Endlich Ausländische Fachkräfte eingetroffen:Hungerlohn von 1,05 Euro pro Stunde -Bahn beschäftigte Asylbewerber als Kofferträger
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Endlich Ausländische Fachkräfte eingetroffen:Hungerlohn von 1,05 Euro pro Stunde -Bahn beschäftigte Asylbewerber als Kofferträger
Wer nach Schwäbisch Gmünd reist, bekommt ungewöhnliche Hilfe: Asylanten helfen beim Kofferschleppen – für einen Hungerlohn. Stadt und Bahn wollten sich die Kosten teilen, doch jetzt wurde das Engagement unerwartet beendet.

Flüchtlinge als Kofferträger? Was klingt wie eine Szene aus dem kolonialen Afrika, spielt sich in Schwäbisch Gmünd ab. Da sich die baden-württembergische Stadt auf die Landesausstellung 2014 vorbereitet, wird auch der Bahnhof modernisiert und behindertengerecht umgebaut.
Sieben Millionen Euro lässt sich die Bahn das kosten. Nur eine Sache bedachte der Konzern dabei nicht: Das Stahlgerüst, das den Zugang zu den Gleisen ermöglicht, ist ein steiles Provisorium, das eher an einen Turm als an einen Übergang erinnert. Ohne Gepäckband oder Aufzug ist es ein beschwerlicher Aufstieg für ältere Menschen und Familien, gerade mit Gepäck und Kinderwägen.
Der hemdsärmlige Oberbürgermeister
Fahrgäste beschwerten sich, doch die Bahn tat nichts zur Verbesserung der Lage. Da nahm sich der Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd der Sache an. Und hatte schnell eine Lösung parat: Hemdsärmlig sei der OB ins Asylantenheim gegangen, so berichtet es der Pressesprecher der Stadt Markus Herrmann, und habe dort in die Runde gefragt, wer für Kost und kleinen Lohn Koffer am Bahnhof schleppen möchte. Das Hallo sei laut gewesen und schnell konnten Schichten a zwei Leuten gefüllt werden.
Die Stadt stellte eine Hütte als Unterstand zur Verfügung, ein Platz für Getränke und eine Toilette wurden ebenfalls schnell gefunden: das Büro der Landesgartenschau. Auch die Bahn freute das Engagement und man einigte sich darauf, die Kosten nach der Aktion zu teilen.
Lohn von 1,05 Euro pro Stunde
Die Asylbewerber arbeiten seitdem für einen Lohn von 1,05 Euro pro Stunde, schleppen Koffer und sprechen mit Einwohnern und Gästen. Ein Hungerlohn, doch auch wenn die Stadt mehr zahlen wollte, sie dürfte es nicht. Das Asylbewerbergesetz sieht keinen Spielraum vor.
Dennoch ist das Modell nicht neu: Viele Flüchtlinge arbeiten in der Gegend von Schwäbisch Gmünd. „Es ist uns wichtig“, sagt Herrmann, „dass wir die Menschen beschäftigen. Sie sind zum Teil gut ausgebildete Arbeitskräfte, denen das Nichtstun überhaupt nicht gefällt.“ Da gehe es nicht um die Bezahlung, so der Sprecher, sondern um Respekt.
Manchmal gibt es Trinkgeld
Lamin ist einer der Kofferträger vom Schwäbisch Gmündener Bahnhof. Und er ist richtig „happy“, wie er am Telefon sagt. Er kommt aus Gambia und befindet sich seit sieben Monaten in Deutschland. „Es ist schön, den alten Frauen zu helfen“, sagt er in gutem Englisch.
Die Menschen seien sehr freundlich und hätten ihm schon Trinkgeld gegeben. Vor allem nachdem herauskam, dass die Kofferträger nur so wenig verdienen. Aber Geld sei ihm überhaupt nicht wichtig. Er freut sich darüber, dass er etwas tun kann. In Schwäbisch Gmünd herrscht also traute Einigkeit.
Leise Kritik kommt dagegen aus Stuttgart.
Für Lamin geht es zurück in die Massenunterkunft
( Konzerntrationslager)
„Wir freuen uns nicht darüber“, sagt Andreas Linder vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg. „Die Menschen werden ausgenutzt und gehören anständig bezahlt.“ Aber eigentlich findet auch Linder die Sache „ganz gut“: Die Menschen werden auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet und kommen aus der Isolation ihrer Massenunterkünfte heraus.
Für Linder ist das wichtig: „Je früher wir ein Integrationsangebot für Asylbewerber schaffen, desto besser.“ Und ein so direkter Kontakt mit Deutschen, wie die Kofferträger haben, sei besonders toll.
Ein Shitstorm am Horizont
Klare Worte gibt es aber im Internet: Der Aufschrei besorgter User ist groß. Worte wie Rassismus, Neo-Kolonialismus und Ausbeutung fallen. Doch noch bevor einer der viel beschworenen Shitstorms am Horizont aufziehen kann, zieht die Deutsche Bahn Konsequenzen.
In einer knappen Pressemitteilung lässt die Bahn am Mittwoch verkünden, dass man sich aus der „Initiative der Stadt“ zurückziehe. Das Unternehmen habe erst jetzt von den „konkreten Beschäftigungsbedingungen“ mitbekommen und wolle diese Verhältnisse nicht unterstützen. Ein Bahnsprecher räumte auf Nachfrage von FOCUS Online allerdings ein, dass schon Anfang der Woche Informationen über das Arbeitsverhältnis durchgesickert seien.
Die Stadt: Überrascht und enttäuscht
Eine Sicht, die die Stadt nicht nachvollziehen kann: „Wir sind über die Entscheidung der Bahn sehr überrascht und enttäuscht“, sagt Herrmann. „Es war von vornherein klar, dass wir Asylbewerber einsetzen werden – und unter welchen rechtlichen Konditionen sie arbeiten werden.“
Ab Mittwoch sollen Service-Mitarbeiter der Bahn am Bahnhof eingesetzt werden – offenbar zu besseren Bedingungen, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Lamin, der Asylbewerber aus Gambia, findet das „sehr, sehr schade. Ich hätte gerne weitergearbeitet, aber jetzt darf ich nicht mehr.“ Für ihn geht es erst mal zurück in die Massenunterkünfte in der ehemaligen Kaserne in Schwäbisch Gmünd.
Quelle
Nah wer sagt es den, der Rot-Grünen und Schwarz - Gelben Regierung sei dank.
Mal sehen wann unsere Spezies hier auch auf die Idee kommen.
So viel Service für wenig Geld.

Flüchtlinge als Kofferträger? Was klingt wie eine Szene aus dem kolonialen Afrika, spielt sich in Schwäbisch Gmünd ab. Da sich die baden-württembergische Stadt auf die Landesausstellung 2014 vorbereitet, wird auch der Bahnhof modernisiert und behindertengerecht umgebaut.
Sieben Millionen Euro lässt sich die Bahn das kosten. Nur eine Sache bedachte der Konzern dabei nicht: Das Stahlgerüst, das den Zugang zu den Gleisen ermöglicht, ist ein steiles Provisorium, das eher an einen Turm als an einen Übergang erinnert. Ohne Gepäckband oder Aufzug ist es ein beschwerlicher Aufstieg für ältere Menschen und Familien, gerade mit Gepäck und Kinderwägen.
Der hemdsärmlige Oberbürgermeister
Fahrgäste beschwerten sich, doch die Bahn tat nichts zur Verbesserung der Lage. Da nahm sich der Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd der Sache an. Und hatte schnell eine Lösung parat: Hemdsärmlig sei der OB ins Asylantenheim gegangen, so berichtet es der Pressesprecher der Stadt Markus Herrmann, und habe dort in die Runde gefragt, wer für Kost und kleinen Lohn Koffer am Bahnhof schleppen möchte. Das Hallo sei laut gewesen und schnell konnten Schichten a zwei Leuten gefüllt werden.
Die Stadt stellte eine Hütte als Unterstand zur Verfügung, ein Platz für Getränke und eine Toilette wurden ebenfalls schnell gefunden: das Büro der Landesgartenschau. Auch die Bahn freute das Engagement und man einigte sich darauf, die Kosten nach der Aktion zu teilen.
