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Was Gysi über Alkoholkonsum in der DDR erzählt, oder besser noch: Laurel & Hardy aus Berlin betreten die Bühne

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Beitrag  Andy Fr Aug 30, 2013 8:57 pm

Der Fraktionschef der Linken trifft in einer Berliner Bar auf Martin Sonneborn, den Ex-"Titanic"-Chefredakteur und Chef einer Satire-Partei. Es geht um Alkoholkonsum und das "Melken der Reichen". 


Was Gysi über Alkoholkonsum in der DDR erzählt, oder besser noch: Laurel & Hardy aus Berlin betreten die Bühne Gregor-Gysi-die-Linke-und-Martin-Sonneborn-die-Partei-3-



Anders kann man sich das nicht erklären, aber im Kopf vom Gregor müssen zwei kleine Gysis sitzen. Der eine, der Vernünftige, sagt: "Konzentrier dich auf die Politik. Reiß dich zusammen so kurz vor der Wahl. Bleib seriös."
Und der andere, der Rampenlicht-Gysi, der hört schon den Applaus der Neuwähler, die er fängt, wenn er sich mit Martin Sonneborn, dem ehemaligen Chefredakteur der "Titanic" und amtierenden Bundesvorsitzenden der Satire-Partei Die Partei, zum Bier in einer Bar in seinem Wahlkreis in Treptow-Köpenick verabredet – und die Öffentlichkeit zuschauen lässt.
Ein irres Spektakel, was Gysi, Fraktionschef der Partei Die Linke, und Die Partei dort veranstalten. Sonneborn fährt also im Libidomobil vor, so ein kleiner blauer Franzose ohne Dach. Hinten ist noch ein "Atomkraft? Nein danke"-Sticker und vorn das große Parteilogo. Sein unglaublich dünner und großer Körper steckt in einem grauen Anzug.
Laurel & Hardy aus Berlin betreten die Bühne
Gleich dahinter kommt Gysi in einem silbernen, ganz schweren, aber leise rollenden Audi. Sie haben sich wohl, das Outfit betreffend, abgesprochen: gleiche Farbe der Anzüge und der Krawatten. Laurel & Hardy aus Berlin betreten ihre Bühne. Gysi setzt sich noch eben nach draußen, weil sie drinnen Kameras aufbauen.
Eigentlich hieß die Veranstaltung "Gregor Gysi und Martin Sonneborn zapfen in der ,Manyo-Bar'". Aber gezapft wird heute nicht. Die produzieren so einen YouTube-Clip. Am Ende soll das wohl so werden wie "Dittsche", diese Sendung mit Olli Dittrich. Also am Tresen einer Bar findet man am Grunde eines Bierglases Weisheit, Wahrhaftigkeit oder eben ein zweites Bier oder einen Korn oder auch gar nichts.
Drinnen rauchen sie schon alle, die Gäste, die Typen von der Partei Die Partei, eine Bundestagskandidatin von der Linken ist auch da. Es gibt Augustiner, Flens, Selbstgedrehte mit und ohne Marihuana. Auf einem Regal thront so eine asiatische Winkekatze, ein Glas Sekt kostet zweifünfzig. Und Sonneborn schwitzt, wie man nur schwitzen kann. Es läuft ihm die Wangen, den Hals herunter.
Gysi scherzt über seine Größe
Jetzt sitzen Gysi und er um die Ecke am Tresen. Jeder ein Bier vor sich. Auf einmal sind sie gleich groß. Und tatsächlich haben sie die Stuhlbeine vom Sonneborn noch vorher mit der Säge gekürzt, erzählt der so trocken, wie er alles sagt. "Ich bin es gewohnt, von oben herab angesprochen zu werden", meint Gysi, nimmt einen Schluck und versucht seinen ersten Witz, seinen ersten richtig guten Gag zu platzieren: "Aber wissen Sie, das hat auch einen Vorteil. Ich bin kurz, aber handlich."
Der Beobachter muss sich nun mit der Frage auseinandersetzen, was beide Parteien sich von solch einer Veranstaltung erhoffen. Gut, Sonneborn ist grundsätzlich zufrieden, wenn er sein Gesicht irgendwo in eine Kamera halten kann. Letztendlich ist Sonneborns Leben ein Streben nach Aufmerksamkeit durch das Ausleben von Jungsfantasien. Sich über die bürgerliche Mittelschicht lustig machen, NPD-Mitgliedern Bärte vor die Oberlippe halten. Helmut Kohl als Birne malen, den Papst mit Pipifleck.
Als Außenreporter einer ZDF-Sendung führte Sonneborn Pharmalobbyisten hinters Licht und fragte Piusbrüder, ob eine vergewaltigte Frau, die die Pille danach nimmt, durch die Beichte wieder reingewaschen werden kann. Aber Gysi? Was will Gregor Gysi hier?
Auch Die Partei ist grundsätzlich links eingestellt
Natürlich ist es drei Wochen vor Bundestagswahl, und es ist so, dass Die Partei grundsätzlich von links eingestellten, besonders jungen Menschen gewählt und mit Ideen für ihre Kampagnen gefüttert wird. Dieses Jahr hat Prof. Dr. Oskar Niedermayer vom Otto-Stammer-Zentrum der FU Berlin eine Studie veröffentlicht.
Die Linke ist demnach die älteste deutsche Partei, also das Durchschnittsalter der Mitglieder betrachtet. Gegründet wurde die Linke erst 2007. (Die Partei gibt es bereits seit 2004.) Sechzig sind die im Durchschnitt. Sogar die CDU ist ein Jahr jünger, genauso wie CSU und SPD. FDP-Mitglieder sind durchschnittlich 53 Jahre alt und die Grünen 48. Gysi, 65 Jahre alt, braucht also junge Mitglieder und Wähler, um nicht die ewige Ostalgie-Rentner-Partei zu bleiben.
