** Die Salier **
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** Die Salier **
Die Salier – nicht zu verwechseln mit den Salfranken des 3./4. Jahrhunderts, die als Erste den Namen Salier führten – waren ein ostfränkisches Adelsgeschlecht im römisch-deutschen Reich des 10. bis 12. Jahrhunderts. Ihr Stammgebiet war Speyergau, Wormsgau und Nahegau. Später waren sie phasenweise Herzöge von Lothringen und Franken. Von 1024 bis 1125 kamen aus diesem Geschlecht die römisch-deutschen Könige und Kaiser. Das Jahrhundert der salischen Kaiser gilt als das Jahrhundert, in dem die dramatische Auseinandersetzung zwischen Kaiser- und Papsttum um die Frage ihren Anfang nahm, ob die Kirche ein höheres göttliches Recht gegenüber den weltlichen Herrschern besitze oder nicht eher umgekehrt[1]. Es ist die eigentliche Ausgangsfrage für das Säkularismus-Problem, das die gesamte spätere Geschichte in Deutschland und Europa für fast 1000 Jahre bestimmen sollte.
Namensherkunft
Wahrscheinlich besteht bei der Namensentstehung ein Zusammenhang mit dem Merowinger Chlodwig I. und dem von ihm erlassenen Volksrecht, der Lex Salica. Danach wurde unter salicus bald fränkisch verstanden. Laut dem Chronisten Otto von Freising wurden als Salier die Vornehmsten der Franken bezeichnet. Der Beiname erscheint erstmals mit dynastischem Bezug Anfang des 12. Jahrhunderts als rex salicus oder reges salici in der Weltchronik des Ekkehard von Aura und konnte sich im Spätmittelalter als Bezeichnung für die Dynastie durchsetzen. Der Name bezog sich dann nur noch auf Konrad II. und seine Nachkommen. Ein lange angenommener Zusammenhang mit den Salfranken konnte nicht belegt werden.[2]
Geschichte
Die Salier gelten als deutsche Nebenlinie der in Italien mächtig gewordenen Widonen bzw. Lambertiner (u. a. Herzöge von Spoleto/Umbrien, König von Neustrien/Westfrankreich, König von Pavia/Lombardei) und waren durch die Mutter Konrads des Roten verschwägert mit den Konradinern. Durch seine Ehe mit Liutgard, der Tochter Ottos des Großen, und seine Ernennung zum Herzog von Lothringen wurde Konrad der Rote zum Begründer des Geschlechts. Er war der Urgroßvater von Konrad II., der 1024 König des ostfränkisch-deutschen Reiches und 1027 erster Kaiser aus dem Geschlecht der Salier wurde. Bereits bei der Königswahl von 1002 hatte sein Großvater Otto von Worms als ein möglicher Kandidat gegolten. Konrad II. wurde zudem später König von Italien und ab 1033 König von Burgund. Als er im Jahr 1039 starb, hinterließ er seinem Sohn Heinrich III. eine gefestigte Herrschaft. Die Gründung des Speyerer Doms, dessen Krypta bis 1308 als Grablege der römisch-deutschen Könige diente, geht wahrscheinlich auf ihn zurück.[3]
Der Niedergang der Salier wurde durch einen Streit Heinrichs IV. mit dem Papst eingeleitet (siehe Investiturstreit, Gang nach Canossa). Heinrich V., der letzte Salierkönig, regierte bis 1125. Auf die Herrschaft der Salier folgte als Übergang der Sachse Lothar III. und nach ihm der Staufer Konrad III., der über seine Mutter, die Tochter Heinrichs IV., ein Neffe des letzten salischen Kaisers Heinrich V. war.
Wichtige Familienmitglieder
Werner I. (Präfekt des Ostlandes)
Werner IV. (Graf im Wormsgau)
Werner V. (Graf im Speyer- und Wormsgau bis ca. 935)
Konrad der Rote (Herzog von Lothringen 944–953 † Schlacht auf dem Lechfeld 955)
Otto (Herzog von Kärnten 978–983 und 995–1004)
Heinrich (Graf im Wormsgau bis 990/1000)
Bruno (als Gregor V. Papst 996–999)
Wilhelm (Bischof von Straßburg 1028/1029–1047)
Konrad I. von Kärnten (Herzog von Kärnten 1004–1011)
Konrad II. (römisch-deutscher König ab 1024, Kaiser 1027–1039)
Konrad II. der Jüngere von Kärnten (Herzog von Kärnten 1036–1039)
Bruno von Würzburg (Bischof von Würzburg 1034–1045)
Heinrich III. (römisch-deutscher Mitkönig ab 1028, König ab 1039, Kaiser 1046–1056)
Heinrich IV. (römisch-deutscher König ab 1056, Kaiser 1084–1106)
Konrad von Bayern (Herzog von Bayern 1054–1055)
Konrad (römisch-deutscher Mitkönig 1087–1098)
Heinrich V. (römisch-deutscher König ab 1098, Kaiser 1111–1125)
Siehe auch: Stammliste der Salier
Quelle
Namensherkunft
Wahrscheinlich besteht bei der Namensentstehung ein Zusammenhang mit dem Merowinger Chlodwig I. und dem von ihm erlassenen Volksrecht, der Lex Salica. Danach wurde unter salicus bald fränkisch verstanden. Laut dem Chronisten Otto von Freising wurden als Salier die Vornehmsten der Franken bezeichnet. Der Beiname erscheint erstmals mit dynastischem Bezug Anfang des 12. Jahrhunderts als rex salicus oder reges salici in der Weltchronik des Ekkehard von Aura und konnte sich im Spätmittelalter als Bezeichnung für die Dynastie durchsetzen. Der Name bezog sich dann nur noch auf Konrad II. und seine Nachkommen. Ein lange angenommener Zusammenhang mit den Salfranken konnte nicht belegt werden.[2]
Geschichte
Die Salier gelten als deutsche Nebenlinie der in Italien mächtig gewordenen Widonen bzw. Lambertiner (u. a. Herzöge von Spoleto/Umbrien, König von Neustrien/Westfrankreich, König von Pavia/Lombardei) und waren durch die Mutter Konrads des Roten verschwägert mit den Konradinern. Durch seine Ehe mit Liutgard, der Tochter Ottos des Großen, und seine Ernennung zum Herzog von Lothringen wurde Konrad der Rote zum Begründer des Geschlechts. Er war der Urgroßvater von Konrad II., der 1024 König des ostfränkisch-deutschen Reiches und 1027 erster Kaiser aus dem Geschlecht der Salier wurde. Bereits bei der Königswahl von 1002 hatte sein Großvater Otto von Worms als ein möglicher Kandidat gegolten. Konrad II. wurde zudem später König von Italien und ab 1033 König von Burgund. Als er im Jahr 1039 starb, hinterließ er seinem Sohn Heinrich III. eine gefestigte Herrschaft. Die Gründung des Speyerer Doms, dessen Krypta bis 1308 als Grablege der römisch-deutschen Könige diente, geht wahrscheinlich auf ihn zurück.[3]
Der Niedergang der Salier wurde durch einen Streit Heinrichs IV. mit dem Papst eingeleitet (siehe Investiturstreit, Gang nach Canossa). Heinrich V., der letzte Salierkönig, regierte bis 1125. Auf die Herrschaft der Salier folgte als Übergang der Sachse Lothar III. und nach ihm der Staufer Konrad III., der über seine Mutter, die Tochter Heinrichs IV., ein Neffe des letzten salischen Kaisers Heinrich V. war.
Wichtige Familienmitglieder
Werner I. (Präfekt des Ostlandes)
Werner IV. (Graf im Wormsgau)
Werner V. (Graf im Speyer- und Wormsgau bis ca. 935)
Konrad der Rote (Herzog von Lothringen 944–953 † Schlacht auf dem Lechfeld 955)
Otto (Herzog von Kärnten 978–983 und 995–1004)
Heinrich (Graf im Wormsgau bis 990/1000)
Bruno (als Gregor V. Papst 996–999)
Wilhelm (Bischof von Straßburg 1028/1029–1047)
Konrad I. von Kärnten (Herzog von Kärnten 1004–1011)
Konrad II. (römisch-deutscher König ab 1024, Kaiser 1027–1039)
Konrad II. der Jüngere von Kärnten (Herzog von Kärnten 1036–1039)
Bruno von Würzburg (Bischof von Würzburg 1034–1045)
Heinrich III. (römisch-deutscher Mitkönig ab 1028, König ab 1039, Kaiser 1046–1056)
Heinrich IV. (römisch-deutscher König ab 1056, Kaiser 1084–1106)
Konrad von Bayern (Herzog von Bayern 1054–1055)
Konrad (römisch-deutscher Mitkönig 1087–1098)
Heinrich V. (römisch-deutscher König ab 1098, Kaiser 1111–1125)
Siehe auch: Stammliste der Salier
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