Der Losradsatz oder das Losradpaar
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Der Losradsatz oder das Losradpaar
Als Losradsatz oder Losradpaar wird bei Schienenfahrzeugen die Kombination zweier einzeln drehbarer Räder zusammen mit der nicht mitdrehenden Radsatzwelle oder Achsbrücke bezeichnet.
Umspurbarer Losradsatz eines Talgo-6-Wagens
Im Gegensatz zu starren Radsätzen können sich die beiden Radscheiben unabhängig voneinander drehen, wobei sich kein Sinuslauf ergibt. Dies führt einerseits zu einer größeren Laufruhe in der Geraden, anderseits kann aber abhängig von der Äquivalenten Konizität die Zentrierung innerhalb des Gleises verloren gehen und die Räder stellen sich in den Kurven nicht selbst radial ein, so dass die Spurkränze ohne weitere Maßnahmen häufiger anlaufen. Um einen zu großen Anlaufwinkel im Gleisbogen zu vermeiden, werden die Radsätze angelenkt. Dies kann durch passive Systeme wie zum Beispiel durch mechanisch von dem Winkel zwischen zwei Wagenkastenteilen durch Stangen auf die Radbrücken übertragene Kräfte oder aber über aktive Systeme erfolgen. Aktive Systeme benutzen elektronisch gesteuerte Aktoren um Kräfte auf die Radbrücken auszuüben oder die Losradsätze in Kurven zu einer Starrachse zu verbinden.[1]
Losradsätze werden heute vor allem bei Straßenbahnen eingesetzt, wo die fehlende Achswelle einen tiefer liegenden Fußboden erlaubt. Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr sind Losradsätze wegen der größeren Laufruhe in der Geraden interessant. Außerdem lassen sich mit Losradsätzen auf Grund der fehlenden Achswelle relativ einfach umspurbare Fahrwerke bauen.
Losrad-Fahrwerke
Es gibt folgende Varianten von Losradfahrwerken:
Einzelrad-Einzelfahrwerk (Abgek.: EEF), ein Losradsatz mit einer Radbrücke, welche am Wagenkasten befestigt wird
Kurvengesteuertes Einzel-Radsatz-Fahrwerk (Abgek.: KERF), ein Losradsatz mit einer Radbrücke, welche am Wagenkasten befestigt wird und sich radial einstellen kann
Einzelrad-Doppelfahrwerk (Abgek.: EDF), zwei linke Räder und zwei rechte Räder sind je zu einem Radblock zusammengefasst, die zu einem Drehgestell verbunden werden
Fahrzeuge mit Losrädern
Talgo-Züge. Die Ansteuerung der Laufwerksportale erfolgt durch ein Gestänge abhängig vom Winkel zwischen den Wagenkästen
Cobra-Tram. Die Ansteuerung der Laufwerksportale erfolgt durch ein Gestänge abhängig vom Winkel zwischen den Wagenkästen, zusätzlich werden die Radbrücken durch das vom Antrieb aufgebrachte Drehmoment radial eingestellt.
Düwag Einzelrad-Doppelfahrwerk System Friedrich. Drehgestell, das bis 500 km/h lauftechnisch erprobt wurde[2][3]
Quelle
Umspurbarer Losradsatz eines Talgo-6-Wagens
Im Gegensatz zu starren Radsätzen können sich die beiden Radscheiben unabhängig voneinander drehen, wobei sich kein Sinuslauf ergibt. Dies führt einerseits zu einer größeren Laufruhe in der Geraden, anderseits kann aber abhängig von der Äquivalenten Konizität die Zentrierung innerhalb des Gleises verloren gehen und die Räder stellen sich in den Kurven nicht selbst radial ein, so dass die Spurkränze ohne weitere Maßnahmen häufiger anlaufen. Um einen zu großen Anlaufwinkel im Gleisbogen zu vermeiden, werden die Radsätze angelenkt. Dies kann durch passive Systeme wie zum Beispiel durch mechanisch von dem Winkel zwischen zwei Wagenkastenteilen durch Stangen auf die Radbrücken übertragene Kräfte oder aber über aktive Systeme erfolgen. Aktive Systeme benutzen elektronisch gesteuerte Aktoren um Kräfte auf die Radbrücken auszuüben oder die Losradsätze in Kurven zu einer Starrachse zu verbinden.[1]
Losradsätze werden heute vor allem bei Straßenbahnen eingesetzt, wo die fehlende Achswelle einen tiefer liegenden Fußboden erlaubt. Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr sind Losradsätze wegen der größeren Laufruhe in der Geraden interessant. Außerdem lassen sich mit Losradsätzen auf Grund der fehlenden Achswelle relativ einfach umspurbare Fahrwerke bauen.
Losrad-Fahrwerke
Es gibt folgende Varianten von Losradfahrwerken:
Einzelrad-Einzelfahrwerk (Abgek.: EEF), ein Losradsatz mit einer Radbrücke, welche am Wagenkasten befestigt wird
Kurvengesteuertes Einzel-Radsatz-Fahrwerk (Abgek.: KERF), ein Losradsatz mit einer Radbrücke, welche am Wagenkasten befestigt wird und sich radial einstellen kann
Einzelrad-Doppelfahrwerk (Abgek.: EDF), zwei linke Räder und zwei rechte Räder sind je zu einem Radblock zusammengefasst, die zu einem Drehgestell verbunden werden
Fahrzeuge mit Losrädern
Talgo-Züge. Die Ansteuerung der Laufwerksportale erfolgt durch ein Gestänge abhängig vom Winkel zwischen den Wagenkästen
Cobra-Tram. Die Ansteuerung der Laufwerksportale erfolgt durch ein Gestänge abhängig vom Winkel zwischen den Wagenkästen, zusätzlich werden die Radbrücken durch das vom Antrieb aufgebrachte Drehmoment radial eingestellt.
Düwag Einzelrad-Doppelfahrwerk System Friedrich. Drehgestell, das bis 500 km/h lauftechnisch erprobt wurde[2][3]
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