Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Virtuelles Wasser Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Virtuelles Wasser Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Virtuelles Wasser Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Virtuelles Wasser Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Virtuelles Wasser Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Virtuelles Wasser Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Virtuelles Wasser Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Virtuelles Wasser Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Virtuelles Wasser Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
März 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Kalender Kalender


Virtuelles Wasser

Nach unten

Virtuelles Wasser Empty Virtuelles Wasser

Beitrag  checker Di März 17, 2015 3:47 am

Als virtuelles Wasser bzw. latentes Wasser wird jenes Wasser bezeichnet, das zur Erzeugung eines Produkts aufgewendet wird. Zieht man die Bilanz des virtuellen Wassers, verbraucht jeder Deutsche pro Tag rund 4000–5000 Liter Wasser. Den Begriff prägte der englische Geograf John Anthony Allan um 1995. Für seine Leistung erhielt er 2008 den „Stockholmer Wasserpreis“ des Stockholm International Water Institute.[1]

Mit virtuellem Wasser ist die Wassermenge bezeichnet, die nach einer umfassenden Bilanz als tatsächlich gebrauchte Menge pro Produkt anfällt. Bei der Herstellung eines Mikrochips werden 32 Liter Wasser verbraucht, bei der Herstellung von 1 Kilogramm Rindfleisch 15.000 Liter. Mitberücksichtigt wird auch der auf den ersten Blick verdeckte Wasserverbrauch. Zum Beispiel fällt bei der Erzeugung von Rindfleisch nicht nur der Verbrauch von Trinkwasser für die Tiere an, sondern auch der natürliche Niederschlag und die Bewässerung von den Feldern und Wiesen, welche das Futter liefern. Es wird zwischen „grünem virtuellem Wasser“ (Niederschlag und natürliche Bodenfeuchte) und „blauem virtuellem Wasser“ (künstliche Bewässerung) unterschieden.

Geschätzter Verbrauch virtuellen Wassers
verschiedener landwirtschaftlicher Produkte
(m³ Wasser/Tonne Produkt) Nach diversen Autoren[2] Hoekstra
& Hung
(2003) Chapagain
& Hoekstra
(2003) Zimmer
& Renault
(2003) Oki
et al.
(2003) Durchschnitt
Rindfleisch 15977 13500 20700 16726
Schweinefleisch 5906 4600 5900 5469
Käse 5288 5288
Hühnerfleisch 2828 4100 4500 3809
Eier 4657 2700 3200 3519
Reis 2656 1400 3600 2552
Sojabohnen 2300 2750 2500 2517
Weizen 1150 1160 2000 1437
Mais 450 710 1900 1020
Milch 865 790 560 738
Kartoffeln 160 105 133


Bilanzierung des virtuellen Wassers

Die Untersuchungen zielen auf einen künftig sparsameren Wasserverbrauch in Regionen mit Wassermangel. Insbesondere soll transparent gemacht werden, dass wasserintensive und exportorientierte Agrarnutzung in Trockenregionen der Erde ökologisch unsinnig und wirtschaftlich vergleichsweise unrentabel ist. Wasserarme Länder können durch gezielten Import von Gütern, deren Herstellung viel Wasser benötigt, ihre eigenen Wasserressourcen schonen.

Die Berechnung des virtuellen Wassers ermöglicht auch, den internationalen Transfer von in Produkten gebundenem Wasser zu untersuchen. Deutschland exportiert virtuelles Wasser, das in der Industrieproduktion verbraucht wird und importiert virtuelles Wasser vor allem in Agrarprodukten (zu denen auch die besonders wasserverbrauchende Baumwolle gehört). Im internationalen Vergleich gehört Deutschland zu den zehn größten Importeuren von virtuellem Wasser.

Mit der Bilanzierung virtuellen Wassers beschäftigt sich vor allem das UNESCO-IHE (Institute for Water Education der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur). Das Institut veröffentlichte unter anderem diese Verbrauchsmengen virtuellen Wassers:

Virtuelles Wasser Diagramm_Logarithmische_Darstellung_des_virtuellen_Wasserverbrauchs_fuer_verschiedene_Alltagsgueter

Menge Beispiel Wasserbedarf in Litern
1 Rose 5[3]
1 Tasse Tee 35[4]
0,25 L Bier 75 (bis)[4]
1 Tasse Kaffee 140[4]
1 L Milch 1000
1 kg Papier 750 (ca.)[5]
500 Bl. DIN-A4-Papier 5000[3], bzw. 1 Blatt bis 10 l[5]
ca. 2 g Mikrochip 32 [4][6]
1 kg Mais 900[3]
1 kg Weizen 1100 (ca.)
1 kg Sojabohnen 1800[3]
1 Baumwoll-T-Shirt 2000 (ca.)
1 kg Kokosnüsse 2500[3]
1 kg Hühnereier 4500 (ca.)
1 kg Reis 3000–5000 (ca.)
1 Jeans 6000[3]
1 kg Rindfleisch 15.000 (ca.) [7]
1 PKW 20.000 – 300.000[4]
Water Footprint

Der englische Begriff Water Footprint, übersetzbar mit Fußabdruck des Wasserverbrauchs, umfasst die Gesamtmenge an Wasser, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen benötigt wird. Dabei wird zwischen „blauem“, „grünem“ und „grauem“ Wasser unterschieden: Der „blaue Fußabdruck“ bezieht sich auf das Grund- und Oberflächenwasser, das bei der Produktion direkt verdunstet wird. Der „grüne Fußabdruck“ beschreibt die Wassermenge, die durch die Vegetation selbst verdunstet und ist somit vor allem in der Landwirtschaft von Bedeutung. Der „graue Fußabdruck“ umfasst die Wassermengen, die durch Produktionsprozesse verunreinigt werden.[8] Mit diesen Fragenstellungen beschäftigt sich das Water Footprint Network, ein Netzwerk von Wissenschaftlern, das auch mit der UN zusammenarbeitet.

Der Water Footprint eines Landes bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung eines Landes. Man spricht auch von der Wasserspur oder dem Wasserverbrauchsindex eines Landes. Beispiele für water footprints verschiedener Staaten in m³ pro Kopf und Jahr:

Der Wasserverbrauchsindex Chinas beträgt etwa 700 m³; davon werden ca. 7 % über Güter importiert.
In Deutschland beträgt dieser Index 1.545 m³. Die Ursachen liegen im hohen Konsum von Industrieprodukten und Fleisch: Deren versteckter Wasserimport übersteigt den Export virtuellen Wassers deutlich: 106 Teilen eingeführten Wassers stehen 70 Teile ausgeführter Wassermenge gegenüber.
Der Wasser-Fußabdruck Japans beträgt 1.150 m³; davon werden ca. 65 % bereits außerhalb des Landes verwendet.
Der Wasserverbrauchsindex der USA beläuft sich auf 2.483 m³.

Siehe auch

Externer Effekt
Ökologischer Rucksack, Ökologischer Fußabdruck
Fairer Handel
Emissionshandel
Graue Energie
Anthropozän

Quelle - literatur & Einzelnachweise
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten