*** S&P 500 ***
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*** S&P 500 ***
Der S&P 500 (Standard & Poor’s 500) ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung gewichtet und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt. Beim klassischen S&P 500 handelt es sich um einen Kursindex.
Es gibt auch den sogenannten S&P 500 Total Return Index. Bei diesem handelt es sich – wie der Name schon sagt – um einen Performanceindex. An den S&P 500 TR gekoppelt ist der S&P 500 Short Index, der die entsprechende Performance invers abbildet, also im Falle sinkender Kurse steigt.
Versionen
Der S&P 500 wird in verschiedenen Versionen berechnet, wobei in den Medien nahezu ausschließlich der Kursindex berücksichtigt wird. Der klassische S&P 500 enthält keine Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse.
Es gibt jedoch auch den sogenannten S&P 500 Total Return Index. In die Berechnung des Index fließen neben den Kursen auch die Dividendenzahlungen ein. Er wird deshalb als Performanceindex bezeichnet, also als Aktienindex, der neben der Wertsteigerung der Aktien auch die Kapitalvermehrung durch Dividenden nachzeichnet (Dividenden werden reinvestiert). Der Index startete am 31. Dezember 1987 mit einem Basiswert von 247,08 Punkten. An den S&P 500 TR Index gekoppelt ist der S&P 500 Short Index, der die entsprechende Performance invers abbildet, also im Falle sinkender Kurse steigt.
Ein weiterer Index ist der S&P 500 Net Total Return Index. Er weist den Kurs zuzüglich Nettobardividende aus. Die Nettobardividende entspricht der Dividende abzüglich 30 Prozent Quellensteuer.[1]
Berechnung
Als Indexbasis dienen 500 ausgewählte Kursnotierungen von Aktiengesellschaften, die an der New York Stock Exchange (NYSE), der NYSE Amex (früher American Stock Exchange) und der NASDAQ gehandelt werden. Der S&P 500 spiegelt deren Wertentwicklung wider und gilt daher als Indikator für die Entwicklung des gesamten US-amerikanischen Aktienmarktes. Er ist im Vergleich zum Dow Jones Industrial Average der modernere Index und repräsentiert rund 75 Prozent der US-amerikanischen Börsenkapitalisierung.
Berechnet wird der Index nach der Wertindex-Formel, die als Meßzahl die Gesamtwertveränderung angibt. Der S&P 500 wird nicht um Dividendenzahlungen bereinigt. Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits haben keinen (verzerrenden) Einfluss auf den Index. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung der gelisteten Unternehmen. Über eine Aufnahme in den Index entscheidet die Ratingagentur Standard & Poor’s. Die Berechnung wird während der NYSE-Handelszeit von 9:30 bis 16:00 Ortszeit (15:30 bis 22:00 MEZ) jede Sekunde aktualisiert. Der Index-Future-Handel auf den S&P 500 begann am 21. April 1982 an der Chicago Mercantile Exchange (CME). Im Januar 1983 startete der Handel mit Index-Optionen, die weltweit zu den umsatzstärksten gehören.[2]
Der S&P 500 dient als Grundlage für den CBOE Volatility Index (VIX), der von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) berechnet wird. Er wurde 1993 erstmals veröffentlicht und bis 1986 zurückgerechnet. In den ersten zehn Jahren bezog sich die Berechnung des VIX auf den S&P 100, erst zur Umstellung 2003 auf den S&P 500. Der Volatilitätsindex VIX misst die vom Markt erwartete kurzfristige Schwankungsintensität anhand von Optionspreisen auf den S&P 500. Zwischen VIX und S&P 500 liegt eine gegenläufige Korrelation vor. Steigt die Volatilität des VIX an, dann fällt der S&P 500. Fällt die Volatilität des VIX, dann steigt der S&P 500.[3]
Geschichte
20. Jahrhundert
S&P 500 Index 1789–2012
1923 erschien bei Standard Statistics wöchentlich ein Index mit 233 Aktienwerten. In den folgenden Jahren wurde dieser ständig erweitert. Im Jahr des Zusammenschlusses von Standard Statistics und Poor’s Publishing 1941 bestand der Index aus 416 Unternehmen. Der erste täglich veröffentlichte Index erschien 1926 mit 90 Aktienwerten. Am 4. März 1957 begründete Standard & Poor’s den S&P 500 und berechnete diesen bis 1928 (tägliche Kurse), bis 1918 (wöchentliche Kurse) sowie bis 1789 (monatliche Kurse) zurück. Als Basisjahre für die Berechnung dienten die Jahre 1941 bis 1943 mit einem Startwert von zehn Indexpunkten.[4]
Den rechnerisch größten prozentualen Anstieg an einem Tag verbuchte der S&P 500 am 15. März 1933 mit 16,61 Prozent. Hierbei ist zu beachten, dass es der erste Handelstag an der New York Stock Exchange seit dem 3. März 1933 war. Grund für die Handelsunterbrechung waren mehrere Bankfeiertage (National Banking Holidays), die wegen der Amtseinführung von Franklin D. Roosevelt als 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika erlassen wurden.
