Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Das Kokereigas Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Das Kokereigas Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Das Kokereigas Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Das Kokereigas Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Das Kokereigas Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Das Kokereigas Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Das Kokereigas Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Das Kokereigas Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Das Kokereigas Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
März 2024
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Kalender Kalender


Das Kokereigas

Nach unten

Das Kokereigas Empty Das Kokereigas

Beitrag  checker Sa Nov 25, 2017 12:29 am

Hat jetzt nicht unbedingt was mit der Braunschweiger Versorgungs AG zu tun, sondern eher mit der Geschichte von Energiegewinnung, Heizung,wärme usw.
Dazu fogendes:

Kokereigas wird durch Pyrolyse („trockene Destillation“) von Steinkohle in Kokereien gewonnen. Das gereinigte Kokereigas mit Stadtgasqualität hat einen Heizwert von 15,5 bis 18,9 MJ/m³ (4,5 kWh/m³), der etwa halb so hoch ist wie der Heizwert von Erdgas.

Beschreibung

Bei der Verkokung fällt eine Vielzahl von gasförmigen Stoffen an. Das gereinigte Kokereigas hat folgende Bestandteile, die je nach Kokerei und Einsatzkohle schwanken: 55 % Wasserstoff, 25 % Methan, 10 % Stickstoff und 5 % Kohlenmonoxid. In dem Rohgas sind noch folgende Bestandteile enthalten: Kohlendioxid, Ammoniak, Schwefelwasserstoff, höhere Kohlenwasserstoffe und Aromaten, die weitgehend entfernt werden.

Bei der Verkokung fallen etwa 25 % der eingesetzten Kohle als flüchtige Bestandteile an. Eine Tonne Kohle ergibt 280 m³ Kokerei-Reingas und ca. 55 kg klebrigen Steinkohlenteer. Das Kokereigas wird aus dem Gassammelraum oberhalb der Schüttung aus dem Koksofen abgesaugt. Durch die Abkühlung mit Wasser wird Teer abgeschieden. Das Rohgas wird abgekühlt und einer Reinigung in Gaswäschern unterzogen. Es werden die eine Gasnutzung beeinträchtigenden Bestandteile wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Benzol und Aromaten wie Naphthalin weitgehend entfernt und diese werden als sogenannte Kohlenwertstoffe weiter aufbereitet. Dieses Gas wird als teilgereinigtes Kokereigas oder Koksgas bezeichnet. Es wird in Kokereien, die nicht als Hüttenkokerei in einem Gichtgasverbund eingebunden sind, teilweise zur Unterfeuerung der Koksöfen genutzt.
Verfahren zur Aufbereitung des Rohgases

Die bei der Verkokung gebildeten Destillationprodukte strömen mit etwa 700 °C aus dem Koksofen in die Steigrohre und werden in der Vorlage gesammelt. Es folgen die Gas-Vorkühler, in denen die Temperatur auf 30 °C abgesenkt wird und Teer und Wasser größtenteils auskondensieren. In dem Scheidebehälter werden aufgrund der unterschiedlichen Dichte Teer und Wasser getrennt.

Als Entteerung des Rohgases haben sich seit den 1950er Jahren Elektrofilter durchgesetzt. Gegenüber der vorher verwendeten mechanischen Teerabscheidung weist das Verfahren einen sehr geringen Druckverlust auf und es werden Restteergehalte im Reingas von 20 mg/m³ erzielt.

Das Ammoniak wird nach dem Koppers-Verfahren durch eine Wäsche mit schwefelsaurem Wasser ausgewaschen. Das Gas wird erst auf 35 °C gekühlt, um noch Restteer abzuscheiden und anschließend wird das getrocknete Gas wieder auf 85 °C erwärmt. Das bei der Neutralisation von Ammoniak mit Schwefelsäure eingebrachte Wasser wird von dem Gas als Dampf aufgenommen. Durch die fast vollständige Abscheidung von Teer vor dem Eintritt in den Sättiger wird ein sehr reines kristallines Ammoniumsulfat gebildet, das als Dünger eingesetzt wird.

Die Entbenzolung des Kokereigases erfolgt durch eine Wäsche mit Steinkohlenteeröl, deren Siedebereich bei 200 °C bis 300 °C liegt. Es werden Waschkolonnen mit Glockenböden oder Streckmetalleinsätzen verwendet. Anschließend wird durch Zugabe von Wasserdampf das gesättigte Waschöl erwärmt und in mehreren hintereinander geschalteten Destillierblasen wird das Benzol auf eine handelsübliche Qualität angereichert.

Zur Entschwefelung sind in der Vergangenheit eine Vielzahl von Reinigungsverfahren eingesetzt worden. Als Nassverfahren sind Oxidations-, Neutralisations- und auch Absorptionsverfahren eingesetzt worden und es wird je nach Verfahren Schwefel oder Schwefelwasserstoff gewonnen. Zur Gasfeinreinigung in der Hochdruckstufe wird im Trockenverfahren eine Schüttung aus Eisenoxidhydrat (z.B. Raseneisenerz) verwendet. Das Kokereigas wird durch stehende Kolonnen geleitet, in denen Körbe mit der Reinigungsmasse eingesetzt sind.

Kokereigasverteilung

Das Kokereigas 220px-Kokerei_Hansa_Kompressorenhalle_1
Dampfbetriebene Hochdruckverdichter der Kokerei Hansa, Dortmund, die das Kokereigas in das Ferngasnetz förderten

Bis in den 1960er Jahren basierte die öffentliche Gasversorgung auf dem Einsatz von Stadtgas, das in industriellen Ballungsräumen (z. B. Ruhrgebiet) im Wesentlichen aus Kokereigas gewonnen wurde. Dazu wurde das Gas auf einen für eine Fernleitung notwendigen höheren Druck verdichtet und einer weiteren Reinigung und Trocknung unterzogen. Dies ist notwendig, um korrosive Bestandteile weiter abzutrennen und das Abscheiden von Inhaltsstoffen im Rohrleitungsnetz zu verhindern. Ferner mussten der Schwefelwasserstoffgehalt durch Bindung an Raseneisenerz weiter reduziert werden, um Schwefeldioxidemissionen am Verbrennungsort zu vermeiden. Stadtgas wurde nämlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts meist zum Kochen und für Beleuchtungszwecke genutzt. Aufgrund der Stilllegung von Kokereien und der Konkurrenz durch Erdgas wurde die flächenmäßige Verteilung von Stadtgas in den 1960er Jahren eingestellt, und das Kokereigas wird seitdem in einem eigenen Netz oder im Verbund mit großen Gasverbrauchern genutzt.

Kokerei-Reingas wurde mit Gründung der Ruhrgas AG 1926 zum neuen Stadtgas und es bildete über 40 Jahre die Geschäftsgrundlage der Ruhrgas AG.

Siehe auch

Kuppelgas

Quelle
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten