Der Kopf zur Vagina ist da
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Der Kopf zur Vagina ist da
Trouvaille in Paris: Angeblich fehlendes Teil von Courbets Gemälde "Der Ursprung der Welt" wurde entdeckt.
Die bislang nur bedingt für ihre kunsthistorische Expertise bekannte Illustrierte "Paris Match" hat einen spektakulären Coup gelandet: Das Blatt behauptet in seiner neuesten Ausgabe, das Gesicht zu einem der berühmtesten Torsi der Kunstgeschichte entdeckt zu haben: den bislang fehlenden Kopf zu Gustave Courbets liegendem Akt "L' origine du monde" (Der Ursprung der Welt). Fände man irgendwo einen bislang vergessenen Unterleib zur Mona Lisa, wäre das eine vergleichbare Sensation.
Als Courbet seine Nahaufnahme des weiblichen Geschlechts samt üppiger Schambehaarung 1866 erstmals präsentierte, sorgte das für einen Skandal. Bis heute scheuen Presseorgane vor der Reproduktion des Gemäldes zurück – aus Angst, Empfindlichkeiten oder gar geltende Pornographiegesetze zu verletzen. Das Original hängt seit 1995 im Pariser Musée d'Orsay, nachdem es zuvor durch diverse Besitzerhände gegangen war. Courbet hatte das 1865 entstandene Gemälde weder signiert, noch benannt. Nachdem er 1863 für sein Portrait betrunkener Pfaffen mit dem Titel "Rückkehr von der Konferenz" der "Beleidigung religiöser Gefühle" beschuldigt worden war, hatte er gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Ob er den Kopf des Modells wegließ, um seiner Muse Joanna Hiffernan den zu erwartenden Ärger zu ersparen, oder ob die "Enthauptung" vor allem aus ästhetischen Gründen erfolgte, war unter Kunsthistorikern bislang umstritten.
"Paris Match" berichtet nun, ein Kunstfreund namens "John" habe im Januar 2010 ein mysteriöses, 41 x 33 Zentimeter großes Portrait bei einem Pariser Antiquitätenhändler entdeckt und es für 1400 Euro erworben. Das Bild war nicht signiert. Zuhause stellte John bald fest, dass das Bild offenbar an den Rändern abgeschnitten und auf einen neuen Rahmen gezogen worden war, folglich ein Detail aus einem größeren Gemälde zu sein schien. Auf der Rückseite entdeckte der Käufer das Fragment eines Stempels des Pariser Malbedarfshändlers Deforge-Carpentier. Archivrecherchen ergaben, dass die Firma zwischen 1868 und 1869 bestanden hatte, das Gemälde musste folglich mit großer Wahrscheinlichkeit aus dieser Zeit stammen. Der Käufer suchte einen Sachverständigen der Compagnie nationale des experts auf. Dieser tippte zunächst auf den Manet-Freund Émile Auguste Carolus-Duran als Urheber. Doch die bekannteste Carolus-Duran-Expertin, Sylvie Brame, widersprach: Der volle und sinnliche Pinselstrich, die realistische Hautfarbe ließen eher auf Courbet schließen. Käufer John stellte weitere eigene Recherchen an und glaubte sich eines Tages bei der Betrachtung von "L'origine du monde" erleuchtet.
Gegenüber "Paris-Match" hat nun der Courbet-Experte Jean-Jacques Fernier, der das Werkverzeichnis des Malers herausgibt, Johns kühne Thesen bestätigt. Für Fernier ist der Kopf ein nachträglicher abgetrennter Teil des "Ursprungs der Welt": Materialanalysen von Farbe und Leinwand legten den Schluss nahe, dass das Original 120 x 100 Zentimeter gemessen habe und in mehrere Teile zerschnitten worden sei; möglicherweise existiere irgendwo auch noch eine Hand mit Papagei.
Die Leiterin des Courbet-Museums in Ornans, Frédérique Thomas-Morin, gibt sich skeptisch. Sie weist darauf hin, dass der "Der Ursprung der Welt" schon von Courbets Zeitgenossen stets als "Frau ohne Kopf und Beine" beschrieben worden sei. Der Kunsthistoriker André Gunthert, Leiter des Pariser Laboratoire d'histoire visuelle contemporaine, hält die Drehung des Körpers und die Falten des Lakens für "unvereinbar" mit der Haltung des Kopfes der Frau. Und der renommierte Pariser Sachverständige Hubert Duchemin glaubt ebenfalls nicht daran, dass es sich bei "Johns" Kopf um ein Fragment aus dem "Ursprung der Welt" handelt. Die beiden Bilder seien "nicht vom selben Pinsel" gemalt: "Ein schönes Bild, aber kein Courbet."
John hofft verständlicherweise darauf, dass das Gegenteil wahr sein möge. Wäre es wirklich der Kopf zur Vagina, ginge es um 40 Millionen Euro.
Quelle
Tja, was soll man dazu sagen?
Ist die Vagina wichtig, oder der Kopf, oder gehört beides zusammen.
Manche stehen eben auf Köpfchen und andere auf Vaginas und was ist eigentlich mit Arsch und Titten.
Das könnte ganz schön teuer werden für einen Kunstliebhaber des späten Mittelalters.
Heute bekommt man das schon günstiger dank Bildzeitung und Pornomagazin.
