Die Philologie
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Die Philologie
Philologie (griechisch φιλολογία philología, lat. philologia, aus φίλος und λόγος, wörtlich „Liebe zur Sprache“)[1] ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Sprach- und Literaturwissenschaft einer Sprache oder eines Sprachzweiges. Man unterscheidet die Altphilologie (Klassische Philologie), die sich mit Altgriechisch und Latein befasst, und die Neuphilologie, die Beschäftigung mit den modernen Sprachen. Gelegentlich wird unter Philologie ausschließlich die Sprachwissenschaft oder ausschließlich die wissenschaftliche Beschäftigung mit einem Autor und dessen literarischem Werk bezeichnet.
Entwicklung
Ursprüngliche Aufgabe der Philologie war die Textkritik, also die Herstellung eines möglichst authentischen Textes, der aus verschiedenen voneinander abweichenden Handschriften erschlossen wurde. Diese Editionsphilologie ist heute nur noch ein Teilbereich der Philologie.
Als älteste Philologie ist die Klassische Philologie zu betrachten. Diese nennt sich klassisch, da sie sich mit dem als klassisch verstandenen griechischen und römischen Altertum befasst und sich aus ihr die meisten anderen Philologien entwickelten. Die sogenannten Neuphilologien, zu denen die Anglistik, die Germanistik, die Slawistik und die Romanistik gehören, entwickelten sich vor allem während der Aufklärung und der Romantik und bildeten die Grundlage zur Herausbildung weiterer Ableger, zum Beispiel Lusitanistik und Rumänistik.
Im Rahmen der Orientalistik entstanden zahlreiche kleine Philologien, die heute an verschiedenen Hochschulstandorten als Orchideenfächer fortexistieren, deren Bestand jedoch gefährdet ist. Die Tendenz der Aufspaltung einer größeren Philologie in viele Teilphilologien bezeichnet man auch als Orchideisierung.
Fachgebiete (Auswahl)
Klassische Philologie (Altphilologie)
Gräzistik
Latinistik
Neuphilologie – Europa
Anglistik, einschließlich Amerikanistik
Baltistik
Bohemistik
Finno-Ugristik (vor allem Hungarologie und Fennistik)
Germanistik
Keltologie
Neogräzistik
Romanistik (u. a. Hispanistik, Lusitanistik, Katalanistik), einschließlich Lateinamerikanistik
Skandinavistik
Slawistik (u. a. Russistik, Polonistik, Serbokroatistik)
Philologien – Naher Osten, Asien
Arabistik
Austronesistik
Dravidistik
Hebraistik
Indologie
Iranistik
Japanistik
Koreanistik
Mongolistik
Sinologie
Thaiistik
Tibetologie
Turkologie
Vietnamistik
Philologien – Afrika
Ägyptologie
Äthiopistik
Übergreifende Philologien
Afrikanistik
Altorientalistik (u. a. Assyriologie, Elamistik)
Indogermanistik
Kaukasistik
Semitistik
Vergleichende Sprachwissenschaft
Philologische Programmschriften
Friedrich Schlegel: Zur Philologie. I und II. In: Kritische Friedrich Schlegel-Ausgabe. Hrsg. von Ernst Behler. 2. Abteilung. Bd. 16: Fragmente zur Poesie und Literatur. 1. Teil. Schöningh, Paderborn, München, Wien 1981, S. 33–81.
Friedrich Nietzsche: Wir Philologen. In: Friedrich Nietzsche: Werke. Hrsg. von Karl Schlechta. Bd. 3, 6., durchgesehene Auflage, Hanser, München 1969, S. 323–332 – Notizen zu „Wir Philologen“ i.R. der Digitalen Faksimile Gesamtausgabe. Hrsg. von Paolo D'Iorio.
August Boeckh: Encyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften. Hrsg. von Ernst Bratuschek. B.G. Teubner, Leipzig 1877 – Digitalisat auf Open Library.
Peter Szondi: Über philologische Erkenntnis. In: Peter Szondi: Hölderlin-Studien. Mit einem Traktat über philologische Erkenntnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967, ISBN 3-518-10379-2, S. 9–34.
Heinz Schlaffer: Poesie und Wissen. Die Entstehung des ästhetischen Bewußtseins und der philologischen Erkenntnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-58023-X.
Jan Ziolkowski: „What is Philology?“ Introduction. In: Comparative Literature Studies 27,1: Special-focus issue „What is Philology?“ 1990, S. 1–12.
Nikolaus Wegmann: Was heißt einen ‚klassischen Text‘ lesen? Philologische Selbstreflexion zwischen Wissenschaft und Bildung. In: Jürgen Fohrmann, Wilhelm Voßkamp (Hrsg.): Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart, Weimar 1994, ISBN 3-476-00990-4, S. 334–450.
Thomas Schestag: Philologie, Erkenntnis. In: Neue Rundschau 119,3 (2008), S. 128–143.
Jürgen Paul Schwindt (Hrsg.): Was ist eine philologische Frage? Beiträge zur Erkundung einer theoretischen Einstellung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, ISBN 978-3-518-29543-4.
Jerome McGann: Philology in a New Key. In: Critical Inquiry 39,2 (Winter 2013), S. 327–346.
Quelle
Entwicklung
Ursprüngliche Aufgabe der Philologie war die Textkritik, also die Herstellung eines möglichst authentischen Textes, der aus verschiedenen voneinander abweichenden Handschriften erschlossen wurde. Diese Editionsphilologie ist heute nur noch ein Teilbereich der Philologie.
Als älteste Philologie ist die Klassische Philologie zu betrachten. Diese nennt sich klassisch, da sie sich mit dem als klassisch verstandenen griechischen und römischen Altertum befasst und sich aus ihr die meisten anderen Philologien entwickelten. Die sogenannten Neuphilologien, zu denen die Anglistik, die Germanistik, die Slawistik und die Romanistik gehören, entwickelten sich vor allem während der Aufklärung und der Romantik und bildeten die Grundlage zur Herausbildung weiterer Ableger, zum Beispiel Lusitanistik und Rumänistik.
Im Rahmen der Orientalistik entstanden zahlreiche kleine Philologien, die heute an verschiedenen Hochschulstandorten als Orchideenfächer fortexistieren, deren Bestand jedoch gefährdet ist. Die Tendenz der Aufspaltung einer größeren Philologie in viele Teilphilologien bezeichnet man auch als Orchideisierung.
Fachgebiete (Auswahl)
Klassische Philologie (Altphilologie)
Gräzistik
Latinistik
Neuphilologie – Europa
Anglistik, einschließlich Amerikanistik
Baltistik
Bohemistik
Finno-Ugristik (vor allem Hungarologie und Fennistik)
Germanistik
Keltologie
Neogräzistik
Romanistik (u. a. Hispanistik, Lusitanistik, Katalanistik), einschließlich Lateinamerikanistik
Skandinavistik
Slawistik (u. a. Russistik, Polonistik, Serbokroatistik)
Philologien – Naher Osten, Asien
Arabistik
Austronesistik
Dravidistik
Hebraistik
Indologie
Iranistik
Japanistik
Koreanistik
Mongolistik
Sinologie
Thaiistik
Tibetologie
Turkologie
Vietnamistik
Philologien – Afrika
Ägyptologie
Äthiopistik
Übergreifende Philologien
Afrikanistik
Altorientalistik (u. a. Assyriologie, Elamistik)
Indogermanistik
Kaukasistik
Semitistik
Vergleichende Sprachwissenschaft
Philologische Programmschriften
Friedrich Schlegel: Zur Philologie. I und II. In: Kritische Friedrich Schlegel-Ausgabe. Hrsg. von Ernst Behler. 2. Abteilung. Bd. 16: Fragmente zur Poesie und Literatur. 1. Teil. Schöningh, Paderborn, München, Wien 1981, S. 33–81.
Friedrich Nietzsche: Wir Philologen. In: Friedrich Nietzsche: Werke. Hrsg. von Karl Schlechta. Bd. 3, 6., durchgesehene Auflage, Hanser, München 1969, S. 323–332 – Notizen zu „Wir Philologen“ i.R. der Digitalen Faksimile Gesamtausgabe. Hrsg. von Paolo D'Iorio.
August Boeckh: Encyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften. Hrsg. von Ernst Bratuschek. B.G. Teubner, Leipzig 1877 – Digitalisat auf Open Library.
Peter Szondi: Über philologische Erkenntnis. In: Peter Szondi: Hölderlin-Studien. Mit einem Traktat über philologische Erkenntnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967, ISBN 3-518-10379-2, S. 9–34.
Heinz Schlaffer: Poesie und Wissen. Die Entstehung des ästhetischen Bewußtseins und der philologischen Erkenntnis. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-58023-X.
Jan Ziolkowski: „What is Philology?“ Introduction. In: Comparative Literature Studies 27,1: Special-focus issue „What is Philology?“ 1990, S. 1–12.
Nikolaus Wegmann: Was heißt einen ‚klassischen Text‘ lesen? Philologische Selbstreflexion zwischen Wissenschaft und Bildung. In: Jürgen Fohrmann, Wilhelm Voßkamp (Hrsg.): Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im 19. Jahrhundert. Metzler, Stuttgart, Weimar 1994, ISBN 3-476-00990-4, S. 334–450.
Thomas Schestag: Philologie, Erkenntnis. In: Neue Rundschau 119,3 (2008), S. 128–143.
Jürgen Paul Schwindt (Hrsg.): Was ist eine philologische Frage? Beiträge zur Erkundung einer theoretischen Einstellung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, ISBN 978-3-518-29543-4.
Jerome McGann: Philology in a New Key. In: Critical Inquiry 39,2 (Winter 2013), S. 327–346.
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