Der Erinnerungsort Topf & Söhne
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Der Erinnerungsort Topf & Söhne
Der Erinnerungsort Topf & Söhne ist ein Erinnerungsort mit einer Ausstellung und angeschlossenen Räumen zur Bildungsarbeit im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Unternehmens J. A. Topf und Söhne in Erfurt, das einen Teil der technischen Ausstattung für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und andere Konzentrationslager lieferte.
Gebäude des Erinnerungsorts
Denkmal im Boden vor dem Gebäude
Geschichte
Das 1878 gegründete Unternehmen J. A. Topf und Söhne stellte ab 1941 Krematoriumsöfen und Belüftungstechnik für Gaskammern für die SS her. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand das Unternehmen als Volkseigener Betrieb in der DDR fort und ging 1994 in die Insolvenz. Schon in dieser Zeit kam die Idee auf, eine Gedenkstätte am Ort einzurichten. 2001 wurde das Gelände besetzt, bis es 2009 durch die Polizei geräumt wurde. Schon in dieser Zeit fanden auf dem Gelände gelegentlich von den Besetzern mitorganisierte Führungen und Veranstaltungen statt. Nach der Räumung wurden die großteils noch im Originalzustand erhaltenen Werksgebäude mit Ausnahme des ehemaligen Verwaltungsgebäudes abgerissen und das Gelände neu bebaut.
Nach langjähriger Weigerung sagte die Stadtverwaltung 2008 zu, Räume im ehemaligen Verwaltungsgebäude anzumieten und dort einen Geschichtsort einzurichten.[1]
Den Auftrag zur Gestaltung erhielt das Kölner Architekturbüro Kastner-Pichler, das bereits zuvor die architektonische Planung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln ausgeführt hatte, in dem sich bis 1945 der Sitz der Gestapo in Köln befand.[2] Der Erinnerungsort wurde am 27. Januar 2011 mit der Dauerausstellung Techniker der 'Endlösung'. Topf & Söhne: Die Ofenbauer von Auschwitz eröffnet.[3] 2005 war die Ausstellung schon im Jüdischen Museum in Berlin und im Stadtmuseum Erfurt zu sehen, zu dem der Erinnerungsort heute gehört.
Gebäude und Außenanlagen
Das Verwaltungsgebäude wurde 2009/2010 umgebaut. Im ehemaligen Zeichenraum in der dritten Etage wurde die Dauerausstellung untergebracht. Insgesamt wurde beim Umbau eine schlichte Gestaltung verfolgt, die den entkernten Zustand der Räume konserviert und dadurch nicht von den Inhalten ablenkt. Ausgestellt sind vor allem Korrespondenzen und Bauzeichnungen, die den selbstverständlichen Umgang des Unternehmens mit der Technik zum Massenmord dokumentieren. Auch einige Sachzeugnisse wie die verwendeten Urnen werden gezeigt. Am Gebäude wurde der Schriftzug „Stets gern für Sie beschäftigt, …“ aufgebracht, der ebenfalls auf die Geschäfte des Unternehmens Bezug nimmt und als Erkennungszeichen des Erinnerungsorts hin zum Bahnhof und zur Weimarischen Straße wirkt.
Schriftzug auf der Gedenkstätte
Vor dem Gebäude wurden ein Modell der Fabrikanlagen und ein Gedenkstein aufgestellt.
Ausstellungen
Im obersten Stockwerk des Gebäudes befindet sich eine Ausstellung, die Bezug auf die Leistungen der Firma Topf und Söhne nimmt. Dort finden sich unter anderem Angebote und Versandanzeigen, die die Bestellung bzw. die Lieferung diverser Bestandteile von Verbrennungsöfen oder Urnen bestätigen. Ebenfalls zu finden, sind Telegramme von Lageraufsehern und anderen SS-Funktionären, die die Neukonstruktion von Verbrennungsöfen erbitten. Der Fokus liegt jedoch nicht nur auf der Produktpalette der damaligen Firma, sondern informiert auch über die Erfahrungen der so genannten Sonderkommandos.
