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    Der Flugunfall des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld

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    Der Flugunfall des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld Empty Der Flugunfall des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld

    Beitrag  checker So Okt 23, 2016 3:19 am

    Am 18. September 1961 verstarb UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld bei einem Flugunfall nahe der Stadt Ndola, im Grenzgebiet zwischen der abtrünnigen kongolesischen Provinz Katanga und Nordrhodesien, dem heutigen Sambia. Die Gründe, die zum Absturz seiner von der Transair Sweden gemieteten Douglas DC-6B führten, konnten nicht eindeutig geklärt werden. Neben UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld kamen auch alle anderen 15 Insassen der Maschine ums Leben.

    Der Flugunfall des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld 280px-Transair_Sweden_Douglas_DC-6_Soderstrom
    Eine DC-6 der Transair Sweden, ähnlich der abgestürzten Maschine
    Unfall-Zusammenfassung
    Unfallart ungeklärt
    Ort ca. 15 km östlich von Ndola
    Datum 18. September 1961
    Todesopfer 16
    Überlebende 0
    Luftfahrzeug
    Luftfahrzeugtyp Douglas DC-6B
    Betreiber UNO
    Kennzeichen SE-BDY
    Name Albertine
    Abflughafen Flughafen Ndjili
    Zielflughafen Flughafen Ndola
    Passagiere 11
    Besatzung 5

    Hintergrund

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    Dag Hammarskjöld (Fotografie aus den 1950er-Jahren)

    Hammarskjöld war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Präsidenten Katangas Moïse Tschombé, um im Rahmen der ONUC-Mission der Vereinten Nationen in der Kongo-Krise zu vermitteln, die in den vorausgegangen Tagen eskaliert war. Mit an Bord war auch sein Berater für Afrikafragen, der deutsche Ethnologe Heinrich Wieschhoff.

    Es konnte bis heute nicht geklärt werden, ob der Absturz durch einen Navigationsfehler, einen technischen Defekt oder einen Abschuss erfolgte. Als Unfallursache wurde ein Abschuss durch ein fremdes Flugzeug, durch katangische Truppen oder durch Söldner mit oder ohne Beteiligung der US-amerikanischen CIA, Großbritanniens oder Belgiens vermutet.

    Die Untersuchungen von rhodesischer Seite fanden zwischen dem 19. September 1961 und 2. November 1961 unter der Leitung von M.C.B. Barber statt; die Anhörungen vom 16. bis 29. Januar 1962. Das Rhodesian Board of Investigation ließ 180 Personen eine 6 km² große Fläche durchsuchen. Eine zweite Kommission unter Vorsitz der Vereinten Nationen führte zwischen Februar und Mai 1962 eigene Anhörungen und Untersuchungen durch; sie wurde vom nepalesischen Diplomaten Rishikesh Shaha geleitet.

    Der offizielle Bericht enthält den Hinweis, dass die zwei toten schwedischen Leibwächter eine Reihe von Wunden aufwiesen, die von Kugeln oder Metallsplittern stammen könnten. Es ist möglich, dass diese Verletzungen von ihrer mitgeführten Munition verursacht wurden, die beim Aufprall bzw. im brennenden Wrack explodierte. Der einzige überlebende Insasse, der US-amerikanische Sergeant Harold Julien, berichtete von Funken und Explosionen vor dem Absturz. Seine Aussage wurde von den rhodesischen Ermittlern ignoriert. Trotz Bemühungen seiner Ärzte wurde der Schwerverletzte nicht in eine andere Klinik verlegt. Er verstarb fünf Tage nach dem Vorfall an Nierenversagen in Ndola.[1]

    Flugverlauf

    Der Flugunfall des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld Ndolaflightpath
    Flugroute des UNO-Generalsekretärs (rosa) und des zweiten Flugzeugs zur Ablenkung (schwarz)

    Die verunglückte Douglas DC-6 war im Sommer 1961 von der schwedischen Charterfluggesellschaft Transair Sweden erworben und im August direkt aus den USA in den Kongo überführt worden, wo sie mit weiteren Flugzeugen des Unternehmens an UN-Hilfseinsätzen teilnahm.

    Am Morgen des 17. September startete das Flugzeug in Elisabethville in Richtung Leopoldville, um Hammarskjöld und seine Delegation an Bord zu nehmen. Die DC-6 wurde kurz nach dem Abheben von einer Kugel getroffen, so dass die Maschine in Leopoldville vor dem UN-Flug von Technikern der Transair Sweden repariert werden musste. Bei der Untersuchung des Flugzeugs wurden mit Ausnahme des Einschusslochs keine weiteren Beschädigungen festgestellt.

