Total bereitet sich auf Explosion an Gasplattform vor
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Total bereitet sich auf Explosion an Gasplattform vor
Wie der Energiekonzern Total das Gasleck abdichtet, ist noch nicht entschieden. Inzwischen werden Vorbereitungen für den Fall getroffen, dass es zu einer Explosion kommt.
Das französische Energieunternehmen Total rüstet sich für eine Explosion an seiner Leck geschlagenen Gasplattform Elgin in der Nordsee. Der Konzern habe Löschschiffe an den Rand der Sicherheitszone beordert, sagte ein Total-Sprecher. Noch am Vortag hatte das Unternehmen die Gefahr einer Explosion zurückgewiesen. Wie das Leck geschlossen werden soll, blieb offen. "Wir bewerten derzeit noch die Lösungen", teilte der Konzern mit. Eine Entscheidung sei in einigen Tagen zu erwarten.
Seine bisherige Strategie im Umgang mit dem Gasleck verteidigte der Konzern. Das Abfackeln von Gas sei Teil der Sicherheitsstrategie und habe sich absolut bewährt, sagte eine Total-Sprecherin. Das Brennen der Gasfackel über der Plattform gilt aber gleichzeitig als Sicherheitsrisiko, weil eine Berührung mit der Gaswolke zur Explosion führen könnte. Die Elgin liegt etwa 240 Kilometer vor der schottischen Küste, wo das Wasser weniger als 100 Meter tief ist. Der Sprecherin zufolge soll ein Tauchroboter den Zustand des Meeresbodens untersuchen.
Total geht davon aus, dass im Falle einer Explosion keine weiteren Gaslecks entstehen. "Alle Bohrungen sind heruntergefahren und geschlossen", sagte die Sprecherin. Weiteres Ausströmen von Gas werde dadurch selbst im Falle einer völligen Zerstörung der Plattform verhindert.
Der Ursprung des Gases liegt nach Angaben von Total in einer Gesteinsschicht in etwa 4.000 Metern Tiefe. Leckgeschlagen sei eine Leitung, die bereits vor einem Jahr versiegelt worden sei, teilte eine Firmensprecherin in Aberdeen mit. Zwar tritt das Gas auf der Plattform Elgin selbst aus und damit über dem Wasserspiegel. Ingenieuren zufolge ist es jedoch für die Reparatur wichtig, zu wissen, woher es stammt.
EU sieht Explosionsgefahr
Derweil warnte EU-Energiekommissar Günther Oettinger vor einer raschen Zunahme der Explosionsgefahr, sollten sich die derzeit günstigen Windverhältnisse ändern. Total müsse das Leck "in den nächsten Tagen stoppen", sagte er im Deutschlandfunk. Experten von Greenpeace forderten von Total Auskunft darüber, wie viel Gas noch ausströmen könnte.
Total hatte alle 238 Arbeiter der Plattform am Sonntag in Sicherheit gebracht. Nach früheren Angaben des Konzerns könnte es bis zu sechs Monate dauern, um das Leck zu stopfen. Ingenieure weisen darauf hin, dass eine Entlastungsbohrung – eine der Lösungsansätze – Monate dauern würde, weil sie mit hoher Präzision durch vier Kilometer Gestein vorgenommen werden müsste. Eine derartig lange Reparaturzeit könnte Experten zufolge für Total Kosten von drei Milliarden Dollar bedeuten, bei einer Explosion wäre mit bis zu zehn Milliarden Dollar zu rechnen. Der Börsenkurs des Konzerns ist inzwischen um etwa neun Prozent eingebrochen.
Das Gasleck offenbart aus Sicht der EU-Kommission Sicherheitslücken. "Der Vorfall bestätigt uns, dass die Sicherheit auf Öl- und Gasplattformen nach wie vor ein kritischer Punkt in Europa ist", sagte eine Sprecherin. Das gelte selbst für die EU-Länder mit den modernsten Sicherheitsstandards.
