Zu arm zum Heizen
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Zu arm zum Heizen
Das Ehepaar Linda und Bernd Ranzinger aus Schödlas hat nur noch einen Vorrat für zwei Tage. Die ARGE genehmigt zwar dreieinhalb Ster, aber das Ehepaar weiß nicht, woher das Holz kommen soll.
Schödlas - Die eisigen Temperaturen der vergangenen Wochen haben den Holzvorrat der Ranzingers bis auf ein kleines Häufchen schmelzen lassen. Nur noch wenige Scheite liegen in dem Holzlager. "Dann ist Schluss", sagen der 54-jährige Bernd Ranzinger und seine 56-jährige Frau Linda mit schon fast resignierendem Blick. Beide sind Hartz-IV-Empfänger und haben für diesen Monat nur noch 15 Euro in ihrem Geldbeutel.
Die Ranzingers wohnen mit einem ihrer beiden Söhne in einem zum Münchberger Ortsteil Schödlas zählenden, alleinstehenden Haus nahe der Bundesstraße 289. Eigentlich sollte der Holzvorrat bis April reichen. Hätte er auch, wäre da nicht die anhaltende, eisige Kälte gewesen. Nachts haben die Ranzingers bis zu 30 Grad Minus vor ihrem Haus gemessen. "Und immer herrschte ein eisiger Wind, der das Haus hat im Nu auskühlen lassen", erzählt Linda. "Das Haus ist schlecht isoliert und hat zudem große Fenster, die die Kälte durchlassen", ergänzt Ehemann Bernd. Sie hätten während der eiskalten Tage nur mit heruntergelassenen Rollläden gelebt, um ein bisschen von der Wärme im Raum zu halten, und sich mit Wolldecken einigermaßen warm gehalten. In Jogginghosen und Rollkragenpullover seien sie ins Bett gegangen.
Der 54-Jährige erzählt frei weg, dass sie mit dem Kauf des Hauses vor fünf Jahren einen glatten Fehlgriff getan hätten. Sie hätten damals, aus Baden-Württemberg kommend, mit Euphorie begonnen, das Haus zu renovieren. Als aber ihm und seiner Frau vor zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr die Erwerbsminderungsrente gestrichen worden ist, sei es aus gewesen mit dem Investieren. Mit Hartz IV könnte man eben keine großen Sprünge machen.
Dick angezogen sitzen die Ranzingers in ihrem Wohnzimmer und erzählen. Das Thermometer zeigt gerade mal 14 Grad plus an. Sinkt die Quecksilbersäule auf zehn Grad, steht Linda auf und legt Holz im Ofen nach. Geschürt wird regelmäßig nur im Wohnzimmer; lediglich bei Bedarf wird auch in Küche und Bad geheizt. "Damit die Wasserleitungen nicht einfrieren." Und damit auch die anderen Räume etwas Wärme abbekommen, stehen sämtliche Türen im Haus offen.
Linda und Bernd sind beide gesundheitlich angeschlagen und nur eingeschränkt erwerbsfähig. Die 56-jährige Linda leidet an Fibromyalgie, Depressionen und einem Karpaltunnel-Syndrom. Der 54-jährige Bernd leidet seit Geburt an einer Rückenmark-Stenose, die den Bewegungsapparat immer mehr einschränkt, und einer Verkrümmung im Brustbereich. "Ich lande irgendwann im Rollstuhl", erzählt er ganz sachlich. Momentan könne er sich noch mit Stock, Krücken und Gehwagen bewegen. Je nachdem, wie es sein Zustand gerade zulasse. Zudem mache ihm eine Kälteallergie zu schaffen, die sich in ständigem Juckreiz äußert.
Sein körperlicher Zustand ist es aber nicht, der ihm momentan Sorge bereitet. Es sind der zu Ende gehende Holzvorrat und das fehlende Geld, um Nachschub kaufen zu können. Mit Anrufen bei der ARGE macht Bernd Ranzinger darauf schon seit Tagen aufmerksam. Montag kam der Anruf, dass das Amt für dreieinhalb Ster Holz die Rechnung übernehme. Der 54-Jährige hofft, dass er rechtzeitig die Zusage schriftlich erhält.
