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Dieter Oesterlen

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Dieter Oesterlen Empty Dieter Oesterlen

Beitrag  checker Mi Jan 11, 2017 11:58 pm

Dieter Oesterlen (* 5. April 1911 in Heidenheim an der Brenz; † 6. April 1994 in Hannover) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Dieter Oesterlen 220px-Dieter_Oesterlen

Leben

Dieter Oesterlen wurde im Schwäbischen als Sohn des Ingenieurs Fritz Oesterlen geboren. Sein Vater wurde 1917 Professor für Wasserturbinentechnik an der Technischen Hochschule Hannover und später deren Rektor. Dieter Oesterlen wuchs in Hannover auf, wo er 1930 sein Abitur am Goethegymnasium machte. Er wurde nach einem Architekturstudium in Stuttgart (bei Paul Schmitthenner) und in Berlin (hier bei Heinrich Tessenow und Hans Poelzig) 1939 selbständiger Architekt. In dieser Funktion war von 1939 bis 1945 in Berlin am Bau von kriegswichtigen Betrieben beteiligt.

1945 kehrte er nach Hannover zurück und erhielt 1946 dort den ersten Auftrag: die Ruine der hannoverschen Marktkirche erst zu sichern und dann wiederaufzubauen. Sein erster Neubau war das Café Kröpcke im Zentrum Hannovers. Damit begann Oesterlens Karriere, die ein sehr breites Spektrum von Bauten umfasste, vor allem während der 1950er bis 1980er Jahre. Dieter Oesterlen gehörte „zu den einflussreichsten und meist beschäftigten Architekten nach 1945 in Hannover“[1]. Er war verantwortlich für den Wiederaufbau sowie die Neukonzeption zahlreicher Bauwerke in der niedersächsischen Landeshauptstadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war mit Hannovers Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht befreundet. Erst als Achtzigjähriger beendete Dieter Osterlen seinen letzten Auftrag, die Neue Wasserkunst in Hannover. Von 1953 bis 1976 lehrte er außerdem als Professor für Gebäudelehre und Entwerfen an der Technischen Hochschule Braunschweig. Mit seinen dortigen Kollegen Friedrich Wilhelm Kraemer und Walter Henn prägte er die sogenannte „Braunschweiger Schule“ und damit ein wegweisendes Verständnis von Architektur der frühen Bundesrepublik. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den Fritz-Schumacher-Preis für Architektur 1979 und die Heinrich-Tessenow-Medaille 1980 sowie den Niedersachsenpreis für Kultur 1981. Seit 1966 war Oesterlen Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Zwei Werke Dieter Oesterlens in Hannover sollten zwischenzeitlich abgerissen werden. Da das Geld für den Erhalt von Baudenkmälern fehlte, fiel die Entscheidung, sowohl den Plenarsaal des Niedersächsischen Landtags als auch das IBM-Gebäude in der Hamburger Allee durch Neubauten zu ersetzen. Das Verwaltungsgebäude des Computerkonzerns wurde 1969 von Oesterlen fertiggestellt, und bereits an der Fassade ließ sich eindrucksvoll die Baukunst der Nachkriegszeit ablesen.[2]

Der Abriss des Plenarsaals wurde nicht durchgeführt, nachdem eine genauere Betrachtung erhebliche Mehrkosten beim Neubau gegenüber Sanierung und Umbau ergaben. [3]

Dieter Oesterlens Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde (Abteilung 1) in Hannover. Nach ihm ist ein Weg im Stadtteil Kirchrode benannt.

Oesterlen war in erster Ehe mit der Architektin Eva Freise verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder. In zweiter Ehe war er mit Eva-Maria Stroedel (1920–2011) verheiratet, die einen Sohn mit in die Ehe brachte. Seine Witwe setzte sich nach seinem Tod engagiert für den Erhalt seines Werkes ein.[4]
Bauten (Auswahl)

(größtenteils nach: Dieter Oesterlen: Bauten und Texte 1946–1991. Tübingen 1992.)

Wiederaufbau von Bauwerken

1946–1952: Marktkirche Hannover
1951: Börse Hannover
1957–1962: Umbau des Leineschlosses in Hannover zum Sitz des Niedersächsischen Landtags[5]
1984–1985: Opernhaus Hannover

Kirchenbauten

1955–1957: Kirche St. Martin in Hannover-Linden-Mitte[6]
1957–1959: Kirchenschiff der Christuskirche in Bochum (mit Heinrich Schmiedeknecht)[7]
1958–1965: Umbau und Restaurierung der Liebfrauenkirche in Bremen
1960: Stephanuskirche in Herne-Holsterhausen[8]
1962–1966: Jesus-Christus-Kirche in der Sennestadt
1963–1965: Versöhnungskirche in Duisburg-Großenbaum
1964–1966: Stadtkirche in Jever
1964–1967: Zwölf-Apostel-Kirche Hildesheim
1976–1978: Gemeindezentrum „Die Arche“ in Laatzen

Friedhofsbauten

1962–1967: Deutscher Soldatenfriedhof Futapass (ital. Cimitero militare germanico della Futa) in Italien (in Zusammenarbeit mit den Gartenarchitekten Walter Rossow und Ernst Cramer, sowie dem Bildhauer Helmut Lander)