Die Sprecherin erinnerte an einen Gesetzentwurf der Kommission vom vergangenen Jahr, der für höhere Standards sorgen soll. Demnach müsste ein Betreiber die Risiken einer Förderung vor Bohrungsbeginn genau darlegen und erklären, wie er im Notfall reagieren könne. Auch für die Ausrüstung auf den Bohrinseln soll es unabhängige Sicherheitsprüfungen geben. Großbritannien und Norwegen hätten bereits solche Regeln. Der Gesetzentwurf werde derzeit im Europäischen Parlament und dem Ministerrat diskutiert.
Die EU-Kommission will auch die Betreiber von Hochsee-Plattformen für mögliche Umweltschäden in die Pflicht nehmen, wie es etwa bei Fabriken am Festland bereits der Fall sei. Bislang seien Betreiber nur für Vorfälle auf bis zu 22 Kilometer von der Küste entfernten Bohrinseln haftbar. Künftig sollen Förderstationen bis 350 Kilometer Entfernung abgedeckt sein. "Wir gehen davon aus, dass damit fast 99 Prozent aller Öl- und Gasplattformen in der EU unter diese Regel fallen würden", sagte die Sprecherin.
Quelle
Das französische Energieunternehmen Total rüstet sich für eine Explosion an seiner Leck geschlagenen Gasplattform Elgin in der Nordsee. Der Konzern habe Löschschiffe an den Rand der Sicherheitszone beordert, sagte ein Total-Sprecher. Noch am Vortag hatte das Unternehmen die Gefahr einer Explosion zurückgewiesen. Wie das Leck geschlossen werden soll, blieb offen. "Wir bewerten derzeit noch die Lösungen", teilte der Konzern mit. Eine Entscheidung sei in einigen Tagen zu erwarten.
Seine bisherige Strategie im Umgang mit dem Gasleck verteidigte der Konzern. Das Abfackeln von Gas sei Teil der Sicherheitsstrategie und habe sich absolut bewährt, sagte eine Total-Sprecherin. Das Brennen der Gasfackel über der Plattform gilt aber gleichzeitig als Sicherheitsrisiko, weil eine Berührung mit der Gaswolke zur Explosion führen könnte. Die Elgin liegt etwa 240 Kilometer vor der schottischen Küste, wo das Wasser weniger als 100 Meter tief ist. Der Sprecherin zufolge soll ein Tauchroboter den Zustand des Meeresbodens untersuchen.
Total geht davon aus, dass im Falle einer Explosion keine weiteren Gaslecks entstehen. "Alle Bohrungen sind heruntergefahren und geschlossen", sagte die Sprecherin. Weiteres Ausströmen von Gas werde dadurch selbst im Falle einer völligen Zerstörung der Plattform verhindert.
Der Ursprung des Gases liegt nach Angaben von Total in einer Gesteinsschicht in etwa 4.000 Metern Tiefe. Leckgeschlagen sei eine Leitung, die bereits vor einem Jahr versiegelt worden sei, teilte eine Firmensprecherin in Aberdeen mit. Zwar tritt das Gas auf der Plattform Elgin selbst aus und damit über dem Wasserspiegel. Ingenieuren zufolge ist es jedoch für die Reparatur wichtig, zu wissen, woher es stammt.
EU sieht Explosionsgefahr
Derweil warnte EU-Energiekommissar Günther Oettinger vor einer raschen Zunahme der Explosionsgefahr, sollten sich die derzeit günstigen Windverhältnisse ändern. Total müsse das Leck "in den nächsten Tagen stoppen", sagte er im Deutschlandfunk. Experten von Greenpeace forderten von Total Auskunft darüber, wie viel Gas noch ausströmen könnte.
