„Yps“, was ist aus Dir geworden?
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„Yps“, was ist aus Dir geworden?
Das „Yps“-Magazin mit der Gimmick-Beilage ist Kult. Jetzt wird der Klassiker der kleinen Abenteurer und Urzeitkrebs-Züchter als „Männerheft“ neu belebt. Vom Versuch, in die Kindheit zurückzublättern – Ein papierenes Zwitterwesen in der Kritik.
In der S-Bahn gibt es schmunzelnde Blicke von älteren Damen, als ich das Heft auf meinem Schoß durch München fahre. Die erinnern sich wohl, wie aufgeregt ihre damals rotznasigen und heute verheirateten Söhne waren, als sie ihr Taschengeld wieder für das neuste „Yps“ ausgeben durften. Auch Jahrzehnte später ist das Heftchen klar zu erkennen: Ansprechend ist das Flipperkasten-Design, das teilweise vom Gimmick überdeckt ist, wirklich nicht. War es aber auch nie, „authentisch“ könnte man sagen. Auf dem ersten Blick könnte es auch das Titelblatt eines Werkzeugkatalogs sein.
Zuerst löse ich das Gimmick vom Heft und bin gleich wieder im alten Ritual: Ganz vorsichtig, damit die Klebestreifen das Papier nicht zerrupfen. Als Gimmick gibt es „Die Maschine, die eckige Eier macht“. Der alte „Yps“-Leser kennt die noch, tatsächlich lassen sich damit gekochte Eier in viereckige Form pressen. Die kleinen Physiker faszinierte das damals und auch bei Leser Reinhard kommt sein Jahrzehnte altes Exemplar aus Nr. 172 „noch regelmäßig zum Einsatz“. Wenn es schon da ist, versuche ich mich auch an der Quadratur des Eis. Richtig glücklich macht mich das heute nicht mehr.
Nichts als: Früher, damals, einst
Kann man vier Mal im Jahr Jubiläum feiern? So wie es aussieht, hat das „Yps“-Heft genau das vor. Mein Exemplar der 100-seitigen Ausgabe Nr.1259 des Magazins „Yps mit Gimmick“ hätte ich mir vom Taschengeld für 5,90 Euro (nicht Mark) nicht leisten können. Nach erfolglosen Relaunches in den letzten Jahren startete im Oktober 2012 der ambitionierte Plan, das Heft wieder in die Regale zu bringen – und zwar vierteljährlich, immer wieder mit dem alten Stil für die alten Fans.
Was einst ein Magazin für uns angehende Astronauten, Forscher u nd Rennfahrer war, ist heute ein gedrucktes Museum mit Kindheitserinnerungen der aktuellen Mid-Life-Criseler. Früher, damals, einst: Kaum eine Seite im Heft, auf der nicht an die Tage erinnert wird, in denen wir Urzeitkrebse züchteten und Detektivclubs gründeten. Aber das ganze „früher, damals, einst“ wird mir hier und heute zu viel.
„Eigentlich sind wir doch schon erwachsen!“
Das Zielpublikum hat sich geändert. Oder, besser gesagt: es hat sich nicht geändert. Das augenzwinkernde Motto lautet „Eigentlich sind wir doch schon erwachsen!“. Das neue „Yps“ lebt vom Mann, der innerlich immer ein Kind bleibt und sich tolle Spielzeuge wünscht. Das sind immer noch hauptsächlich Autos und Technik, aber dafür lesen wir heute professionelle Zeitschriften, die auch immer wieder Retro-Geschichten bringen. Und auch wenn die Hobby-Wissenschaftler erklären, dass sie sich den Kindheitstraum „Weltraum-Mission“ tatsächlich noch erfüllen können: Für mich ist das vorbei, das überlasse ich heute der Nasa und Felix Baumgartner.
Quelle
In der S-Bahn gibt es schmunzelnde Blicke von älteren Damen, als ich das Heft auf meinem Schoß durch München fahre. Die erinnern sich wohl, wie aufgeregt ihre damals rotznasigen und heute verheirateten Söhne waren, als sie ihr Taschengeld wieder für das neuste „Yps“ ausgeben durften. Auch Jahrzehnte später ist das Heftchen klar zu erkennen: Ansprechend ist das Flipperkasten-Design, das teilweise vom Gimmick überdeckt ist, wirklich nicht. War es aber auch nie, „authentisch“ könnte man sagen. Auf dem ersten Blick könnte es auch das Titelblatt eines Werkzeugkatalogs sein.
Zuerst löse ich das Gimmick vom Heft und bin gleich wieder im alten Ritual: Ganz vorsichtig, damit die Klebestreifen das Papier nicht zerrupfen. Als Gimmick gibt es „Die Maschine, die eckige Eier macht“. Der alte „Yps“-Leser kennt die noch, tatsächlich lassen sich damit gekochte Eier in viereckige Form pressen. Die kleinen Physiker faszinierte das damals und auch bei Leser Reinhard kommt sein Jahrzehnte altes Exemplar aus Nr. 172 „noch regelmäßig zum Einsatz“. Wenn es schon da ist, versuche ich mich auch an der Quadratur des Eis. Richtig glücklich macht mich das heute nicht mehr.
Nichts als: Früher, damals, einst
Kann man vier Mal im Jahr Jubiläum feiern? So wie es aussieht, hat das „Yps“-Heft genau das vor. Mein Exemplar der 100-seitigen Ausgabe Nr.1259 des Magazins „Yps mit Gimmick“ hätte ich mir vom Taschengeld für 5,90 Euro (nicht Mark) nicht leisten können. Nach erfolglosen Relaunches in den letzten Jahren startete im Oktober 2012 der ambitionierte Plan, das Heft wieder in die Regale zu bringen – und zwar vierteljährlich, immer wieder mit dem alten Stil für die alten Fans.
Was einst ein Magazin für uns angehende Astronauten, Forscher u nd Rennfahrer war, ist heute ein gedrucktes Museum mit Kindheitserinnerungen der aktuellen Mid-Life-Criseler. Früher, damals, einst: Kaum eine Seite im Heft, auf der nicht an die Tage erinnert wird, in denen wir Urzeitkrebse züchteten und Detektivclubs gründeten. Aber das ganze „früher, damals, einst“ wird mir hier und heute zu viel.
„Eigentlich sind wir doch schon erwachsen!“
Das Zielpublikum hat sich geändert. Oder, besser gesagt: es hat sich nicht geändert. Das augenzwinkernde Motto lautet „Eigentlich sind wir doch schon erwachsen!“. Das neue „Yps“ lebt vom Mann, der innerlich immer ein Kind bleibt und sich tolle Spielzeuge wünscht. Das sind immer noch hauptsächlich Autos und Technik, aber dafür lesen wir heute professionelle Zeitschriften, die auch immer wieder Retro-Geschichten bringen. Und auch wenn die Hobby-Wissenschaftler erklären, dass sie sich den Kindheitstraum „Weltraum-Mission“ tatsächlich noch erfüllen können: Für mich ist das vorbei, das überlasse ich heute der Nasa und Felix Baumgartner.
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