Frauen in der Résistance
Seite 1 von 1
Frauen in der Résistance
Nach der Eroberung von Teilen Frankreichs durch deutsche Truppen im Juni 1940 gründeten sich verschiedene Widerstandsgruppen, die gegen die Besatzung vorgingen und sich zu diesem Zweck planmäßig organisierten. Frauen spielten innerhalb der französischen Résistance in vielen Gruppierungen eine besondere Rolle. Eine der ersten Gruppen, war eine Widerstandszelle, die sich spontan aus Mitarbeiter(inne)n des "Musée Nationale des Arts et Traditions Populaires" (Museum für Kunstgewerbe) im Palais de Chaillot in Paris unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Besatzungstruppen in Paris bildete. Eines der frühen Zeugnisse dieser Widerstandsaktivitäten und ein Porträt der Gruppenmitglieder sowie der Lebenswege findet sich im Tagebuch von Agnès Humbert, 1946 in Paris unter dem Titel "Notre Guerre" bei Emile-Paul Frères erschienen.[1]
Rollen und Aufgaben
Frauen in der Résistance gaben unter anderem Informationen über deutsche Ausrüstung und Truppenbewegungen an die Alliierten weiter und waren als Verbindungsfrauen bei der Beschaffung und Übermittlung von Nachrichten beteiligt. Sie kümmerten sich in ihren teils erlernten Berufen als Krankenschwestern oder Ärztinnen um Verwundete. Sie arbeiteten im Hintergrund bei der Verpflegung der Aktivisten mit, die oft auch ein sicheres Versteck benötigten.
Im aktiven Widerstand ging die Résistance dazu über, mit Sabotageakten die Infrastruktur der Deutschen zu stören und Versorgungslinien zu unterbrechen. Anschlagsziele waren daher unter anderem Straßen- und Schienennetze einschließlich der Transporte von Waffen und weiteren Versorgungsgütern. Bei den Sabotageakten waren auch häufig Frauen im Einsatz, um Waffen und Munition zu transportieren, Nachrichten an Aktivisten zu überbringen oder bei Anschlägen Spuren zu beseitigen. Sie waren dabei einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt als jene, die die Anschläge ausübten.[2]
Die Historikerin Christine Levisse-Touzé über die verschiedenen Aktivitäten von Frauen in der französischen Résistance:
Die Frauen „schlossen sich der Widerstandsbewegung France Libre (Freies Frankreich) an, die General de Gaulle im Londoner Exil gegründet hatte. Einige leiteten Widerstandsgruppen, Marie-Madeleine Fourcade z. B. die Gruppe Alliance, doch das war eher die Ausnahme. 53 Frauen, darunter fünf aus der gaullistischen Widerstandsbewegung, wurden von der Sonderabteilung Special operations executive (im Juli 1940 von Churchill eingerichtet) im Fallschirm auf französischem Boden abgesetzt, um Informationen über die Besatzer zu sammeln. Frauen aus Nordafrika wiederum agierten im Nachrichtenapparat. Sie wurden festgenommen und nach Ravensbrück deportiert.“[3]
Forschungslage
Erst seit den 1970er Jahren – vor dem Hintergrund von Zeugenaussagen in Prozessen, wie im Prozess gegen Klaus Barbie – wurde die Rolle von Frauen in der Résistance in der französischen Öffentlichkeit erneut thematisiert. Die frühen Zeugnisse aus der Zeit nach der Befreiung und nach dem Ende des Krieges wie z. B. das Tagebuch der Agnès Humbert (s.o.) blieben sehr schnell unbeachtet. Die Geschichte der Résistance und die Rolle der Frauen ist gegenwärtig häufig Teil der Genderforschung.
Gelegentlich wird darauf verwiesen, dass es mehr englischsprachige Literatur zum Thema als französischsprachige gebe. Margaret Collins Weitz von der Suffolk University, Boston USA, intensivierte 1995 die Debatte mit ihrem Buch Sisters in the Resistance. The Women’s War to Free France, 1940–1945. Allerdings existiert ein beträchtlicher Bestand an Zeugnis- und Forschungsliteratur in Frankreich bereits seit dem Ende des deutschen Besatzungsregimes; darin wurde jedoch kultur- und epochenbezogen keine explizite Rollenanalyse der Frauen in der Résistance unternommen. In der Arbeit von M. Collins Weitz berichtet eine Vielzahl von Zeitzeuginnen über ihre Erfahrungen.
