Das Amt Gifhorn oder der welfische Witwensitz
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Das Amt Gifhorn oder der welfische Witwensitz
Das Amt Gifhorn war ein historisches Verwaltungsgebiet des Fürstentums Lüneburg, später des Königreichs Hannover bzw. der preußischen Provinz Hannover. Sitz der Verwaltung war Schloss Gifhorn.
Das Amt Gifhorn im Ämteratlas des Fürstentums Lüneburg, um 1600
Das Schloss in Gifhorn, Sitz der Amtsverwaltung, auf einem Merian-Stich (vor 1653)
Geschichte
Gifhorn ist alter welfischer Besitz und entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert zum Herrschaftszentrum für den Bereich an der oberen Aller. Die Burg Gifhorn war die stärkste Festung zwischen den Machtzentren in Celle und Braunschweig. 1265 ist für sie erstmals ein herzoglicher Vogt belegt, der den Landesherrn in den umliegenden Gogerichten zu Rötgesbüttel (Papenteich), Hankensbüttel (Heidemark) und Gifhorn vertrat. Seit 1409 gehörte das Amt Gifhorn dauerhaft zum Fürstentum Lüneburg, war aber bis 1520 häufig verpfändet und diente zeitweilig als Witwensitz. Unter Herzog Franz war es von 1529 bis 1549 Residenz einer welfischen Nebenlinie.
1799 wurden die Gografschaft Hankensbüttel und die Vogtei Steinhorst abgetrennt und dem Amt Isenhagen zugeschlagen. 1841 kam die Vogtei Wahrenholz an das Amt Knesebeck (1852 ebenfalls an Isenhagen). Im Zuge der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1848 das Boldeckerland in das Amt Fallersleben eingegliedert. Das übrige Amt wurde 1852 bei der Trennung von Justiz und allgemeiner Verwaltung (1852) in die Ämter Gifhorn und Papenteich (mit Sitz in Gifhorn) aufgeteilt, 1859 jedoch wieder vereinigt. Seit 1852 war die Stadt Gifhorn amtsfrei.
Gemeinsam mit den Ämtern Fallersleben, Isenhagen und Meinersen sowie der amtsfreien Stadt Gifhorn bildete das Amt Gifhorn ab 1867 den Steuerkreis Gifhorn. 1885 wurde das Amt in die Kreisverfassung überführt.
Umfang
Bei seiner Aufhebung (1885) umfasste das Amt folgende Gemeinden:
Georeferenzierung Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder Bing
Abbesbüttel (*)
Adenbüttel (*)
Allenbüttel (*)
Allerbüttel (*)
Ausbüttel (*)
Bechtsbüttel (*)
Bokel
Brunsbüttel (*)
Calberlah (*)
Dalldorf
Dannenbüttel
Didderse (*)
Edesbüttel (*)
Eickhorst (*)
Essenrode (*)
Ettenbüttel
Gamsen
Grassel (*)
Gravenhorst (*)
Groß Schwülper (*)
Harxbüttel (*)
Hillerse
Isenbüttel (*)
Jelpke (*)
Kästorf
Klein Schwülper (*)
Lagesbüttel (*)
Leiferde
Martinsbüttel (*)
Meine (*)
Neudorf-Platendorf
Ohnhorst (*)
Rethen (*)
Ribbesbüttel
Rötgesbüttel (*)
Rolfsbüttel (*)
Stüde
Triangel
Volkse
Vollbüttel
Vordorf (*)
Walle (*)
Warmbüttel
Warxbüttel (*)
Wasbüttel (*)
Wedelheine (*)
Wedesbüttel (*)
Westerbeck
Wettmershagen (*)
Wilsche
Winkel
(*) 1852–1859 zum Amt Papenteich
Amtmänner
1818–1833: Friedrich von Uslar, Amtmann, ab 1828 Oberamtmann
1834: vakant
1835–1858: Johann Conrad Eggers, Amtmann, ab 1853 Oberamtmann
1859–1866: Wilhelm Otto Adolf Schneider, Amtmann
(1867) 1868–1872: Carl von Arnim, Amtmann und Kreishauptmann
1873–1879: Theodor Eilers, Amtmann und Kreishauptmann
(1880) 1882–1884, Ernst Mejer, Amtmann und Kreishauptmann
Quelle
Das Amt Gifhorn im Ämteratlas des Fürstentums Lüneburg, um 1600
Das Schloss in Gifhorn, Sitz der Amtsverwaltung, auf einem Merian-Stich (vor 1653)
Geschichte
Gifhorn ist alter welfischer Besitz und entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert zum Herrschaftszentrum für den Bereich an der oberen Aller. Die Burg Gifhorn war die stärkste Festung zwischen den Machtzentren in Celle und Braunschweig. 1265 ist für sie erstmals ein herzoglicher Vogt belegt, der den Landesherrn in den umliegenden Gogerichten zu Rötgesbüttel (Papenteich), Hankensbüttel (Heidemark) und Gifhorn vertrat. Seit 1409 gehörte das Amt Gifhorn dauerhaft zum Fürstentum Lüneburg, war aber bis 1520 häufig verpfändet und diente zeitweilig als Witwensitz. Unter Herzog Franz war es von 1529 bis 1549 Residenz einer welfischen Nebenlinie.
