Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Der Spandauer Bock Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Der Spandauer Bock Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Der Spandauer Bock Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Der Spandauer Bock Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Der Spandauer Bock Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Der Spandauer Bock Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Der Spandauer Bock Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Der Spandauer Bock Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Der Spandauer Bock Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
März 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Kalender Kalender


Der Spandauer Bock

Nach unten

Der Spandauer Bock Empty Der Spandauer Bock

Beitrag  Andy Mi Sep 28, 2016 10:34 pm

Der Spandauer Bock war eine Ausflugsgaststätte mit einer Brauerei, der Spandauer Berg-Brauerei im Ortsteil Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Die an der Einmündung der Reichsstraße in den Spandauer Damm gelegene Gaststätte bestand aus zwei durch den Spandauer Damm getrennten Teilen, dem eigentlichen Bock südlich des Spandauer Damms und der Gaststätte bei der Brauerei nördlich des Spandauer Damms, die der Volksmund nach dem weiblichen Pendant zum Bock Zibbe (norddeutsch für ‚Mutterschaf‘) taufte.

Der Spandauer Bock 310px-Berlin-Westend_Postkarte_006
Der Spandauer Bock auf der Südseite des Spandauer Damms

Geschichte

Im Jahr 1840 erwarb der bayrische Bierbrauer Conrad Bechmann, der in Spandau eine Brauerei besaß, das heute im Winkel zwischen Spandauer Damm und Reichsstraße gelegene Gelände und eröffnete dort einen kleinen Ausschank. Nach dem im Frühjahr dort ausgeschenkten dunklen Bockbier erhielt die Gaststätte den Namen Spandauer Bock. Sie brannte im März 1875 ab, wurde aber im gleichen Sommer wieder aufgebaut. 1854 verlegte Bechmann seine Brauerei aus Spandau auf das auf der gegenüberliegenden Seite des Spandauer Damms gelegene Gelände des Spandauer Bergs, die von da an Spandauer Berg-Brauerei hieß und einen eigenen Ausschank besaß. Die Brauerei wurde 1917 von der Schultheiß-Brauerei übernommen. Die beiden Ausflugsgaststätten wurden Ende der 1930er Jahre geschlossen. Die Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Bock und Zibbe

Die beiden Gartenlokale boten bis zu 6000 Tischplätze, die an warmen Frühlingswochenenden nicht ausreichten. Einige Familien lagerten dann auf dem umliegenden Gelände in der freien Natur. Beide Gaststätten sprachen ein unterschiedliches Publikum an. Während sich beim Bock auf der Südseite das einfache Publikum vergnügte, trafen sich bei der Zibbe etwas wohlhabendere Kreise, die sich die vielfältigen Unterhaltungen im Restaurant und auf dem umliegenden Freigelände leisten konnten. Zeitgenossen rühmten den schönen Panoramablick vom auf der Spandauer Spitze gelegenen Freigelände der Zibbe auf das Tal der Spree. Ein künstliches Alpenpanorama mit Wasserspielen und abendlichem Alpenglühen waren Höhepunkte für ein Publikum, von denen die wenigsten die Alpen mit eigenen Augen gesehen hatten. Das imposante Saalgebäude mit einer Grundfläche von 40 × 20 Meter hatte auf der Westseite eine Orchesternische und auf der gegenüberliegenden Seite ein 5 × 10 Meter großes Kolossalgemälde, das einen Bier trinkenden Bacchus auf einem von Böcken gezogenen Fass darstellte.[1] Da die Örtlichkeit insgesamt als Spandauer Bock bekannt war, hatten schon die Zeitgenossen Schwierigkeiten mit der Zuordnung des kleineren, älteren Bocks und der größeren, neueren Zibbe.[2]

Verkehr

Der Spandauer Bock BPfE_Wagen_36_und_38_1882_03
Elektrischer Versuchsbetrieb Westend – Spandauer Bock, 1882