Total hatte alle 238 Arbeiter der Plattform am Sonntag in Sicherheit gebracht. Nach früheren Angaben des Konzerns könnte es bis zu sechs Monate dauern, um das Leck zu stopfen. Ingenieure weisen darauf hin, dass eine Entlastungsbohrung – eine der Lösungsansätze – Monate dauern würde, weil sie mit hoher Präzision durch vier Kilometer Gestein vorgenommen werden müsste. Eine derartig lange Reparaturzeit könnte Experten zufolge für Total Kosten von drei Milliarden Dollar bedeuten, bei einer Explosion wäre mit bis zu zehn Milliarden Dollar zu rechnen. Der Börsenkurs des Konzerns ist inzwischen um etwa neun Prozent eingebrochen.
Das Gasleck offenbart aus Sicht der EU-Kommission Sicherheitslücken. "Der Vorfall bestätigt uns, dass die Sicherheit auf Öl- und Gasplattformen nach wie vor ein kritischer Punkt in Europa ist", sagte eine Sprecherin. Das gelte selbst für die EU-Länder mit den modernsten Sicherheitsstandards.
Die Sprecherin erinnerte an einen Gesetzentwurf der Kommission vom vergangenen Jahr, der für höhere Standards sorgen soll. Demnach müsste ein Betreiber die Risiken einer Förderung vor Bohrungsbeginn genau darlegen und erklären, wie er im Notfall reagieren könne. Auch für die Ausrüstung auf den Bohrinseln soll es unabhängige Sicherheitsprüfungen geben. Großbritannien und Norwegen hätten bereits solche Regeln. Der Gesetzentwurf werde derzeit im Europäischen Parlament und dem Ministerrat diskutiert.
Die EU-Kommission will auch die Betreiber von Hochsee-Plattformen für mögliche Umweltschäden in die Pflicht nehmen, wie es etwa bei Fabriken am Festland bereits der Fall sei. Bislang seien Betreiber nur für Vorfälle auf bis zu 22 Kilometer von der Küste entfernten Bohrinseln haftbar. Künftig sollen Förderstationen bis 350 Kilometer Entfernung abgedeckt sein. "Wir gehen davon aus, dass damit fast 99 Prozent aller Öl- und Gasplattformen in der EU unter diese Regel fallen würden", sagte die Sprecherin.
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Leck geortet - Angst vor Explosion an Nordsee-Gasplattform
Leck geortet - Angst vor Explosion an Nordsee-Gasplattform
Veröffentlicht am 29.03.2012 von afpde
Experten fürchten eine verheerende Explosion in der Nordsee wegen der brennenden Flamme an der Spitze der lecken Gas-Förderplattform Elgin. Vier Tage nach dem Bekanntwerden des Unglücks vor der schottischen Küste hat der Energiekonzern Total nach eigenen Angaben das Leck geortet: Es liegt demnach etwa 4000 Meter unter der Wasseroberfäche, in einer eigentlich vor einem Jahr versiegelten Lagerstätte. Eine AFP-Videografik zu dem laut Total schwersten Zwischenfall in der Nordsee für den französischen Konzern seit einem Jahrzehnt.
Veröffentlicht am 29.03.2012 von afpde
Experten fürchten eine verheerende Explosion in der Nordsee wegen der brennenden Flamme an der Spitze der lecken Gas-Förderplattform Elgin. Vier Tage nach dem Bekanntwerden des Unglücks vor der schottischen Küste hat der Energiekonzern Total nach eigenen Angaben das Leck geortet: Es liegt demnach etwa 4000 Meter unter der Wasseroberfäche, in einer eigentlich vor einem Jahr versiegelten Lagerstätte. Eine AFP-Videografik zu dem laut Total schwersten Zwischenfall in der Nordsee für den französischen Konzern seit einem Jahrzehnt.
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Gasleck 4000 Meter unter Wasser geortet
Gasleck 4000 Meter unter Wasser geortet
Veröffentlicht am 29.03.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Am Tag vier des Gaslecks in der Nordsee wurde allmählich klar, wo die undichte Stelle liegt -- in 4000 Metern Tiefe, an einer vor einem Jahr aufgelassenen Gasbohrung.
