Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Der Deutschordensstaat  Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Der Deutschordensstaat

Nach unten

Der Deutschordensstaat  Empty Der Deutschordensstaat

Beitrag  checker Sa Jun 20, 2015 4:20 am

Als Deutschordensstaat oder Staat des Deutschen Ordens wird das Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum in der Zeit von 1230 bis 1561 bezeichnet. Der Staat umfasste im Kern etwa das Gebiet des Alten Preußenlandes (des späteren West- und Ostpreußens) sowie bis 1561 als eigenständiges Meistertum Livland große Teile des heutigen Estland und Lettland. Auch die Ordensprovinzen im Heiligen Römischen Reich, die dem Hochmeister direkt unterstellt waren, können dem Ordensstaat zugerechnet werden.

Im Gegensatz zu den gescheiterten Versuchen der anderen großen Ritterorden, dauerhaft und staatstragend oder staatsbildend im Heiligen Land Fuß zu fassen, schlug der relativ spät gegründete Deutsche Orden einen anderen Weg ein. In seinen Intentionen und Handlungen zunächst vollständig in der Tradition der Templer und Johanniter stehend, begann sein eigentlicher Aufstieg erst mit dem Niedergang der Kreuzfahrerstaaten. Durch frühzeitige Verlagerung seines Handlungsschwerpunktes nach Mittel- und Nordosteuropa wuchs dem Orden bei der Christianisierung und Kolonisierung dieses Raumes eine Hauptrolle zu. Unter Führung des Ordens wurde ein aus heutiger Sicht im Vergleich zu zeitgenössischen Territorialstaatsbildungen modern anmutendes Staatswesen errichtet.[1] Dessen kulturelle und zivilisatorische Errungenschaften wirkten sich mittelbar bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts aus und bildeten eine der Grundlagen des späteren Staates Preußen.

Der Ordensstaat selbst stellte keine vollständig neuartige staatliche Struktur dar, sondern ähnelte in seiner Organisation einer klösterlichen Gemeinschaft größeren Ausmaßes. Ergänzt wurde dies durch die Erfahrungen des in Syrien und Palästina ausgeprägten Beamtenapparates. Hinzu kam die Nutzung von administrativen Erfahrungen aus dem normannischen Königreich Sizilien.

Der Deutschordensstaat  400px-Ordensland1410
Der Deutschordensstaat, Preußen, die Fürstbistümer und die übrigen Staaten in Livland (1410)

Der Deutschordensstaat  300px-Coat_of_arms_of_the_Teutonic_Order.svg
Wappenschild des Deutschen Ordens

Der Deutschordensstaat  240px-Flag_of_the_Teutonic_Order.svg
Flagge des Deutschen Ordens

Ethnien

Der Deutschordensstaat  640px-Baltische_St%C3%A4mme_um_1200.svg
Baltische Stämme im 12. Jahrhundert


Der größte Teil des Ordensgebietes war Siedlungsraum baltischer Volksstämme, beispielsweise der Prußen, Litauer, Letten und Semgallen.
Das nördliche Baltikum war von den finno-ugrischen Völkern der Esten und Liven bewohnt.
In Pommerellen siedelten die zu den Elbe-Oder-Slawen gehörenden Pommern (Kaschuben)
Im gesamten Küstenraum des Baltikums gab es punktuelle Ansiedlungen von Schweden und Dänen, hauptsächlich in Estland.
In sämtlichen Städten dominierte der deutsche Bevölkerungsanteil. Massive bäuerliche deutsche Siedlungstätigkeit fand in Preußen statt, hier vor allem im westlichen Teil.
Polnische Bevölkerungsanteile fanden sich in Pommerellen und im Kulmer Land, seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch im südlichen Ostpreußen (Masuren).

Sprachen

Da die Deutschen wie auch die Dänen und die Polen in diesem Land Eroberer und Zugezogene waren, lebten unter der Landbevölkerung die althergebrachten Sprachen der Einheimischen – Prußisch, Livisch, Kurisch, Lettisch und Estnisch – weiter.

Deutsch – vor allem Mitteldeutsch und in den Küstenregionen Niederdeutsch – wurde anfangs in den Städten gesprochen, die von den deutschen Einwanderern gebaut wurden. Die deutsche Sprache breitete sich dann allmählich auf die prußische und litauische Bevölkerung sowie auf die aus Masowien geflüchteten Masuren aus.

