Die Ikonografie
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Die Ikonografie
Ikonografie (auch Ikonographie; von griechisch εἰκών eikón ‚Bild‘ und γράφειν gráphein ‚schreiben‘) ist eine wissenschaftliche Methode der Kunstgeschichte, die sich mit der Bestimmung und Deutung von Motiven in Werken der bildenden Kunst beschäftigt. Die Erforschung und Interpretation von Inhalt und Symbolik der Bildgegenstände unter Berücksichtigung von zeitgenössischen literarischen Quellen wie der Philosophie, Dichtung und Theologie, die auf die jeweiligen Motive und ihre Darstellungsweise Einfluss hatten, wird auch als Ikonologie bezeichnet.
Eine erste systematische Lehre dieser Methode legten die Kunsthistoriker Aby Warburg (1866–1929) und Erwin Panofsky (1892–1968) vor.
Entwicklung
Ursprünglich bezeichnete der Begriff die klassische Porträtkunde der Antike. Die „Ikonografie Caesars“ beispielsweise ist die Sammlung aller Porträts, die Caesar darstellen.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist mit Ikonografie die Inhaltsdeutung in der bildenden Kunst gemeint. Sie dient zur Entschlüsselung der Motive in der christlichen Kunst der Romanik und Gotik oder auch der orthodoxen Kirchen ebenso wie zur Entzifferung vorchristlicher Bildinhalte. Eine wichtige Quelle für die Ausforschung der Bildsymbolik der Skulpturen in Kathedralen, der illuminierten Handschriften des Mittelalters und kirchlicher Gemälde aller Art ist der Physiologus und insbesondere die Legenda aurea, aus der sich die meisten Heiligenattribute und Lebensszenen ableiten. Auch mittelalterliche Predigten sind Quellen von hohem Rang.
Eine besondere Herausforderung für die Kunstgeschichte stellten die absichtlich komplizierten und verrätselten Allegorien und Embleme der Renaissance und des Barock dar. So erwachte bei Renaissancekünstlern das Interesse an nichtchristlichen Quellen wie den ägyptischen Hieroglyphen, beschrieben von Horapollon in einer 1419 entdeckten Schrift. 1499 erschien der allegorische Roman Hypnerotomachia Poliphili des Francesco Colonna, der ebenso wie Andrea Alciatos Emblematum liber von 1531 und die Iconologia des Cesare Ripa von 1593 Künstlern zur Verrätselung – und später Kunsthistorikern zur Enträtselung – von Bildern diente. In der Folge greifen auch Strömungen wie die Alchemie oder die Freimaurerei in die künstlerische Ikonografie ein.
Erweiterung
Im übertragenen und verallgemeinerten Sinne werden heute Zusammenhänge zwischen Bildsymbolik und Kunstwerk unter diesem Begriff verstanden.
Siehe auch
Portal: Stoffe und Motive – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Stoffe und Motive
Bildprogramm
Ikonografische Heiligenattribute
Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae
Iconclass
Gemäldeuntersuchung
Quelle
Eine erste systematische Lehre dieser Methode legten die Kunsthistoriker Aby Warburg (1866–1929) und Erwin Panofsky (1892–1968) vor.
Entwicklung
Ursprünglich bezeichnete der Begriff die klassische Porträtkunde der Antike. Die „Ikonografie Caesars“ beispielsweise ist die Sammlung aller Porträts, die Caesar darstellen.
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist mit Ikonografie die Inhaltsdeutung in der bildenden Kunst gemeint. Sie dient zur Entschlüsselung der Motive in der christlichen Kunst der Romanik und Gotik oder auch der orthodoxen Kirchen ebenso wie zur Entzifferung vorchristlicher Bildinhalte. Eine wichtige Quelle für die Ausforschung der Bildsymbolik der Skulpturen in Kathedralen, der illuminierten Handschriften des Mittelalters und kirchlicher Gemälde aller Art ist der Physiologus und insbesondere die Legenda aurea, aus der sich die meisten Heiligenattribute und Lebensszenen ableiten. Auch mittelalterliche Predigten sind Quellen von hohem Rang.
Eine besondere Herausforderung für die Kunstgeschichte stellten die absichtlich komplizierten und verrätselten Allegorien und Embleme der Renaissance und des Barock dar. So erwachte bei Renaissancekünstlern das Interesse an nichtchristlichen Quellen wie den ägyptischen Hieroglyphen, beschrieben von Horapollon in einer 1419 entdeckten Schrift. 1499 erschien der allegorische Roman Hypnerotomachia Poliphili des Francesco Colonna, der ebenso wie Andrea Alciatos Emblematum liber von 1531 und die Iconologia des Cesare Ripa von 1593 Künstlern zur Verrätselung – und später Kunsthistorikern zur Enträtselung – von Bildern diente. In der Folge greifen auch Strömungen wie die Alchemie oder die Freimaurerei in die künstlerische Ikonografie ein.
Erweiterung
Im übertragenen und verallgemeinerten Sinne werden heute Zusammenhänge zwischen Bildsymbolik und Kunstwerk unter diesem Begriff verstanden.
Siehe auch
Portal: Stoffe und Motive – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Stoffe und Motive
Bildprogramm
Ikonografische Heiligenattribute
Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae
Iconclass
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