Die Vexillologie
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Die Vexillologie
Vexillologie (lat. vexillum ‚Fahne‘ und -logie), auch Flaggenkunde bzw. Fahnenkunde, ist die Lehre vom Fahnen- und Flaggenwesen. Die Vexillologie ist eine sehr junge Wissenschaft; der Begriff wurde 1959 von Whitney Smith geprägt[1], dem Gründer des Flag Research Center und Herausgebers des Flag Bulletin.
Flagge der Internationalen Föderation Vexillologischer Gesellschaften (FIAV)
Grundlage
Sie ist aus einem Teilgebiet der Heraldik (Wappenkunde) entstanden und beschäftigt sich mit der Geschichte des Flaggenwesens, dem Entwurf und der Erzeugung von Flaggen, mit ihrer Bedeutung, Aussagen und auch damit verbundenen Emotionen und ihrer Verwendung. Sie reicht aber auch immer wieder in Bereiche der Soziologie, Massenkommunikation, Politologie, Kunstgeschichte, Symbolik, Ästhetik und andere hinein. Diesen dient die Vexillologie als Hilfswissenschaft. Sie bedient sich vor allem der wissenschaftlichen Methodik der Geschichts- und Politikwissenschaft.[2]
Flagge oder Fahne
In der Nutzung und Bedeutung gibt es bedeutende Unterschiede zwischen beiden Begrifflichkeiten. Der Vexillologe beschreibt eine Fahne als Einzelstück, welches an einer Stange zum Tragen fixiert wird sowie als Truppenfahne fungiert. Eine Flagge kann beliebig oft ersetzt werden und wird an einem Fahnenmast gehisst.[3]
Geschichte
Bereits im 14. Jahrhundert werden Flaggen beschrieben, so in Reisebeschreibungen, wie dem Libro do Conoscimiento (etwa 1350), oder Wappenbanner-Rollen und auf Landkarten. Im 17. Jahrhundert erschienen Nachschlagewerke mit Bildertafeln und seit dem 19. Jahrhundert Admiralitäts-Flaggenbücher. Le Grass verfasste 1858 das erste bedeutende Flaggenbuch, das Album des pavillons, guidons et flammes de toutes les puissances maritimes. 1939 erschien das Flaggenbuch[4], herausgegeben vom Oberkommando der Deutschen Kriegsmarine und bearbeitet von Ottfried Neubecker.[2]
Um 1880 begann man im angelsächsischen Sprachraum sich mit den Hintergründen von Flaggen zu beschäftigen, so A. Macgeorge in Flags, Some Accounts of Their History and Uses. Als Wissenschaft etablierte die Flaggenkunde schließlich Ottfried Neubecker. Seine wissenschaftliche Arbeit verteilt sich auf verschiedene Fachzeitschriften.
Es existieren mehrere nationale flaggenkundliche Gesellschaften, die sich unter der Dachorganisation FIAV (Féderation Internationale des Associations Vexillologiques) sammeln. Die Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde existiert seit 1995. Mitglied der FIAV ist auch Flags of the World, eine internationale Vereinigung von Vexillologen im Internet, die über eine Mailingliste korrespondiert und die größte Webseite zu dem Thema betreibt. Alle zwei Jahre organisiert die FIAV einen internationalen Kongress für Flaggenkunde (International Congress of Vexillology ICV). 2007 fand er in Berlin statt.
Vexillologen
Graham Bartram, Chef-Vexillologe des Flag Institutes
William Crampton, Gründer des Flag Institutes
Marc Leepson, Autor von Flag: An American Biography
Michel Lupant, Präsident der FIAV (Fédération internationale des associations vexillologiques)
Ottfried Neubecker, Begründer der deutschen Vexillologe, u.a. Autor von Fahnen und Flaggen, in Staackmann Fibeln, Leipzig 1939
George H. Preble, Autor von History of the American Flag, 1872
Jürgen Rimann, Spezialist für Autoflaggen
Rudolf Siegel, Autor von Die Flagge, Reimer, Berlin 1912
Whitney Smith, Gründer des Flag Research Centers, prägte 1959 den Begriff „Vexillologie“
Derkwillem Visser, Gründer (11. November 1978) und Direktor des ehem. Vlaggen Documentatie Centrum Nederland (VCDN) (Flag Documentation Center Netherlands) in Amsterdam, Mitglied des FIAV bis zu seinem Tod 2001.
Vexillographen
Emilio Aguinaldo, Designer der Flagge der Philippinen
Luis und Sabino Arana, Designer der Ikurriña (der Flagge des Baskenlandes)
Graham Bartram, Designer der Flagge Tristan da Cunhas und anderer
Manuel Belgrano, Designer der Flagge Argentiniens
John Eisenmann, Designer der Flagge Ohios
Robert G. Heft, ein Designer der 50-Sterne Flagge der Vereinigten Staaten
Francis Hopkinson, angeblich Designer der Flagge der Vereinigten Staaten
Friedensreich Hundertwasser, Designer der Koruflagge
Sharif Hussein, Designer der Flagge der Arabischen Revolte
Lu Hao-tung, Designer der Flagge der Republik China
Fredrik Meltzer, Designer der Flagge Norwegens[5]
Raimundo Teixeira Mendes, Designer der Flagge Brasiliens
William Porcher Miles, Designer der Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika
Francisco de Miranda, Designer der Flagge Venezuelas
Theodosia Salome Okoh, Designerin der Flagge Ghanas[6]
Christopher Pratt, Designer der Flagge von Neufundland und Labrador
Betsy Ross, angebliche Herstellerin der ersten Flagge der Vereinigten Staaten
Gerard Slevin, vermutlich Europaflagge
Whitney Smith, Designer der Flagge Guyanas und anderer Flaggen
George Stanley, Designer der Flagge Kanadas
Harold Thomas, Designer der Flagge der Aborigines[7]
Robert Watt, Designer der Flagge Vancouvers[8]
Zeng Liansong, Designer der Flagge der Volksrepublik China
Siehe auch
Portal:Flaggenkunde
Flags of the World
Vexillologisches Symbol
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Flagge der Internationalen Föderation Vexillologischer Gesellschaften (FIAV)
Grundlage
Sie ist aus einem Teilgebiet der Heraldik (Wappenkunde) entstanden und beschäftigt sich mit der Geschichte des Flaggenwesens, dem Entwurf und der Erzeugung von Flaggen, mit ihrer Bedeutung, Aussagen und auch damit verbundenen Emotionen und ihrer Verwendung. Sie reicht aber auch immer wieder in Bereiche der Soziologie, Massenkommunikation, Politologie, Kunstgeschichte, Symbolik, Ästhetik und andere hinein. Diesen dient die Vexillologie als Hilfswissenschaft. Sie bedient sich vor allem der wissenschaftlichen Methodik der Geschichts- und Politikwissenschaft.[2]
Flagge oder Fahne
In der Nutzung und Bedeutung gibt es bedeutende Unterschiede zwischen beiden Begrifflichkeiten. Der Vexillologe beschreibt eine Fahne als Einzelstück, welches an einer Stange zum Tragen fixiert wird sowie als Truppenfahne fungiert. Eine Flagge kann beliebig oft ersetzt werden und wird an einem Fahnenmast gehisst.[3]
Geschichte
Bereits im 14. Jahrhundert werden Flaggen beschrieben, so in Reisebeschreibungen, wie dem Libro do Conoscimiento (etwa 1350), oder Wappenbanner-Rollen und auf Landkarten. Im 17. Jahrhundert erschienen Nachschlagewerke mit Bildertafeln und seit dem 19. Jahrhundert Admiralitäts-Flaggenbücher. Le Grass verfasste 1858 das erste bedeutende Flaggenbuch, das Album des pavillons, guidons et flammes de toutes les puissances maritimes. 1939 erschien das Flaggenbuch[4], herausgegeben vom Oberkommando der Deutschen Kriegsmarine und bearbeitet von Ottfried Neubecker.[2]
Um 1880 begann man im angelsächsischen Sprachraum sich mit den Hintergründen von Flaggen zu beschäftigen, so A. Macgeorge in Flags, Some Accounts of Their History and Uses. Als Wissenschaft etablierte die Flaggenkunde schließlich Ottfried Neubecker. Seine wissenschaftliche Arbeit verteilt sich auf verschiedene Fachzeitschriften.