Das eindrucksvolle Werk, zuweilen als Landschaftskunst beschrieben, gilt in Fachkreisen als eines der bemerkenswertesten Beispiele moderner Landschaftsarchitektur.[9]

1968: Deutscher Soldatenfriedhof in Tunis

Saalbauten, Versammlungsstätten, Kinos

1948: Café Kröpcke in Hannover (1976 durch heutigen Bau ersetzt)
1951–1953: Filmstudio am Thielenplatz in Hannover
1962–1966: Congresshalle in Saarbrücken
1978–1979: Casino am Maschsee in Hannover
1987–1990: Badner Halle in Rastatt

Museumsbauten

1956–1957: Studio des Kunstkreises in Hameln[10]
1964–1967: Historisches Museum Hannover
1974–1975: Kunsthaus (Daniel-Pöppelmann-Haus) in Herford

Schulbauten

1956–1958: Wilhelm-Busch-Schule in Hannover-Ricklingen
1957–1959: Chemie-Hörsaalgebäude der Technischen Hochschule Braunschweig
1960: Volksschule Arndtstraße in Bochum
1960–1962: Gymnasium Andreanum in Hildesheim[11]

Verwaltungsbauten

1949–1955: Funkhaus des NWDR/NDR am Maschsee in Hannover (mit Friedrich Wilhelm Kraemer und Gerd Lichtenhahn)[12]

vor 1952: Arbeitsamt Hannover[13]
1957–1958: Bankhaus Nicolai & Co. in Hannover
1967–1969: Gebäude Kastanienallee 35 in Hannover-Döhren, Sitz der Stiftung Volkswagenwerk[14][15]
1968–1969: IBM-Haus in Hannover, Hamburger Allee (2013/2014 abgerissen).[16]
1974, 1989: Verwaltungsgebäude der Concordia-Versicherung in Hannover, Karl-Wiechert-Allee
1972–1978: Verwaltungsgebäude der Oberpostdirektion Bremen
1980–1983: Deutsche Botschaft in Buenos Aires
1982–1984: Rathaus in Langenhagen

Verkehrsbauten

1953: Autobahntankstelle „Am Blauen See“ bei Garbsen (an der A 7)[17]

Wohnbauten und sonstige Bauaufgaben

1954: Wohnhaus mit Notariat der Familie Wöckener in Elze bei Hildesheim
1955–1956: Tropenhaus im Zoo Hannover
1958–1960: Schwesternhaus der Kinderheilanstalt in Hannover, Ellernstraße
1959: Wohnhaus K. in Horn (Lippe)[18]
1959–1960: Sommerhaus Oesterlen in Isernhagen bei Hannover
1962: Hotel Rose am Marktplatz in Hildesheim. Mitte der 1980er Jahre für die Rekonstruktion des Knochenhaueramtshauses abgerissen.
vor 1963: Wohnhochhaus in Wolfsburg[19]
1974–1975: Altenzentrum „Bischof Stählin“ in Oldenburg
1989: Brunnen am Gebäude der Concordia-Versicherungen in Hannover, Karl-Wiechert-Allee
1989–1991: Neue Wasserkunst am Friederikenplatz in Hannover

Zitate

„Ich akzeptiere die in der Rede von Günter Grass zur Beurteilung der Nachkriegszeit enthaltene Tendenz der „Verdrängung“, nicht aber alle damit im Zusammenhang stehenden Einzelheiten. Eine davon ist die von Grass getroffene Feststellung einer „Verdrängung“, die in vieler Hinsicht gültig ist, aber nicht angewandt werden darf auf die Hinwendung von bildenden Künstlern zur abstrakten Kunst, zu der Grass anscheinend keinen Zugang hat - oder sollte es daran liegen, dass eine zu frühzeitige politische Einschätzung einer Zeiterscheinung zu diesem Fehlschluß führte?“

„Diese Hinwendung zur Ungegenständlichkeit in der bildenden Kunst war in dieser ersten Nachkriegszeit keine Verdrängung, sondern eine Befreiung von dem bisher verordneten, verschwommenen Realismus der Zeit des Nationalsozialismus.“

„Dasselbe geschah in der Architektur, in der wir über die gleiche Befreiung von der realistischen Blut- und Bodentümelei bzw. von dem staatsrepräsentierenden 34sten Aufguß eines fadenscheinigen Klassizismus glücklich waren und arbeiteten in einem - nennen wir es - abstrakten Kubismus.“[20]

„Zeitlebens ist mir immer wieder begegnet, historische Bauten mit Neubauten zu konfrontieren. Ob es die Arbeit des Restaurierens oder der Ergänzung war, habe ich es immer als ein kräftemessendes Wechselgespräch zwischen den Zeiten und Architekten empfunden, bei dem ich hoffe, nie den Respekt gegen den vor mir tätigen Baumeister vergessen zu haben.“[21]
Medienberichte

Anne Schmedding: Architekten Leben / Dieter Oesterlen und seine Arbeiten zwischen Tradition und Moderne / Die Balkonfassade des Hotels am Thielenplatz, die deutsche Botschaft in Buenos Aires oder der Wiederaufbau der Marktkirche: Dieter Oesterlen hat mehr entworfen als den Landtag. Kunsthistorikerin Anne Schmedding über den Architekten, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 3. April 2010; online zuletzt abgerufen am 3. Juli 2014


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