Ein Stockwerk tiefer befindet sich ein Konferenzraum, in dem Gruppengespräche abgehalten werden können und Bild- und Videomaterial mit Hilfe von Beamern gesichtet werden kann. Geführte Gruppen finden sich nach einer Führung durch den oberen Stock dort zusammen, um das Erfahrene zu besprechen und sich auszutauschen.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Gebäude des Erinnerungsorts
Denkmal im Boden vor dem Gebäude
Geschichte
Das 1878 gegründete Unternehmen J. A. Topf und Söhne stellte ab 1941 Krematoriumsöfen und Belüftungstechnik für Gaskammern für die SS her. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand das Unternehmen als Volkseigener Betrieb in der DDR fort und ging 1994 in die Insolvenz. Schon in dieser Zeit kam die Idee auf, eine Gedenkstätte am Ort einzurichten. 2001 wurde das Gelände besetzt, bis es 2009 durch die Polizei geräumt wurde. Schon in dieser Zeit fanden auf dem Gelände gelegentlich von den Besetzern mitorganisierte Führungen und Veranstaltungen statt. Nach der Räumung wurden die großteils noch im Originalzustand erhaltenen Werksgebäude mit Ausnahme des ehemaligen Verwaltungsgebäudes abgerissen und das Gelände neu bebaut.
Nach langjähriger Weigerung sagte die Stadtverwaltung 2008 zu, Räume im ehemaligen Verwaltungsgebäude anzumieten und dort einen Geschichtsort einzurichten.[1]
Den Auftrag zur Gestaltung erhielt das Kölner Architekturbüro Kastner-Pichler, das bereits zuvor die architektonische Planung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln ausgeführt hatte, in dem sich bis 1945 der Sitz der Gestapo in Köln befand.[2] Der Erinnerungsort wurde am 27. Januar 2011 mit der Dauerausstellung Techniker der 'Endlösung'. Topf & Söhne: Die Ofenbauer von Auschwitz eröffnet.[3] 2005 war die Ausstellung schon im Jüdischen Museum in Berlin und im Stadtmuseum Erfurt zu sehen, zu dem der Erinnerungsort heute gehört.
Gebäude und Außenanlagen
Das Verwaltungsgebäude wurde 2009/2010 umgebaut. Im ehemaligen Zeichenraum in der dritten Etage wurde die Dauerausstellung untergebracht. Insgesamt wurde beim Umbau eine schlichte Gestaltung verfolgt, die den entkernten Zustand der Räume konserviert und dadurch nicht von den Inhalten ablenkt. Ausgestellt sind vor allem Korrespondenzen und Bauzeichnungen, die den selbstverständlichen Umgang des Unternehmens mit der Technik zum Massenmord dokumentieren. Auch einige Sachzeugnisse wie die verwendeten Urnen werden gezeigt. Am Gebäude wurde der Schriftzug „Stets gern für Sie beschäftigt, …“ aufgebracht, der ebenfalls auf die Geschäfte des Unternehmens Bezug nimmt und als Erkennungszeichen des Erinnerungsorts hin zum Bahnhof und zur Weimarischen Straße wirkt.
Schriftzug auf der Gedenkstätte
Vor dem Gebäude wurden ein Modell der Fabrikanlagen und ein Gedenkstein aufgestellt.
Ausstellungen
Im obersten Stockwerk des Gebäudes befindet sich eine Ausstellung, die Bezug auf die Leistungen der Firma Topf und Söhne nimmt. Dort finden sich unter anderem Angebote und Versandanzeigen, die die Bestellung bzw. die Lieferung diverser Bestandteile von Verbrennungsöfen oder Urnen bestätigen. Ebenfalls zu finden, sind Telegramme von Lageraufsehern und anderen SS-Funktionären, die die Neukonstruktion von Verbrennungsöfen erbitten. Der Fokus liegt jedoch nicht nur auf der Produktpalette der damaligen Firma, sondern informiert auch über die Erfahrungen der so genannten Sonderkommandos.
Ein Stockwerk tiefer befindet sich ein Konferenzraum, in dem Gruppengespräche abgehalten werden können und Bild- und Videomaterial mit Hilfe von Beamern gesichtet werden kann. Geführte Gruppen finden sich nach einer Führung durch den oberen Stock dort zusammen, um das Erfahrene zu besprechen und sich auszutauschen.
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