Die Deutsche Arbeitsfront (DAF)
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Die Deutsche Arbeitsfront (DAF)
Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) war in der Zeit des Nationalsozialismus der Einheitsverband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Flagge der Deutschen Arbeitsfront (Fabrikfahne)
Werkausstellung der Deutschen Arbeitsfront (1933)
DAF-Ausstellung „Gesundes Leben, Frohes Schaffen“ (1938)
Verse von Brüder in Zechen und Gruben (Brüder, zur Sonne, zur Freiheit)
Die DAF wurde am 10. Mai 1933 durch die gesetzliche Auflösung der freien Gewerkschaften, der Beschlagnahme ihres Vermögens und unter Abschaffung des Streikrechts und der Zwangsintegration sämtlicher Angestellten- und Arbeiterverbände gegründet. Mit dem „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ vom 20. Januar 1934 wurde die Gründung legitimiert und im Oktober 1934 offiziell der NSDAP angeschlossen. Sie war nach dem Führerprinzip bis hinab zum Blockwart gegliedert, ihr Leiter war der Reichsorganisationsleiter der NSDAP Robert Ley. Die DAF bestand aus 18 Reichsbetriebsgemeinschaften (später reorganisiert in 16 Fachämter) und 33 Gauwaltungen bis Kriegsende 1945 und hatte 22 Millionen Mitglieder. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Deutsche Arbeitsfront durch den Alliierten Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt.
Der Zweck der DAF
Die DAF sollte die deutschen Arbeiter in das neue „Dritte Reich“ integrieren und damit ihren bisherigen Organisationen den Boden entziehen. Vor 1932 hatte die NS-Betriebszellenorganisation (NSBO) nur geringe Erfolge. Viele ehemalige Anhänger des Strasser-Flügels, die nun in der NSBO waren, waren antikapitalistisch eingestellt und forderten, aus der NSBO eine nationalsozialistische Gewerkschaft zu machen. Nach der Reichstagswahl März 1933 besetzten sie in mehr als 160 Städten die Gewerkschaftsgebäude. Anfang April übertrug Hitler Robert Ley die Aufgabe, die wilden Aktivitäten der NSBO zu beenden und die bisherigen Gewerkschaften zu zerschlagen. Ley beauftragte die NSBO, SA, SS und Gauleiter mit einer Aktion gegen die Gewerkschaftsführer, die daraufhin am 2. Mai in ganz Deutschland festgenommen wurden.
Obwohl jeder Arbeitnehmer zur Kontrolle ein Arbeitsbuch haben musste und es eine Verordnung gab, einen Beitrag von jedem Arbeiter direkt vom Lohnkonto abzuziehen, bejahten die Arbeiter und Angestellten die DAF: Die Sicherheit des Arbeitsplatzes und die Reglementierung aller Schichten bewirkte eine psychische Egalisierung, welche von unteren Sozialklassen als positiv bewertet wurde. Allerdings gab es erhebliche Widerstände gegen die anfänglichen Versuche der DAF, sozialpolitische Besserungen durchzusetzen. Im Juni 1933 wurden „Treuhänder der Arbeit“ eingeführt, die der Dienstaufsicht des Reichsarbeitsministeriums unterstanden. Im November 1933 wurde ein „Aufruf an alle schaffenden Deutschen“ veröffentlicht zur Eingrenzung der Ambitionen von Robert Ley, der außerdem von Reichsarbeitsminister Franz Seldte, Reichswirtschaftsminister Kurt Schmitt und dem Parteibeauftragten für Wirtschaftsfragen Wilhelm Keppler unterzeichnet wurde. „Damit wurden endgültig alle Hoffnungen auf eine berufsständische oder gewerkschaftliche Interessenvertretung bzw. Kompetenzen in der Arbeits- und Sozialpolitik durch die DAF begraben.“[1]
Am 29. August 1936 wurde der Leistungskampf der deutschen Betriebe vom Amt für soziale Selbstverantwortung der DAF „ins Leben gerufen“.[2] Dieser „Leistungskampf“ diente zur Prämierung „nationalsozialistischer Musterbetriebe“. Dabei wurden die Kriterien von Jahr zu Jahr immer mehr ausgerichtet auf die Umstellung der Betriebe auf Rüstungsproduktion.
1943 bittet Die Deutsche Arbeitsfront, Abteilung Leistungskampf der deutschen Betriebe, die Wirtschaftskammer um eine Auszeichnung für die Opekta Köln
Aus dem Hauptsitz in der Potsdamer Straße in Berlin[3] lenkte die DAF diverse Unterorganisationen, die einerseits für das Wohl, andererseits für die Kontrolle der Arbeiterschaft zuständig waren[4]
Amt Bau
Amt für Leistungsertüchtigung, Berufserziehung und Betriebsführung
Amt für Rechtsberatungsstellen
Amt für Schönheit der Arbeit (bis 1939)
Amt für technische Wissenschaften
Amt für Volksgesundheit
Amt Heer
Amt Kriegsmarine
Amt Luftwaffe
Amt Werkschar und Schulung
Arbeitswissenschaftliches Institut AWI
Frauenamt
Jugendamt
Kraft durch Freude (KdF)
Reichsarbeitskammer[5]
Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen
Reichsheimstättenamt
Sozialamt
Die DAF gründete auch eine Reihe von Unternehmen wie zum Beispiel das Volkswagenwerk (für ihre Unterorganisation KdF) sowie die Bank der Deutschen Arbeit und das Heimstättensiedlungswerk. Zur Schulung ihrer Funktionäre unterhielt die DAF eine Reihe von Schulungszentren, die Reichsschulungsburgen.
Für die DAF gab der Verleger Otto Karl Stollberg die Zeitung „Der Deutsche – die Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront“ heraus.
Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (GW)
Das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (GW), das im Wesentlichen aus ehemals konsumgenossenschaftlichen Betriebsstätten bestand, übernahm im Anschluss an die Verordnung zur Anpassung der verbrauchergenossenschaftlichen Einrichtungen an die kriegswirtschaftlichen Verhältnisse vom 18. Februar 1941 am 1. April den Geschäftsbetrieb von Konsumgenossenschaften und ihren Großeinkaufsgesellschaften.
DAF-Funktionäre
Siehe Kategorie:DAF-Funktionär
Arbeitsfrontempfänger DAF1011
Arbeitsfrontempfänger DAF1011
Die Deutsche Arbeitsfront ließ auch einen Rundfunkempfänger entwickeln: Den Deutschen Arbeitsfrontempfänger DAF1011, dessen Bezeichnung an eine Rede Hitlers in den Berliner Siemens-Werken am 10. November 1933 erinnern sollte. Es handelt sich um einen, im Vergleich mit dem Volksempfänger VE301 aufwendigeren, mehrkreisigen Geradeausempfänger mit kräftiger Endstufe. Das Gerät war zum Gemeinschaftsempfang von Rundfunksendungen in Firmen und Gemeinden konstruiert, die DAF warb mit dem Slogan Rundfunk in alle Betriebe dafür.
Siehe auch
Flaggen der Deutschen Arbeitsfront (1933–1945)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Flagge der Deutschen Arbeitsfront (Fabrikfahne)
Werkausstellung der Deutschen Arbeitsfront (1933)
DAF-Ausstellung „Gesundes Leben, Frohes Schaffen“ (1938)
Verse von Brüder in Zechen und Gruben (Brüder, zur Sonne, zur Freiheit)
Die DAF wurde am 10. Mai 1933 durch die gesetzliche Auflösung der freien Gewerkschaften, der Beschlagnahme ihres Vermögens und unter Abschaffung des Streikrechts und der Zwangsintegration sämtlicher Angestellten- und Arbeiterverbände gegründet. Mit dem „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ vom 20. Januar 1934 wurde die Gründung legitimiert und im Oktober 1934 offiziell der NSDAP angeschlossen. Sie war nach dem Führerprinzip bis hinab zum Blockwart gegliedert, ihr Leiter war der Reichsorganisationsleiter der NSDAP Robert Ley. Die DAF bestand aus 18 Reichsbetriebsgemeinschaften (später reorganisiert in 16 Fachämter) und 33 Gauwaltungen bis Kriegsende 1945 und hatte 22 Millionen Mitglieder. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Deutsche Arbeitsfront durch den Alliierten Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt.
Der Zweck der DAF
Die DAF sollte die deutschen Arbeiter in das neue „Dritte Reich“ integrieren und damit ihren bisherigen Organisationen den Boden entziehen. Vor 1932 hatte die NS-Betriebszellenorganisation (NSBO) nur geringe Erfolge. Viele ehemalige Anhänger des Strasser-Flügels, die nun in der NSBO waren, waren antikapitalistisch eingestellt und forderten, aus der NSBO eine nationalsozialistische Gewerkschaft zu machen. Nach der Reichstagswahl März 1933 besetzten sie in mehr als 160 Städten die Gewerkschaftsgebäude. Anfang April übertrug Hitler Robert Ley die Aufgabe, die wilden Aktivitäten der NSBO zu beenden und die bisherigen Gewerkschaften zu zerschlagen. Ley beauftragte die NSBO, SA, SS und Gauleiter mit einer Aktion gegen die Gewerkschaftsführer, die daraufhin am 2. Mai in ganz Deutschland festgenommen wurden.
