Der Ochsenhautbarren
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Der Ochsenhautbarren
Als Ochsenhautbarren (engl. Oxhide ingots) werden Kupferbarren in der Umrissform gespannter Rinderhäute bezeichnet, die während der mediterranen Spätbronzezeit (zwischen 1600–1000 v. Chr.) als Handelsgut weit verbreitet waren. Die antiken Barren wiegen zwischen 20–35 kg und bestehen fast aus reinem Kupfer.
Unten: Drei Ochsenhautbarren vom Wrack von Uluburun
Der Barrengott von Enkomi auf Zypern
Vorkommen
Ochsenhautbarren kommen in Assyrien (Dur Kurigalzu), Ägypten (Pi-Ramesse), in der Levante, auf Zypern, in Hattuša, Griechenland (Mykene und Kreta (Hagia Triadha)), in Sosopol in Bulgarien[1] und Illyrien, in Süditalien, auf Sizilien (Cannatello) und Sardinien (Metallhort von Serra Ilixi) bei Nuragus[2] vor. Die 33 kg schweren Barren von Serra Ilixi waren 80 cm lang und mit Gussmarken versehen, die einem ägäischen Silbenalphabet entstammen.
Wichtige Funde stammen auch von den Schiffswracks von Uluburun und Kap Gelidonya. In Qantir im Nildelta wurde das Bruchstück eines Ochsenhautbarrens gefunden. Die entsprechenden Schichten datieren ins 13. Jahrhundert. Nach Analysen der Blei-Isotopen stammt das Metall vermutlich aus der Gegend von Apliki im Nordwesten Zyperns[3].
Schwerpunkte der Verbreitung sind Sardinien und Zypern.
Chronologie
Die frühesten bekannten Barren stammen von Kreta und datieren in Spätminoische Zeit [4]. In der Ägäis kommen die wahrscheinlich auf Zypern produzierten Barren[5] ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr vor. In Sardinien wurden diese Barren noch bis ins 10. Jahrhundert genutzt[6].
Kupferhandel
Die Barren und Keramikfunde - vor allem die in vielen Regionen anzutreffende Mykenische Keramik - belegen das dichte, große Teile des Mittelmeerraums umspannende Handelsnetz der späten Bronzezeit.
Bildliche Darstellungen
Eine bildliche Darstellung von Ochsenhautbarren findet sich im Grab des Ägypters Nb-Imn (oberster Reliefhersteller 1385–1370 v. Chr.), wo auch die Metallverhüttung oder Legierung dargestellt wird[7]. In Enkomi auf Zypern ist ein gehörnter Gott (Phase spätzyprisch III) auf einem Ochsenhautbarren dargestellt.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Unten: Drei Ochsenhautbarren vom Wrack von Uluburun
Der Barrengott von Enkomi auf Zypern
Vorkommen
Ochsenhautbarren kommen in Assyrien (Dur Kurigalzu), Ägypten (Pi-Ramesse), in der Levante, auf Zypern, in Hattuša, Griechenland (Mykene und Kreta (Hagia Triadha)), in Sosopol in Bulgarien[1] und Illyrien, in Süditalien, auf Sizilien (Cannatello) und Sardinien (Metallhort von Serra Ilixi) bei Nuragus[2] vor. Die 33 kg schweren Barren von Serra Ilixi waren 80 cm lang und mit Gussmarken versehen, die einem ägäischen Silbenalphabet entstammen.
Wichtige Funde stammen auch von den Schiffswracks von Uluburun und Kap Gelidonya. In Qantir im Nildelta wurde das Bruchstück eines Ochsenhautbarrens gefunden. Die entsprechenden Schichten datieren ins 13. Jahrhundert. Nach Analysen der Blei-Isotopen stammt das Metall vermutlich aus der Gegend von Apliki im Nordwesten Zyperns[3].
Schwerpunkte der Verbreitung sind Sardinien und Zypern.
Chronologie
Die frühesten bekannten Barren stammen von Kreta und datieren in Spätminoische Zeit [4]. In der Ägäis kommen die wahrscheinlich auf Zypern produzierten Barren[5] ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr vor. In Sardinien wurden diese Barren noch bis ins 10. Jahrhundert genutzt[6].
Kupferhandel
Die Barren und Keramikfunde - vor allem die in vielen Regionen anzutreffende Mykenische Keramik - belegen das dichte, große Teile des Mittelmeerraums umspannende Handelsnetz der späten Bronzezeit.
Bildliche Darstellungen
Eine bildliche Darstellung von Ochsenhautbarren findet sich im Grab des Ägypters Nb-Imn (oberster Reliefhersteller 1385–1370 v. Chr.), wo auch die Metallverhüttung oder Legierung dargestellt wird[7]. In Enkomi auf Zypern ist ein gehörnter Gott (Phase spätzyprisch III) auf einem Ochsenhautbarren dargestellt.
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