der Text ist nicht vollständig überliefert; vom zweiten, vierten, sechsten und siebten Buch fehlt der Schluss, vom dritten und vierten der Anfang.

Inhalt

Die Saturnalien sind ein mehrtägiges Fest, das die kultivierten Gesprächsteilnehmer zusammen feiern; die Vormittage widmen sie ernsthafter Diskussion, nachmittags wenden sie sich heiterer Unterhaltung zu. Die Gespräche beginnen am Vorabend des Festes, dem 16. Dezember, im Hause des Vettius Agorius Praetextatus und werden am ersten Festtag beim selben Gastgeber fortgesetzt (Bücher 1 und 2). Am zweiten Festtag ist Virius Nicomachus Flavianus der Gastgeber (Buch 3), am dritten und letzten Tag Quintus Aurelius Symmachus (Bücher 4–7). Die fiktiven Gespräche werden aber nicht aus der Perspektive eines Anwesenden erzählt, sondern aus der eines Berichterstatters namens Postumianus, der selbst nicht an dem Symposion teilgenommen hat, da er zwar eingeladen, aber verhindert war. Postumianus gibt an, er stütze sich auf die Darstellung des Gesprächsteilnehmers Eusebius, der ihm am Tag der Wintersonnenwende, wenige Tage nach den Saturnalien, den Verlauf geschildert habe. Diese Konstellation entspricht derjenigen von Platons Symposion.

