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Die Funke Mediengruppe

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Die Funke Mediengruppe  Empty Die Funke Mediengruppe

Beitrag  Andy Sa Mai 09, 2015 11:35 pm

Die Funke Mediengruppe mit Sitz in Essen ist ein Medienkonzern mit Beteiligungen an Zeitungen, Anzeigenblättern, Zeitschriften und elektronischen Medien in Deutschland, Österreich, Kroatien und Ungarn. Der Konzern besteht aus einer Vielzahl verschachtelter Unternehmen, in denen die einzelnen Medien und Betriebsteile formalrechtlich unabhängig geführt werden. Die Funke Mediengruppe veröffentlicht keine Geschäftszahlen, gilt aber in der Branche als eines der renditestärksten Medienunternehmen Deutschlands. Laut Bundesanzeiger betrug das Konzernergebnis im Jahr 2011 rund 13 Mio. Euro.

Die Funke Mediengruppe  245px-Funke-Mediengruppe-Logo.svg

Der Medienkonzern entstand aus der 1948 gegründeten Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nach Aufkäufen anderer Zeitungen firmierte das Unternehmen ab 1976 als Zeitungsgruppe WAZ, nach weiterer Expansion in die elektronischen Medien ab 1997 als WAZ Mediengruppe. 2013 wurde nach dem Ausscheiden der Eigentümerfamilie Brost der Konzernname auf die verbleibende Eigentümerfamilie Funke geändert.

Die Funke Mediengruppe ist mit einem Gesamtangebot von über 700 Titeln das drittgrößte Verlagshaus Deutschlands und einer der größten Regionalzeitungsverlage Europas. Sie verlegt insgesamt mehr als 30 Tages- und Wochenzeitungen, über 170 Publikums- und Fachzeitschriften, etwa 100 Anzeigenblätter sowie 400 Kundenzeitschriften und besitzt eine Reihe von Großdruckereien zur Herstellung dieser. Auf die überdurchschnittlich hohen Auflagenrückgänge der letzten Jahre reagierte der Konzern mit Stellenstreichungen und Zusammenlegungen von Redaktionen.[2][3]

Die Funke Mediengruppe  463px-WAZ_Mediengruppe.svg
Logo der ehemaligen WAZ-Mediengruppe

Bei den elektronischen Medien ist der Konzern an zahlreichen Lokalradios beteiligt und betreibt Internet-Angebote. Ein Schwerpunkt der Gruppe ist die regionale Berichterstattung, bei der in einer Region unterschiedliche Medien parallel betrieben und teilweise verknüpft werden.

Geschichte
Gründung und Expansion als WAZ-Gruppe

Gründer der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung waren Erich Brost und Jakob Funke. Beide verfügten über jeweils 50 Prozent der Gesellschaftsanteile. Durch Aufkauf kleinerer Konkurrenztitel im ursprünglichen Verbreitungsgebiet hat sich die WAZ bereits in den 1970er Jahren eine wirtschaftliche Monopolstellung in vielen Städten des Ruhrgebiets gesichert. Durch journalistisch unabhängige Weiterführung der aufgekauften Zeitungen hielt der Konzern gleichzeitig die publizistische Vielfalt weitgehend aufrecht; ein Konzept, das als WAZ-Modell bekannt und inzwischen in vielen anderen Regionen nachgeahmt wurde. Aus den hohen Gewinnen im Kerngebiet finanzierte das Unternehmen eine große Zahl von Aufkäufen von gedruckten Medien sowie Neugründungen vor allem im privaten Rundfunk und von Internet-Medien.

Die Expansion von einer Regionalzeitung zum Medienkonzern wurde von dem jahrzehntelang amtierenden, in der Medienbranche sehr bekannten Geschäftsführer-Duo Erich Schumann, Bevollmächtigter der Brost-Seite, sowie Günther Grotkamp, Bevollmächtigter der Funke-Seite, geleitet.[4]
Eigentümerwechsel zur Funke-Gruppe