    Um 16:51 Uhr startete die Maschine mit dem UNO-Generalsekretär zum Flug nach Ndola. Unter den 16 Insassen befanden sich drei bewaffnete Personen, Hammarskjölds schwedische Leibwächter sowie der US-amerikanische Sergeant Harold Julien. Ein offizieller Flugplan wurde aus Sicherheitsgründen nicht hinterlegt. Offiziell befand sich Hammarskjöld an Bord einer Douglas DC-4 der Belgian International Air Services (Kennzeichen: OO-RIC), die zur Ablenkung um 16:04 Uhr vom selben Flughafen mit Kurs auf Ndola gestartet war. Während die DC-4 in südliche Richtung abdrehte und damit einen direkten Kurs zum Zielflughafen nahm, flog Hammarskjölds Maschine zunächst in östlicher Richtung zum Tanganjikasee. Während des Fluges hielt die Besatzung Funkstille. Die Piloten meldeten sich um 22:02 Uhr zum ersten Mal bei der Flugsicherung in Salisbury, um sich zu informieren, ob die zweite Maschine bereits in Ndola eingetroffen sei. Die Ablenkungsmaschine landete um 22:35 Uhr am Zielort. Um 22:40 Uhr erreichte die DC-6 den Tanganjikasee und drehte nun in südliche Richtung, wobei es die Besatzung vermied, die kongolesische Provinz Katanga zu überfliegen. Die Piloten kontaktierten um 23:35 Uhr den Flughafen Ndola und teilten mit, dass die dortige Ankunft um 00:20 Uhr zu erwarten sei. Um 00:10 Uhr sank die Maschine auf ca. 2000 Meter (6000 Fuß). Die Piloten erklärten, dass man die Landebahn in Sicht hätte. Der Fluglotse erteilte anschließend die Landefreigabe. Kurz darauf schlug die DC-6 auf dem Boden auf.[2]
    Unfallursache

    Die Suche nach der UN-Maschine wurde verzögert aufgenommen, obwohl in Ndola mehrere Flugzeuge verfügbar waren. Nach offiziellen Informationen entdeckten Suchflugzeuge das Wrack erst um 15:00 Uhr, neun Stunden nach Sonnenaufgang. Nach unbestätigten Berichten wurde die Unglücksstelle aber bereits am Morgen durch rhodesische Truppen gesichert.[1] Der Absturzort lag etwa 17 Kilometer (9,5 Meilen) östlich vom Flugplatz Ndola. Laut des rhodesischen Abschlussberichts wurde das Unglück durch einen Navigationsfehler der Piloten verursacht. Die UNO führte gemeinsam mit der ICAO im Anschluss eigene Ermittlungen durch, die weder einen Navigationsfehler noch einen Abschuss eindeutig belegen konnten.[3]
    Pilotenfehler

    Für den Anflug auf Ndola war eine Mindestflughöhe von 2000 Metern (6000 Fuß) bis zum Erreichen des dortigen Funkfeuers vorgeschrieben. Laut Ansicht der rhodesischen Ermittler hielten die Piloten die Sicherheitsflughöhe nicht ein. Als die Besatzung die Landebahn in Sicht hatte, drehten sie nach rechts auf die Bahn ein und setzten dabei den Sinkflug fort. Das Flugzeug unterschritt bei dem Manöver die Mindestflughöhe, streifte mehrere Baumwipfel und schlug in einer Höhe von ca. 1500 Metern Höhe (4357 Fuß) in hügeligem Gelände auf (controlled flight into terrain).[2] Die Piloten sendeten vor dem Aufprall keinen Notfruf.

    Angeblich fanden die rhodesischen Ermittler eine aufgeschlagene Anflugkarte des Flughafens Ndolo im Wrack während die Karte für den Zielflugplatz Ndola in den Bordunterlagen fehlte.[4] Es scheint aber unwahrscheinlich, dass die Besatzung die beiden Flugplätze verwechselte und deshalb den Anflug zu tief ausführte. Der Flughafen Ndolo lag im Stadtgebiet von Leopoldville, wo die Transair Sweden und die UNO ihre Hauptquartiere eingerichtet hatten.
    Abschuss durch ein anderes Flugzeug

    Der Fluglotse in Ndola gab an, dass die Piloten ihren Landeanflug abbrachen und ein neues Ziel ansteuern wollten. Einen Grund hierfür nannten sie nicht. Angeblich kreiste die Maschine mehrfach über dem Flughafen. Laut Angaben von Augenzeugen wurde die Douglas DC-6 dabei von einem zweiten Flugzeug angegriffen und beschossen. Einige Personen wollen gesehen haben, dass die Maschine brennend abstürzte.[1] Diese Darstellungen decken sich mit der Aussage, die Sergeant Harold Julien vor seinem Tod gab. Der leitende Wartungstechniker der Transair Sweden stellte fest, dass das Wrack mehrere Löcher aufwies, unter anderem im Bereich des Cockpits, die von einem Beschuss stammen könnten.