1799 wurden die Gografschaft Hankensbüttel und die Vogtei Steinhorst abgetrennt und dem Amt Isenhagen zugeschlagen. 1841 kam die Vogtei Wahrenholz an das Amt Knesebeck (1852 ebenfalls an Isenhagen). Im Zuge der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1848 das Boldeckerland in das Amt Fallersleben eingegliedert. Das übrige Amt wurde 1852 bei der Trennung von Justiz und allgemeiner Verwaltung (1852) in die Ämter Gifhorn und Papenteich (mit Sitz in Gifhorn) aufgeteilt, 1859 jedoch wieder vereinigt. Seit 1852 war die Stadt Gifhorn amtsfrei.
Gemeinsam mit den Ämtern Fallersleben, Isenhagen und Meinersen sowie der amtsfreien Stadt Gifhorn bildete das Amt Gifhorn ab 1867 den Steuerkreis Gifhorn. 1885 wurde das Amt in die Kreisverfassung überführt.
Umfang
Bei seiner Aufhebung (1885) umfasste das Amt folgende Gemeinden:
Georeferenzierung Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder Bing
Abbesbüttel (*)
Adenbüttel (*)
Allenbüttel (*)
Allerbüttel (*)
Ausbüttel (*)
Bechtsbüttel (*)
Bokel
Brunsbüttel (*)
Calberlah (*)
Dalldorf
Dannenbüttel
Didderse (*)
Edesbüttel (*)
Eickhorst (*)
Essenrode (*)
Ettenbüttel
Gamsen
Grassel (*)
Gravenhorst (*)
Groß Schwülper (*)
Harxbüttel (*)
Hillerse
Isenbüttel (*)
Jelpke (*)
Kästorf
Klein Schwülper (*)
Lagesbüttel (*)
Leiferde
Martinsbüttel (*)
Meine (*)
Neudorf-Platendorf
Ohnhorst (*)
Rethen (*)
Ribbesbüttel
Rötgesbüttel (*)
Rolfsbüttel (*)
Stüde
Triangel
Volkse
Vollbüttel
Vordorf (*)
Walle (*)
Warmbüttel
Warxbüttel (*)
Wasbüttel (*)
Wedelheine (*)
Wedesbüttel (*)
Westerbeck
Wettmershagen (*)
Wilsche
Winkel
(*) 1852–1859 zum Amt Papenteich
Amtmänner
1818–1833: Friedrich von Uslar, Amtmann, ab 1828 Oberamtmann
1834: vakant
1835–1858: Johann Conrad Eggers, Amtmann, ab 1853 Oberamtmann
1859–1866: Wilhelm Otto Adolf Schneider, Amtmann
(1867) 1868–1872: Carl von Arnim, Amtmann und Kreishauptmann
1873–1879: Theodor Eilers, Amtmann und Kreishauptmann
(1880) 1882–1884, Ernst Mejer, Amtmann und Kreishauptmann
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