Die meiste Zeit seiner Existenz profitierte der Spandauer Bock von einer, für die jeweilige Zeit, guten Verkehrsanbindung, die zeitweise Scharen von Berliner und Charlottenburger Ausflüglern den Weg zum Spandauer Bock ermöglichte. Zunächst fuhren Torwagen vom Brandenburger Tor hinaus zum Spandauer Bock. Gleich die erste Pferdestraßenbahn Deutschlands 1865 hatte ihren westlichen Endbahnhof an der heutigen Ecke Spandauer Damm/Sophie-Charlotten-Straße, von wo aus ein halbstündiger Fußweg über den Spandauer Berg zum Spandauer Bock führte. Am 1. November 1871 eröffnete die Westend-Gesellschaft eine Anschlusslinie zwischen dem Pferdebahnhof und der Kastanienallee, die 1879 zum Spandauer Bock fortgesetzt wurde. Für die steil den Spandauer Berg nach Westend heraufführende Linie musste man am Pferdebahnhof in einstöckige, mit zwei Pferden bespannte, Wagen umsteigen. Die wenig bedeutsame Nebenstrecke wurde 1882 als erste Straßenbahnlinie Deutschlands probeweise mit einer Oberleitung elektrifiziert, als Werner Siemens einen Testbetrieb für eine elektrische Straßenbahn einrichtete, der jedoch im darauffolgenden Jahr wieder beendet wurde. Von der Spandauer Seite erreichte die Straßenbahn am 1. Juli 1906 den Spandauer Bock, allerdings im Tal. Zum Umstieg in die Charlottenburger Linie mussten die Fahrgäste eine Rampe auf den Spandauer Berg hinaufgehen. Mit einem Geländeausgleich wurde erst 1917 die Verbindung beider Linien geschaffen.[3] Als die U-Bahn mit den Bahnhöfen Neu-Westend (1922) und Ruhleben (1929) den Spandauer Bock erreichte, waren die besten Zeiten bereits vorüber.
Der Spandauer Bock in der Literatur

Die zeitgenössische Reiseliteratur stellte dem Spandauer Bock oft kein gutes Zeugnis aus. Den gutbürgerlichen Autoren waren vor allem die rustikalen Vergnügungen für das proletarische Publikum im Bock auf der Südseite ein Graus. Im gleichen Tenor widmet Julius Stinde in seinem Roman Die Familie Buchholz ein Kapitel einem Familienausflug zum Spandauer Bock.[4] Auch Theodor Fontane äußert sich wiederholt negativ zu den Vergnügungen am Spandauer Bock. In einem Brief erwähnt er 1892 die Spandauer Bock-Brauerei mit Tingeltangel und Karfreitags-Radau,[5] wobei er darauf Bezug nimmt, dass traditionell am Karfreitag Hochbetrieb herrschte.

Der Spandauer Bock nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Spandauer Bock 1024px-Westend_Spandauer_Damm_Spandauer_Bock-002
Reste der Spandauer Berg-Brauerei auf der Nordseite des Spandauer Damms noch mit dem Schriftzug des ehemaligen Gartencenters

Die Reste der zerstörten Gebäude wurden 1957 beseitigt. Die erhaltenen Kellergebäude der Brauerei nutzte von 1950 bis zur Insolvenz im Jahr 2004 das Gartencenter Bajon als Verkaufsräume.[6] Auf der Südseite erkennt man östlich der Reichsstraße und nördlich des Spandauer Damms noch die Begrenzungsmauer zur tiefer gelegenen Straße und Zugangstreppen zum Gelände des Bocks, auf dem zwei ursprünglich für die britische Besatzungsmacht errichtete Hochhäuser stehen. Auf dem Gelände der Zibbe trägt eine Laubenkolonie den Namen Spandauer Bock und in der Spandauer Altstadt gibt es heute eine Kneipe gleichen Namens.

Quelle
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten