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Luise Hoffmann

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Beitrag  checker Mi März 01, 2017 2:14 pm

Luise Hoffmann (* 8. Juli 1910 in Gelsenkirchen; † 27. November 1935 in Horn bei Wien) war eine deutsche Fliegerin und die erste Frau, die in der deutschen Flugzeugindustrie als Einfliegerin und Vorführpilotin fest angestellt wurde.

Jugend und Ausbildung

Schon als junges Mädchen, während ihrer Lyzeumzeit, hatte die sportbegeisterte Tochter eines Bochumer Bäckers ihr Interesse an der Fliegerei gezeigt. Sie besuchte jeden Flugtag, der in der Nähe abgehalten wurde, so dass es nicht weiter verwunderlich war, wenn sie sich von ihren Eltern wünschte, fliegen lernen zu dürfen. Sie wusste auch schon wo, seit sie bei einer Flugveranstaltung den damals bereits bekannten Kriegsflieger Fritz Seelbach (er wurde „Bobby“ genannt) kennengelernt hatte, der auf dem Flugplatz Münster-Loddenheide eine Flugschule betrieb. Bei ihm lernte nun das noch nicht 18 Jahre alte Mädchen fliegen, das bald wegen seiner jungenhaften Erscheinung den Spitznamen Peterle weg hatte. Bereits im Spätsommer 1928 konnte sie die Prüfung für den Flugzeugführerschein A2 ablegen. Auf die Aushändigung des ersehnten Papiers musste sie allerdings noch ein Jahr warten, bis sie nach den geltenden Bestimmungen ihr 19. Lebensjahr vollendet hatte. Die Zeit bis dahin ließ sie nicht ungenutzt und machte gleich auch noch die Kunstflugausbildung. Sie war nun die jüngste Pilotin Deutschlands.
Erste Erfolge

Ihre Eltern, die sie mit ihrem Ehrgeiz und ihren Leistungen sehr beeindruckt hatte, schenkten ihr bald nach beendeter Ausbildung ein eigenes Flugzeug, eine werkneue Raab-Katzenstein Kl I c Schwalbe mit der Werknummer 70 und dem Kennzeichen D-1588, das von einem 108 PS starken 9-Zylinder Sternmotor Siemens Sh 12 angetrieben wurde. Mit diesem Flugzeug, das sie liebevoll Spatz nannte, übte sie, immer noch von Fritz Seelbach betreut, fleißig ihre Kunstflugfiguren, die sie bald auf Flugtagen dem staunenden Publikum vorführen konnte. Sie gewannen immer mehr an Präzision und Eleganz. Ihr Name wurde langsam ein Begriff, der nun öfter, zumindest in den lokalen Zeitungen auftauchte. An ihre großen Kolleginnen, wie Elly Beinhorn, Liesel Bach oder Marga von Etzdorf kam sie allerdings noch nicht heran. Das änderte sich aber, als sie sich für die Erste deutsche Damen-Kunstflugmeisterschaft anmeldete, die für den 29. Mai 1930 in Bonn-Hangelar ausgeschrieben war. Teilnehmen konnten Pilotinnen deutscher Staatsangehörigkeit mit Kunstflugschein, mit in Deutschland gebauten Flugzeugen (die allerdings auch fremde Motoren haben durften). Zu fliegen war ein Pflicht- und ein Kürprogramm. Acht Teilnehmerinnen erschienen dann am Start, darunter all die Trägerinnen der großen Namen. Siegerin wurde zwar Liesel Bach, aber, zur Überraschung aller, stand an zweiter Stelle schon Luise Hoffmann, die damit Elli Beinhorn auf den dritten und Marga von Etzdorf auf den vierten Platz verwies.
Fliegen als Beruf

Trotz dieses Erfolges änderte sich vorerst noch wenig für die junge Fliegerin. Sie musste, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, weiter von Flugtag zu Flugtag ziehen und dabei ihr Flugzeug weitgehend selbst warten und instand halten, um Kosten zu sparen. Erst im Januar 1935 änderte sich das grundlegend. Carl Clemens Bücker, der seit 1933, zuerst in Berlin-Johannisthal, in seiner Firma Bücker Flugzeugbau erfolgreich seine Sportflugzeuge Bücker Bü 131 Jungmann und jetzt auch noch Bü 133 Jungmeister baute und nun neue Fertigungshallen in Rangsdorf bezog, stellte die junge Pilotin fest an, als Einfliegerin und Vorführdame. So nannte er es und versprach sich davon sicher eine noch bessere Wirkung beim Vorfliegen seiner Erfolgsflugzeuge, wenn sie von einer jungen, attraktiven Dame in einem formvollendeten Kunstflugprogramm gezeigt wurden. Sie hatte allerdings noch drei männliche Kollegen, die ihr altersmäßig nahestanden, nämlich Arthur Benitz (ebenfalls Jahrgang 1910), der als Chefpilot eingesetzt war, Werner Ahlfeld (1912) und Josef Beier (1911). Alles zusammen war das also eine junge Mannschaft, die sich offensichtlich gut miteinander verstand. Dass alle vier gebraucht wurden, lag daran, dass ständig Vorführungen und Überführungen zu machen waren, die auch längere Abwesenheiten mit sich brachten. Solche Flüge brachten Luise und ihre Kollegen in viele Länder, wie Belgien, Spanien, Frankreich, die Niederlande und auf den Balkan. Auch an Wettbewerben nahm sie teil, wie z. B. an einem Internationalen Flugtag in Lissabon im Sommer 1935, bei dem sie hervorragend abschnitt.
Das Ende
Eine dieser Vorführungen sollte Luise Hoffmann zum Schicksal werden. Bücker schickte sie Anfang Oktober 1935 mit einer Bü 131 auf eine Werbetour über Jugoslawien nach Rumänien, Griechenland und in die Türkei. In Bukarest ergab sich ein Zusammentreffen mit dem Weltflieger Wolfgang von Gronau, jetzt Präsident des Deutschen Aeroclubs, und dessen Frau Hertha, ebenfalls eine Fliegerin, die ihr von vielen Veranstaltungen her bekannt war. Überall wo sie hinkam, wurde darüber gestaunt, dass da eine Dame aus dem Führersitz kletterte. Der Rückflug führte über Bulgarien, wo sie zufällig mit dem Chefpiloten der Gothaer Waggonfabrik, Hugo Harmens, zusammentraf, der dort das Schulflugzeug Gotha Go 145 den zuständigen Stellen vorführte. Die vorletzte Strecke für Hoffmann war der Flug über Ungarn nach Wien-Aspern, wo sie am 1. November landete. Bald nach dem Start am nächsten Tag geriet sie bei Horn, etwa 90 km nordwestlich von Aspern, in dichten Nebel und streifte Bäume, wobei ihr Flugzeug Feuer fing und sie schwere Brandverletzungen erlitt. Die Ärzte im Krankenhaus versuchten alles, doch am 27. November ging ihr junges Leben zu Ende. In Deutschland war sie bereits als beim Absturz ums Leben gekommen gemeldet worden. Dann kam ein leicht Hoffnungen erweckendes Dementi, bis die traurige Nachricht schließlich hingenommen werden musste. Unter großer Anteilnahme von allen Seiten fand Luise Hoffmann am 1. Dezember im Stadtteil Werne ihrer Heimatstadt Bochum in einem Ehrengrab die letzte Ruhe. Unter den Trauergästen waren ihre Kolleginnen Thea Rasche und Liesel Bach, ferner Wolfgang von Gronau, ihr Fluglehrer Seelbach, der Oberbürgermeister der Stadt und viele andere hochrangige Persönlichkeiten. Drei Heinkel 72 Kadett der Fliegerlandesgruppe, geschmückt mit Trauerflor, zogen über dem Friedhof ihre Kreise. Die Firma ließ in mehreren Fachzeitschriften und in der örtlichen Presse eine Todesanzeige erscheinen.

Quelle
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