Der Freidenkerbund Österreichs
Seite 1 von 1
Der Freidenkerbund Österreichs
Der Freidenkerbund Österreichs (voller Name Freidenkerbund Österreichs (FDBÖ) - Verein für wissenschaftliche Weltanschauung, kurz: FDBÖ) ist eine österreichische säkular-laizistische Freidenkerorganisation. Sie hat ihren Sitz in Wien und wurde 1948 gegründet.[1]
Ziele
Der Freidenkerbund besteht meist aus Atheisten und Agnostikern und bekennt sich zu Aufklärung, Humanismus und den Menschenrechten. Ziel ist die Trennung von Staat und Religion, die Abschaffung der Privilegien der Religionsgemeinschaften und die Förderung eines rationalen Weltbildes. Der Freidenkerbund übt Religionskritik und lehnt religiöse, magische oder esoterische Erklärungsmodelle ab.
Geschichte
Vorläufer
1887 wurde in Wien ein „Verein der Konfessionslosen“ gegründet. Dieser dehnte sich unter mehrfacher Umbenennung auf weitere Gebiete Deutschösterreichs aus und stand Liberalen und Sozialdemokraten nahe. Die Nachfolgeorganisation in der Ersten Republik nannte sich „Österreichischer Freidenkerbund“, hatte rund 65.000 Mitglieder und stand SPÖ sowie KPÖ nahe. 1930 kam es zu einer KPÖ-nahen Abspaltung. Unter dem klerikal geprägten Austrofaschismus wurde der Freidenkerbund im Juni 1933 als erste sozialdemokratische Kulturorganisation per Notverordnung verboten. 1948 erfolgte eine Neugründung, der von SPÖ-Innenminister Oskar Helmer eine Anerkennung als Rechtsnachfolger der Vorkriegsorganisation verweigert wurde, so dass der Verein sein beschlagnahmtes Vereinsvermögen nicht zurückerhielt. Die Distanz der SPÖ resultierte aus Rücksichtnahme auf den kirchennahen Koalitionspartner ÖVP. Am 12. Dezember 1970 wurde der Freidenkerbund durch Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung aufgelöst.
Von der Wiedergründung bis zur Gegenwart
1978 erfolgte unter der Leitung von Richard Klucsarits eine erneute Gründung als parteipolitisch unabhängige Organisation mit dem Beinamen "Institut für wissenschaftliche Weltanschauung". Klucsarits war Archivar der SPÖ und leitete den Verband bis 1985. Daneben arbeitete er für das Sbor národní bezpečnosti und die Államvédelmi Hatóság.[2] 2007 spaltete sich die oberösterreichische Landesgruppe vom FDBÖ ab und ist seitdem unter dem Namen „Allianz für Humanismus und Atheismus“ selbständig.
Die Freidenker führen heute jedoch nur mehr ein Schattendasein. Die Gründe dafür lägen aber laut Joachim Riedl nicht etwa an Desinteresse in der Gesellschaft. Dagegen sprächen weltweit geführte heftige Debatten, der Erfolg von Richard Dawkins kämpferischen Buch Der Gotteswahn und der Zuspruch im angloamerikanischen Raum für die Bewegung der brights. Ausschlaggebend wäre, dass in der zunehmend säkularisierten österreichischen Gesellschaft sogar organisierte Religionsgegner als Sektierer empfunden würden, denen Glaubensskeptiker ähnlich gleichgültig gegenüberstehen wie den Kirchen. Gegen den Papstbesuch in Wien konnte der FDBÖ 2007 knapp 150 Teilnehmer für eine Demonstration mobilisieren.[3] Vorsitzender ist seit 2012 Gerhard Engelmayer.[4]
Vereinsmedien
Das Bundesorgan hieß nach der letzten Neugründung Der Freidenker – Geist und Gesellschaft, nannte sich dann vorübergehend freidenkerIn und erscheint nun quartalsmäßig unter dem Titel freidenker.
Mitgliedschaften
Zentralrat der Konfessionsfreien
Europäische Humanistische Föderation
Internationale Humanistische und Ethische Union
Quelle
Ziele
Der Freidenkerbund besteht meist aus Atheisten und Agnostikern und bekennt sich zu Aufklärung, Humanismus und den Menschenrechten. Ziel ist die Trennung von Staat und Religion, die Abschaffung der Privilegien der Religionsgemeinschaften und die Förderung eines rationalen Weltbildes. Der Freidenkerbund übt Religionskritik und lehnt religiöse, magische oder esoterische Erklärungsmodelle ab.
