An Opel-Werksschließung führt kein Weg vorbei - Willkommen in Hartz IV
Seite 1 von 1
An Opel-Werksschließung führt kein Weg vorbei - Willkommen in Hartz IV
Wie andere europäische Autohersteller leidet Opel an Überkapazitäten. Hinzu kommen hausgemachte Probleme. Eine Expansion nach Asien würde nicht helfen.
Schöpfte Opel die Kapazität seiner europäischen Fabriken aus, dann würde das Unternehmen im Jahr bis zu einer halben Million Fahrzeuge nur für die Halde bauen. Anders ausgedrückt: Opel verkauft bei Weitem nicht so viele Autos, wie nötig wären, um alle seine Werke voll auszulasten. Medienberichten zufolge nutzen das Stammwerk Rüsselsheim und das Eisenacher Werk nur jeweils zwei Drittel ihrer Kapazitäten. In Bochum soll die Quote bei 77 Prozent liegen, in weiteren europäischen Werken wie Gliwice in Polen oder Ellesmere Port in Großbritannien teils noch niedriger.
Opel bestätigt die Zahlen zwar nicht. Firmenchef Karl-Friedrich Stracke sagt aber, er wolle die Auslastung der Fabriken deutlich erhöhen. Nur wie? Den Absatz außerhalb Europas zu erhöhen ist im Moment kaum möglich. Eigentümer General Motors (GM) verbietet es, aus Furcht, Opel könne anderen GM-Marken wie beispielsweise Chevrolet Konkurrenz machen. Dass die Beschränkung des Opel-Geschäfts nicht nötig wäre, beweist das Beispiel des Volkswagen-Konzerns mit den Marken VW, Seat und Skoda. Doch selbst wenn Opel etwa auf den chinesischen Markt dürfte: Es würde das Kapazitätsproblem in Europa auch nicht lösen. Hohe Einfuhrzölle der Volksrepublik machen eine eigene Produktion im Land nötig.
GM könnte seine Chevrolets für den europäischen Markt in Rüsselsheim oder Bochum bauen lassen. Darüber will Stracke mit seinen Kollegen in Detroit nochmals sprechen. Doch weil die Fertigung in den Opel-Werken teurer ist, dürften die Amerikaner daran wenig Interesse haben.
Zu viele Werke in Europa
Damit bleibt nur ein Weg: der Abbau von Kapazitäten. Welches Werk es treffen wird, verrät der Opel-Chef noch nicht. Am Montag sprach Stracke vor Opelanern in Rüsselsheim lediglich davon, dass die nächste Generation des wichtigsten Opel-Modells, des Astra, künftig nur noch in zwei Werken gebaut werden soll – bisher sind es Rüsselsheim, Gliwice und Ellesmere Port. Es gilt aber als sicher, dass Rüsselsheim die Produktion verlieren wird, denn die beiden anderen Standorte fertigen zu niedrigeren Kosten.
Spekuliert wird, dass im Gegenzug Rüsselsheim die Fertigung des Zafira bekommt. Dann steht jedoch das Bochumer Werk mit 3.200 Beschäftigten auf der Kippe. Dass der Name der Ruhrgebietsstadt in Strackes Rüsselsheimer Rede nicht auftauchte, spricht Bände. Bis Ende 2014 gilt allerdings ein Standortsicherungsvertrag für die deutschen Werke, den Opel nach eigener Aussage einhalten will.
Mit Überkapazitäten kämpft allerdings nicht nur Opel. Auch andere Volumenhersteller wie Fiat oder PSA (Peugeot, Citroen) leiden unter dem Problem. Grund ist der gesättigte europäische Markt, insbesondere die Absatzschwierigkeiten in den Krisenländern Südeuropas. Der Automobilexperte Stefan Bratzel schätzt, dass es insgesamt fünf Automobilwerke zu viel in Europa gibt.
Image stark angekratzt
Doch bei Opel liegt das Problem tiefer. Während andere Hersteller wie Skoda oder VW ihre Anteile am schrumpfenden europäischen Markt wenigstens halten, können sich die Rüsselsheimer nicht behaupten. Opels Marktanteil ist von 7,4 Prozent im ersten Quartal 2011 auf nun 6,7 Prozent geschrumpft, neue Wettbewerber wie Hyundai und Kia stoßen derweil vor.