"Prost." Nach 15 Minuten wird schon der Wodka gereicht. "Der Alkoholkonsum war größer in der DDR, oder?", fragt Sonneborn. Gysi hat sich mit der Atmosphäre fast schon angefreundet, aber unwohl ist ihm schon ein bisschen. Der begnadete Redner Gysi, das muss man ja wirklich sagen, man merkt, er ist hier nicht daheim. " Es wurde ja viel Bier und Schnaps getrunken, aber inzwischen ist ein Übergang zu Wein da. Der Schnaps ist deutlich zurückgegangen."
Erst Bier, dann Schnaps, dann Wein
"Ach ja?", fragt Sonneborn, er will wissen, in welcher Reihenfolge der DDR-Gysi getrunken hat. Und das ging damals so: erst das Bier, dann den Schnaps, "damit es einem gut geht", und am Ende einen Wein, den man ja sowieso gar nicht schmeckt. Erneutes "Prost" von Sonneborn.
Vielleicht hat sich der Beobachter zu viel erhofft. Sonneborn hätte scharf schießen können, das beweist er immer wieder. Aber tut er nicht. Keine Mauerwitze, keine SED-Anspielungen, und das Wort "IM" traut er sich auch nicht zu sagen. Das Problem des Satirikers Sonneborn ist der Respekt, er respektiert Gysi, er bewundert ihn vermutlich.
Satire aber muss respektlos sein. "Kohls Mädchen packt aus", titelte die "Titanic" damals mit Merkel, die ein Kopftuch wie Natascha Kampusch trug. Das mögen Leute geschmacklos finden, aber so weit muss Satire gehen und noch viel weiter.
Auch ein Uncooler kann es zu etwas bringen
Gysi will nun wissen, was Sonneborn eigentlich studiert hat. Der denkt aber gar nicht daran zu antworten. Im Hintergrund schauen Typen von der Partei auf ihre Galionsfigur, auf ihren Witze-Heiland. Sonneborn ist für viele der Beweis, dass man es auch als Freak, als Uncooler zu etwas bringen kann. Das mögen sie an ihm. Er nimmt wieder einen Schluck vom Alkoholfreien, Gysi trinkt normales Bier, und Sonneborn stellt einfach fest: "Sie sind Rinderzüchter."
In dieser Antwort unter dem Dunst der vielen Zigaretten, die das Publikum um beide herum raucht, da blitzt er doch kurz auf, der Genius Sonneborn, denn seine Hausaufgaben macht er vorher. Der blitzgescheite Anwalt Gregor Gysi, der Promovierte, 1962 begann er in der DDR seine Ausbildung zum Facharbeiter für Rinderzucht.
"Stimmt, das ist die Voraussetzung, um in die Politik zu gehen." Gysi leckt sich die Lippen, bald wird er sagen, jetzt reicht's, ich will nach Hause, und er wird auf den Tresen blicken und in die Gesichter, und er wird Halt suchen, ihn aber nicht finden.
Aber noch nimmt er wieder einen Schluck vom Flens. "Wo ist Melken denn in der Politik wichtig?", fragt Sonneborn. Jetzt ist er da. Der Pistol Pete, der Clint Eastwood. Sonneborn schießt aus der Hüfte, ohne hinzuschauen, und trifft.
Der Reichtum, den sie meinen
"Wir melken die Reichen. Aber wir haben ja nicht so viele reiche Wähler." Es ist absurd, und man hat noch die Plakate der Linken zur letzten Bundestagswahl in Erinnerung. Auf dem einen stand "Reichtum für alle" und auf dem nächsten "Reichtum besteuern".
Dieses Jahr hat man sich zielgruppengerecht die Pensionäre rausgesucht. "Statt Flaschen sammeln: 1050 Euro Mindestrente!" Auffällig ist, dass sich die Linke für eine antikapitalistische Partei sehr stark über Geld definiert: "Genug gelabert! 10 Euro Mindest-Lohn jetzt" oder "Miete und Energie: Bezahlbar für alle" oder "Teilen macht Spaß: Millionär-Steuer!".
Im Mai ging das Gerücht um, dass Gregor Gysi für einen Mandanten einen Goldschatz bergen sollte. Irgendein Rentner aus der ehemaligen DDR hatte wohl seine Firma verkauft, dafür Millionen bekommen, die in Gold bei einer Depotbank angelegt, und jetzt würde die Bank nicht mehr zurückzahlen. "Traumfall für Gysi: Rentner und Millionen auf einmal."
FDP-Mann Wolfgang Kubicki hatte damals SED-Vermögen in dem Gold vermutet, und Gysi hatte gleich eine Unterlassungserklärung abgeschickt. Aber Sonneborn, der das bestimmt weiß, der redet nicht von reichen Linke-Wählern oder Mandanten.
Das versprochene Freibier bleibt aus
Nach fünfzig Minuten ist Schluss. Freibier wurde versprochen. Am Ende gab es keines. Wäre es nicht toll gewesen, Gysi und Sonneborn hinter dem Zapfhahn zu sehen, im Angesicht des Bürgers. Bier, ein Schnaps, ein Wein und noch ein Bier gezapft. Gut geworden wäre das. Denn Zapfen ist ja auch eine Form des Melkens.
Und mit Melken kennt sich der Gysi aus. Am Ende hat wohl doch der Vernunfts-Gysi unter der spiegelnden Schädeldecke gewonnen. "Jetzt ist wirklich genug", sagt Gysi und fährt im Leder der Limousine sitzend zum nächsten Termin. "Prost!"

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Andy
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