Quelle- Literatur & Liste
Rollen und Aufgaben
Frauen in der Résistance gaben unter anderem Informationen über deutsche Ausrüstung und Truppenbewegungen an die Alliierten weiter und waren als Verbindungsfrauen bei der Beschaffung und Übermittlung von Nachrichten beteiligt. Sie kümmerten sich in ihren teils erlernten Berufen als Krankenschwestern oder Ärztinnen um Verwundete. Sie arbeiteten im Hintergrund bei der Verpflegung der Aktivisten mit, die oft auch ein sicheres Versteck benötigten.
Im aktiven Widerstand ging die Résistance dazu über, mit Sabotageakten die Infrastruktur der Deutschen zu stören und Versorgungslinien zu unterbrechen. Anschlagsziele waren daher unter anderem Straßen- und Schienennetze einschließlich der Transporte von Waffen und weiteren Versorgungsgütern. Bei den Sabotageakten waren auch häufig Frauen im Einsatz, um Waffen und Munition zu transportieren, Nachrichten an Aktivisten zu überbringen oder bei Anschlägen Spuren zu beseitigen. Sie waren dabei einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt als jene, die die Anschläge ausübten.[2]
Die Historikerin Christine Levisse-Touzé über die verschiedenen Aktivitäten von Frauen in der französischen Résistance:
Die Frauen „schlossen sich der Widerstandsbewegung France Libre (Freies Frankreich) an, die General de Gaulle im Londoner Exil gegründet hatte. Einige leiteten Widerstandsgruppen, Marie-Madeleine Fourcade z. B. die Gruppe Alliance, doch das war eher die Ausnahme. 53 Frauen, darunter fünf aus der gaullistischen Widerstandsbewegung, wurden von der Sonderabteilung Special operations executive (im Juli 1940 von Churchill eingerichtet) im Fallschirm auf französischem Boden abgesetzt, um Informationen über die Besatzer zu sammeln. Frauen aus Nordafrika wiederum agierten im Nachrichtenapparat. Sie wurden festgenommen und nach Ravensbrück deportiert.“[3]
Forschungslage
Erst seit den 1970er Jahren – vor dem Hintergrund von Zeugenaussagen in Prozessen, wie im Prozess gegen Klaus Barbie – wurde die Rolle von Frauen in der Résistance in der französischen Öffentlichkeit erneut thematisiert. Die frühen Zeugnisse aus der Zeit nach der Befreiung und nach dem Ende des Krieges wie z. B. das Tagebuch der Agnès Humbert (s.o.) blieben sehr schnell unbeachtet. Die Geschichte der Résistance und die Rolle der Frauen ist gegenwärtig häufig Teil der Genderforschung.
Gelegentlich wird darauf verwiesen, dass es mehr englischsprachige Literatur zum Thema als französischsprachige gebe. Margaret Collins Weitz von der Suffolk University, Boston USA, intensivierte 1995 die Debatte mit ihrem Buch Sisters in the Resistance. The Women’s War to Free France, 1940–1945. Allerdings existiert ein beträchtlicher Bestand an Zeugnis- und Forschungsliteratur in Frankreich bereits seit dem Ende des deutschen Besatzungsregimes; darin wurde jedoch kultur- und epochenbezogen keine explizite Rollenanalyse der Frauen in der Résistance unternommen. In der Arbeit von M. Collins Weitz berichtet eine Vielzahl von Zeitzeuginnen über ihre Erfahrungen.
Quelle- Literatur & Liste
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 35970
Anmeldedatum : 03.04.11
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
» SANKT MARTIN IM MÜHLKREIS
» Race Highlights | 2022 Miami Grand Prix
» Thema Batterie - Befestigung - VOLVO 850 - Klick - Laminat-Technik
» Streit um Griechenlands grüne Zukunft
» Crash zwischen Schumacher & Vettel! | Rennen - Highlights | Großer Preis von Miami | Formel 1
» Korolova - LIVE @ Somewhere Nowhere, New YorkKorolova - LIVE @ Somewhere Nowhere, New YorkKorolova - LIVE @ Somewhere Nowhere, New York
» Rennen 2 | ADAC 24h Nürburgring Qualifiers
» Findest du x? – Anwendungsaufgaben Mathe