Kämpfe zwischen Buddhisten und Muslimen:Birma steht vor Flüchtlingskatastrophe
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Kämpfe zwischen Buddhisten und Muslimen:Birma steht vor Flüchtlingskatastrophe
Die Lage ist ernst: Nach den Vereinten Nationen haben nun auch die Ärzte ohne Grenzen Mitarbeiter aus der Region abgezogen. Auslöser der Unruhen waren Berichte über die Vergewaltigung einer Buddhistin durch Muslime.
Das Nachbarland Bangladesch verwehrte etwa 300 muslimischen Bootsflüchtlingen aus Birma, darunter zahlreiche Kinder, die Einreise, wie Grenzbeamte am Dienstag bestätigten. Weitere 150 Rohingya-Muslime trieben nach Berichten von Augenzeugen auf Holzbooten nahe der Grenze und hofften weiterhin auf Asyl. Die Gewalt im Westen Birmas hielt unterdessen an. Die Krise gilt als erste Bewährungsprobe für Birmas neue Regierung seit der Öffnung hin zu mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Auslöser der Unruhen im Westen Birmas waren Berichte über die Vergewaltigung und Ermordung einer Buddhistin durch eine Gruppe von Muslimen. Dies führte zu zahlreichen Übergriffen auf die muslimische Minderheit in der Region Rakhine. So wurden etwa bei dem Überfall auf einen Bus zehn Muslime durch einen Mob wütender Buddhisten gelyncht. Die Behörden verhängten daraufhin eine Ausgangssperre in mehreren Städten. Dennoch scheint sich die Lage kaum zu beruhigen.
Regionalhauptstadt Sittwe – Ein Kriegsschauplatz
In der Regionalhauptstadt Sittwe kam es den fünften Tag in Folge zu Übergriffen und Brandstiftungen, über den Dächern hing dunkler Rauch. „Sittwe gleicht einem Kriegsschauplatz“, sagte der muslimische Abgeordnete Shwe Maung am Telefon. Bei Ausschreitungen im nahegelegenen Dorf Narzi seien in den vergangenen Tagen etwa 50 Menschen getötet worden.
Nach dem UN-Flüchtlingshilfswerk kündigte am Dienstag auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen an, ihre Mitarbeiter aus dem Gebiet abzuziehen. Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch forderte Birmas Führung auf, Diplomaten und ausländischen Journalisten Zugang zu der Region zu gewähren.
Religiös motivierte Gewalt
Die Europäische Union und die USA hatten sich am Montag besorgt über die religiös motivierte Gewalt in Birma geäußert und die Führung von Präsident Thein Sein aufgefordert, zur Versöhnung zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen beizutragen. Angesichts der demokratischen Reformen in Birma hatten die EU und die USA erst kürzlich ihre Sanktionen gegen das jahrzehntelang weitgehend isolierte Land gelockert.
Die buddhistisch dominierte Regierung von Birma betrachtet die etwa 800 000 Rohingya-Muslime als illegale Einwanderer aus Bangladesch. Das Nachbarland verweigert der Gruppe wiederum seit 20 Jahren den Flüchtlingsstatus. Beide Staaten sind durch einen Fluss getrennt, der in den Golf von Bengalen fließt.
Quelle
Das Nachbarland Bangladesch verwehrte etwa 300 muslimischen Bootsflüchtlingen aus Birma, darunter zahlreiche Kinder, die Einreise, wie Grenzbeamte am Dienstag bestätigten. Weitere 150 Rohingya-Muslime trieben nach Berichten von Augenzeugen auf Holzbooten nahe der Grenze und hofften weiterhin auf Asyl. Die Gewalt im Westen Birmas hielt unterdessen an. Die Krise gilt als erste Bewährungsprobe für Birmas neue Regierung seit der Öffnung hin zu mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Auslöser der Unruhen im Westen Birmas waren Berichte über die Vergewaltigung und Ermordung einer Buddhistin durch eine Gruppe von Muslimen. Dies führte zu zahlreichen Übergriffen auf die muslimische Minderheit in der Region Rakhine. So wurden etwa bei dem Überfall auf einen Bus zehn Muslime durch einen Mob wütender Buddhisten gelyncht. Die Behörden verhängten daraufhin eine Ausgangssperre in mehreren Städten. Dennoch scheint sich die Lage kaum zu beruhigen.
Regionalhauptstadt Sittwe – Ein Kriegsschauplatz
In der Regionalhauptstadt Sittwe kam es den fünften Tag in Folge zu Übergriffen und Brandstiftungen, über den Dächern hing dunkler Rauch. „Sittwe gleicht einem Kriegsschauplatz“, sagte der muslimische Abgeordnete Shwe Maung am Telefon. Bei Ausschreitungen im nahegelegenen Dorf Narzi seien in den vergangenen Tagen etwa 50 Menschen getötet worden.
Nach dem UN-Flüchtlingshilfswerk kündigte am Dienstag auch die Organisation Ärzte ohne Grenzen an, ihre Mitarbeiter aus dem Gebiet abzuziehen. Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch forderte Birmas Führung auf, Diplomaten und ausländischen Journalisten Zugang zu der Region zu gewähren.
Religiös motivierte Gewalt
Die Europäische Union und die USA hatten sich am Montag besorgt über die religiös motivierte Gewalt in Birma geäußert und die Führung von Präsident Thein Sein aufgefordert, zur Versöhnung zwischen den verfeindeten Bevölkerungsgruppen beizutragen. Angesichts der demokratischen Reformen in Birma hatten die EU und die USA erst kürzlich ihre Sanktionen gegen das jahrzehntelang weitgehend isolierte Land gelockert.
Die buddhistisch dominierte Regierung von Birma betrachtet die etwa 800 000 Rohingya-Muslime als illegale Einwanderer aus Bangladesch. Das Nachbarland verweigert der Gruppe wiederum seit 20 Jahren den Flüchtlingsstatus. Beide Staaten sind durch einen Fluss getrennt, der in den Golf von Bengalen fließt.
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