Karl Heinl
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Karl Heinl
Karl Heinl (* 1898[1]; † 1961) war ein deutscher Bibliothekar und NS-Kulturfunktionär.
Heinl promovierte an der Universität Berlin 1925 mit der Dissertation Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe: 1382-1401[2]. Diese erschien im heute zur Verlagsgruppe Husum gehörenden Matthiesen Verlag in der Reihe "Historische Studien" als Heft 165[3][4].
Im Juni 1933 unterbreitete der Bibliothekar Heinl dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ein langes Memorandum, worin er die öffentlichen Bibliotheken als „ideales Mittel“ zur Neugestaltung des Denkens der ganzen Nation nahelegte. Das Memorandum trug den Titel: „Denkschrift betreffend Neubau des deutschen öffentlichen Büchereiwesens im Rahmen des die Neugestaltung des gesamten deutschen Volks- und Kulturlebens umfassenden nationalpädagogischen Programms der Reichsregierung.“[5]
Am 26. Oktober 1933 gehörte er zu den 88 zur schreibenden Zunft gehörenden Unterzeichnern des Gelöbnis treuester Gefolgschaft zu Adolf Hitler und wurde Mitglied der NSDAP.
In den Jahren 1936 und 1937 war Heinl Geschäftsführer der Reichsschrifttumskammer. Zudem wurde er Leiter der Abteilung I, Verwaltung der Reichsschrifttumskammer und zuständig für öffentliches Büchereiwesen und Sprachpflege.[6] Im August 1935 gab Heinl der Gestapo seine Zustimmung zur endgültigen Beschlagnahme von Reinhold Wulles Buch Caesaren (1934).[7] Darüber hinaus war er an der Streichung des späteren Bundespräsidenten der BRD, Theodor Heuss, aus der Reichsschrifttumskammer beteiligt. Dieser bat 1936 in einem Brief zu Heinls Händen noch um eine Rückgängigmachung[8].
1936 verhandelte Karl Heinl mit Peter Suhrkamp über die "Arisierung" der S. Fischer Verlag A.G., die laut Volker Dahm vom Institut für Zeitgeschichte mit "konzilianten Modalitäten" und als "ziemlich normale wirtschaftliche Transaktion" unter "Kooperationswilligkeit aller Beteiligten" erfolgte[9].
Publikationen
Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe: 1382-1401, Matthiesen Verlag, 1925, Nachdruck 1965[10]
Die Reichsschrifttumskammer und die berufsständische Eingliederung, 1934
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Heinl promovierte an der Universität Berlin 1925 mit der Dissertation Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe: 1382-1401[2]. Diese erschien im heute zur Verlagsgruppe Husum gehörenden Matthiesen Verlag in der Reihe "Historische Studien" als Heft 165[3][4].
Im Juni 1933 unterbreitete der Bibliothekar Heinl dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ein langes Memorandum, worin er die öffentlichen Bibliotheken als „ideales Mittel“ zur Neugestaltung des Denkens der ganzen Nation nahelegte. Das Memorandum trug den Titel: „Denkschrift betreffend Neubau des deutschen öffentlichen Büchereiwesens im Rahmen des die Neugestaltung des gesamten deutschen Volks- und Kulturlebens umfassenden nationalpädagogischen Programms der Reichsregierung.“[5]
Am 26. Oktober 1933 gehörte er zu den 88 zur schreibenden Zunft gehörenden Unterzeichnern des Gelöbnis treuester Gefolgschaft zu Adolf Hitler und wurde Mitglied der NSDAP.
In den Jahren 1936 und 1937 war Heinl Geschäftsführer der Reichsschrifttumskammer. Zudem wurde er Leiter der Abteilung I, Verwaltung der Reichsschrifttumskammer und zuständig für öffentliches Büchereiwesen und Sprachpflege.[6] Im August 1935 gab Heinl der Gestapo seine Zustimmung zur endgültigen Beschlagnahme von Reinhold Wulles Buch Caesaren (1934).[7] Darüber hinaus war er an der Streichung des späteren Bundespräsidenten der BRD, Theodor Heuss, aus der Reichsschrifttumskammer beteiligt. Dieser bat 1936 in einem Brief zu Heinls Händen noch um eine Rückgängigmachung[8].
1936 verhandelte Karl Heinl mit Peter Suhrkamp über die "Arisierung" der S. Fischer Verlag A.G., die laut Volker Dahm vom Institut für Zeitgeschichte mit "konzilianten Modalitäten" und als "ziemlich normale wirtschaftliche Transaktion" unter "Kooperationswilligkeit aller Beteiligten" erfolgte[9].
Publikationen
Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe: 1382-1401, Matthiesen Verlag, 1925, Nachdruck 1965[10]
Die Reichsschrifttumskammer und die berufsständische Eingliederung, 1934
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