Im Vorwort wendet sich Macrobius an seinen jugendlichen Sohn, für den das Werk bestimmt ist, und erklärt seine Absicht. Einleitend stellt er fest, die Erziehung der Kinder werde unter den Aufgaben, welche die Natur dem Menschen stellt, als die wichtigste empfunden. Nichts anderes bereite im Erfolgsfall größere Freude und bewirke bei einem Fehlschlag tiefere Betrübnis. Daher habe er das Bildungsgut, das er sich im Lauf seines Lebens aus griechischer und lateinischer Literatur angeeignet habe, in einem Handbuch zusammengestellt und zweckmäßig geordnet, so dass es nun übersichtlich dargeboten zur Verfügung stehe. Auf inhaltliche Originalität erhebt Macrobius keinen Anspruch. Das Zusammenfügen des vielfältigen Materials zu einem einheitlichen Ganzen sieht er als seine eigene Leistung, deren Wert er betont. Er vergleicht sich mit den Bienen, deren Sammeltätigkeit er nachgeahmt habe; so wie sie habe er nicht nur zusammengetragen, sondern auch das Gesammelte aufbereitet. Aus dem vielfältigen Chor der Stimmen der zitierten Autoren ergebe sich ein Zusammenklang. Damit grenzt sich Macrobius indirekt von Gellius ab, der im Vorwort zu seinen Noctes Atticae einräumt, dass er sich nicht um eine durchdachte, geordnete Darbietung des Stoffs bemüht hat.
Im ersten Buch beginnt die Unterhaltung am Vorabend des Festes mit der Erörterung der Frage, wann die Saturnalien anfangen, wann also der Übergang von einem Tag zum nächsten anzusetzen ist. Diese Frage gibt zu sprachlichen Überlegungen Anlass. Am ersten Festtag bildet den Ausgangspunkt des Gesprächs die Frage nach dem Beinamen (Cognomen) des Gastgebers Praetextatus, der von der Toga praetexta abgeleitet ist. An die Schilderung des historischen Hintergrunds dieses Namens schließt sich die Erklärung anderer Beinamen an. Horus, der ägyptische Gast, fragt nach dem Ursprung der Saturnalien und des römischen Saturnkults; die Antwort, die er erhält, schildert zugleich die mythische Frühgeschichte der Verehrung des Gottes Ianus. Da an den Saturnalien den Sklaven Übermut erlaubt ist, woran ein Gesprächsteilnehmer Anstoß nimmt, wird die menschliche Würde der Sklaven zum Thema. Dann kommt die Rede auf die Einteilung des Jahres in Monate, als deren Urheber die Könige Romulus und Numa Pompilius galten, auf das römische Kalenderwesen, die Kalenderreform Caesars, die Feiertage und mit bestimmten Tagen verknüpfte Bräuche. Das nächste große Thema ist die Verehrung der Sonne als Gottheit; besprochen werden die verschiedenen Namen des Sonnengottes Sol. Sol wird mit Apollon und anderen traditionell verehrten Göttern gleichgesetzt, so dass sich der herkömmliche römische Polytheismus der monotheistischen Gottesvorstellung des herrschenden Christentums nähert. Nachdem Verse aus Vergils Georgica zitiert worden sind und Euangelus, ein respektloser Kritiker des berühmten Dichters, dessen Sachkenntnis bezweifelt hat, wendet sich das Gespräch Vergil zu, dessen Dichtung im weiteren Verlauf zum Hauptthema wird. Es soll geklärt werden, inwieweit die Werke Vergils nicht nur als Schullektüre geeignet sind, sondern einen tieferen Sinn enthalten und damit der Belehrung Erwachsener dienen können. Zu diesem Zweck soll das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Daher übernehmen acht der anwesenden Gelehrten die Aufgabe, gemäß ihrer besonderen Sachkenntnis einen Beitrag zu leisten, indem jeder über einen speziellen Aspekt referiert. Dabei geht es sowohl um sprachliche als auch um inhaltliche Gesichtspunkte und um Vergils Rolle als Übermittler griechischer literarischer Tradition.
Im nur lückenhaft erhaltenen zweiten Buch stellen die Anwesenden eine Fülle von Anekdoten und witzigen Aussprüchen aus der römischen Literatur zusammen, an die sie sich spontan erinnern können. Darunter sind viele Aussprüche, die Cicero und Augustus zugeschrieben wurden oder angeblich an Augustus gerichtet waren. Am Abend beginnt, vom Thema des Weingenusses ausgehend, eine Diskussion über die Lüste, wobei auf die Lustlehre des Aristoteles Bezug genommen wird; der größte Teil dieses Gesprächs ist verloren.
Die Bücher 3–6 sind in erster Linie Vergil gewidmet. Im dritten Buch geht es um seine Religiosität, seine Kenntnis des römischen Kultes und seine Beschreibungen von Riten, im vierten Buch um seine Darstellung von Gefühlserregung. Im fünften Buch wird dargelegt, was Vergil seinen griechischen Vorbildern, darunter in erster Linie Homer, zu verdanken hat. Das sechste Buch handelt von Vergils Verhältnis zu den römischen Dichtern, von deren Werken er sich inspirieren ließ, sowie von seinem Stil und Wortschatz. Hier erweist sich die Kompetenz des Philologen Servius, der schwierige Vergilstellen erklärt, als hilfreich. Das Hauptanliegen des Macrobius ist die Verherrlichung der Bildung, Weisheit und Sprachkunst Vergils, der als Muster eines vielseitig bewanderten Dichters erscheint. Kein Lob könne Vergils Ruhm erhöhen, kein Tadel ihn mindern. Zwar ist die Bewunderung Vergils nicht einhellig, denn Macrobius lässt unter den Gesprächsteilnehmern auch den Vergilkritiker Euangelus auftreten, doch führt dessen Angriff auf die Autorität des Dichters im ersten Buch nur dazu, dass Vergil im weiteren Verlauf der Gespräche erst recht in ein günstiges Licht gerückt wird.
Das siebte Buch enthält heitere Gespräche am Nachmittag des letzten Festtages. Die Teilnehmer des Gastmahls schneiden unterschiedliche Themen an, darunter verschiedene Arten von Spott und Fragen der Ernährungslehre. Macrobius lässt den Philosophen Eustathius gegen den Arzt Disarius die Ansicht Platons verteidigen, wonach Getränke nicht über die Speiseröhre zum Magen und von dort in den Darm wandern, sondern über die Luftröhre zur Lunge und von dort zur Blase; demnach gelangen nur feste Speisen in den Magen. Diese in Platons Dialog Timaios dargelegte Meinung hatte schon Aristoteles abgelehnt. Nach der Erörterung dieses Themas macht sich der Spötter und Störenfried Euangelus über die Philosophie lustig, indem er die Frage aufwirft, ob zuerst das Ei oder die Henne da war; darauf erhält er zu seiner Überraschung eine ernsthafte, ausführliche Antwort mit Argumenten für beide Positionen.

So an dieser Stelle unterbrechen wier,wer weiterlesen möchte,hier der Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Macrobius_Ambrosius_Theodosius

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