Auch die höheren Amtsträger waren für gewöhnlich Deutsche. Doch kann man nicht von einer deutschen Amtssprache sprechen, da offizielle Dokumente zumeist in Lateinisch verfasst wurden. In den Dörfern der Einheimischen, also der Verwaltung auf lokaler Ebene, lag die Leitung zumeist bei den Einheimischen. Albrecht von Preußen ließ nach der Umwandlung des Ordensstaates in das Herzogtum Preußen 1525 den lutherischen Katechismus sogar in die prußische Sprache übersetzen.[2]
Geschichte
→ Hauptartikel: Deutsche Ostsiedlung und Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung
Anfänge und Konsolidierung

Der Deutschordensstaat  640px-Deutscher_Orden_1260
Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preußen und des 1237 mit ihm vereinigten Schwertbrüderordens in Kurland und Livland bis 1260
Bei den schraffierten Gebieten handelt es sich um die umkämpften Territorien in Preußen und Schamaiten.

Die Idee einer Staatsgründung des Deutschen Ordens außerhalb des Heiligen Landes ist auf den 4. Hochmeister Hermann von Salza zurückzuführen.[3] Dieser erfahrene Politiker und einflussreiche Berater Kaisers Friedrichs II. versuchte schon kurz nach seinem 1210 erfolgten Amtsantritt, ein vom Orden kontrolliertes Kerngebiet in Europa zu errichten. Der Versuch, im damals ungarischen Siebenbürgen (Burzenland) staatsähnliche Strukturen zu errichten, scheiterte jedoch 1225 am Widerstand des örtlichen Klerus und des ungarischen Königtums.[4]
Schaffung staatsrechtlicher Grundlagen

Ein um 1225 erfolgtes Ersuchen des Herzogs Konrad von Masowien an den Deutschen Orden um Hilfe im Kampf gegen die heidnischen Prußen bot Hermann von Salza neue Perspektiven. Konrad bot dem Orden das Kulmer Land als Ausgleich für militärische Hilfeleistung an.[5] Bereits 1226 garantierte der durch Salza im Sinne des Ordens beeinflusste Kaiser Friedrich II. dem Ritterorden in der Goldenen Bulle von Rimini die absolute Landeshoheit über das zu erobernde Land der Prußen. Diese staatsrechtlich umstrittene Verbriefung bildete eine wesentliche Grundlage des späteren Ordensstaates.

1230 ließ sich der Orden im Vertrag von Kruschwitz von Konrad von Masowien das Eigentum an dem zu erobernden Gebiet bescheinigen. Die Echtheit dieses Vertrages wird von einigen neuzeitlichen Historikern bestritten.[6] Nachdem ein großer Teil des Kulmer Landes bereits durch die Ordensritter besetzt worden war, bestätigte Papst Gregor IX. dem Orden 1234 in der Bulle von Rieti, dass die Eroberungen nördlich Masowiens nur der Kirche, aber keiner weltlichen Lehenshoheit unterstehen sollten.
Beginn der Expansion

Seit 1226 hielt sich in Masowien auf Burg Vogelsang der Ordensritter Konrad von Landsberg mit einem weiteren namentlich nicht überlieferten Ritter auf.[7] Aufgrund der personellen Beanspruchung des Ordens infolge des 1227 avisierten Kreuzzuges des Kaisers erfolgte in den folgenden Jahren kein nennenswerter Zuzug. Erst 1230 erschien der bisherige Deutschmeister Hermann von Balk mit sieben Ordensrittern[8] und etwa 700 Mann Gefolge und errichtete auf dem linken Weichselufer die Burg Nessau.[7] Erst nach eindeutiger Klärung der künftigen Besitzverhältnisse im Vertrag von Kruschwitz überschritt Balk 1231 gemeinsam mit Truppen Konrads von Masowien unweit Nessaus die Weichsel.[9] Unweit einer Quercz genannten Siedlung wurde ein erster Brückenkopf errichtet.[10] In erbitterten Kämpfen mit drei regionalen Anführern der Prußen wurden große Teile des Kulmer Landes erobert und militärisch gesichert.[11]

Schon 1231 gründete der Orden mit Thorn seine erste Burg im Süden des Kulmer Landes. Nach 1233 verschärfte sich die „Kreuzzugspropaganda“ und den Kreuzfahrern wurden durch Papst Gregor IX. die gleichen für einen Kreuzzug ins Heilige Land üblichen Satisfaktionen, so eine umfassende Vergebung der Sündenstrafen und weitere Heilsversprechungen gewährt. So beteiligten sich neben deutschen Kreuzfahrern Konrad von Masowien, Herzog Heinrich II. von Breslau sowie die pommerschen Herzöge Swantopolk II. und Sambor II. Mit diesem Heer stieß der erste Landmeister von Preußen Balk 1234 nach Pomesanien vor.[12]

