EnBW streicht 1350 Stellen
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EnBW streicht 1350 Stellen
Karlsruhe/Stuttgart - Die Nachricht war angenehm formuliert, passend zu
den nahenden Feiertagen: Man habe eine Einigung zum Effizienzprogramm
'Fokus' erzielt, vermeldete der Energieversorger EnBW am Freitag. Um 750
Millionen Euro werde das Konzernergebnis künftig aufgehübscht. Doch im
dritten Satz folgte dann, wie das funktionieren soll: 1350 Stellen
fallen Ende des kommenden Jahres weg beim drittgrößten deutschen
Energieversorger. Immerhin: Nicht per ganz harter Kündigung, sondern
'sozialverträglich'. Das bedeutet unter anderem, dass freie Stellen
nicht wiederbesetzt werden und Mitarbeiter vermehrt in Altersteilzeit
gehen oder das Haus per Abfindungen verlassen sollen. Betroffen sind vor
allem Beschäftigte in der Kundenbetreuung und der Verwaltung. Bereits
vor einem Jahr hatte die Belegschaft auf eine bereits verabredete
Tariferhöhung verzichtet.
Ganz überraschend kam die Nachricht nicht, die die
Arbeitnehmervertretung offenbar mitträgt. Alle Stromkonzerne sparen
massiv, seit die Bundesregierung den Atomausstieg beschlossen hat und
dadurch immer mehr hoch rentable Meiler abgeschaltete werden müssen. Eon
will konzernweit mehr als 10000 Jobs streichen und Aufgaben auslagern,
RWE mehr als 2000. Und auch EnBW hat sich eben ein Sparprogramm
auferlegt, 'Fokus' genannt, das auch für den neuen Vorstandschef Frank
Mastiaux gilt, der erst im Oktober angetreten war.
Neben dem Kosten-Einsparen hat er sich die Suche nach einem neuen
Geschäftsmodell zur Aufgabe gemacht hat. Wie kein anderer hatte der vor
allem im Südwesten aktive Versorger auf Kernkraft gesetzt. Das Ergebnis
des Abschaltens von zwei von vier EnBW-Atomkraftwerken lässt sich
entsprechend an den Bilanzen ablesen: In den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres steigerte das Unternehmen zwar den Umsatz auf 14,4
Milliarden Euro. Doch das Geschäftsfeld Stromerzeugung und Handel brach
um ein Viertel ein.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte sich am Freitag nicht zum Stellenabbau.
Zum Glück gebe es keine Kündigungen, lautete dort wohl das Motto. Doch
bei den EnBW-Mitarbeitern scheint sich einiger Ärger aufgestaut zu
haben. Erst vor einigen Tagen hat ein offensichtlicher Insider einen
Brief an diverse Medien versandt und darin behauptet, im Atomkraftwerk
Philippsburg würde geschlampt. Vor allem die Sicherheit des älteren
Blocks 1 sei in Gefahr, der 2011 stillgelegt wurde. Seither, so die
Vorwürfe, gehe es 'nur noch um Fragen, wie können die Kosten des
abgeschalteten Blockes gesenkt werden'. Vom zuständigen
Umweltministerium in Baden-Württemberg heißt es, man nehme die
kenntnisreiche Schilderung sehr ernst und überprüfe die Vorwürfe.
Bislang gebe es jedoch keine Hinweise auf Fehler. Max Hägler
Quelle
Nah dann mal frohes Fest.
den nahenden Feiertagen: Man habe eine Einigung zum Effizienzprogramm
'Fokus' erzielt, vermeldete der Energieversorger EnBW am Freitag. Um 750
Millionen Euro werde das Konzernergebnis künftig aufgehübscht. Doch im
dritten Satz folgte dann, wie das funktionieren soll: 1350 Stellen
fallen Ende des kommenden Jahres weg beim drittgrößten deutschen
Energieversorger. Immerhin: Nicht per ganz harter Kündigung, sondern
'sozialverträglich'. Das bedeutet unter anderem, dass freie Stellen
nicht wiederbesetzt werden und Mitarbeiter vermehrt in Altersteilzeit
gehen oder das Haus per Abfindungen verlassen sollen. Betroffen sind vor
allem Beschäftigte in der Kundenbetreuung und der Verwaltung. Bereits
vor einem Jahr hatte die Belegschaft auf eine bereits verabredete
Tariferhöhung verzichtet.
Ganz überraschend kam die Nachricht nicht, die die
Arbeitnehmervertretung offenbar mitträgt. Alle Stromkonzerne sparen
massiv, seit die Bundesregierung den Atomausstieg beschlossen hat und
dadurch immer mehr hoch rentable Meiler abgeschaltete werden müssen. Eon
will konzernweit mehr als 10000 Jobs streichen und Aufgaben auslagern,
RWE mehr als 2000. Und auch EnBW hat sich eben ein Sparprogramm
auferlegt, 'Fokus' genannt, das auch für den neuen Vorstandschef Frank
Mastiaux gilt, der erst im Oktober angetreten war.
Neben dem Kosten-Einsparen hat er sich die Suche nach einem neuen
Geschäftsmodell zur Aufgabe gemacht hat. Wie kein anderer hatte der vor
allem im Südwesten aktive Versorger auf Kernkraft gesetzt. Das Ergebnis
des Abschaltens von zwei von vier EnBW-Atomkraftwerken lässt sich
entsprechend an den Bilanzen ablesen: In den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres steigerte das Unternehmen zwar den Umsatz auf 14,4
Milliarden Euro. Doch das Geschäftsfeld Stromerzeugung und Handel brach
um ein Viertel ein.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte sich am Freitag nicht zum Stellenabbau.
Zum Glück gebe es keine Kündigungen, lautete dort wohl das Motto. Doch
bei den EnBW-Mitarbeitern scheint sich einiger Ärger aufgestaut zu
haben. Erst vor einigen Tagen hat ein offensichtlicher Insider einen
Brief an diverse Medien versandt und darin behauptet, im Atomkraftwerk
Philippsburg würde geschlampt. Vor allem die Sicherheit des älteren
Blocks 1 sei in Gefahr, der 2011 stillgelegt wurde. Seither, so die
Vorwürfe, gehe es 'nur noch um Fragen, wie können die Kosten des
abgeschalteten Blockes gesenkt werden'. Vom zuständigen
Umweltministerium in Baden-Württemberg heißt es, man nehme die
kenntnisreiche Schilderung sehr ernst und überprüfe die Vorwürfe.
Bislang gebe es jedoch keine Hinweise auf Fehler. Max Hägler
Quelle
Nah dann mal frohes Fest.
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