Obwohl jeder Arbeitnehmer zur Kontrolle ein Arbeitsbuch haben musste und es eine Verordnung gab, einen Beitrag von jedem Arbeiter direkt vom Lohnkonto abzuziehen, bejahten die Arbeiter und Angestellten die DAF: Die Sicherheit des Arbeitsplatzes und die Reglementierung aller Schichten bewirkte eine psychische Egalisierung, welche von unteren Sozialklassen als positiv bewertet wurde. Allerdings gab es erhebliche Widerstände gegen die anfänglichen Versuche der DAF, sozialpolitische Besserungen durchzusetzen. Im Juni 1933 wurden „Treuhänder der Arbeit“ eingeführt, die der Dienstaufsicht des Reichsarbeitsministeriums unterstanden. Im November 1933 wurde ein „Aufruf an alle schaffenden Deutschen“ veröffentlicht zur Eingrenzung der Ambitionen von Robert Ley, der außerdem von Reichsarbeitsminister Franz Seldte, Reichswirtschaftsminister Kurt Schmitt und dem Parteibeauftragten für Wirtschaftsfragen Wilhelm Keppler unterzeichnet wurde. „Damit wurden endgültig alle Hoffnungen auf eine berufsständische oder gewerkschaftliche Interessenvertretung bzw. Kompetenzen in der Arbeits- und Sozialpolitik durch die DAF begraben.“[1]
Am 29. August 1936 wurde der Leistungskampf der deutschen Betriebe vom Amt für soziale Selbstverantwortung der DAF „ins Leben gerufen“.[2] Dieser „Leistungskampf“ diente zur Prämierung „nationalsozialistischer Musterbetriebe“. Dabei wurden die Kriterien von Jahr zu Jahr immer mehr ausgerichtet auf die Umstellung der Betriebe auf Rüstungsproduktion.
1943 bittet Die Deutsche Arbeitsfront, Abteilung Leistungskampf der deutschen Betriebe, die Wirtschaftskammer um eine Auszeichnung für die Opekta Köln
Aus dem Hauptsitz in der Potsdamer Straße in Berlin[3] lenkte die DAF diverse Unterorganisationen, die einerseits für das Wohl, andererseits für die Kontrolle der Arbeiterschaft zuständig waren[4]
Amt Bau
Amt für Leistungsertüchtigung, Berufserziehung und Betriebsführung
Amt für Rechtsberatungsstellen
Amt für Schönheit der Arbeit (bis 1939)
Amt für technische Wissenschaften
Amt für Volksgesundheit
Amt Heer
Amt Kriegsmarine
Amt Luftwaffe
Amt Werkschar und Schulung
Arbeitswissenschaftliches Institut AWI
Frauenamt
Jugendamt
Kraft durch Freude (KdF)
Reichsarbeitskammer[5]
Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen
Reichsheimstättenamt
Sozialamt
Die DAF gründete auch eine Reihe von Unternehmen wie zum Beispiel das Volkswagenwerk (für ihre Unterorganisation KdF) sowie die Bank der Deutschen Arbeit und das Heimstättensiedlungswerk. Zur Schulung ihrer Funktionäre unterhielt die DAF eine Reihe von Schulungszentren, die Reichsschulungsburgen.
Für die DAF gab der Verleger Otto Karl Stollberg die Zeitung „Der Deutsche – die Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront“ heraus.
Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (GW)
Das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront (GW), das im Wesentlichen aus ehemals konsumgenossenschaftlichen Betriebsstätten bestand, übernahm im Anschluss an die Verordnung zur Anpassung der verbrauchergenossenschaftlichen Einrichtungen an die kriegswirtschaftlichen Verhältnisse vom 18. Februar 1941 am 1. April den Geschäftsbetrieb von Konsumgenossenschaften und ihren Großeinkaufsgesellschaften.
DAF-Funktionäre
Siehe Kategorie:DAF-Funktionär
Arbeitsfrontempfänger DAF1011
Arbeitsfrontempfänger DAF1011
Die Deutsche Arbeitsfront ließ auch einen Rundfunkempfänger entwickeln: Den Deutschen Arbeitsfrontempfänger DAF1011, dessen Bezeichnung an eine Rede Hitlers in den Berliner Siemens-Werken am 10. November 1933 erinnern sollte. Es handelt sich um einen, im Vergleich mit dem Volksempfänger VE301 aufwendigeren, mehrkreisigen Geradeausempfänger mit kräftiger Endstufe. Das Gerät war zum Gemeinschaftsempfang von Rundfunksendungen in Firmen und Gemeinden konstruiert, die DAF warb mit dem Slogan Rundfunk in alle Betriebe dafür.
Siehe auch
Flaggen der Deutschen Arbeitsfront (1933–1945)
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