Der geförderte Zustrom niederdeutscher Siedler konsolidierte die Herrschaft der Ordensritter nachhaltig. Trotz diverser Rückschläge, wie dem ersten Prußenaufstand 1242, oder wie der allgemeinen Revolte infolge der vom Orden am 13. Juli 1261 geschlagenen und schließlich verlorenen Schlacht an der Durbe gegen die Litauer, konnte der Orden in den Jahren 1261 bis 1271 die Prußen in schweren Kämpfen endgültig unterwerfen.

Seit 1202 hatte der Schwertbrüderorden im Auftrag des Bischofs von Riga Livland unterworfen, dem damals politisch auch das südlich des Rigaer Meerbusens gelegene Kurland zugerechnet wurde. 1237 schloss er sich aus Personalnot als Livländischer Orden dem Deutschen Orden an,[13] jedoch blieben das preußische Ordensland und Livland faktisch getrennte Herrschaftsgebiete.

Blütezeit

Der Deutschordensstaat  640px-Deutscher_Orden_1410
Ordensgebiet um 1410

Auch in den Folgejahren wurde das Territorium des Deutschordensstaates durch weitere Gebiete – Pomerellen und Danzig (1308), Estland (1346) und Gotland (1398) – erweitert. Mit dem Erwerb der Neumark hatte das Deutschordensland im Jahre 1402 seine größte Ausdehnung erreicht.

Der Hochmeister, welcher seit 1291 in Venedig residierte, verlegte 1309 seinen Sitz auf die Marienburg und übernahm damit weitgehend die Regierung des Landes. 1466 nahm er seinen Sitz in Königsberg. Zwar wirkte das Deutschordensland nach außen wie eine Einheit, faktisch stellte es jedoch zwei voneinander unabhängige Herrschaftsgebiete dar: Der Landmeister von Livland regierte in seinem Meistertum ebenso frei wie der Hochmeister als Landmeister von Preußen.

Das Deutschordensland stellte eine bedeutende Wirtschaftsmacht im Ostseeraum dar; unter anderem besaß der Orden das Bernsteinmonopol (siehe Palmnicken), und Städte wie Braunsberg, Elbing, Danzig, Kulm, Thorn und Königsberg gehörten der Hanse an. Als Ende des 13. Jahrhunderts die Christianisierung der prußischen Bevölkerung weitgehend abgeschlossen war, geriet der Ordensstaat im Laufe des 14. Jahrhunderts zunehmend in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Großfürstentum Litauen und ab 1325 auch mit dem Königreich Polen; Polen war seit der Union von Krewo 1385 in Personalunion mit Litauen verbunden, wo es dem Deutschen Orden nie gelang, Fuß zu fassen.

Schon relativ früh konnte sich der regionale Adel eine eigene Position gegenüber dem Orden erstreiten; so sind seit 1351 in Preußen Ständetage bekannt. Dem zunehmend aufbegehrenderen Landadel begegneten Hochmeister bzw. Landmeister mit einer auf die jeweilige Person ausgerichteten Fürstenherrschaft. Diese hatte sich bereits im 15. Jahrhundert so weit durchgesetzt, dass die Untertanen nicht mehr dem Orden, sondern dem Hochmeister bzw. Landmeister huldigten.

Die Eroberung Danzigs und Pomerellens im Jahre 1308 verschlechterte das Verhältnis zu dem südlich angrenzenden Polen.

Unter Hochmeister Winrich von Kniprode (1351–1382) erlebte der Ordensstaat seine Blütezeit und besiegte 1370 die Litauer in der Schlacht bei Rudau. Unter Hochmeister Konrad von Jungingen (1393–1407) kam es zur Erwerbung Gotlands, der Neumark und Samaitens; das Deutschordensland hatte seine größte Ausdehnung erreicht.

Mit der Heirat zwischen dem litauischen Großfürsten Jagiełło und der polnischen Königin Hedwig im Rahmen der Union von Krewo kam es 1386 zur Vereinigung der beiden mächtigsten Gegner des Ordens.

So und hier unterbrechen wir.
Wer weiterlesen möchte,hier der Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschordensstaat
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten