Manfred Schmidt : Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“
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Manfred Schmidt : Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“
Manchen wird der Name was sagen,anderen dagen nicht.
Spätestens bei Detecktivgeschichten und Nick Knatterton könnten einigen etwas einfallen.
Zu seiner Person:
Manfred Schmidt (* 15. April 1913 in Bad Harzburg; † 28. Juli 1999 in Ambach am Starnberger See) war ein Comiczeichner und humoristischer Reiseschriftsteller.
Leben
Manfred Schmidt wuchs in Bremen auf. Als er 14 Jahre alt war, wurden seine ersten Comics in den Bremer Nachrichten und in der Weser-Zeitung veröffentlicht. Im gleichen Alter spielte er Saxophon und Banjo in der Jazz-Band „The Great Eight“.[1] 1931 legte er am Neuen Gymnasium das Abitur ab und beschloss, in der Filmwirtschaft tätig zu werden, fand diese aber wenig ergiebig. Er studierte an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Bremen und arbeitete dann für den Ullstein Verlag als Pressezeichner. 1933 zog er nach Berlin, um Filmregisseur zu werden, erhielt allerdings nur eine Anstellung als Kameralehrling.[1] Als Karikaturist war er bald bekannt. Anfang des Zweiten Weltkriegs zeichnete er für die vom Reichspropagandaministerium kontrollierte Deutsche Zeichenfilm GmbH. Mit der Anstellung versuchte er der Einberufung zur Wehrmacht zu entkommen, da die Filmgesellschaft für das Nazi-Regime von großer Bedeutung war[1]. 1942 wurde er letztlich doch zum Kriegsdienst eingezogen und war als Militärkartograf tätig. An der Front wurde er nie eingesetzt, stattdessen war er Angehöriger einer Propagandakompanie der Waffen-SS bzw. der Wehrmacht.[1] Gegen Ende des Kriegs zeichnete er wieder Witze für die Armeezeitung Panzer Voran sowie für Propagandaflugblätter, mit denen die Moral der in Europa gelandeten US-Truppen untergraben werden sollte.
In der Nachkriegszeit war er zunächst in der Redaktion der, bei Rowohlt erscheinenden und von Erich Kästner herausgegebenen, pazifistischen Zeitschrift Pinguin beschäftigt. Nachdem Schmidt die Superman-Comics kennengelernt hatte, beschloss er, eine Parodie auf diese von ihm als primitiv und stumpfsinnig empfundene Erzählform zu fertigen: Nick Knatterton, eine Detektivgeschichte im Comicformat, entstand ab 1950 für die Illustrierte Quick. Als Vorlage für den Detektiv diente laut eigener Aussage die Verkörperung des Sherlock Holmes durch Hans Albers. Eine weitere wichtige Inspirationsquelle war der Romanheld Nat Pinkerton aus den 1920er Jahren, dessen Romane Schmidt in seiner Jugend konsumierte. Allerdings erschien eine erste Variante schon 1935 in der Zeitung Die grüne Post mit dem Titel Der Hilferuf der Maud O'Key. In der Kriminalgeschichte agierte bereits ein Detektiv namens Nick Knatterton mit List und Geschick. Dadurch werden die Superman- und Hans-Albers-Erklärungen des humorvollen Mannes eher als witzige Verklärungen einzustufen sein. Nick Knatterton wurde sehr erfolgreich und in Schmidts eigenem Zeichentrickfilmstudio verfilmt. Der deutschlandweite Erfolg machte ihn wohlhabend, so besaß er auch eine Yacht, die er „Knatterton“ taufte.[1] Die Anforderung der wöchentlichen Serienproduktion überforderten ihn jedoch zunehmend, so dass er Knatterton in den Geschichten 1959 sterben oder heiraten lassen wollte, doch die Beliebtheit unter den Lesern verhinderte dies ein ums andere mal mit einem Aufschrei. Entsprechend blieb die seelische Belastung und endete in einer Schreibblockade, die auch ein hinzugezogener Psychiater nicht lösen konnte. Schließlich gab er den Job bei der Quick als Knatterton-Zeichner auf und startete eine ebenfalls erfolgreiche Laufbahn als Reisejournalist.[1]
Politisch war Schmidt links eingestellt, bezeichnete sich als „Edelkommunisten“ und sah in der DDR ein Gegenmodell zur Bundesrepublik.[2] Schmidt arbeitete in den 1960er Jahren auch als Comic-Kritiker und schrieb mehrere Bücher zum Thema. Er schuf weitere Comicserien und Trickfilme mit ironischem Unterton für das Deutsche Fernsehen. Auch schrieb er Hörspiele, entwarf Werbespots und verfasste mehrere Reisebücher.