Nach dem Tod der beiden Gründer wurden die jeweiligen Anteile auf eine Reihe von Erben aufgeteilt: Die Anteile Jakob Funkes erbten 1975 die Töchter Petra Grotkamp, Gisela Holthoff, Renate Schubries und Ute de Graffenried. Nachdem sich Tochter Ute 1989 auszahlen ließ, gehörte den drei verbleibenden Töchtern je ein Drittel der Funke-Familiengesellschaft. Die Anteile Gisela Holthoffs erbte 2011 ihr Adoptivsohn Stephan Holthoff-Pförtner, ein bekannter Rechtsanwalt und Unternehmer, der lange Zeit Sprecher der Funke-Seite war.[5] Die Anteile Erich Brosts erbten 1995 zu 60 Prozent seine Witwe Anneliese Brost sowie zu 40 Prozent der von Brost 1985 adoptierte langjährige Geschäftsführer Erich Schumann. Nach dem Tod von Schumann (2007) und Anneliese Brost (2010) gingen die Anteile der Brost Verwaltungs-GmbH auf die drei Enkel von Erich Brost über.

Die Unternehmensanteile blieben zu jeweils 50 Prozent in zwei Verwaltungsgesellschaften gebündelt. Daher konnten die Familienmitglieder nur gemeinsam agieren und die beiden Familiengruppen nur einvernehmlich entscheiden. Änderungen an diesem Modell waren dadurch erschwert, dass eine WAZ-Beteiligung ohne Zustimmung der Miteigner nicht an Dritte verkauft, sondern nur an Familienangehörige weitergegeben werden konnte. Weil keine einfachen Mehrheitsentscheidungen möglich waren, wurden Meinungsunterschiede sowohl zwischen den als auch innerhalb der Eigentümerfamilien in lang andauernden Konflikten ausgetragen. Unter anderem gab es 2006 Streit zwischen den Gesellschaftern um die Ausschüttung des hohen Erlöses aus dem Verkauf der RTL-Beteiligung.[6]

Mit dem Ziel, diese Konstellation zu ändern, hatte Anneliese Brost 2008 geheime Verträge mit Stephan Holthoff-Pförtner abgeschlossen, in denen unter anderem eine Kaufoption für die Holthoff-Anteile enthalten war. Petra Grotkamp versuchte gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem langjährigen Geschäftsführer Günther Grotkamp, die Teilung der Funke-Familiengesellschaft mit juristischen Mitteln zu verhindern.[7] Nach dem Tod von Anneliese Brost unterbreitete ihrerseits Petra Grotkamp den Brost-Enkeln ein Kaufangebot, das diese mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 annahmen. Seitdem gehören Petra Grotkamp zwei Drittel der Unternehmensanteile.[8] Damit endete nach 63 Jahren die Aufteilung auf zwei Eigentümerfamilien. Ab März 2013 verwendete der Medienkonzern ohne gesonderte Mitteilung den Namen Funke Mediengruppe.[9] Im Juni 2013 schließlich nahm der Konzern eine neue Rechtsform an und firmiert nun als Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA.[10]
Übernahme von Zeitungen und Zeitschriften der Axel Springer SE

Zum 1. Mai 2014 übernahm die Funke Mediengruppe für 920 Millionen Euro von der Axel Springer SE deren regionale Tageszeitungen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt, die Programmzeitschriften Hörzu, TV Digital, Funk Uhr, Bildwoche und TV Neu sowie die Frauenzeitschriften Bild der Frau und Frau von Heute.[11] Damit vergrößerte der Konzern sein Kerngeschäft mit gedruckten Medien erheblich. Um jedoch die Auflagen des Bundeskartellamtes zu erfüllen, musste sich Funke gleich wieder von den Programmzeitschriften Funk Uhr, Bildwoche und TV Neu trennen und auch den Titel die zwei aus dem gleichen Segment abgeben.[12]
Geschäftsführung

Geschäftsführer sind Manfred Braun[13] und Michael Wüller. Thomas Ziegler zeichnete von August 2012 bis Dezember 2014 verantwortlich für den Bereich Personal, Finanzen & Dienstleistungen.[14] Bereits zu gemeinsamen Zeiten der beiden Gründerfamilien wurde Christian Nienhaus seitens der Familie Funke zum Geschäftsführer berufen.[15] Für die Brost-Seite war Bodo Hombach von 2002 bis Januar 2012 als Geschäftsführer tätig, seit Juli 2008 gemeinsam mit Nienhaus. Zum Jahresende 2007 wurde als zweite Führungsebene eine neunköpfige Geschäftsleitung eingerichtet, die mit aufgeteilten Verantwortungsbereichen dem Vorstand von Aktiengesellschaften ähnelt.[16]