Aus dem "Elgin"-Gasfeld strömen seit dem Wochenende täglich 200.000 Kubikmeter Erdgas
ins Meer vor der schottischen Ostküste. Um die Förderplattform wabert eine Gaswolke, sie ist verlassen, wegen Explosionsgefahr - an der Spitze der Anlage brennt eine Gasfackel. Auf dem Meer schwimmt ein Film aus kondensiertem Gas.
Pierre-Emmanuel Saulnier, Sprecher der Förderfirma Total:
"Mit dem Gas kommen sogenannte leichte Produkte hoch, bisher schätzungsweise 30 Kubikmeter. Das entspricht etwa einem Lastwagen-Anhänger. Das ist immer noch zu viel, aber so wie es jetzt aussieht, sind die Auswirkungen nicht signifikant für die Umwelt."
Was genau aus dem Erdinneren nach oben kommt, weiß vermutlich nur seine Firma - es sei eine potenziell explosive Kohlenwasserstoffverbindung, so die Firma. Experten fürchten, dass auch hochgiftige Schwefelverbindungen dabei sind.
Umweltaktivist Benoît Hartman, France Nature Environnement:
"Diese Kohlenwasserstoffe sind immer schwerer zu finden. Also sucht man nach sogenannten nicht-konventionellen Kohlenwasserstoffen. Die sind schwer zu fördern und normalerweise nicht rentabel. Sie werden es, wenn der Ölpreis steigt. Das heißt aber - mehr Unfälle."
Das Umfeld der Elgin-Plattform ist gesperrt.
Die Küstenwache lässt kein Schiff näher als zwei Meilen an die Plattform, Flugzeuge müssen drei Meilen Abstand halten.
Vor 24 Jahren war in der Nordsee die Plattform "Piper Alpha" explodiert, 167 Menschen starben - sie hatten auf der Bohrinsel ausgeharrt, als sie schon brannte.
mit Reuters, dpa
Veröffentlicht am 29.03.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Am Tag vier des Gaslecks in der Nordsee wurde allmählich klar, wo die undichte Stelle liegt -- in 4000 Metern Tiefe, an einer vor einem Jahr aufgelassenen Gasbohrung.
Aus dem "Elgin"-Gasfeld strömen seit dem Wochenende täglich 200.000 Kubikmeter Erdgas
ins Meer vor der schottischen Ostküste. Um die Förderplattform wabert eine Gaswolke, sie ist verlassen, wegen Explosionsgefahr - an der Spitze der Anlage brennt eine Gasfackel. Auf dem Meer schwimmt ein Film aus kondensiertem Gas.
Pierre-Emmanuel Saulnier, Sprecher der Förderfirma Total:
"Mit dem Gas kommen sogenannte leichte Produkte hoch, bisher schätzungsweise 30 Kubikmeter. Das entspricht etwa einem Lastwagen-Anhänger. Das ist immer noch zu viel, aber so wie es jetzt aussieht, sind die Auswirkungen nicht signifikant für die Umwelt."
Was genau aus dem Erdinneren nach oben kommt, weiß vermutlich nur seine Firma - es sei eine potenziell explosive Kohlenwasserstoffverbindung, so die Firma. Experten fürchten, dass auch hochgiftige Schwefelverbindungen dabei sind.
Umweltaktivist Benoît Hartman, France Nature Environnement:
"Diese Kohlenwasserstoffe sind immer schwerer zu finden. Also sucht man nach sogenannten nicht-konventionellen Kohlenwasserstoffen. Die sind schwer zu fördern und normalerweise nicht rentabel. Sie werden es, wenn der Ölpreis steigt. Das heißt aber - mehr Unfälle."
Das Umfeld der Elgin-Plattform ist gesperrt.
Die Küstenwache lässt kein Schiff näher als zwei Meilen an die Plattform, Flugzeuge müssen drei Meilen Abstand halten.
Vor 24 Jahren war in der Nordsee die Plattform "Piper Alpha" explodiert, 167 Menschen starben - sie hatten auf der Bohrinsel ausgeharrt, als sie schon brannte.
mit Reuters, dpa
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