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Die DP-Lager

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Die DP-Lager Empty Die DP-Lager

Beitrag  Andy Di Dez 02, 2014 11:22 pm

DP-Lager (englisch DP Camps) waren Einrichtungen zur vorübergehenden Unterbringung so genannter Displaced Persons (DPs) nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland, Österreich und Italien.

Geschichte

Die DP-Lager 220px-DP_class_at_Schauenstein_camp
Schulkinder im DP-Lager Schauenstein 1946

Die DP-Lager 800px-American_charity_worker_and_Jewish_refugee_child_%28Vienna%2C_ca._1945%29
amerikanischer Sozialarbeiter bei Flüchtlingskind, Wien 1945/46

Nach dem Einmarsch der Alliierten 1945 befanden sich auf dem Gebiet des Deutschen Reiches zwischen 6,5 Millionen und 7 Millionen DPs. Unter diesem Begriff wurden Zivilisten verstanden, die sich infolge des Krieges nicht mehr in ihrem Herkunftsland befanden, aber nach den Vorstellungen des Hauptquartiers der alliierten Streitkräfte dorthin zurückkehren sollten. In der weit überwiegenden Mehrheit handelte es sich dabei um Personen, die sich als ehemalige KZ-Häftlinge oder Zwangsarbeiter, oder als von den Nationalsozialisten angeworbene ausländische Arbeitskräfte in den nunmehr westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Österreichs befanden.

In der Erklärung von Jalta hatten sich die Alliierten die Repatriierung der Kriegsflüchtlinge – die Rückführung von Flüchtlingen in ihr Heimatland – zum Ziel gesetzt. Bis Ende des Jahres 1946 konnten knapp sechs Millionen DPs in ihre Heimat zurückgeführt werden. Für ungefähr eine Million Menschen kam jedoch eine Rückkehr in ihre Heimat nicht in Frage. Das waren vor allem ehemalige Zwangsarbeiter, die nicht in ihre von der Sowjetarmee besetzten Heimatländer zurückkehren wollten, jüdische Überlebende des Holocaust, die im Osten ihre gesamte Existenz verloren hatten, aber auch Osteuropäer und Balten, die freiwillig in der Wehrmacht gekämpft oder gearbeitet hatten, um die Befreiung ihrer Länder von den Russen zu erreichen, und nun Repressalien in ihren Heimatländern fürchteten.

Die Unterbringung und Versorgung einer derartig großen Anzahl von Menschen gestaltete sich schwierig. Die Militärverwaltungen in den drei westlichen Besatzungszonen betrauten daher die Hilfsorganisation UNRRA der Vereinten Nationen mit der Betreuung der Lager, die offiziell als assembly centers bezeichnet wurden. Für jedes Lager war ein so genanntes UNRRA-Team verantwortlich. Es bestand in der Regel aus acht Verantwortlichen für unterschiedliche Bereiche der Lagerverwaltung und sechs Funktionsträgern (Koch, Krankenpfleger, Fahrer, Schreibkraft). Ab 1947 übernahm die Nachfolgeorganisation der UNRRA, die IRO die Verwaltung der DP-Lager.

Bereits mit dem Vorrücken der alliierten Streitkräfte nach der Landung in der Normandie, wurden in Frankreich, Belgien und den Niederlanden viele Zwangsarbeiter und Fremdarbeiter befreit, die untergebracht und versorgt werden mussten. Die ersten vom SHAEF eingerichteten assembly centers befanden sich daher auch in diesen Ländern. Die überwiegende Mehrzahl der DP-Lager befand sich auf den Gebiet der US-amerikanischen Besatzungszone. In der sowjetischen Besatzungszone wurden keine DP-Lager eingerichtet. Im Sinne einer möglichst raschen und reibungslosen Repatriierung wurden die Displaced Persons je nach Nationalität auf die DP-Lager verteilt. Für jüdische DPs wurden eigene DP-Lager eingerichtet, nachdem anfangs manche der jüdischen Verfolgten mit ihren früheren Peinigern, wie etwa baltischen oder ukrainischen Nazi-Kollaborateuren, in denselben Baracken zusammenleben mussten. US-Militärrabbiner alarmierten die Öffentlichkeit über diese unhaltbaren Zustände, worauf der amerikanische Präsident Harry S. Truman im Sommer 1945 den Aufbau von eigenen Wohngebieten und Gemeinden für Juden anordnete.[1]

Als DP-Lager dienten vorwiegend bereits bestehende Einrichtungen, wie

ehemalige Kasernen der Wehrmacht oder der SS,
ehemalige Kriegsgefangenenlager,
ehemalige Konzentrationslager und Unterkünfte für Zwangsarbeiter,
requirierte private Wohnungen, Hotels oder Krankenhäuser.
die Gemeinde Haren (Ems), die unter polnische Verwaltung gestellt wurde und dadurch als Ganzes zu einem DP-Lager wurde[2][3][4].