Gedruckte Medien in Deutschland
Zeitungen

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Druckerzeugnisse der Funke Mediengruppe

In Nordrhein-Westfalen gehören zur Funke Mediengruppe neben der Stammzeitung Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) die Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ), die Westfalenpost (WP) und die Westfälische Rundschau (WR). Im größten Teil des Verbreitungsgebiets erscheinen je zwei dieser Tageszeitungen parallel. In diesen Fällen sind die Anzeigen identisch, da die Titel als wirtschaftliche Einheit vermarktet werden. Weiterhin ist die Funke-Gruppe am Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung (IKZ) als Minderheitseigentümer beteiligt. Im Kerngebiet Essen besitzt der Konzern ferner zwei wöchentlich erscheinende, lokale Kaufzeitungen: die Borbecker Nachrichten und die Werdener Nachrichten.

Zusammen haben diese Zeitungen eine verkaufte Auflage von 610.268 Exemplaren.[17] Ihr jährlicher Auflagenrückgang liegt mit 4–5 Prozent doppelt so hoch wie der Marktdurchschnitt.[2] Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 46,6 Prozent gesunken.[18] Das entspricht einem Rückgang von 531.868 Stück. Die Westfälische Rundschau schloss ihre Redaktion im Januar 2013,[19] und die verantwortliche Verlagsgesellschaft stellte im September 2014 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.[20]

Entwicklung der verkauften Auflage[21]

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Außerdem besitzt die Funke Mediengruppe drei Regionalzeitungen in Thüringen, die Thüringer Allgemeine, die Ostthüringer Zeitung und die Thüringische Landeszeitung, und verfügt in deren Verbreitungsgebiet über ein Monopol. Auch in Thüringen werden je Erscheinungsgebiet zwei Zeitungen mit identischen Anzeigen parallel geführt. Die verkaufte Auflage der sogenannten Zeitungsgruppe Thüringen beträgt 266.068 Exemplare.[22] Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 47,2 Prozent gesunken.[23] Das entspricht einem Rückgang von 237.675 Stück.

Entwicklung der verkauften Auflage[24]

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Von der Verlegerfamilie Voigt hatte die Funke-Gruppe bereits 75 Prozent am Braunschweiger Zeitungsverlag (Braunschweiger Zeitung, Auflage: 140.520 Exemplare[25]) erworben. Kurz darauf übernahm der Essener Verlag die restlichen 25 Prozent von der Nord/LB Girozentrale. Der Kaufpreis soll nach Medienberichten 210 Millionen Euro betragen haben.
Anzeigenblätter

Der Verbund aus der Westdeutschen Verlag- und Werbegesellschaft (WVW, 100-prozentige Funke-Tochter) und der Ostruhr-Anzeigenblattgesellschaft (ORA, 50 Prozent Funke-, 50 Prozent Ruhr Nachrichten-Tochter) gibt kostenlos verteilte Anzeigenblätter mit 76 Titeln heraus und ist Marktführer im Ruhrgebiet. Mit über 5 Millionen wöchentlich verteilten Exemplaren gehören die WVW/ORA Anzeigenblätter zu den bedeutendsten lokalen Medien. Zwei Drittel der Titel erscheinen immer mittwochs und auch samstags, zusammen mit der Einkaufaktuell der Deutschen Post AG.
Zeitschriften

Die Publikumszeitschriften des Konzerns sind im Gong Verlag und in der Funke Women Group organisiert, die beide in Ismaning angesiedelt sind. Die Gesamtauflage aller Titel beträgt an die 5 Millionen Exemplare wöchentlich. Die bekanntesten sind Gong, Bild + Funk, TVdirekt, Die Aktuelle, Das goldene Blatt, Echo der Frau und Ein Herz für Tiere. Im Reiner H. Nitschke Verlag und der Verlagsgruppe Bahn GmbH gibt die Funke Mediengruppe eine breite Palette von Fachzeitschriften heraus. Mitte März 2008 erwarb die Funke-Gruppe vom Verlag Gruner + Jahr die Frauenzeitschrift Frau im Spiegel.[26] Im März 2012 trennt sich die Funke Mediengruppe von dem Modellbauverlag und Branchenführer VTH-Verlag für Technik und Handwerk GmbH mit Sitz in Baden-Baden.
Buchverlag

