Schulklassen sollen kleiner werden

Höchstens 26 Schüler sollen noch in den 10. Klassen der Gymnasien sowie in den Grundschulen im Land sitzen dürfen. Verdient sich Niedersachsen damit das Prädikat "pädagogisch wertvoll"?



Mehr Unterrichtsqualität, vor allem aber auch kleinere Klassen kündigt das Kultusministerium fürs neue Schuljahr an. Profitieren sollen die zehnten Klassen der Gymnasien sowie die Grundschulen.

„Die Botschaft ist bei mir angekommen.“ So reagierte Ministerpräsident David McAllister (CDU) am Dienstag auf die Unterschriftensammlung von Elternvertretern für kleinere Klassen und auf Kritik des Philologenverbandes.

Vom kommenden Schuljahr an sollen in den 10. Klassen von Gymnasien sowie im Gymnasialzweig von Kooperativen Gesamtschulen höchstens 26 Schüler sitzen dürfen. Derzeit sind 32 die Obergrenze. Die 1. und die 3. Klassen von Grundschulen dürfen statt 28 künftig höchstens 26 Kinder haben.

„Die Lernbedingungen für die Schüler während der wichtigen Einführungsphase zur Vorbereitung auf das Abitur werden auf diese Weise erheblich verbessert“, sagte McAllister zur Entlastung der 10. Klassen. Zudem seien gute Unterrichtsbedingungen zum Schuleinstieg wichtig, also an Grundschulen. Im Schnitt sitzen derzeit an Gymnasien 27,6 Schüler in den Klassen 5 bis 10, an den Grundschulen 20,3.

Möglich werden kleinere Klassen laut Landesregierung, weil die Schülerzahlen sinken. Außerdem wollen laut Ministerium weniger Lehrer als erwartet ihr Arbeitszeitkonto ausgleichen. Die Lehrer unterrichten in diesem Fall als Ausgleich für frühere Mehrarbeit meist ein oder zwei Stunden pro Woche weniger. Viele Lehrer legen diesen Ausgleich aber lieber im Block ans Ende ihrer Dienstzeit. „Wir können die Klassen verkleinern und haben trotzdem eine Unterrichtsversorgung von 102,3 Prozent, höher als je zuvor“, so Kultusminister Bernd Althusmann (CDU).

Die SPD nannte die Beschlüsse „überfällig“. SPD und Grüne im Landtag forderten Verbesserungen aber auch für Integrierte Gesamtschulen.

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