Opels Probleme sind auch hausgemacht. Die Krise von GM und das monatelange Hin und Her über Opels Zukunft haben dem Autohersteller mit dem Blitz zugesetzt. Opel hat viel Zeit verloren und bringt dadurch neue Produkte jetzt deutlich später auf den Markt als die Konkurrenz. Zwar wurde jetzt der Kleinstwagen Adam vorgestellt, aber er soll erst Anfang 2013 dem VW up! Konkurrenz machen. Die seit Monaten unsichere Zukunft von Opel belastet zudem das Image der Marke.
Darum kann der Abbau von Kapazitäten nur ein Schritt von mehreren sein, um Opel aus den roten Zahlen zu bringen. Das hat auch Firmenchef Stracke erkannt. Sein am Montag skizzierter Zehn-Punkte-Plan enthält neben Ansagen zur stärkeren Auslastung der Werke – Stracke will in allen Fabriken Dreischichtbetrieb durchsetzen – allerdings nur weitgehend Bekanntes. Die jetzt wieder verkündete Modelloffensive hatte schon vor über zwei Jahren der damalige Opel-Chef Nick Reilly kundgetan. Dass Opel die Qualität verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen will, ist auch nichts Neues.
Konkreter wurde Stracke jedoch nicht. Dabei wartet nicht nur die Belegschaft auf klare Antworten – die Geduld dürfte auch in Detroit zu Ende gehen. "Wir können GM nicht weiter auf der Tasche liegen", soll Stracke auf der Betriebsversammlung in Rüsselsheim gesagt haben. Allein im ersten Quartal 2012 hat Opel wieder einen Verlust von 256 Millionen Dollar verbucht.
Quelle
Immer hereinspaziert,wir freuen uns auf die Opelianer!
Ihr Jobcenter!
Schöpfte Opel die Kapazität seiner europäischen Fabriken aus, dann würde das Unternehmen im Jahr bis zu einer halben Million Fahrzeuge nur für die Halde bauen. Anders ausgedrückt: Opel verkauft bei Weitem nicht so viele Autos, wie nötig wären, um alle seine Werke voll auszulasten. Medienberichten zufolge nutzen das Stammwerk Rüsselsheim und das Eisenacher Werk nur jeweils zwei Drittel ihrer Kapazitäten. In Bochum soll die Quote bei 77 Prozent liegen, in weiteren europäischen Werken wie Gliwice in Polen oder Ellesmere Port in Großbritannien teils noch niedriger.
Opel bestätigt die Zahlen zwar nicht. Firmenchef Karl-Friedrich Stracke sagt aber, er wolle die Auslastung der Fabriken deutlich erhöhen. Nur wie? Den Absatz außerhalb Europas zu erhöhen ist im Moment kaum möglich. Eigentümer General Motors (GM) verbietet es, aus Furcht, Opel könne anderen GM-Marken wie beispielsweise Chevrolet Konkurrenz machen. Dass die Beschränkung des Opel-Geschäfts nicht nötig wäre, beweist das Beispiel des Volkswagen-Konzerns mit den Marken VW, Seat und Skoda. Doch selbst wenn Opel etwa auf den chinesischen Markt dürfte: Es würde das Kapazitätsproblem in Europa auch nicht lösen. Hohe Einfuhrzölle der Volksrepublik machen eine eigene Produktion im Land nötig.
GM könnte seine Chevrolets für den europäischen Markt in Rüsselsheim oder Bochum bauen lassen. Darüber will Stracke mit seinen Kollegen in Detroit nochmals sprechen. Doch weil die Fertigung in den Opel-Werken teurer ist, dürften die Amerikaner daran wenig Interesse haben.
Zu viele Werke in Europa
Damit bleibt nur ein Weg: der Abbau von Kapazitäten. Welches Werk es treffen wird, verrät der Opel-Chef noch nicht. Am Montag sprach Stracke vor Opelanern in Rüsselsheim lediglich davon, dass die nächste Generation des wichtigsten Opel-Modells, des Astra, künftig nur noch in zwei Werken gebaut werden soll – bisher sind es Rüsselsheim, Gliwice und Ellesmere Port. Es gilt aber als sicher, dass Rüsselsheim die Produktion verlieren wird, denn die beiden anderen Standorte fertigen zu niedrigeren Kosten.
Spekuliert wird, dass im Gegenzug Rüsselsheim die Fertigung des Zafira bekommt. Dann steht jedoch das Bochumer Werk mit 3.200 Beschäftigten auf der Kippe. Dass der Name der Ruhrgebietsstadt in Strackes Rüsselsheimer Rede nicht auftauchte, spricht Bände. Bis Ende 2014 gilt allerdings ein Standortsicherungsvertrag für die deutschen Werke, den Opel nach eigener Aussage einhalten will.
Mit Überkapazitäten kämpft allerdings nicht nur Opel. Auch andere Volumenhersteller wie Fiat oder PSA (Peugeot, Citroen) leiden unter dem Problem. Grund ist der gesättigte europäische Markt, insbesondere die Absatzschwierigkeiten in den Krisenländern Südeuropas. Der Automobilexperte Stefan Bratzel schätzt, dass es insgesamt fünf Automobilwerke zu viel in Europa gibt.
Image stark angekratzt
Doch bei Opel liegt das Problem tiefer. Während andere Hersteller wie Skoda oder VW ihre Anteile am schrumpfenden europäischen Markt wenigstens halten, können sich die Rüsselsheimer nicht behaupten. Opels Marktanteil ist von 7,4 Prozent im ersten Quartal 2011 auf nun 6,7 Prozent geschrumpft, neue Wettbewerber wie Hyundai und Kia stoßen derweil vor.
Opels Probleme sind auch hausgemacht. Die Krise von GM und das monatelange Hin und Her über Opels Zukunft haben dem Autohersteller mit dem Blitz zugesetzt. Opel hat viel Zeit verloren und bringt dadurch neue Produkte jetzt deutlich später auf den Markt als die Konkurrenz. Zwar wurde jetzt der Kleinstwagen Adam vorgestellt, aber er soll erst Anfang 2013 dem VW up! Konkurrenz machen. Die seit Monaten unsichere Zukunft von Opel belastet zudem das Image der Marke.
Darum kann der Abbau von Kapazitäten nur ein Schritt von mehreren sein, um Opel aus den roten Zahlen zu bringen. Das hat auch Firmenchef Stracke erkannt. Sein am Montag skizzierter Zehn-Punkte-Plan enthält neben Ansagen zur stärkeren Auslastung der Werke – Stracke will in allen Fabriken Dreischichtbetrieb durchsetzen – allerdings nur weitgehend Bekanntes. Die jetzt wieder verkündete Modelloffensive hatte schon vor über zwei Jahren der damalige Opel-Chef Nick Reilly kundgetan. Dass Opel die Qualität verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen will, ist auch nichts Neues.
Konkreter wurde Stracke jedoch nicht. Dabei wartet nicht nur die Belegschaft auf klare Antworten – die Geduld dürfte auch in Detroit zu Ende gehen. "Wir können GM nicht weiter auf der Tasche liegen", soll Stracke auf der Betriebsversammlung in Rüsselsheim gesagt haben. Allein im ersten Quartal 2012 hat Opel wieder einen Verlust von 256 Millionen Dollar verbucht.
Quelle
Immer hereinspaziert,wir freuen uns auf die Opelianer!
Ihr Jobcenter!
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Schwerer Schlag für Opel in Rüsselsheim
Schwerer Schlag für Opel in Rüsselsheim
Veröffentlicht am 17.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Ab 2015 wird der Astra nur noch im britischen
Ellesmere Port und im polnischen Gleiwitz vom Band rollen.
Der zum Sparen gezwungene Autobauer OPEL
verlagert damit die Produktion seines Erfolgsmodells Astra komplett ins günstigere Ausland.
Veröffentlicht am 17.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ Ab 2015 wird der Astra nur noch im britischen
Ellesmere Port und im polnischen Gleiwitz vom Band rollen.
Der zum Sparen gezwungene Autobauer OPEL
verlagert damit die Produktion seines Erfolgsmodells Astra komplett ins günstigere Ausland.
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Ähnliche Themen
» Integration II: Willkommen in Hartz IV
» Kein Hartz IV bei Wohnsitzaufgabe
» Werksschließung in Brandenburg:First Solar streicht mehr als 1200 Stellen in Deutschland
» Kein Hartz IV bei Wohnsitzaufgabe
» Werksschließung in Brandenburg:First Solar streicht mehr als 1200 Stellen in Deutschland
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Mo März 18, 2024 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker
» R.i.P. Manfred Wüstefeld
So Dez 10, 2023 9:07 am von checker
» R.I.P. Holger
Fr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy
» R.I.P Rudolf HAASE
Do Sep 21, 2023 5:55 am von Andy
» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Do Aug 03, 2023 1:58 am von Andy
» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Do Aug 03, 2023 1:55 am von Andy