Die drei Lebenden und die drei Toten
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Die drei Lebenden und die drei Toten
Die drei Lebenden und die drei Toten ist eine Legende, die seit dem 11. Jahrhundert in vielen europäischen Ländern in kleinen Variationen anzutreffen ist und das Zusammentreffen dreier Lebender mit drei Toten schildert. Dabei variiert sowohl die Darstellung der Figuren, als auch der Spruch der Toten an die Lebenden. Der französische Typus zeigt in der Regel junge Edelleute und, ihnen gegenüber, drei Skelette bei der Jagd. Im italienischen Typus hingegen führt ein Einsiedler die Jünglinge zu den in ihren Särgen liegenden Leichnamen.
Drei lebende und drei tote Könige in der Kirche von Tuse
Der Ursprung des Spruches der Toten, der die Nichtigkeit des Erdenlebens betont, wird der arabischen Poesie zugeschrieben. So lässt der arabische Dichter ʿAdī b. Zayd, als er mit dem König von Hira (um 580 n. Chr.) an Gräbern vorbeiritt, die Toten dem König zurufen:[1]
„Wir waren, was ihr seid;
Doch kommen wird die Zeit,
Und kommen wird sie euch geschwind,
wo ihr sein werdet, was wir sind.“
Das Motiv steht wie der Totentanz und der Triumph des Todes sinnbildlich für das mittelalterliche Mahnwort Memento mori. Eine gleichzeitige Darstellung der Topoi ist häufig, so etwa im Fresko „Triumph des Todes“ von Francesco Traini aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in der die drei Lebenden und die drei Toten abgebildet sind. Auch im Totentanz von Kientzheim war die Legende integriert.
Eine Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert zeigt in der dänischen Kirche von Tuse drei berittene Könige auf der Jagd, die von drei toten Königen angesprochen werden, denen Maden und Würmer entweichen. Auf den Spruchbändern steht: „Vos qui transitis n(os)t(r)i me(m)ores rogo sitis“ (Ihr, die ihr vorüberzieht, ich bitte euch: Gedenkt unsrer), sagt der Erste. Der Zweite: „Quod sumus hoc eritis“ (Was wir jetzt sind, sollet ihr einmal werden) und der Letzte: „Fuimus aliquando quod estis“ (Wir waren einmal das, was ihr jetzt seid). Über ihren Köpfen liest man: „Heu qua(n)tus est noster dolor“ (Ach, unser Schmerz ist groß).[2][3]
In Deutschland sind Abbildungen dieser Legende unter anderem in der Badenweiler Pauluskirche, der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Cham, der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Eriskirch, der Pilgerkirche St. Jodokus in Überlingen und in der Heiligen-Geist-Kirche in Wismar erhalten; in der Schweiz in der Kapelle St. Eusebius in Breil/Brigel und in der St. Martin auf Kirchbühl in Sempach.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Drei lebende und drei tote Könige in der Kirche von Tuse
Der Ursprung des Spruches der Toten, der die Nichtigkeit des Erdenlebens betont, wird der arabischen Poesie zugeschrieben. So lässt der arabische Dichter ʿAdī b. Zayd, als er mit dem König von Hira (um 580 n. Chr.) an Gräbern vorbeiritt, die Toten dem König zurufen:[1]
„Wir waren, was ihr seid;
Doch kommen wird die Zeit,
Und kommen wird sie euch geschwind,
wo ihr sein werdet, was wir sind.“
Das Motiv steht wie der Totentanz und der Triumph des Todes sinnbildlich für das mittelalterliche Mahnwort Memento mori. Eine gleichzeitige Darstellung der Topoi ist häufig, so etwa im Fresko „Triumph des Todes“ von Francesco Traini aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, in der die drei Lebenden und die drei Toten abgebildet sind. Auch im Totentanz von Kientzheim war die Legende integriert.
Eine Wandmalerei aus dem 15. Jahrhundert zeigt in der dänischen Kirche von Tuse drei berittene Könige auf der Jagd, die von drei toten Königen angesprochen werden, denen Maden und Würmer entweichen. Auf den Spruchbändern steht: „Vos qui transitis n(os)t(r)i me(m)ores rogo sitis“ (Ihr, die ihr vorüberzieht, ich bitte euch: Gedenkt unsrer), sagt der Erste. Der Zweite: „Quod sumus hoc eritis“ (Was wir jetzt sind, sollet ihr einmal werden) und der Letzte: „Fuimus aliquando quod estis“ (Wir waren einmal das, was ihr jetzt seid). Über ihren Köpfen liest man: „Heu qua(n)tus est noster dolor“ (Ach, unser Schmerz ist groß).[2][3]
In Deutschland sind Abbildungen dieser Legende unter anderem in der Badenweiler Pauluskirche, der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Cham, der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Eriskirch, der Pilgerkirche St. Jodokus in Überlingen und in der Heiligen-Geist-Kirche in Wismar erhalten; in der Schweiz in der Kapelle St. Eusebius in Breil/Brigel und in der St. Martin auf Kirchbühl in Sempach.
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