Aber über Kunst und geschmack lässt sich streiten, auch wenn es noch so banal ist.
Die bislang nur bedingt für ihre kunsthistorische Expertise bekannte Illustrierte "Paris Match" hat einen spektakulären Coup gelandet: Das Blatt behauptet in seiner neuesten Ausgabe, das Gesicht zu einem der berühmtesten Torsi der Kunstgeschichte entdeckt zu haben: den bislang fehlenden Kopf zu Gustave Courbets liegendem Akt "L' origine du monde" (Der Ursprung der Welt). Fände man irgendwo einen bislang vergessenen Unterleib zur Mona Lisa, wäre das eine vergleichbare Sensation.
Als Courbet seine Nahaufnahme des weiblichen Geschlechts samt üppiger Schambehaarung 1866 erstmals präsentierte, sorgte das für einen Skandal. Bis heute scheuen Presseorgane vor der Reproduktion des Gemäldes zurück – aus Angst, Empfindlichkeiten oder gar geltende Pornographiegesetze zu verletzen. Das Original hängt seit 1995 im Pariser Musée d'Orsay, nachdem es zuvor durch diverse Besitzerhände gegangen war. Courbet hatte das 1865 entstandene Gemälde weder signiert, noch benannt. Nachdem er 1863 für sein Portrait betrunkener Pfaffen mit dem Titel "Rückkehr von der Konferenz" der "Beleidigung religiöser Gefühle" beschuldigt worden war, hatte er gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Ob er den Kopf des Modells wegließ, um seiner Muse Joanna Hiffernan den zu erwartenden Ärger zu ersparen, oder ob die "Enthauptung" vor allem aus ästhetischen Gründen erfolgte, war unter Kunsthistorikern bislang umstritten.
"Paris Match" berichtet nun, ein Kunstfreund namens "John" habe im Januar 2010 ein mysteriöses, 41 x 33 Zentimeter großes Portrait bei einem Pariser Antiquitätenhändler entdeckt und es für 1400 Euro erworben. Das Bild war nicht signiert. Zuhause stellte John bald fest, dass das Bild offenbar an den Rändern abgeschnitten und auf einen neuen Rahmen gezogen worden war, folglich ein Detail aus einem größeren Gemälde zu sein schien. Auf der Rückseite entdeckte der Käufer das Fragment eines Stempels des Pariser Malbedarfshändlers Deforge-Carpentier. Archivrecherchen ergaben, dass die Firma zwischen 1868 und 1869 bestanden hatte, das Gemälde musste folglich mit großer Wahrscheinlichkeit aus dieser Zeit stammen. Der Käufer suchte einen Sachverständigen der Compagnie nationale des experts auf. Dieser tippte zunächst auf den Manet-Freund Émile Auguste Carolus-Duran als Urheber. Doch die bekannteste Carolus-Duran-Expertin, Sylvie Brame, widersprach: Der volle und sinnliche Pinselstrich, die realistische Hautfarbe ließen eher auf Courbet schließen. Käufer John stellte weitere eigene Recherchen an und glaubte sich eines Tages bei der Betrachtung von "L'origine du monde" erleuchtet.
Gegenüber "Paris-Match" hat nun der Courbet-Experte Jean-Jacques Fernier, der das Werkverzeichnis des Malers herausgibt, Johns kühne Thesen bestätigt. Für Fernier ist der Kopf ein nachträglicher abgetrennter Teil des "Ursprungs der Welt": Materialanalysen von Farbe und Leinwand legten den Schluss nahe, dass das Original 120 x 100 Zentimeter gemessen habe und in mehrere Teile zerschnitten worden sei; möglicherweise existiere irgendwo auch noch eine Hand mit Papagei.
Die Leiterin des Courbet-Museums in Ornans, Frédérique Thomas-Morin, gibt sich skeptisch. Sie weist darauf hin, dass der "Der Ursprung der Welt" schon von Courbets Zeitgenossen stets als "Frau ohne Kopf und Beine" beschrieben worden sei. Der Kunsthistoriker André Gunthert, Leiter des Pariser Laboratoire d'histoire visuelle contemporaine, hält die Drehung des Körpers und die Falten des Lakens für "unvereinbar" mit der Haltung des Kopfes der Frau. Und der renommierte Pariser Sachverständige Hubert Duchemin glaubt ebenfalls nicht daran, dass es sich bei "Johns" Kopf um ein Fragment aus dem "Ursprung der Welt" handelt. Die beiden Bilder seien "nicht vom selben Pinsel" gemalt: "Ein schönes Bild, aber kein Courbet."
John hofft verständlicherweise darauf, dass das Gegenteil wahr sein möge. Wäre es wirklich der Kopf zur Vagina, ginge es um 40 Millionen Euro.
Quelle
Tja, was soll man dazu sagen?
Ist die Vagina wichtig, oder der Kopf, oder gehört beides zusammen.
Manche stehen eben auf Köpfchen und andere auf Vaginas und was ist eigentlich mit Arsch und Titten.
Das könnte ganz schön teuer werden für einen Kunstliebhaber des späten Mittelalters.
Heute bekommt man das schon günstiger dank Bildzeitung und Pornomagazin.
Aber über Kunst und geschmack lässt sich streiten, auch wenn es noch so banal ist.
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