    Ungewöhnlich für zivile Ermittlungsarbeiten war die Anhörung eines Offiziers der katangischen Luftwaffe. Dieser erklärte, dass die in Kolwezi stationierten Kampfflugzeuge des Typs Fouga Magister nicht an dem Vorfall beteiligt waren und für diese Maschinen seit Juli 1961 ein Nachtflugverbot galt.[4]
    Technischer Defekt oder Sabotage

    Aufgrund des hohen Zerstörungsgrades konnte das ausgebrannte Wrack nur unvollständig untersucht werden. Die Ermittler stellten fest, dass die Maschine mit laufenden Triebwerken auf den Boden schlug. Die Landeklappen waren teilweise ausgefahren. Das Fahrwerk war komplett eingefahren und dessen Klappen verriegelt. Es gab keine Hinweise auf technische Defekte oder auf Sabotage an den flugrelevanten Baugruppen.

    Einige geborgene Cockpitinstrumente wurden zur weiteren Untersuchung in die USA transportiert. An ihnen wurden keine Funktionsfehler festgestellt, auch deutete nichts auf eine gezielte Manipulation der Geräte hin.[2][3]
    Neuere Erkenntnisse und Hypothesen

    Der UNO-Repräsentant im Kongo, Conor Cruise O’Brien, veröffentlichte 1968 ein Theaterstück Murderous Angels (deutsche Fassung Mörderische Engel, Übersetzung von Dagobert Lindlau, Reinbek bei Hamburg 1971), in dem er einen Colonel Alcibiades Zbyre auftreten lässt, der im Auftrag eines britischen Bergwerkskonzerns die Entführung bzw. Ermordung Hammarskjölds organisiert. In der Figur des Zbyre ist der französische Colonel Roger Trinquier wiederzuerkennen, der 1960/61 in Katanga operierte.

    1998 veröffentlichte die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission bisher geheime Dokumente. Sie legten den Schluss nahe, dass Hammarskjöld einem Mordkomplott der Geheimdienste Südafrikas, der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs zum Opfer gefallen ist, die ihre Interessen im Kongo bedroht sahen. Beide Letztere bestreiten die Echtheit dieser Dokumente; auch Desmond Tutu wies darauf hin, dass es der Wahrheits- und Versöhnungskommission nicht möglich war, die Echtheit zu überprüfen.

    Göran Björkdahl, Mitarbeiter der schwedischen Hilfsorganisation SIDA, interviewte verschiedene Zeugen in der Umgebung der Absturzstelle und sichtete Akten über die Katanga-Krise. Er schrieb 2011, er glaube, dass es sich um ein Attentat zum Nutzen von Bergwerksgesellschaften wie Union Minière gehandelt habe, an denen belgische, britische und rhodesische Unternehmen Beteiligungen besaßen.[1]

    Susan Williams stellt in ihrem 2012 erschienenen Buch Who Killed Hammarskjöld? dar, dass zwei katangische Kampfflugzeuge des Typs Fouga Magister um 23:05 Uhr vom Stützpunkt in Kolwesi starteten, um Hammarskjölds Maschine abzufangen. Die Position des UN-Flugzeugs wurde vom Kontrollturm in Ndola an die Kampfpiloten weitergeleitet. Weil diese Ndola nicht rechtzeitig erreichten, wurde die Douglas DC-6 vom rhodesischen Fluglotsen bewusst in eine weitläufige Warteschleife geschickt. Die katangischen Flugzeuge suchten getrennt nach der kreisenden UN-Maschine, die daraufhin von einem der Düsenjäger abgeschossen wurde.[5]

    Im Jahr 2014 berichtete die britische Zeitung The Guardian über die Möglichkeit, dass der belgische Söldner Jan van Risseghem, der als Pilot in Diensten der katangischen Luftwaffe stand, Hammarskjölds Maschine abschoss. Nach Aussage des Kommandeurs der US Air Force Charles Southall, der im Jahr 1961 in einer Abhörstation der National Security Agency (NSA) auf Zypern stationiert war, wurde der Funkverkehr des katangischen Flugzeugs während des Luftkampfes von der NSA abgehört und aufgezeichnet. Der US-Botschafter im Kongo informierte seine Regierung bereits am Morgen des 18. Septembers über den Abschuss, noch bevor das UN-Flugzeug gefunden wurde.[6]
    Gedenken

    An der Absturzstelle östlich von Ndola wurden eine Straße, ein Denkmal und ein Museum errichtet.[7] Die Gedenkstelle wurde am 11. Juni 1997 zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes vorgeschlagen.[7]

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