Schielende Beutelratte Heidi ist tot

Opossum Heidi hat seine schielenden Augen für immer geschlossen. Sie war der Star des Leipziger Zoos, hatte Hunderttausende Fans und trat in den USA sogar im Fernsehen auf. Zuletzt litt sie jedoch an Altersschwäche und konnte sich kaum noch bewegen - die Tierpfleger wollten ihr Schmerzen ersparen.




Die schielende Beutelratte Heidi zierte Titelseiten und hatte auf Facebook mehr als 330.000 Fans. Kurz: Sie war der Star des Leipziger Zoos. Jetzt musste das Opossum im Alter von dreieinhalb Jahren eingeschläfert werden, teilte der Zoo mit. Ihr "Allgemeinzustand" habe sich in den letzten Tagen "trotz intensiver medizinischer Betreuung zunehmend verschlechtert", so dass die Verantwortlichen ihr Leiden und Schmerzen ersparen wollten. Heidi hatte sich zuletzt kaum noch bewegt und litt an Arthrose.

Die Tierärzte verordneten ihr Vitaminpräparate und andere Medikamente. "Wir haben alle machbaren Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt, um die Ursache für die fehlende Mobilität abzuklären", sagte Zoo-Chef Jörg Junhold. Die einzige Erklärung lautete jedoch Altersschwäche - und dagegen waren die Tierärzte machtlos. Beutelratten leben in freier Wildbahn zwei bis drei Jahre, in Gefangenschaft können sie jedoch ein paar Jahre älter werden.

Den Höhepunkt ihrer Karriere hatte Heidi, als sie in der Late-Night-Show des US-Komödianten Jimmy Kimmel Orakel für die diesjährige Oscar-Verleihung spielte und mit Natalie Portman trotz ihres Silberblicks die richtige Vorhersage für die beste Hauptdarstellerin ("Black Swan") traf. Sogar einen eigenen Song und eine Plüsch-Imitation bekam das Opossum - Experten sagten ihr große Karrierechancen in der Werbung voraus. Schon ihr Einzug in die neue Tropenhalle Gondwanaland im Leipziger Zoo im Sommer war ein Medienspektakel.

Heidi litt schon seit Wochen an Altersschwäche

Heidi ging es schon seit Wochen nicht mehr gut: Bereits Ende August litt Heidi an Altersschwäche: "Heidi ist bald dreieinhalb. Das ist einfach ein Alter, in dem sich erste Alterserscheinungen zeigen. Die führen dazu, dass Heidi nicht mehr rumspringt wie ein junges Reh, sondern mehr liegt", sagte Zoo-Kurator Fabian Schmidt damals. Heidi habe Probleme mit der Wirbelsäule und laufe eher schwerfällig.

Heidis Lebensstil war aber von vorne herein nicht darauf ausgelegt, einen Altersrekord zu brechen. Die Beutelratte war stark übergewichtig, als sie aus Dänemark nach Leipzig kam - dort angekommen, wurde sie erst einmal auf Diät gesetzt. Die Körperfülle soll auch für das Schielen verantwortlich gewesen sein, weil Fettpolster von innen gegen ihre Augen drückten.

Auch die Hoffnung auf Nachwuchs musste der Zoo leider abhaken. "Wegen ihres Alters bestand ohnehin nur eine geringe Hoffnung", sagte Kurator Schmidt. Außerdem trennte der Zoo sie im hohen Alter von ihrem männlichen Partner Teddy: "Diesem Stress brauchen wir sie nicht mehr auszusetzen."
Opossums auch in Zukunft

Auf Beutelratten müssen die Besucher des Leipziger Zoos aber auch in Zukunft nicht verzichten. "Wir haben die Anlage so gebaut, dass sie für Opossums dauerhaft nutzbar sein soll", sagte Schmidt schon, als Heidi noch am Leben war.

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