Geschichte
Vorläufer
1887 wurde in Wien ein „Verein der Konfessionslosen“ gegründet. Dieser dehnte sich unter mehrfacher Umbenennung auf weitere Gebiete Deutschösterreichs aus und stand Liberalen und Sozialdemokraten nahe. Die Nachfolgeorganisation in der Ersten Republik nannte sich „Österreichischer Freidenkerbund“, hatte rund 65.000 Mitglieder und stand SPÖ sowie KPÖ nahe. 1930 kam es zu einer KPÖ-nahen Abspaltung. Unter dem klerikal geprägten Austrofaschismus wurde der Freidenkerbund im Juni 1933 als erste sozialdemokratische Kulturorganisation per Notverordnung verboten. 1948 erfolgte eine Neugründung, der von SPÖ-Innenminister Oskar Helmer eine Anerkennung als Rechtsnachfolger der Vorkriegsorganisation verweigert wurde, so dass der Verein sein beschlagnahmtes Vereinsvermögen nicht zurückerhielt. Die Distanz der SPÖ resultierte aus Rücksichtnahme auf den kirchennahen Koalitionspartner ÖVP. Am 12. Dezember 1970 wurde der Freidenkerbund durch Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung aufgelöst.
Von der Wiedergründung bis zur Gegenwart
1978 erfolgte unter der Leitung von Richard Klucsarits eine erneute Gründung als parteipolitisch unabhängige Organisation mit dem Beinamen "Institut für wissenschaftliche Weltanschauung". Klucsarits war Archivar der SPÖ und leitete den Verband bis 1985. Daneben arbeitete er für das Sbor národní bezpečnosti und die Államvédelmi Hatóság.[2] 2007 spaltete sich die oberösterreichische Landesgruppe vom FDBÖ ab und ist seitdem unter dem Namen „Allianz für Humanismus und Atheismus“ selbständig.
Die Freidenker führen heute jedoch nur mehr ein Schattendasein. Die Gründe dafür lägen aber laut Joachim Riedl nicht etwa an Desinteresse in der Gesellschaft. Dagegen sprächen weltweit geführte heftige Debatten, der Erfolg von Richard Dawkins kämpferischen Buch Der Gotteswahn und der Zuspruch im angloamerikanischen Raum für die Bewegung der brights. Ausschlaggebend wäre, dass in der zunehmend säkularisierten österreichischen Gesellschaft sogar organisierte Religionsgegner als Sektierer empfunden würden, denen Glaubensskeptiker ähnlich gleichgültig gegenüberstehen wie den Kirchen. Gegen den Papstbesuch in Wien konnte der FDBÖ 2007 knapp 150 Teilnehmer für eine Demonstration mobilisieren.[3] Vorsitzender ist seit 2012 Gerhard Engelmayer.[4]
Vereinsmedien
Das Bundesorgan hieß nach der letzten Neugründung Der Freidenker – Geist und Gesellschaft, nannte sich dann vorübergehend freidenkerIn und erscheint nun quartalsmäßig unter dem Titel freidenker.
Mitgliedschaften
Zentralrat der Konfessionsfreien
Europäische Humanistische Föderation
Internationale Humanistische und Ethische Union
Quelle
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11
Ähnliche Themen
» Urgeschichte Österreichs
» Cyber-Attacke: Hacker stehlen Kundendaten bei Österreichs GEZ
» Die Laurin & Klement Typ 1 - das erste in Serie hergestellte Motorrad Österreichs
» Cyber-Attacke: Hacker stehlen Kundendaten bei Österreichs GEZ
» Die Laurin & Klement Typ 1 - das erste in Serie hergestellte Motorrad Österreichs
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Heute um 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Heute um 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker
» R.i.P. Manfred Wüstefeld
So Dez 10, 2023 9:07 am von checker
» R.I.P. Holger
Fr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy
» R.I.P Rudolf HAASE
Do Sep 21, 2023 5:55 am von Andy
» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Do Aug 03, 2023 1:58 am von Andy
» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Do Aug 03, 2023 1:55 am von Andy