Im Oktober 2007 ist der Konzern auch ins Buchgeschäft eingestiegen und hat den Essener Klartext Verlag gekauft. Der Klartext Verlag ist seit Jahren Partner des Konzerns und vertreibt Bücher mit regionalen Themen.
Elektronische Medien in Deutschland
Fernsehen

Die Beteiligung am Fernsehsender RTL wurde 2005 an Bertelsmann verkauft. Im Juni 2008 übernahm die Funke-Gruppe 24,9 % der Anteile am Fernsehsender nrw.tv.[27]
Radio

Die Funke-Gruppe besitzt Beteiligungen an den Lokalradios Radio Essen (75 %), 107.7 Radio Hagen (75 %), Radio Herne (75 %), Radio Sauerland (75 %) und 8 weiteren Sendern.[28]
Internet

2003 gründete die Funke Mediengruppe gemeinsam mit der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und der Ippen Verlagsgruppe die ISA GmbH & Co. KG. Dieses Unternehmen ist auf Anzeigenportale im Internet spezialisiert und betreibt unter anderem die Portale immowelt.de, stellenanzeigen.de, markt.de, motoso.de und trauer.de. Die ISA GmbH & Co. KG firmiert seit Mai 2008 als markt.gruppe GmbH & Co. KG.

Seit 2007 betreibt die Funke-Gruppe das regional ausgerichtete Onlineportal DerWesten.de. Chefredakteurin war von Oktober 2007 bis Dezember 2009 Katharina Borchert, die als Geschäftsführerin zu Spiegel Online wechselte. Ihr Nachfolger war Ulrich Reitz, ebenfalls Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, der am 10. Dezember 2010 von Thomas Kloß abgelöst wurde.[29] Das Internetangebot bündelt die Zeitungen der Verlagsgruppe. Ergänzt wird das Angebot um verschiedene sog. Web-2.0-Elemente. Im Internet-Portal DerWesten.de arbeitete die Funke-Gruppe als erster Verlag mit dem WDR und damit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zusammen.[30] Am 20. Oktober gab Reitz auf den Münchener Medientagen bekannt, das Portal ab 2012 zugunsten von Portalen für die einzelnen Zeitungstitel einzustellen.[31][32] Die Adresse derwesten.de soll jedoch neben diesen erhalten bleiben. Auf dem Onlineangebot selbst wird dies als Relaunch bezeichnet.[33]

Ende 2010 übernahm die Funke Mediengruppe verschiedene Gesundheitsportale, u. a. lifeline.de, von Springer Medizin. Zum Angebot zählt neben Gesundheits-Meldungen die kostenfreie Fragefunktion an Fachärzte. Zur Lifeline-Familie gehören außerdem qualimedic, gesundheitsberatung sowie 9monate und Special-Interest-Portale wie scheidenpilz.com.[34]

Im August 2014 wurde mit der App Mit Picke die mobile Sportberichterstattung gestartet. Beiträge der Funke-eigenen Sportredaktionen von Tageszeitungen sowie Reviersport werden mit verlagsfremden Medienmeldungen sowie Tweets und ausgewählten Blogbeiträgen kombiniert.[35]

Medien in Österreich

Die Funke Mediengruppe  640px-Mediaprint
Eigentumsverhältnisse Mediaprint

Die Funke Mediengruppe hält in Österreich Anteile am Boulevardblatt Kronen Zeitung sowie am Kurier, deren Marketing und Verbreitung über die gemeinsame Tochter Mediaprint abgewickelt wird.