Stil
Schmidts Comics und Reiseberichte sind stets humoristisch und von einer heiteren, manchmal ironischen Naivität gekennzeichnet.
Zitat
„Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“
Auszeichnungen
1973: Pfeifenraucher des Jahres
Werke
Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht, Nibelungen-Verlag 1940 (Buchschmuck und Einband Manfred Schmidt)
Bilderbuch für Überlebende. Mit einer Vorrede von Werner Finck, 1947
Bände und Episoden der „Nick Knatterton“-Reihe
Reiseberichte
Hab Sonne im Koffer. Stalling, Oldenburg 1961
... und begibt sich weiter fort. Stalling, Oldenburg 1962
12 mal hin und zurück. Stalling, Oldenburg 1963
Zwischen Dur und Müll. Stalling, Oldenburg 1964
Weiteres Heiteres. Stalling, Oldenburg 1965
Der Reiselustwecker. Stalling, Oldenburg 1967
Manfred Schmidts Reise-ABC. Stalling, Oldenburg 1969
Alles Gute von Manfred Schmidt. Stalling, Oldenburg 1970
Zusammenstellungen
Mit Frau Meier in die Wüste, 1967
Frau Meier reist weiter, 1968
Das Beste von Manfred Schmidt, 1968
Mit spitzer Feder durch die Welt, 1978
Das schnellste Hotel der Welt (Verschmidtste Geschichten), 1983
Heitere Geschichten, 1984
Auf Kreuzfahrt mit Frau Meier, 1991
Nick Knatterton: Alle aufregenden Abenteuer des berühmten Meisterdetektivs, 2007
Reisereportagen, 2013
Ausstellungen
13. Januar–21. April 2013: Nick Knatterton und andere Abenteuer – Manfred Schmidt zum 100. Geburtstag, im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover[3]
23. Mai–16. August 2015: Kombiniere! Nick Knatterton & Co. – Zeichnungen von Manfred Schmidt, in der Villa Dessauer in Bamberg[4]
Quelle
Spätestens bei Detecktivgeschichten und Nick Knatterton könnten einigen etwas einfallen.
Zu seiner Person:
Manfred Schmidt (* 15. April 1913 in Bad Harzburg; † 28. Juli 1999 in Ambach am Starnberger See) war ein Comiczeichner und humoristischer Reiseschriftsteller.
Leben
Manfred Schmidt wuchs in Bremen auf. Als er 14 Jahre alt war, wurden seine ersten Comics in den Bremer Nachrichten und in der Weser-Zeitung veröffentlicht. Im gleichen Alter spielte er Saxophon und Banjo in der Jazz-Band „The Great Eight“.[1] 1931 legte er am Neuen Gymnasium das Abitur ab und beschloss, in der Filmwirtschaft tätig zu werden, fand diese aber wenig ergiebig. Er studierte an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Bremen und arbeitete dann für den Ullstein Verlag als Pressezeichner. 1933 zog er nach Berlin, um Filmregisseur zu werden, erhielt allerdings nur eine Anstellung als Kameralehrling.[1] Als Karikaturist war er bald bekannt. Anfang des Zweiten Weltkriegs zeichnete er für die vom Reichspropagandaministerium kontrollierte Deutsche Zeichenfilm GmbH. Mit der Anstellung versuchte er der Einberufung zur Wehrmacht zu entkommen, da die Filmgesellschaft für das Nazi-Regime von großer Bedeutung war[1]. 1942 wurde er letztlich doch zum Kriegsdienst eingezogen und war als Militärkartograf tätig. An der Front wurde er nie eingesetzt, stattdessen war er Angehöriger einer Propagandakompanie der Waffen-SS bzw. der Wehrmacht.[1] Gegen Ende des Kriegs zeichnete er wieder Witze für die Armeezeitung Panzer Voran sowie für Propagandaflugblätter, mit denen die Moral der in Europa gelandeten US-Truppen untergraben werden sollte.
