Feldlerchen und Kiebitze sterben aus
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Feldlerchen und Kiebitze sterben aus
Osnabrück. Der „Stumme Frühling“ wurde von R. L. Carson schon vor 50 Jahren beschrieben und vorhergesagt. Er ist in großen Teilen der Osnabrücker Feldflur inzwischen Wirklichkeit geworden. Insbesondere bei Fahrradtouren wird man feststellen, dass es in der Feldmark totenstill geworden ist.
Ja, wo sind denn all die singenden und balzenden Feldlerchen und Kiebitze geblieben, ganz zu schweigen von den „rrrep-rrrep“ rufenden Rebhühnern? Nur ganz vereinzelt vernimmt man noch den melancholischen Gesang einer Goldammer.
Diese subjektive Feststellung kann mit harten Fakten untermauert werden: Nach den Erhebungen des Ornithologen Dr. Gerhard Kooiker im Jahre 2011 wurden in Osnabrück nur noch 40 bis 48 Kiebitzpaare, 17 bis 23 Feldlerchenpaare und nur 3 bis 5 Rebhuhnpaare festgestellt. Im Vergleich zum „Brutvogelatlas Stadt Osnabrück“ (2000-2003) hätten somit in nur einem Jahrzehnt Kiebitze um 45 Prozent, Feldlerchen um 77 Prozent und Rebhühner um 78 Prozent abgenommen. Auch in diesem Frühjahr sei der Trend anhaltend negativ. Das Aussterben dieser Bodenbrüter in unserer Heimat stehe unmittelbar bevor und es sei auch kein Silberstreifen am Horizont erkennbar.
Die Situation der Feldvögel in der Osnabrücker Feldflur sei ähnlich dramatisch wie in ganz Deutschland, so Kooiker. Über die Gründe des Niederganges seien sich die Wissenschaftler einig: Die allermeisten Vogelarten gingen wegen der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung, Intensivierung und Abnahme des Dauergrünlandes, des Flächenfraßes der Freizeitgesellschaft und der Überbauung durch Straßen, Handel und Gewerbe massiv zurück.
Mit der Abschaffung der EU-Flächenstilllegung Ende 2007 habe sich der anhaltende Bestandsrückgang der Feldvögel sogar noch beschleunigt. Brachflächen und Grenzertragsböden, die aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden, seien für wildlebende Pflanzen und Tiere sehr wertvoll. Diese Böden werden nunmehr vermehrt mit Energiepflanzen (Mais, Winterraps, Grünroggen) bebaut.
Weitere Bedrohungen der Vögel des Offenlandes wie auch der Zugvögel entstünden, so Kooiker, durch Windkraft und Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Dies müsse sehr kritisch hinterfragt werden. Mit Solaranlagen bestückte Freiflächen förderten den Flächenfraß und Windgeneratoren verdrängen viele Vogelarten.
In der Summe sorgten nach Ansicht des Experten diese verschiedenen Komponenten dazu, dass die Bestände vieler Feldvögel aktuell wegbrechen. Was derzeit passiere, müsse mit größter Sorge für die Ökologie und die Biodiversität des Offenlandes betrachtet werden. Leider konnte der Naturschutz diesen Irrweg nicht rechtzeitig aufzeigen und erfolgreich gegensteuern. Graue Feldvögel hätten halt nicht die große Lobby wie Adler, Falken, Störche oder Kraniche. Auf weitsichtige und sachgerechte Entscheidungen in der Politik sei derzeit wohl nicht zu hoffen.
Quelle
Ja, wo sind denn all die singenden und balzenden Feldlerchen und Kiebitze geblieben, ganz zu schweigen von den „rrrep-rrrep“ rufenden Rebhühnern? Nur ganz vereinzelt vernimmt man noch den melancholischen Gesang einer Goldammer.
Diese subjektive Feststellung kann mit harten Fakten untermauert werden: Nach den Erhebungen des Ornithologen Dr. Gerhard Kooiker im Jahre 2011 wurden in Osnabrück nur noch 40 bis 48 Kiebitzpaare, 17 bis 23 Feldlerchenpaare und nur 3 bis 5 Rebhuhnpaare festgestellt. Im Vergleich zum „Brutvogelatlas Stadt Osnabrück“ (2000-2003) hätten somit in nur einem Jahrzehnt Kiebitze um 45 Prozent, Feldlerchen um 77 Prozent und Rebhühner um 78 Prozent abgenommen. Auch in diesem Frühjahr sei der Trend anhaltend negativ. Das Aussterben dieser Bodenbrüter in unserer Heimat stehe unmittelbar bevor und es sei auch kein Silberstreifen am Horizont erkennbar.
Die Situation der Feldvögel in der Osnabrücker Feldflur sei ähnlich dramatisch wie in ganz Deutschland, so Kooiker. Über die Gründe des Niederganges seien sich die Wissenschaftler einig: Die allermeisten Vogelarten gingen wegen der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung, Intensivierung und Abnahme des Dauergrünlandes, des Flächenfraßes der Freizeitgesellschaft und der Überbauung durch Straßen, Handel und Gewerbe massiv zurück.
Mit der Abschaffung der EU-Flächenstilllegung Ende 2007 habe sich der anhaltende Bestandsrückgang der Feldvögel sogar noch beschleunigt. Brachflächen und Grenzertragsböden, die aus der Bewirtschaftung herausgenommen werden, seien für wildlebende Pflanzen und Tiere sehr wertvoll. Diese Böden werden nunmehr vermehrt mit Energiepflanzen (Mais, Winterraps, Grünroggen) bebaut.
Weitere Bedrohungen der Vögel des Offenlandes wie auch der Zugvögel entstünden, so Kooiker, durch Windkraft und Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Dies müsse sehr kritisch hinterfragt werden. Mit Solaranlagen bestückte Freiflächen förderten den Flächenfraß und Windgeneratoren verdrängen viele Vogelarten.
In der Summe sorgten nach Ansicht des Experten diese verschiedenen Komponenten dazu, dass die Bestände vieler Feldvögel aktuell wegbrechen. Was derzeit passiere, müsse mit größter Sorge für die Ökologie und die Biodiversität des Offenlandes betrachtet werden. Leider konnte der Naturschutz diesen Irrweg nicht rechtzeitig aufzeigen und erfolgreich gegensteuern. Graue Feldvögel hätten halt nicht die große Lobby wie Adler, Falken, Störche oder Kraniche. Auf weitsichtige und sachgerechte Entscheidungen in der Politik sei derzeit wohl nicht zu hoffen.
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