Seit der Beteiligung an der österreichischen Kronen Zeitung kam es mehrfach zu Streitigkeiten zwischen der damaligen WAZ-Gruppe und dem vormaligen Alleineigentümer Hans Dichand, denen je die Hälfte des Blatts gehört. Anlässlich der Ernennung seines Sohns Christoph Dichand durch den in Österreich umstrittenen Altverleger im Jahr 2001 ohne Einverständnis des Partners kam es zum offenen Bruch. Die WAZ-Gruppe wehrte sich gegen diese Entscheidung und setzte mit Michael Kuhn einen zweiten Chefredakteur durch,[36] den Dichand nach weiteren Auseinandersetzungen schließlich 2006 im Alleingang fristlos kündigte. Seitdem versuchen beide Seiten, ihre Vorstellungen von der Leitung des Verlags und der Zeitung vor Gericht durchzusetzen; aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Pattsituation aber bislang ohne nachhaltigen Erfolg.[37]

Im Rahmen dieser Auseinandersetzung warf Dichands anderer Sohn Michael der WAZ-Gruppe vor, in Kroatien mit der „organisierten Wirtschaftskriminalität“ zusammenzuarbeiten und den Versuch der „Monopolisierung“ und „Teutonisierung“ des kroatischen Zeitungsmarktes zu unternehmen. Die WAZ ging erfolgreich gerichtlich gegen diese Vorwürfe vor. Michael Dichand griff außerdem den damaligen Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, Bodo Hombach, persönlich an, mit dem Vorwurf, dieser habe „sich ein Häuschen vom Energiekonzern Veba […] finanzieren lassen, also von der Atomlobby“. Dagegen setzte sich Hombach ebenfalls mit einer Klage zur Wehr. Das Landgericht Hamburg untersagte im Juli 2007 diese und weitere Äußerungen ausdrücklich, da Dichand seine Behauptungen nicht belegen konnte.[38] Die von Dichand eingelegte Berufung wies das Oberlandesgericht Hamburg Anfang Januar 2008 zurück. Dichand legte dagegen wiederum Beschwerde beim Bundesgerichtshof ein und verlor auch hier, womit er letztinstanzlich seine Behauptungen nicht wiederholen darf.[39]
Medien in Osteuropa

Anfang der 1990er-Jahre engagierte sich die Gruppe erstmals auf dem osteuropäischen Markt und besitzt heute mehrere Print-Beteiligungen in Ungarn, Kroatien (siehe Europapress Holding), Serbien und Mazedonien. Ende 2007 gab der Konzern den Kauf der russischen Regionalzeitung Sloboda bekannt und bezeichnete ihn als „Startpunkt für weitere Engagements“. Im August 2010 gab Hombach bekannt, dass sich der Konzern aus Serbien und Rumänien zurückziehen wird und nach Käufern mit hohen Angeboten sucht.[40] Diesem Rückzug gingen vergebliche Versuche voraus, zunächst auf gewöhnlichem Weg einige serbische Zeitungen aufzukaufen, später fiel man auf fragwürdige Mittelsmänner wie Stanko Subotić herein. Dieser wurde von Interpol beschuldigt, Geldwäsche zu betreiben und in Südosteuropa Zigarettenschmuggel organisiert zu haben.[40] Anfang 2012 zog sich die Funke Mediengruppe aus Mazedonien, in welches sie 2003 eingestiegen sind, zurück und verkaufte die Tageszeitungen Dnevnik, Utrinski Vesnik und Vest.[41]
Druckhäuser

Die Funke Mediengruppe betreibt zwei Druckhäuser in Nordrhein-Westfalen. Sie liegen in Essen in der Nähe des Hauptbahnhofes und in Hagen-Bathey. In Essen befinden sich sieben und in Hagen neun Rotationsdruckmaschinen. Weitere Druckzentren des Konzerns stehen in Braunschweig und Erfurt.

Mobilfunk

Die Funke Mediengruppe  Logo_wir_mobil

Unter der Marke wir mobil bietet die Funke Mediengruppe auch Mobilfunkverträge an.[42] Damit wurde ein Geschäftsfeld erschlossen, bei dem über die mobile Datennutzung des digitalen Contents Vertriebserlöse erzielt werden – analog zum klassischen Verlagsmodell im Einzelverkauf Prepaid und im Abo (Postpaid-Vertrag). In dem gruppenweiten Modell vertreibt das Unternehmen seit 2009 verschiedene Mobilfunktarife, die dem Kunden kostenlosen, bzw. vergünstigten Zugriff auf Digitalprodukte der FUNKE Mediengruppe gewähren.[43] Umgekehrt erhalten Print-Abonnenten besondere Vorteile auf das wir mobil-Produktportfolio.[44] Realisierendes Mobilfunkunternehmen und Partner ist die E-Plus in Düsseldorf.

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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