Der größte prozentuale Rückgang an einem Tag ereignete sich am Schwarzen Montag, den 19. Oktober 1987, als der S&P 500 um 20,47 Prozent fiel. Der Börsenkrach breitete sich schnell auf alle wichtigen internationalen Handelsplätze aus. Ein Jahr nach dem „Schwarzen Montag“, am 20. Oktober 1988, schloss der Index mit 282,88 Punkten wieder über seinem Niveau vor dem Börsenkrach.
Am 24. März 1995 beendete der S&P 500 zum ersten Mal den Handel über der Grenze von 500 Punkten. In den folgenden Jahren markierte der Index weitere Rekordstände. Am 2. Februar 1998 schloss der Index erstmals über der 1.000-Punkte-Marke und am 22. März 2000 zum ersten Mal über der Grenze von 1.500 Punkten. Am 24. März 2000 markierte der S&P 500 mit einem Schlussstand von 1.527,46 Punkten einen Rekord, der für sieben Jahre sein Allzeithöchststand blieb.
21. Jahrhundert
S&P 500 Index 1950–2007
Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) fiel der Index bis 9. Oktober 2002 auf einen Tiefststand von 776,76 Punkten. Das war ein Rückgang seit März 2000 um 49,1 Prozent. Der 9. Oktober 2002 bedeutet das Ende der Talfahrt. Ab Herbst 2002 begann der S&P 500 wieder zu steigen. Am 3. Mai 2007 überschritt der Index mit einem Schlussstand von 1.502,39 Punkten zum ersten Mal seit dem 7. September 2000 die Marke von 1.500 Punkten. Das Hoch von März 2000 fiel am 30. Mai 2007, als der Index den Handel mit 1.530,23 Punkten beendete. Am 9. Oktober 2007 markierte der S&P 500 mit einem Schlussstand von 1.565,15 Punkten ein Allzeithoch.
Seit dem 19. Juli 2002 können lediglich US-amerikanische Unternehmen in den S&P 500. Davor waren auch ausländische Unternehmen, die an einer US-amerikanischen Börse gelistet waren im Index enthalten. Zu den letzten ausländischen Unternehmen im S&P 500 zählen Royal Dutch Petroleum (seit 1957 enthalten), Unilever (seit 1961 enthalten), Nortel Networks, Alcan, Barrick Gold, Placer Dome und Inco.[5] 2010 änderte Standard & Poor's die Kriterien für die Aufnahme in den Index erneut, so können auch wieder ausländische, an einer US-amerikanischen Börse gelistete Unternehmen, die ihre Geschäftszahlen an die United States Securities and Exchange Commission berichten, in den Index aufgenommen werden. Zudem müssen sie ihre Geschäftszahlen in US-Dollar ausweisen und einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit in den USA verrichten. Dies sorgte dafür das einige von den USA ins Ausland gezogene Unternehmen erneut in den Index aufgenommen wurden.[6]
Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der S&P 500 wieder zu sinken. Am 7. Oktober 2008 schloss er mit 996,23 Punkten erstmals seit dem 30. September 2003 unter der Grenze von 1.000 Punkten. Die Volatilität überschritt im Zuge der Krise das Hoch des Jahres 1987 und lag nach einer von Goldman Sachs im November 2008 veröffentlichten Studie im Dreimonatsvergleich mit 66 Prozent nur zwei Punkte unter dem bisherigen Höchstniveau im Jahr 1929.[7] Auf den tiefsten Stand seit dem 12. September 1996 fiel der Index am 9. März 2009, als er den Handel mit 676,53 Punkten beendete. Seit dem Allzeithoch vom 9. Oktober 2007 entspricht das einem Rückgang um 56,8 Prozent.
Der 9. März 2009 markiert den Wendepunkt der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2009 war der S&P 500 wieder auf dem Weg nach oben. Bis zum 29. April 2011 stieg er um 101,6 Prozent auf einen Schlussstand von 1.363,61 Punkten. Die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Verschärfung der Eurokrise führten zu einem Kurseinbruch des Aktienindex. Am 3. Oktober 2011 beendete der S&P 500 den Handel bei 1.099,23 Punkten. Der Verlust seit dem Höchststand am 29. April 2011 beträgt 19,4 Prozent.
Die Ankündigung neuer Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank[8][9] und der US-Notenbank[10][11] in grundsätzlich unbegrenztem Umfang führte zu einer Erholung der Kurse am Aktienmarkt. Die monetären Impulse spielten eine größere Rolle bei der Kursbildung, als die weltweite Wirtschaftsabkühlung und die Lage der Unternehmen. Am 10. Januar 2013 schloss der Index bei 1.472,12 Punkten und damit um 33,9 Prozent höher als am 3. Oktober 2011.[12][13]
Performance
Der S&P 500 von 1950 bis 2008 mit Trendlinien (Verbindungslinien zwischen Hoch- und Tiefpunkten)
Der S&P 500 wurde 1957 erstmals veröffentlicht und bis 1789 zurückgerechnet. Im 19. und 20. Jahrhundert erzielte er eine unterschiedliche Performance. Zwischen dem 1. Januar 1801 und dem 31. Dezember 1900 wuchs der Index um 150,7 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 0,9 Prozent) und zwischen dem 1. Januar 1901 und dem 31. Dezember 2000 um 19.118 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 5,4 Prozent).
Die Wertentwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dabei mit 2,2 Prozent pro Jahr kaum höher als im gesamten 19. Jahrhundert. Gründe sind die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges, die zu einem zwanzigjährigen Bärenmarkt (1929–1949) führten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag die durchschnittliche Jahresrendite mit 8,7 Prozent deutlich über der Performance von 1801 bis 1950.
Die Stagnation des S&P 500 in den 1970er Jahren und die rasante Entwicklung in den 1980er und 1990er Jahren lässt sich an seiner Verdopplungsrate erkennen. Mehr als 17 Jahre dauerte es, bis sich der Index von 100 Punkte 1968 auf 200 Punkte 1985 verdoppelte. Die Verdopplung von 200 auf 400 Punkte im Jahre 1991 dauerte sechs Jahre. Für die Verdopplung von 400 auf 800 Punkte im Jahre 1997 benötigte der S&P 500 etwas mehr als fünf Jahre. In den folgenden drei Jahren stieg der Index um weitere 727 Punkte auf 1.527 Punkte.
Anfang des 21. Jahrhunderts verlangsamte der Aktienindex seine Entwicklung wieder. Zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31. Dezember 2012 stieg der S&P 500 um 8,0 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 0,7 Prozent). Insgesamt stieg der Index vom 31. Dezember 1800 bis zum 31. Dezember 2012 auf Basis der Rückrechnung um 51.951 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 3,0 Prozent.
Beim klassischen S&P 500 handelt es sich um einen Kursindex, in den die gezahlten Dividenden, die von den Kursen abgeschlagen werden (Dividendenabschlag), nicht einfließen wie beim Performanceindex DAX. Dadurch ist der S&P 500 nicht für eine langfristige Bewertung der Performance, im Gegensatz zum DAX aber für eine langfristige Betrachtung der Kursentwicklung der beinhalteten Aktien geeignet. Ein Vergleich der Performance mit dem deutschen Aktienindex DAX ist deshalb nur über die Wertentwicklung des S&P 500 Total Return Index möglich. Beide Indizes starteten im Jahr 1987. Die Jahresperformance des US-Index war seitdem besser als beim DAX.