In der Nachkriegszeit war er zunächst in der Redaktion der, bei Rowohlt erscheinenden und von Erich Kästner herausgegebenen, pazifistischen Zeitschrift Pinguin beschäftigt. Nachdem Schmidt die Superman-Comics kennengelernt hatte, beschloss er, eine Parodie auf diese von ihm als primitiv und stumpfsinnig empfundene Erzählform zu fertigen: Nick Knatterton, eine Detektivgeschichte im Comicformat, entstand ab 1950 für die Illustrierte Quick. Als Vorlage für den Detektiv diente laut eigener Aussage die Verkörperung des Sherlock Holmes durch Hans Albers. Eine weitere wichtige Inspirationsquelle war der Romanheld Nat Pinkerton aus den 1920er Jahren, dessen Romane Schmidt in seiner Jugend konsumierte. Allerdings erschien eine erste Variante schon 1935 in der Zeitung Die grüne Post mit dem Titel Der Hilferuf der Maud O'Key. In der Kriminalgeschichte agierte bereits ein Detektiv namens Nick Knatterton mit List und Geschick. Dadurch werden die Superman- und Hans-Albers-Erklärungen des humorvollen Mannes eher als witzige Verklärungen einzustufen sein. Nick Knatterton wurde sehr erfolgreich und in Schmidts eigenem Zeichentrickfilmstudio verfilmt. Der deutschlandweite Erfolg machte ihn wohlhabend, so besaß er auch eine Yacht, die er „Knatterton“ taufte.[1] Die Anforderung der wöchentlichen Serienproduktion überforderten ihn jedoch zunehmend, so dass er Knatterton in den Geschichten 1959 sterben oder heiraten lassen wollte, doch die Beliebtheit unter den Lesern verhinderte dies ein ums andere mal mit einem Aufschrei. Entsprechend blieb die seelische Belastung und endete in einer Schreibblockade, die auch ein hinzugezogener Psychiater nicht lösen konnte. Schließlich gab er den Job bei der Quick als Knatterton-Zeichner auf und startete eine ebenfalls erfolgreiche Laufbahn als Reisejournalist.[1]
Politisch war Schmidt links eingestellt, bezeichnete sich als „Edelkommunisten“ und sah in der DDR ein Gegenmodell zur Bundesrepublik.[2] Schmidt arbeitete in den 1960er Jahren auch als Comic-Kritiker und schrieb mehrere Bücher zum Thema. Er schuf weitere Comicserien und Trickfilme mit ironischem Unterton für das Deutsche Fernsehen. Auch schrieb er Hörspiele, entwarf Werbespots und verfasste mehrere Reisebücher.
Stil
Schmidts Comics und Reiseberichte sind stets humoristisch und von einer heiteren, manchmal ironischen Naivität gekennzeichnet.
Zitat
„Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“
Auszeichnungen
1973: Pfeifenraucher des Jahres
Werke
Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht, Nibelungen-Verlag 1940 (Buchschmuck und Einband Manfred Schmidt)
Bilderbuch für Überlebende. Mit einer Vorrede von Werner Finck, 1947
Bände und Episoden der „Nick Knatterton“-Reihe
Reiseberichte
Hab Sonne im Koffer. Stalling, Oldenburg 1961
... und begibt sich weiter fort. Stalling, Oldenburg 1962
12 mal hin und zurück. Stalling, Oldenburg 1963
Zwischen Dur und Müll. Stalling, Oldenburg 1964
Weiteres Heiteres. Stalling, Oldenburg 1965
Der Reiselustwecker. Stalling, Oldenburg 1967
Manfred Schmidts Reise-ABC. Stalling, Oldenburg 1969
Alles Gute von Manfred Schmidt. Stalling, Oldenburg 1970
Zusammenstellungen
Mit Frau Meier in die Wüste, 1967
Frau Meier reist weiter, 1968
Das Beste von Manfred Schmidt, 1968
Mit spitzer Feder durch die Welt, 1978
Das schnellste Hotel der Welt (Verschmidtste Geschichten), 1983
Heitere Geschichten, 1984
Auf Kreuzfahrt mit Frau Meier, 1991
Nick Knatterton: Alle aufregenden Abenteuer des berühmten Meisterdetektivs, 2007
Reisereportagen, 2013
Ausstellungen
13. Januar–21. April 2013: Nick Knatterton und andere Abenteuer – Manfred Schmidt zum 100. Geburtstag, im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover[3]
23. Mai–16. August 2015: Kombiniere! Nick Knatterton & Co. – Zeichnungen von Manfred Schmidt, in der Villa Dessauer in Bamberg[4]
Quelle
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