Ist die Abschaffung der Haltestellen des Schadstoff-Mobils gedacht?
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Ist die Abschaffung der Haltestellen des Schadstoff-Mobils gedacht?
Die Haltestellen des Schadstoff-Mobils werden von Umweltsündern zur illegalen Müllentsorgung missbraucht. Die Stadt erarbeitet nun ein neues Konzept.
58 Schadstoffmobil-Haltestellen gibt es im Stadtgebiet. Für die Bürger sehr bequem: Sie müssen ihre Schadstoffe nicht extra zu Alba in Watenbüttel fahren, sondern können sie zu vorgegebenen Terminen am Schadstoffmobil abgeben.
Eine dieser Haltestellen befindet sich in der Essener Straße in Querum – und ist dort ein Dauerärgernis, wie Anwohnerin Conny Lindemuth berichtet. Über Nacht entwickele sich die Haltestelle nicht selten zur wilden Müllkippe. Sie gibt ein Beispiel: Am Samstag habe sie zuletzt gegen 23.30 Uhr aus dem Fenster geschaut. „Endlich mal ein Wochenende ohne Müll vor der Haustür“, hatte sie sich noch gefreut. Am nächsten Morgen um 8 Uhr aber „traf mich fast der Schlag“, erzählt Lindemuth weiter: Chemikalienreste, Autoreifen und sonstiger Schrott standen auf dem Bürgersteig.
Das ist nicht erlaubt. Das Mobil sammelt lediglich Sonderabfälle wie Lacke, Ölfarben und Lösemittel ein – und die müssen persönlich zu den Haltezeiten des Mobils abgegeben werden. Die Chemikalien einfach an den Straßenrand zu stellen, ist nicht ohne Risiko. Denn die Essener Straße ist beispielsweise täglich Weg vieler Schul- und Kindergartenkinder.
Ab und an kommt es auch vor, dass mit den Farb- und Chemikalienresten rumgesaut wird. „Einmal wurde sogar ein Audi mit Farben eingeschmiert“, erinnert sich Lindemuth.
Die Anwohner der Essener Straße sind inzwischen derart verärgert, dass sie zum Fotoapparat greifen, wenn sie einen Missetäter beobachten. Lindemuth: „Das hat sich zwischenzeitlich schon rumgesprochen, nun werden mehr Nachtaktionen durchgeführt, und es wird viel mit Fahrrädern oder zu Fuß gebracht – ohne Nummernschild kann man die Personen schwer ermitteln.“
Gerald Gaus, Leiter des Beschwerdemanagements bei Alba, bestätigt, dass sowohl die Schadstoffmobil-Haltestelle in der Essener Straße als auch weitere Haltepunkte „zum wilden Müllabladen missbraucht“ werden. Dabei werde an allen Haltestellen explizit darauf hingewiesen, dass die Schadstoffe nur direkt an das Personal des Schadstoffmobils übergeben werden dürfen. Sofern sich Hinweise auf die Müllverursacher finden lassen, wird Anzeige erstattet und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, so Gaus. Anwohnern, deren Hinweise zum Umweltsünder führen, zahlt Alba sogar eine Belohnung von 50 Euro.
„Alba beseitigt Müllablagerungen an Schadstoffmobil-Haltestellen umgehend, sobald ein Hinweis erfolgt“, betont Gerald Gaus. Conny Lindemuth bestätigt das. Die 46-Jährige ruft mittlerweile nach eigenen Angaben fast täglich bei Alba an, weil wieder neuer Unrat auf dem Bürgersteig steht. Nach Angaben von Gaus wurden allein im vergangenen Jahr 154.000 Liter Abfälle illegal an den Haltestellen im Stadtgebiet abgestellt.
Thorsten Wendt, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Wabe-Schunter, beobachtet das Problem seit langem und vermutet sogar: „Unser Eindruck ist, dass hier teils gewerbsmäßig Chemikalien abgeladen werden.“ Innerhalb kürzester Zeit würden beispielsweise 15 Kanister dort abgestellt, hat Lindemuth beobachtet: „Das kann ja kaum privat sein.“
Bei der Stadtverwaltung wird indes – ergänzend zum neuen Wertstoffkonzept – ein neues Schadstoff-Konzept erarbeitet. Das bestätigte Stadtsprecher Adrian Foitzik auf Nachfrage. Noch in diesem Jahr soll es den politischen Gremien vorgelegt werden. Einzelheiten will die Verwaltung bis dahin nicht nennen – auch nicht, ob an eine Abschaffung der Haltestellen gedacht ist.
Quelle
58 Schadstoffmobil-Haltestellen gibt es im Stadtgebiet. Für die Bürger sehr bequem: Sie müssen ihre Schadstoffe nicht extra zu Alba in Watenbüttel fahren, sondern können sie zu vorgegebenen Terminen am Schadstoffmobil abgeben.
Eine dieser Haltestellen befindet sich in der Essener Straße in Querum – und ist dort ein Dauerärgernis, wie Anwohnerin Conny Lindemuth berichtet. Über Nacht entwickele sich die Haltestelle nicht selten zur wilden Müllkippe. Sie gibt ein Beispiel: Am Samstag habe sie zuletzt gegen 23.30 Uhr aus dem Fenster geschaut. „Endlich mal ein Wochenende ohne Müll vor der Haustür“, hatte sie sich noch gefreut. Am nächsten Morgen um 8 Uhr aber „traf mich fast der Schlag“, erzählt Lindemuth weiter: Chemikalienreste, Autoreifen und sonstiger Schrott standen auf dem Bürgersteig.
Das ist nicht erlaubt. Das Mobil sammelt lediglich Sonderabfälle wie Lacke, Ölfarben und Lösemittel ein – und die müssen persönlich zu den Haltezeiten des Mobils abgegeben werden. Die Chemikalien einfach an den Straßenrand zu stellen, ist nicht ohne Risiko. Denn die Essener Straße ist beispielsweise täglich Weg vieler Schul- und Kindergartenkinder.
Ab und an kommt es auch vor, dass mit den Farb- und Chemikalienresten rumgesaut wird. „Einmal wurde sogar ein Audi mit Farben eingeschmiert“, erinnert sich Lindemuth.
Die Anwohner der Essener Straße sind inzwischen derart verärgert, dass sie zum Fotoapparat greifen, wenn sie einen Missetäter beobachten. Lindemuth: „Das hat sich zwischenzeitlich schon rumgesprochen, nun werden mehr Nachtaktionen durchgeführt, und es wird viel mit Fahrrädern oder zu Fuß gebracht – ohne Nummernschild kann man die Personen schwer ermitteln.“
Gerald Gaus, Leiter des Beschwerdemanagements bei Alba, bestätigt, dass sowohl die Schadstoffmobil-Haltestelle in der Essener Straße als auch weitere Haltepunkte „zum wilden Müllabladen missbraucht“ werden. Dabei werde an allen Haltestellen explizit darauf hingewiesen, dass die Schadstoffe nur direkt an das Personal des Schadstoffmobils übergeben werden dürfen. Sofern sich Hinweise auf die Müllverursacher finden lassen, wird Anzeige erstattet und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, so Gaus. Anwohnern, deren Hinweise zum Umweltsünder führen, zahlt Alba sogar eine Belohnung von 50 Euro.
„Alba beseitigt Müllablagerungen an Schadstoffmobil-Haltestellen umgehend, sobald ein Hinweis erfolgt“, betont Gerald Gaus. Conny Lindemuth bestätigt das. Die 46-Jährige ruft mittlerweile nach eigenen Angaben fast täglich bei Alba an, weil wieder neuer Unrat auf dem Bürgersteig steht. Nach Angaben von Gaus wurden allein im vergangenen Jahr 154.000 Liter Abfälle illegal an den Haltestellen im Stadtgebiet abgestellt.
Thorsten Wendt, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Wabe-Schunter, beobachtet das Problem seit langem und vermutet sogar: „Unser Eindruck ist, dass hier teils gewerbsmäßig Chemikalien abgeladen werden.“ Innerhalb kürzester Zeit würden beispielsweise 15 Kanister dort abgestellt, hat Lindemuth beobachtet: „Das kann ja kaum privat sein.“
Bei der Stadtverwaltung wird indes – ergänzend zum neuen Wertstoffkonzept – ein neues Schadstoff-Konzept erarbeitet. Das bestätigte Stadtsprecher Adrian Foitzik auf Nachfrage. Noch in diesem Jahr soll es den politischen Gremien vorgelegt werden. Einzelheiten will die Verwaltung bis dahin nicht nennen – auch nicht, ob an eine Abschaffung der Haltestellen gedacht ist.
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