Der S&P 500 Total Return Index stieg zwischen dem 31. Dezember 1987 (247,08 Punkte) und dem 31. Dezember 2012 (2.504,44 Punkte) um 913,6 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 9,7 Prozent.[14] Der DAX stieg im selben Zeitraum von 1.000,00 Punkten auf 7.612,39 Punkte (661,2 Prozent). Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 8,5 Prozent.[15][16]
Im Juli 2012 veröffentlichte die Federal Reserve Bank of New York eine Studie, dass die US-amerikanischen Aktienindizes Ende 2011 um 100 Prozent höher standen, als dies ohne das Eingreifen der Fed in den freien Markt der Fall wäre. Jährlich achtmal tagt das FOMC (Federal Open Market Committee = Offenmarktausschuss) der US-Notenbank und gibt jeweils um 14:15 Uhr Ortszeit (20:15 Uhr MEZ) im Beige Book seine Entscheidungen bekannt. Die Fed hat nun die Performance des S&P 500 um die Kursgewinne und -verluste bereinigt, die jeweils am Tag vor der Entscheidung ab 20:00 Uhr MEZ bis zum Tag der Entscheidung um 20:00 Uhr MEZ, erzielt wurden. Werden jene 8 Tage pro Jahr, also 144 Tage im Zeitraum zwischen 1994 bis 2011 herausgerechnet, so stünde der S&P 500 Ende 2011 nicht bei 1.258 Punkten sondern nur bei etwa 600 Punkten. Die US-amerikanischen Aktienindizes (Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Composite) und die großen internationalen Indizes (FTSE 100, DAX, CAC 40, SMI, IBEX 35, TSE Index) neigten dazu, vor Bekanntgabe einer Entscheidung bezüglich der US-Geldpolitik zu steigen. Ohne das Eingreifen der US-Notenbank über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten würden die weltweiten Aktienmärkte Ende 2011 deutlich niedriger kursieren.[17]
So hier unterbrechen wir,wer sich weiter dafür interressiert,dem sei der Link empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%26P_500
Es gibt auch den sogenannten S&P 500 Total Return Index. Bei diesem handelt es sich – wie der Name schon sagt – um einen Performanceindex. An den S&P 500 TR gekoppelt ist der S&P 500 Short Index, der die entsprechende Performance invers abbildet, also im Falle sinkender Kurse steigt.
Versionen
Der S&P 500 wird in verschiedenen Versionen berechnet, wobei in den Medien nahezu ausschließlich der Kursindex berücksichtigt wird. Der klassische S&P 500 enthält keine Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse.
Es gibt jedoch auch den sogenannten S&P 500 Total Return Index. In die Berechnung des Index fließen neben den Kursen auch die Dividendenzahlungen ein. Er wird deshalb als Performanceindex bezeichnet, also als Aktienindex, der neben der Wertsteigerung der Aktien auch die Kapitalvermehrung durch Dividenden nachzeichnet (Dividenden werden reinvestiert). Der Index startete am 31. Dezember 1987 mit einem Basiswert von 247,08 Punkten. An den S&P 500 TR Index gekoppelt ist der S&P 500 Short Index, der die entsprechende Performance invers abbildet, also im Falle sinkender Kurse steigt.
Ein weiterer Index ist der S&P 500 Net Total Return Index. Er weist den Kurs zuzüglich Nettobardividende aus. Die Nettobardividende entspricht der Dividende abzüglich 30 Prozent Quellensteuer.[1]
Berechnung
Als Indexbasis dienen 500 ausgewählte Kursnotierungen von Aktiengesellschaften, die an der New York Stock Exchange (NYSE), der NYSE Amex (früher American Stock Exchange) und der NASDAQ gehandelt werden. Der S&P 500 spiegelt deren Wertentwicklung wider und gilt daher als Indikator für die Entwicklung des gesamten US-amerikanischen Aktienmarktes. Er ist im Vergleich zum Dow Jones Industrial Average der modernere Index und repräsentiert rund 75 Prozent der US-amerikanischen Börsenkapitalisierung.
Berechnet wird der Index nach der Wertindex-Formel, die als Meßzahl die Gesamtwertveränderung angibt. Der S&P 500 wird nicht um Dividendenzahlungen bereinigt. Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits haben keinen (verzerrenden) Einfluss auf den Index. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung der gelisteten Unternehmen. Über eine Aufnahme in den Index entscheidet die Ratingagentur Standard & Poor’s. Die Berechnung wird während der NYSE-Handelszeit von 9:30 bis 16:00 Ortszeit (15:30 bis 22:00 MEZ) jede Sekunde aktualisiert. Der Index-Future-Handel auf den S&P 500 begann am 21. April 1982 an der Chicago Mercantile Exchange (CME). Im Januar 1983 startete der Handel mit Index-Optionen, die weltweit zu den umsatzstärksten gehören.[2]
Der S&P 500 dient als Grundlage für den CBOE Volatility Index (VIX), der von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) berechnet wird. Er wurde 1993 erstmals veröffentlicht und bis 1986 zurückgerechnet. In den ersten zehn Jahren bezog sich die Berechnung des VIX auf den S&P 100, erst zur Umstellung 2003 auf den S&P 500. Der Volatilitätsindex VIX misst die vom Markt erwartete kurzfristige Schwankungsintensität anhand von Optionspreisen auf den S&P 500. Zwischen VIX und S&P 500 liegt eine gegenläufige Korrelation vor. Steigt die Volatilität des VIX an, dann fällt der S&P 500. Fällt die Volatilität des VIX, dann steigt der S&P 500.[3]
Geschichte
20. Jahrhundert
S&P 500 Index 1789–2012
1923 erschien bei Standard Statistics wöchentlich ein Index mit 233 Aktienwerten. In den folgenden Jahren wurde dieser ständig erweitert. Im Jahr des Zusammenschlusses von Standard Statistics und Poor’s Publishing 1941 bestand der Index aus 416 Unternehmen. Der erste täglich veröffentlichte Index erschien 1926 mit 90 Aktienwerten. Am 4. März 1957 begründete Standard & Poor’s den S&P 500 und berechnete diesen bis 1928 (tägliche Kurse), bis 1918 (wöchentliche Kurse) sowie bis 1789 (monatliche Kurse) zurück. Als Basisjahre für die Berechnung dienten die Jahre 1941 bis 1943 mit einem Startwert von zehn Indexpunkten.[4]
Den rechnerisch größten prozentualen Anstieg an einem Tag verbuchte der S&P 500 am 15. März 1933 mit 16,61 Prozent. Hierbei ist zu beachten, dass es der erste Handelstag an der New York Stock Exchange seit dem 3. März 1933 war. Grund für die Handelsunterbrechung waren mehrere Bankfeiertage (National Banking Holidays), die wegen der Amtseinführung von Franklin D. Roosevelt als 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika erlassen wurden.
Der größte prozentuale Rückgang an einem Tag ereignete sich am Schwarzen Montag, den 19. Oktober 1987, als der S&P 500 um 20,47 Prozent fiel. Der Börsenkrach breitete sich schnell auf alle wichtigen internationalen Handelsplätze aus. Ein Jahr nach dem „Schwarzen Montag“, am 20. Oktober 1988, schloss der Index mit 282,88 Punkten wieder über seinem Niveau vor dem Börsenkrach.
Am 24. März 1995 beendete der S&P 500 zum ersten Mal den Handel über der Grenze von 500 Punkten. In den folgenden Jahren markierte der Index weitere Rekordstände. Am 2. Februar 1998 schloss der Index erstmals über der 1.000-Punkte-Marke und am 22. März 2000 zum ersten Mal über der Grenze von 1.500 Punkten. Am 24. März 2000 markierte der S&P 500 mit einem Schlussstand von 1.527,46 Punkten einen Rekord, der für sieben Jahre sein Allzeithöchststand blieb.