Insbesondere die Unterbringung in Lagern, die zuvor den Nationalsozialisten gedient hatten, wie auch die schlechte Versorgung in den Lagern, verbitterten viele hier Untergebrachte. Dies wurde auch im Harrison-Report vom August 1945 aufgeführt. Durch den Bericht sah sich US-Präsident Truman veranlasst, die Situation der DPs verbessern zu lassen. Die jüdischen DP-Lager der US-amerikanischen Besatzungszone wurden danach unter jüdische Selbstverwaltung gestellt. Eine wichtige Rolle hierbei spielten jüdische Wohlfahrtsorganisationen, wie das Joint Distribution Committee. Ab Dezember 1951 kamen die DP-Lager der US-amerikanischen und britischen Besatzungszonen in der 1949 neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland unter bundesdeutsche Verwaltung und wurden zu „Regierungslagern für heimatlose Ausländer“ erklärt. 1957 wurde das Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen als letztes der DP-Lager der ehemaligen US-Besatzungszone aufgelöst. In der britischen Besatzungszone existierte das DP-Lager Wehnen bei Oldenburg noch bis 1959.
DP-Lager
Standorte in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands

Berlin-Mariendorf, Berlin-Düppel, Berlin-Schlachtensee
Frankfurt am Main: DP-Camp Zeilsheim
Heppenheim
Königsdorf: Hochlandlager
Bad Windsheim
Bensheim
Babenhausen
Bad Reichenhall
Deggendorf[5]
Eschwege: Fliegerhorst Eschwege
Feldafing: DP-Lager Feldafing
Wolfratshausen: Lager Föhrenwald
Fritzlar: Watterkaserne und Fliegerhorst
Fürth
Gabersee
Heidenheim
Hessisch Lichtenau
Kloster Indersdorf (Internationales Waisenhaus)
Kassel (Jägerkaserne und Hasenhecke)
Lampertheim
Landsberg am Lech
Leipheim
Lindenfels
München (mindestens drei Standorte, u.a. Neu Freimann)
Mittenwald: Lager Luttensee
Sankt Ottilien (bei Landsberg am Lech)
Oberschleißheim: Schleissheim (Feldmoching)
Pocking
Stadtallendorf: Sprengstoffwerke Allendorf und Herrenwald
Stuttgart West
Wetzlar
Wildflecken
Ziegenhain: Trutzhain

Mit bis zu 7645 Bewohnern im Jahr 1946 war das Lager Pocking das zweitgrößte DP-Lager in Deutschland nach Bergen-Belsen (brit. Zone); es wurde im Februar 1949 aufgelöst.
Standorte in der britischen Besatzungszone Deutschlands

DP-Camp Bergen-Belsen
Burgdorf
Emden
Haltern am See
Hamburg kurzzeitig das Internierungslager Neuengamme
Lübeck (Pöppendorf und Am Stau)
Solingen
Wehnen (Oldenburg)
Sengwarden (Wilhelmshaven)

Standorte in der französischen Besatzungszone Deutschlands

In der französischen Besatzungszone waren zumindest in folgenden Orten jüdische DP-Camps:

Berlin-Wittenau
Biberach-Jordanbad
Gailingen
Lindau
Kißlegg

DP-Lager in den westalliierten Besatzungszonen Österreichs

Admont[6]
Ansfelden (DP-Lager Haid)
Bad Gastein[6]
Lager Davidstern in Ebelsberg[7]
Ebensee[8]
Judenburg
Lager Linz Bindermichl[7]
Leibnitz
Seeboden-Treffen
Saalfelden
Salzburg-Parsch
Spittal an der Drau[9]
Trofaiach[10]

DP-Lager in Frankreich

In Frankreich wurden seit dem Winter 1944/45 rund 50 DP-Camps eingerichtet. Die ersten Camps entstanden in

Belfort
Bitche
Boulay
Charleville
Colmar
Forbach
Givet
Hagenau
Hazebrouck
Hirson
Jeumont
Lille
Longuyon
Metz
Maubeuge
Mézières
Mülhausen (Elsass)
Niederbronn
Sarrebourg
Sarreguemines
St. Avold
Straßburg
Thionville
Valenciennes
Weißenburg

1947 existierten noch mindestens 45 DP-Camps.

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy
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