Die Pseudoentlehnung
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Die Pseudoentlehnung
Bei der Pseudoentlehnung (auch Scheinentlehnung) handelt es sich um den Fall eines scheinbaren Fremd- oder Lehnwortes, das nur klingt, als stamme es aus einer fremden Sprache. Oft handelt es sich um Analogiebildungen zu oder Nachahmungen von bereits etablierten Fremdwörtern. Als Pseudoentlehnungen gelten sowohl nur morphologisch (nicht aber semantisch) übernommene Wörter als auch Neubildungen. Bekannte Beispiele für Pseudoentlehnungen sind der Scheinanglizismus Handy (im Englischen ein Adjektiv mit der Bedeutung „praktisch“) und der Scheingallizismus Friseur (im Französischen unbekannt, dort coiffeur).
Formen der Entlehnung nach Werner Betz (1959)
Oft wird aus bereits geläufigen Fremdwörtern oder charakteristischen Bestandteilen von Fremdwörtern einer Sprache ein neues Wort gebildet. Neben dem bereits erwähnten Beispiel „Friseur“ (aus „Frisur“ und der französischen Endung -eur, nach Ingenieur u. a.) ist das Wort Showmaster für den Moderator einer Fernsehenunterhaltungssendung eine Scheinentlehnung (im Englischen unbekannt, dort heißt es host), die aus dem bereits existierenden Fremdwort Show und dem anglisierenden Master abgeleitet ist.
Im weitesten Sinne kann auch die Neuschöpfung in einer Fremdsprache als Pseudoentlehnung verstanden werden, strenggenommen stellt sie aber einen Neologismus dar, der nach den Regeln der Wortbildung gebildet wird. So existierten die Wörter Telefon und Telegramm im Griechischen nicht, sie sind aber nach den Regeln des Griechischen gebildet. Mitunter werden Scheinentlehnungen auch in den Wortschatz der Quellsprache übernommen, so die beiden vorangegangenen Beispiele in das Neugriechische. Besonders in der Wissenschaftssprache, etwa der Medizin, sind neue Wörter aus altgriechischen oder lateinischen Wortwurzeln oder Hybridbildungen aus griechischen und lateinischen Elementen entstanden, die entweder (bis dato im Griechischen und Lateinischen nicht verwendete) Komposita oder Ableitungen mit neulateinischen Suffixen sind.
Eine weitere Klasse von Scheinentlehnungen sind neu erfundene Wörter mit vermeintlich oder tatsächlich für die Quellsprache charakteristischen Lautkombinationen oder Silben. Beispiele sind der Scheinslawismus Besofski für einen Betrunkenen oder Alkoholiker und der Scheinanglizismus Twen (aus der Anfangssilbe der englischen Zahlwörter) für einen Menschen im Alter zwischen 20 und 29.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Formen der Entlehnung nach Werner Betz (1959)
Oft wird aus bereits geläufigen Fremdwörtern oder charakteristischen Bestandteilen von Fremdwörtern einer Sprache ein neues Wort gebildet. Neben dem bereits erwähnten Beispiel „Friseur“ (aus „Frisur“ und der französischen Endung -eur, nach Ingenieur u. a.) ist das Wort Showmaster für den Moderator einer Fernsehenunterhaltungssendung eine Scheinentlehnung (im Englischen unbekannt, dort heißt es host), die aus dem bereits existierenden Fremdwort Show und dem anglisierenden Master abgeleitet ist.
Im weitesten Sinne kann auch die Neuschöpfung in einer Fremdsprache als Pseudoentlehnung verstanden werden, strenggenommen stellt sie aber einen Neologismus dar, der nach den Regeln der Wortbildung gebildet wird. So existierten die Wörter Telefon und Telegramm im Griechischen nicht, sie sind aber nach den Regeln des Griechischen gebildet. Mitunter werden Scheinentlehnungen auch in den Wortschatz der Quellsprache übernommen, so die beiden vorangegangenen Beispiele in das Neugriechische. Besonders in der Wissenschaftssprache, etwa der Medizin, sind neue Wörter aus altgriechischen oder lateinischen Wortwurzeln oder Hybridbildungen aus griechischen und lateinischen Elementen entstanden, die entweder (bis dato im Griechischen und Lateinischen nicht verwendete) Komposita oder Ableitungen mit neulateinischen Suffixen sind.
Eine weitere Klasse von Scheinentlehnungen sind neu erfundene Wörter mit vermeintlich oder tatsächlich für die Quellsprache charakteristischen Lautkombinationen oder Silben. Beispiele sind der Scheinslawismus Besofski für einen Betrunkenen oder Alkoholiker und der Scheinanglizismus Twen (aus der Anfangssilbe der englischen Zahlwörter) für einen Menschen im Alter zwischen 20 und 29.
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