21. Jahrhundert
S&P 500 Index 1950–2007
Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) fiel der Index bis 9. Oktober 2002 auf einen Tiefststand von 776,76 Punkten. Das war ein Rückgang seit März 2000 um 49,1 Prozent. Der 9. Oktober 2002 bedeutet das Ende der Talfahrt. Ab Herbst 2002 begann der S&P 500 wieder zu steigen. Am 3. Mai 2007 überschritt der Index mit einem Schlussstand von 1.502,39 Punkten zum ersten Mal seit dem 7. September 2000 die Marke von 1.500 Punkten. Das Hoch von März 2000 fiel am 30. Mai 2007, als der Index den Handel mit 1.530,23 Punkten beendete. Am 9. Oktober 2007 markierte der S&P 500 mit einem Schlussstand von 1.565,15 Punkten ein Allzeithoch.
Seit dem 19. Juli 2002 können lediglich US-amerikanische Unternehmen in den S&P 500. Davor waren auch ausländische Unternehmen, die an einer US-amerikanischen Börse gelistet waren im Index enthalten. Zu den letzten ausländischen Unternehmen im S&P 500 zählen Royal Dutch Petroleum (seit 1957 enthalten), Unilever (seit 1961 enthalten), Nortel Networks, Alcan, Barrick Gold, Placer Dome und Inco.[5] 2010 änderte Standard & Poor's die Kriterien für die Aufnahme in den Index erneut, so können auch wieder ausländische, an einer US-amerikanischen Börse gelistete Unternehmen, die ihre Geschäftszahlen an die United States Securities and Exchange Commission berichten, in den Index aufgenommen werden. Zudem müssen sie ihre Geschäftszahlen in US-Dollar ausweisen und einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit in den USA verrichten. Dies sorgte dafür das einige von den USA ins Ausland gezogene Unternehmen erneut in den Index aufgenommen wurden.[6]
Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der S&P 500 wieder zu sinken. Am 7. Oktober 2008 schloss er mit 996,23 Punkten erstmals seit dem 30. September 2003 unter der Grenze von 1.000 Punkten. Die Volatilität überschritt im Zuge der Krise das Hoch des Jahres 1987 und lag nach einer von Goldman Sachs im November 2008 veröffentlichten Studie im Dreimonatsvergleich mit 66 Prozent nur zwei Punkte unter dem bisherigen Höchstniveau im Jahr 1929.[7] Auf den tiefsten Stand seit dem 12. September 1996 fiel der Index am 9. März 2009, als er den Handel mit 676,53 Punkten beendete. Seit dem Allzeithoch vom 9. Oktober 2007 entspricht das einem Rückgang um 56,8 Prozent.
Der 9. März 2009 markiert den Wendepunkt der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2009 war der S&P 500 wieder auf dem Weg nach oben. Bis zum 29. April 2011 stieg er um 101,6 Prozent auf einen Schlussstand von 1.363,61 Punkten. Die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Verschärfung der Eurokrise führten zu einem Kurseinbruch des Aktienindex. Am 3. Oktober 2011 beendete der S&P 500 den Handel bei 1.099,23 Punkten. Der Verlust seit dem Höchststand am 29. April 2011 beträgt 19,4 Prozent.
Die Ankündigung neuer Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank[8][9] und der US-Notenbank[10][11] in grundsätzlich unbegrenztem Umfang führte zu einer Erholung der Kurse am Aktienmarkt. Die monetären Impulse spielten eine größere Rolle bei der Kursbildung, als die weltweite Wirtschaftsabkühlung und die Lage der Unternehmen. Am 10. Januar 2013 schloss der Index bei 1.472,12 Punkten und damit um 33,9 Prozent höher als am 3. Oktober 2011.[12][13]
Performance
Der S&P 500 von 1950 bis 2008 mit Trendlinien (Verbindungslinien zwischen Hoch- und Tiefpunkten)
Der S&P 500 wurde 1957 erstmals veröffentlicht und bis 1789 zurückgerechnet. Im 19. und 20. Jahrhundert erzielte er eine unterschiedliche Performance. Zwischen dem 1. Januar 1801 und dem 31. Dezember 1900 wuchs der Index um 150,7 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 0,9 Prozent) und zwischen dem 1. Januar 1901 und dem 31. Dezember 2000 um 19.118 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 5,4 Prozent).