Es existieren mehrere nationale flaggenkundliche Gesellschaften, die sich unter der Dachorganisation FIAV (Féderation Internationale des Associations Vexillologiques) sammeln. Die Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde existiert seit 1995. Mitglied der FIAV ist auch Flags of the World, eine internationale Vereinigung von Vexillologen im Internet, die über eine Mailingliste korrespondiert und die größte Webseite zu dem Thema betreibt. Alle zwei Jahre organisiert die FIAV einen internationalen Kongress für Flaggenkunde (International Congress of Vexillology ICV). 2007 fand er in Berlin statt.
Vexillologen
Graham Bartram, Chef-Vexillologe des Flag Institutes
William Crampton, Gründer des Flag Institutes
Marc Leepson, Autor von Flag: An American Biography
Michel Lupant, Präsident der FIAV (Fédération internationale des associations vexillologiques)
Ottfried Neubecker, Begründer der deutschen Vexillologe, u.a. Autor von Fahnen und Flaggen, in Staackmann Fibeln, Leipzig 1939
George H. Preble, Autor von History of the American Flag, 1872
Jürgen Rimann, Spezialist für Autoflaggen
Rudolf Siegel, Autor von Die Flagge, Reimer, Berlin 1912
Whitney Smith, Gründer des Flag Research Centers, prägte 1959 den Begriff „Vexillologie“
Derkwillem Visser, Gründer (11. November 1978) und Direktor des ehem. Vlaggen Documentatie Centrum Nederland (VCDN) (Flag Documentation Center Netherlands) in Amsterdam, Mitglied des FIAV bis zu seinem Tod 2001.
Vexillographen
Emilio Aguinaldo, Designer der Flagge der Philippinen
Luis und Sabino Arana, Designer der Ikurriña (der Flagge des Baskenlandes)
Graham Bartram, Designer der Flagge Tristan da Cunhas und anderer
Manuel Belgrano, Designer der Flagge Argentiniens
John Eisenmann, Designer der Flagge Ohios
Robert G. Heft, ein Designer der 50-Sterne Flagge der Vereinigten Staaten
Francis Hopkinson, angeblich Designer der Flagge der Vereinigten Staaten
Friedensreich Hundertwasser, Designer der Koruflagge
Sharif Hussein, Designer der Flagge der Arabischen Revolte
Lu Hao-tung, Designer der Flagge der Republik China
Fredrik Meltzer, Designer der Flagge Norwegens[5]
Raimundo Teixeira Mendes, Designer der Flagge Brasiliens
William Porcher Miles, Designer der Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika
Francisco de Miranda, Designer der Flagge Venezuelas
Theodosia Salome Okoh, Designerin der Flagge Ghanas[6]
Christopher Pratt, Designer der Flagge von Neufundland und Labrador
Betsy Ross, angebliche Herstellerin der ersten Flagge der Vereinigten Staaten
Gerard Slevin, vermutlich Europaflagge
Whitney Smith, Designer der Flagge Guyanas und anderer Flaggen
George Stanley, Designer der Flagge Kanadas
Harold Thomas, Designer der Flagge der Aborigines[7]
Robert Watt, Designer der Flagge Vancouvers[8]
Zeng Liansong, Designer der Flagge der Volksrepublik China
Siehe auch
Portal:Flaggenkunde
Flags of the World
Vexillologisches Symbol
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