Lohn von 1,05 Euro pro Stunde
Die Asylbewerber arbeiten seitdem für einen Lohn von 1,05 Euro pro Stunde, schleppen Koffer und sprechen mit Einwohnern und Gästen. Ein Hungerlohn, doch auch wenn die Stadt mehr zahlen wollte, sie dürfte es nicht. Das Asylbewerbergesetz sieht keinen Spielraum vor.
Dennoch ist das Modell nicht neu: Viele Flüchtlinge arbeiten in der Gegend von Schwäbisch Gmünd. „Es ist uns wichtig“, sagt Herrmann, „dass wir die Menschen beschäftigen. Sie sind zum Teil gut ausgebildete Arbeitskräfte, denen das Nichtstun überhaupt nicht gefällt.“ Da gehe es nicht um die Bezahlung, so der Sprecher, sondern um Respekt.
Manchmal gibt es Trinkgeld
Lamin ist einer der Kofferträger vom Schwäbisch Gmündener Bahnhof. Und er ist richtig „happy“, wie er am Telefon sagt. Er kommt aus Gambia und befindet sich seit sieben Monaten in Deutschland. „Es ist schön, den alten Frauen zu helfen“, sagt er in gutem Englisch.
Die Menschen seien sehr freundlich und hätten ihm schon Trinkgeld gegeben. Vor allem nachdem herauskam, dass die Kofferträger nur so wenig verdienen. Aber Geld sei ihm überhaupt nicht wichtig. Er freut sich darüber, dass er etwas tun kann. In Schwäbisch Gmünd herrscht also traute Einigkeit.
Leise Kritik kommt dagegen aus Stuttgart.
Für Lamin geht es zurück in die Massenunterkunft
( Konzerntrationslager)
„Wir freuen uns nicht darüber“, sagt Andreas Linder vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg. „Die Menschen werden ausgenutzt und gehören anständig bezahlt.“ Aber eigentlich findet auch Linder die Sache „ganz gut“: Die Menschen werden auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet und kommen aus der Isolation ihrer Massenunterkünfte heraus.
Für Linder ist das wichtig: „Je früher wir ein Integrationsangebot für Asylbewerber schaffen, desto besser.“ Und ein so direkter Kontakt mit Deutschen, wie die Kofferträger haben, sei besonders toll.
Ein Shitstorm am Horizont
Klare Worte gibt es aber im Internet: Der Aufschrei besorgter User ist groß. Worte wie Rassismus, Neo-Kolonialismus und Ausbeutung fallen. Doch noch bevor einer der viel beschworenen Shitstorms am Horizont aufziehen kann, zieht die Deutsche Bahn Konsequenzen.
In einer knappen Pressemitteilung lässt die Bahn am Mittwoch verkünden, dass man sich aus der „Initiative der Stadt“ zurückziehe. Das Unternehmen habe erst jetzt von den „konkreten Beschäftigungsbedingungen“ mitbekommen und wolle diese Verhältnisse nicht unterstützen. Ein Bahnsprecher räumte auf Nachfrage von FOCUS Online allerdings ein, dass schon Anfang der Woche Informationen über das Arbeitsverhältnis durchgesickert seien.
Die Stadt: Überrascht und enttäuscht
Eine Sicht, die die Stadt nicht nachvollziehen kann: „Wir sind über die Entscheidung der Bahn sehr überrascht und enttäuscht“, sagt Herrmann. „Es war von vornherein klar, dass wir Asylbewerber einsetzen werden – und unter welchen rechtlichen Konditionen sie arbeiten werden.“
Ab Mittwoch sollen Service-Mitarbeiter der Bahn am Bahnhof eingesetzt werden – offenbar zu besseren Bedingungen, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Lamin, der Asylbewerber aus Gambia, findet das „sehr, sehr schade. Ich hätte gerne weitergearbeitet, aber jetzt darf ich nicht mehr.“ Für ihn geht es erst mal zurück in die Massenunterkünfte in der ehemaligen Kaserne in Schwäbisch Gmünd.
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Mal sehen wann unsere Spezies hier auch auf die Idee kommen.
So viel Service für wenig Geld.

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