Die Wertentwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dabei mit 2,2 Prozent pro Jahr kaum höher als im gesamten 19. Jahrhundert. Gründe sind die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges, die zu einem zwanzigjährigen Bärenmarkt (1929–1949) führten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag die durchschnittliche Jahresrendite mit 8,7 Prozent deutlich über der Performance von 1801 bis 1950.
Die Stagnation des S&P 500 in den 1970er Jahren und die rasante Entwicklung in den 1980er und 1990er Jahren lässt sich an seiner Verdopplungsrate erkennen. Mehr als 17 Jahre dauerte es, bis sich der Index von 100 Punkte 1968 auf 200 Punkte 1985 verdoppelte. Die Verdopplung von 200 auf 400 Punkte im Jahre 1991 dauerte sechs Jahre. Für die Verdopplung von 400 auf 800 Punkte im Jahre 1997 benötigte der S&P 500 etwas mehr als fünf Jahre. In den folgenden drei Jahren stieg der Index um weitere 727 Punkte auf 1.527 Punkte.
Anfang des 21. Jahrhunderts verlangsamte der Aktienindex seine Entwicklung wieder. Zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31. Dezember 2012 stieg der S&P 500 um 8,0 Prozent (durchschnittliche Jahresrendite: 0,7 Prozent). Insgesamt stieg der Index vom 31. Dezember 1800 bis zum 31. Dezember 2012 auf Basis der Rückrechnung um 51.951 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 3,0 Prozent.
Beim klassischen S&P 500 handelt es sich um einen Kursindex, in den die gezahlten Dividenden, die von den Kursen abgeschlagen werden (Dividendenabschlag), nicht einfließen wie beim Performanceindex DAX. Dadurch ist der S&P 500 nicht für eine langfristige Bewertung der Performance, im Gegensatz zum DAX aber für eine langfristige Betrachtung der Kursentwicklung der beinhalteten Aktien geeignet. Ein Vergleich der Performance mit dem deutschen Aktienindex DAX ist deshalb nur über die Wertentwicklung des S&P 500 Total Return Index möglich. Beide Indizes starteten im Jahr 1987. Die Jahresperformance des US-Index war seitdem besser als beim DAX.
Der S&P 500 Total Return Index stieg zwischen dem 31. Dezember 1987 (247,08 Punkte) und dem 31. Dezember 2012 (2.504,44 Punkte) um 913,6 Prozent. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 9,7 Prozent.[14] Der DAX stieg im selben Zeitraum von 1.000,00 Punkten auf 7.612,39 Punkte (661,2 Prozent). Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 8,5 Prozent.[15][16]
Im Juli 2012 veröffentlichte die Federal Reserve Bank of New York eine Studie, dass die US-amerikanischen Aktienindizes Ende 2011 um 100 Prozent höher standen, als dies ohne das Eingreifen der Fed in den freien Markt der Fall wäre. Jährlich achtmal tagt das FOMC (Federal Open Market Committee = Offenmarktausschuss) der US-Notenbank und gibt jeweils um 14:15 Uhr Ortszeit (20:15 Uhr MEZ) im Beige Book seine Entscheidungen bekannt. Die Fed hat nun die Performance des S&P 500 um die Kursgewinne und -verluste bereinigt, die jeweils am Tag vor der Entscheidung ab 20:00 Uhr MEZ bis zum Tag der Entscheidung um 20:00 Uhr MEZ, erzielt wurden. Werden jene 8 Tage pro Jahr, also 144 Tage im Zeitraum zwischen 1994 bis 2011 herausgerechnet, so stünde der S&P 500 Ende 2011 nicht bei 1.258 Punkten sondern nur bei etwa 600 Punkten. Die US-amerikanischen Aktienindizes (Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Composite) und die großen internationalen Indizes (FTSE 100, DAX, CAC 40, SMI, IBEX 35, TSE Index) neigten dazu, vor Bekanntgabe einer Entscheidung bezüglich der US-Geldpolitik zu steigen. Ohne das Eingreifen der US-Notenbank über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten würden die weltweiten Aktienmärkte Ende 2011 deutlich niedriger kursieren.[17]
So hier unterbrechen wir,wer sich weiter dafür interressiert,dem sei der Link empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%26P_500
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