Eberhard von Brauchitsch
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Eberhard von Brauchitsch
Joachim Albrecht Eberhard Kurt Konrad Ferdinand von Brauchitsch (* 28. November 1926 in Berlin; † 7. September 2010 in Zürich) war ein deutscher Manager. Er war Geschäftsführer der Flick KG sowie einer der Hauptbeteiligten an der Flick-Affäre. Zuletzt war er als Unternehmensberater und Rechtsanwalt tätig.
Familie
Er entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht derer von Brauchitsch und war der Sohn des Fregattenkapitäns Konrad (Kunz) von Brauchitsch (1890–1947), Leiter des Reichsschallarchivs, und der Edith de la Barre (1895–1975).
Brauchitsch heiratete am 23. August 1952 in Mainz die Ärztin Helga Hempe (* 3. Dezember 1926 in Leck (Nordfriesland), † 7. September 2010), die Tochter des Amtmannes Hans-Joachim Hempe und der Selma Musaeus. Das Ehepaar hatte drei Töchter und einen Sohn.
Leben
Brauchitsch studierte Jura, unter anderem an der London School of Economics, und war politisch bei den Jungen Europäischen Föderalisten tätig[1]. Anschließend wurde er von der Deutschen Lufthansa eingestellt und arbeitete für die Rechtsabteilung. 1957 wurde er zum Geschäftsführer der Deutschen Flugdienst GmbH ernannt.
Ab 1960 arbeitete er beim Flick-Konzern, zunächst als Friedrich Karl Flicks persönlicher Berater. Er wurde 1965 geschäftsführender Gesellschafter des Flick-Konzerns. Von 1971 bis 1973 war er Generalbevollmächtigter des Verlegers Axel Springer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender im Axel-Springer-Verlag in Berlin. 1973 ging er zum Flick-Konzern zurück und verließ ihn wieder nach der Parteispendenaffäre 1982, die später als Flick-Affäre bekannt wurde. Am 16. Februar 1987 verurteilte das Landgericht Bonn Eberhard von Brauchitsch wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe, die gegen eine Geldbuße von 550.000 DM auf Bewährung ausgesetzt wurde.
Danach arbeitete er als Unternehmensberater und Rechtsanwalt. Von Februar 1991 bis 1999 war er Verwaltungsratsmitglied von Kühne + Nagel. Ab 1994 war er unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender des ostdeutschen Chemie-Konzerns Buna-Werke.
Sport
Brauchitsch war in den 1970er Jahren stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Wegen seiner Verdienste in Wirtschaft und Sport verlieh ihm Bundespräsident Walter Scheel 1977 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.[2]
Tod
Am 7. September 2010 nahmen sich der schwer erkrankte Brauchitsch und seine ebenfalls schwer kranke Frau, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war, unter Inanspruchnahme der Schweizer Sterbehilfe-Organisation „Exit“ das Leben.[3][4]
Veröffentlichung
Der Preis des Schweigens. Erfahrungen eines Unternehmers. Propyläen, Berlin 1999. ISBN 3-549-05778-4.
Quelle
Familie
Er entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht derer von Brauchitsch und war der Sohn des Fregattenkapitäns Konrad (Kunz) von Brauchitsch (1890–1947), Leiter des Reichsschallarchivs, und der Edith de la Barre (1895–1975).
Brauchitsch heiratete am 23. August 1952 in Mainz die Ärztin Helga Hempe (* 3. Dezember 1926 in Leck (Nordfriesland), † 7. September 2010), die Tochter des Amtmannes Hans-Joachim Hempe und der Selma Musaeus. Das Ehepaar hatte drei Töchter und einen Sohn.
Leben
Brauchitsch studierte Jura, unter anderem an der London School of Economics, und war politisch bei den Jungen Europäischen Föderalisten tätig[1]. Anschließend wurde er von der Deutschen Lufthansa eingestellt und arbeitete für die Rechtsabteilung. 1957 wurde er zum Geschäftsführer der Deutschen Flugdienst GmbH ernannt.
Ab 1960 arbeitete er beim Flick-Konzern, zunächst als Friedrich Karl Flicks persönlicher Berater. Er wurde 1965 geschäftsführender Gesellschafter des Flick-Konzerns. Von 1971 bis 1973 war er Generalbevollmächtigter des Verlegers Axel Springer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender im Axel-Springer-Verlag in Berlin. 1973 ging er zum Flick-Konzern zurück und verließ ihn wieder nach der Parteispendenaffäre 1982, die später als Flick-Affäre bekannt wurde. Am 16. Februar 1987 verurteilte das Landgericht Bonn Eberhard von Brauchitsch wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe, die gegen eine Geldbuße von 550.000 DM auf Bewährung ausgesetzt wurde.
Danach arbeitete er als Unternehmensberater und Rechtsanwalt. Von Februar 1991 bis 1999 war er Verwaltungsratsmitglied von Kühne + Nagel. Ab 1994 war er unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender des ostdeutschen Chemie-Konzerns Buna-Werke.
Sport
Brauchitsch war in den 1970er Jahren stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Wegen seiner Verdienste in Wirtschaft und Sport verlieh ihm Bundespräsident Walter Scheel 1977 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.[2]
Tod
Am 7. September 2010 nahmen sich der schwer erkrankte Brauchitsch und seine ebenfalls schwer kranke Frau, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war, unter Inanspruchnahme der Schweizer Sterbehilfe-Organisation „Exit“ das Leben.[3][4]
Veröffentlichung
Der Preis des Schweigens. Erfahrungen eines Unternehmers. Propyläen, Berlin 1999. ISBN 3-549-05778-4.
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