Damit sind die Ranzingers ihre Holz-Sorgen noch lange nicht los. Laut mündlicher Mitteilung aus der ARGE darf der Ster nur 40 Euro kosten. Der bisherige Holzlieferant würde den Ster für 44 Euro liefern, aber nur bei einer Mindestabnahme von 20 Ster. Die Ranzingers fragen sich nun, wer ihnen für die vom Arbeitsamt zu erwartenden 140 Euro Holz liefern kann, damit sie weiter in einer einigermaßen warmen Stube sitzen können. Eile tut not.
Quelle
Schödlas - Die eisigen Temperaturen der vergangenen Wochen haben den Holzvorrat der Ranzingers bis auf ein kleines Häufchen schmelzen lassen. Nur noch wenige Scheite liegen in dem Holzlager. "Dann ist Schluss", sagen der 54-jährige Bernd Ranzinger und seine 56-jährige Frau Linda mit schon fast resignierendem Blick. Beide sind Hartz-IV-Empfänger und haben für diesen Monat nur noch 15 Euro in ihrem Geldbeutel.
Die Ranzingers wohnen mit einem ihrer beiden Söhne in einem zum Münchberger Ortsteil Schödlas zählenden, alleinstehenden Haus nahe der Bundesstraße 289. Eigentlich sollte der Holzvorrat bis April reichen. Hätte er auch, wäre da nicht die anhaltende, eisige Kälte gewesen. Nachts haben die Ranzingers bis zu 30 Grad Minus vor ihrem Haus gemessen. "Und immer herrschte ein eisiger Wind, der das Haus hat im Nu auskühlen lassen", erzählt Linda. "Das Haus ist schlecht isoliert und hat zudem große Fenster, die die Kälte durchlassen", ergänzt Ehemann Bernd. Sie hätten während der eiskalten Tage nur mit heruntergelassenen Rollläden gelebt, um ein bisschen von der Wärme im Raum zu halten, und sich mit Wolldecken einigermaßen warm gehalten. In Jogginghosen und Rollkragenpullover seien sie ins Bett gegangen.
Der 54-Jährige erzählt frei weg, dass sie mit dem Kauf des Hauses vor fünf Jahren einen glatten Fehlgriff getan hätten. Sie hätten damals, aus Baden-Württemberg kommend, mit Euphorie begonnen, das Haus zu renovieren. Als aber ihm und seiner Frau vor zwei Jahren beziehungsweise einem Jahr die Erwerbsminderungsrente gestrichen worden ist, sei es aus gewesen mit dem Investieren. Mit Hartz IV könnte man eben keine großen Sprünge machen.
Dick angezogen sitzen die Ranzingers in ihrem Wohnzimmer und erzählen. Das Thermometer zeigt gerade mal 14 Grad plus an. Sinkt die Quecksilbersäule auf zehn Grad, steht Linda auf und legt Holz im Ofen nach. Geschürt wird regelmäßig nur im Wohnzimmer; lediglich bei Bedarf wird auch in Küche und Bad geheizt. "Damit die Wasserleitungen nicht einfrieren." Und damit auch die anderen Räume etwas Wärme abbekommen, stehen sämtliche Türen im Haus offen.
Linda und Bernd sind beide gesundheitlich angeschlagen und nur eingeschränkt erwerbsfähig. Die 56-jährige Linda leidet an Fibromyalgie, Depressionen und einem Karpaltunnel-Syndrom. Der 54-jährige Bernd leidet seit Geburt an einer Rückenmark-Stenose, die den Bewegungsapparat immer mehr einschränkt, und einer Verkrümmung im Brustbereich. "Ich lande irgendwann im Rollstuhl", erzählt er ganz sachlich. Momentan könne er sich noch mit Stock, Krücken und Gehwagen bewegen. Je nachdem, wie es sein Zustand gerade zulasse. Zudem mache ihm eine Kälteallergie zu schaffen, die sich in ständigem Juckreiz äußert.
Sein körperlicher Zustand ist es aber nicht, der ihm momentan Sorge bereitet. Es sind der zu Ende gehende Holzvorrat und das fehlende Geld, um Nachschub kaufen zu können. Mit Anrufen bei der ARGE macht Bernd Ranzinger darauf schon seit Tagen aufmerksam. Montag kam der Anruf, dass das Amt für dreieinhalb Ster Holz die Rechnung übernehme. Der 54-Jährige hofft, dass er rechtzeitig die Zusage schriftlich erhält.
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