Dansgaard-Oeschger-Ereignis
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Dansgaard-Oeschger-Ereignis
Dansgaard-Oeschger-Ereignisse (kurz: DO-Ereignisse) sind rasante Klimaschwankungen während der letzten Kaltzeit. 23 solcher Ereignisse wurden zwischen 110.000 und 23.000 BP gefunden. Dansgaard-Oeschger-Ereignisse sind nach Willi Dansgaard und Hans Oeschger benannt.
Klimaproxy in vier Eisbohrkernen der letzten 140.000 Jahre zeigen Dansgaard-Oeschger-Ereignisse auf der Nord-, aber nicht der Sübhalbkugel
In der nördlichen Hemisphäre stellen sie sich als Perioden schneller Erwärmung gefolgt von einer langsamen Abkühlung dar. Der Vorgang spielt sich über einen längeren Zeitraum ab, der typischerweise auf Skalen von Jahrhunderten beschrieben wird.
Ursachen
Der zugrundeliegende Prozess für das Auftreten und die Amplitude des Ereignisses sind noch immer ungeklärt. Die Wirkung des Ereignisses in der südlichen Hemisphäre mit langsamerer Erwärmung und viel kleineren Temperaturfluktuationen unterscheidet sich von jener der nördlichen Hemisphäre signifikant. Die Existenz der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse fand daher erst nach Auswertung der grönländischen Eisbohrprojekte GRIP und Greenland Ice Sheet Project (GISP) breite Anerkennung, obwohl Hinweise auf das Phänomen bereits im Eisbohrkern, der in der Wostok-Station entnommen wurde, gefunden wurden.
Ausschnitt um 40.000 v. Chr., Vergleichsmessungen zwischen zwei Kernen
Dansgaard-Oeschger-Ereignisse stehen in Beziehung zu Heinrich-Ereignissen. Heinrich-Ereignisse sind Unterbrechungen der thermohalinen Zirkulation, die eine Abkühlung in der nördlichen Hemisphäre verursachen. Ein kühleres Klima hat eine Vergrößerung der Eisflächen und damit eine höhere Albedo der Erdoberfläche zur Folge, die die Abkühlung noch verstärkt. Es gibt Hinweise darauf, dass Dansgaard-Oeschger-Ereignisse global synchronisiert auftreten.[1]
Im Jahr 2003 identifizierte der Klimaforscher Stefan Rahmstorf einen 1470-Jahre-Zyklus, in welchem das Phänomen auftrat.[2] Als Erklärung für die Ereignisse schlug man im Jahr 2004 Ozeanzirkulationsmoden vor.[3] In einer Folgestudie, die 2005 durchgeführt wurde, konnte die Periodizität auf eine Überlagerung zweier bekannter Aktivitätszyklen der Sonne zurückgeführt werden.[4] Nach 1470 Jahren ist demnach der 210er-Zyklus siebenmal und der 86,5er-Zyklus siebzehnmal abgelaufen.
Die Abweichungen von diesem Zyklus betrugen in den letzten 50.000 Jahren nach den Messungen des GISP2 etwa ±12 % (±2 % in den fünf jüngsten Ereignissen, deren Daten besonders präzise erfasst werden können). Dagegen zeigen weder ältere Teile des GISP2-Kerns noch vergleichbare Ereignisse im GRIP-Kern solche Regelmäßigkeit, was mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit, insbesondere genaueren Schichtzählung für die ersten 50.000 Jahre des GISP2-Kerns erklärbar wäre.
Geschichte
Die Dansgaard-Oeschger-Anomalien sind im Rückblick auch in anderen Kernen (GISP, Century Greenland) zu finden.[5] Dansgaard et al. bemerkten die Existenz im GRIP-Kern als "violent oscillations" im δ18O-Signal, die mit früheren Camp Century-Kernen 1400 km entfernt zu korrelieren schienen. Dansgaard et al. spekulierten, dass diese mit quasistationären Moden des Systems Atmosphäre-Ozean zusammenhängen könnten.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Klimaproxy in vier Eisbohrkernen der letzten 140.000 Jahre zeigen Dansgaard-Oeschger-Ereignisse auf der Nord-, aber nicht der Sübhalbkugel
In der nördlichen Hemisphäre stellen sie sich als Perioden schneller Erwärmung gefolgt von einer langsamen Abkühlung dar. Der Vorgang spielt sich über einen längeren Zeitraum ab, der typischerweise auf Skalen von Jahrhunderten beschrieben wird.
Ursachen
Der zugrundeliegende Prozess für das Auftreten und die Amplitude des Ereignisses sind noch immer ungeklärt. Die Wirkung des Ereignisses in der südlichen Hemisphäre mit langsamerer Erwärmung und viel kleineren Temperaturfluktuationen unterscheidet sich von jener der nördlichen Hemisphäre signifikant. Die Existenz der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse fand daher erst nach Auswertung der grönländischen Eisbohrprojekte GRIP und Greenland Ice Sheet Project (GISP) breite Anerkennung, obwohl Hinweise auf das Phänomen bereits im Eisbohrkern, der in der Wostok-Station entnommen wurde, gefunden wurden.
Ausschnitt um 40.000 v. Chr., Vergleichsmessungen zwischen zwei Kernen
Dansgaard-Oeschger-Ereignisse stehen in Beziehung zu Heinrich-Ereignissen. Heinrich-Ereignisse sind Unterbrechungen der thermohalinen Zirkulation, die eine Abkühlung in der nördlichen Hemisphäre verursachen. Ein kühleres Klima hat eine Vergrößerung der Eisflächen und damit eine höhere Albedo der Erdoberfläche zur Folge, die die Abkühlung noch verstärkt. Es gibt Hinweise darauf, dass Dansgaard-Oeschger-Ereignisse global synchronisiert auftreten.[1]
Im Jahr 2003 identifizierte der Klimaforscher Stefan Rahmstorf einen 1470-Jahre-Zyklus, in welchem das Phänomen auftrat.[2] Als Erklärung für die Ereignisse schlug man im Jahr 2004 Ozeanzirkulationsmoden vor.[3] In einer Folgestudie, die 2005 durchgeführt wurde, konnte die Periodizität auf eine Überlagerung zweier bekannter Aktivitätszyklen der Sonne zurückgeführt werden.[4] Nach 1470 Jahren ist demnach der 210er-Zyklus siebenmal und der 86,5er-Zyklus siebzehnmal abgelaufen.
Die Abweichungen von diesem Zyklus betrugen in den letzten 50.000 Jahren nach den Messungen des GISP2 etwa ±12 % (±2 % in den fünf jüngsten Ereignissen, deren Daten besonders präzise erfasst werden können). Dagegen zeigen weder ältere Teile des GISP2-Kerns noch vergleichbare Ereignisse im GRIP-Kern solche Regelmäßigkeit, was mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit, insbesondere genaueren Schichtzählung für die ersten 50.000 Jahre des GISP2-Kerns erklärbar wäre.
Geschichte
Die Dansgaard-Oeschger-Anomalien sind im Rückblick auch in anderen Kernen (GISP, Century Greenland) zu finden.[5] Dansgaard et al. bemerkten die Existenz im GRIP-Kern als "violent oscillations" im δ18O-Signal, die mit früheren Camp Century-Kernen 1400 km entfernt zu korrelieren schienen. Dansgaard et al. spekulierten, dass diese mit quasistationären Moden des Systems Atmosphäre-Ozean zusammenhängen könnten.
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