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Die Finanzkrise ab 2007

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Die Finanzkrise ab 2007 Empty Die Finanzkrise ab 2007

Beitrag  Andy So Okt 25, 2015 11:10 pm

Die Finanzkrise ab 2007 ist eine globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Weltwirtschaftskrise ab 2007, die im Sommer 2007 als US-Immobilienkrise (auch Subprimekrise) begann. Die Krise war unter anderem Folge eines spekulativ aufgeblähten Immobilienmarkts (Immobilienblase) in den USA. Als Beginn der Finanzkrise wird der 9. August 2007 festgemacht, denn an diesem Tag stiegen die Zinsen für Interbankfinanzkredite sprunghaft an.[1] Auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Spanien, brachte das Platzen einer Immobilienblase Banken in Bedrängnis. Die Krise äußerte sich weltweit zunächst in Verlusten und Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche. Ihren vorläufigen Höhepunkt hatte die Krise im Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehman Brothers im September 2008. Die Finanzkrise veranlasste mehrere Staaten, große Finanzdienstleister (unter anderem American International Group, Fannie Mae, Freddie Mac, UBS und die Commerzbank) durch riesige staatliche Fremdkapital- und Eigenkapitalspritzen am Leben zu erhalten. Einige Banken wurden verstaatlicht und später geschlossen. Die ohnehin hohe Staatsverschuldung vieler Staaten stieg krisenbedingt stark an, vor allem in den USA.

Auch wurden die Diskontsätze niedrig gehalten bzw. noch weiter gesenkt, um eine Kreditklemme zu verhindern bzw. abzumildern. Dennoch übertrug sich die Krise in der Folge in Produktionssenkungen und Unternehmenszusammenbrüchen auf die Realwirtschaft. Viele Unternehmen, wie der Autohersteller General Motors, meldeten Konkurs an und entließen Mitarbeiter.

Im April 2009 schätzte der Internationale Währungsfonds (IWF) die weltweiten Wertpapierverluste infolge der Krise auf vier Billionen US-Dollar.[2][3]

Ab 2009 kam es zur Eurokrise, die u.a. insbesondere Griechenland mit stark angestiegener hoher staatlicher Verschuldung betraf. 2010 wurde die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität und 2011 als Nachfolger der Europäische Stabilitätsmechanismus gegründet, um eine Staatsinsolvenz zu vermeiden.

Ursachen

Die Ursachen für die Subprimekrise werden in der Wissenschaft kontrovers diskutiert, wobei meist Bündel unterschiedlicher Ursachen für die Krise benannt werden. Die vom Kongress der Vereinigten Staaten bestellte Financial Crisis Inquiry Commission hat nach einem Verhör von Beteiligten und Sichtung umfangreicher Beweismittel einen Bericht über die Ursachen erstellt.[4] Laut dem Mehrheitsvotum dieser Expertenkommission war in erster Linie die Immobilienblase, begünstigt durch die Niedrigzinspolitik, die laxe Regulierung des Bankensektors sowie die fehlende Regulierung der Schattenbanken ein entscheidender Faktor für Eintritt und das Ausmaß der Krise. Die Ratingagenturen werden als das entscheidende Zahnrad angesehen, welches das Krisenpotential ganz erheblich erhöht hat. Unter Makroökonomen werden zudem u. a. die steigende Ungleichheit der Einkommensverteilung und die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte als strukturelle Ursachen der Krise diskutiert.

Preisblase am US-Immobilienmarkt

Der Case-Shiller National Home Price Index verzeichnete einen sehr starken Anstieg der Immobilienpreise zwischen Ende der 1990er Jahre und dem Höchststand im Jahr 2006. Dies führte zu einer Immobilienblase. Die Finanzakteure übersahen die Preisblase und gingen fälschlich davon aus, dass Immobilienpreise nicht über einen längeren Zeitraum sinken können.[5] Die Hausbesitzerquote war in den Vereinigten Staaten bereits 1997 vor der Immobilienblase mit 65,7 % relativ hoch. Bis 2005 stieg die Quote auf 68,9 %. Die Zahl der Eigenheimbesitzer stieg dabei um 11,5 %. Der Anstieg war am größten im Westen der USA, bei Menschen unter 35 Jahren, bei Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen und bei Hispanics und Schwarzen.[6] Die steigenden Immobilienpreise sorgten dafür, dass selbst Fehlinvestitionen zu keinen größeren Verlusten führten. Deshalb stieg nach und nach die Bereitschaft, immer riskantere Kredite zu vergeben.[7] Nach der über Jahre hinweg stattfindenden Aufweichung der Kreditvergabestandards erfolgte dann nach plötzlich einsetzender Erkenntnis der tatsächlichen Situation die Umkehr, der „Minsky-Moment“, nach dem die Liquidität am Markt versiegte und eine Refinanzierung in vielen Fällen unmöglich wurde.[8]

Carmen Reinhart und Kenneth S. Rogoff sehen gewisse Parallelen zu den Immobilienblasen in Spanien, Großbritannien und Irland. Ihrer Ansicht nach sind in allen Fällen Preisblasen die Ursache gewesen, in deren Folge es zu übermäßiger Schuldenanhäufung kam. Im Falle der Vereinigten Staaten komme noch die unterlassene Regulierung neuartiger Finanzinstitute hinzu, welche die Investitionen in die Preisblase hinein noch vereinfacht hat.[9]
Steigende Einkommensungleichheit

Als eine makroökonomische Ursache wird von mehreren Ökonomen der Anstieg der Einkommensungleichheit in den USA seit Beginn der 1980er-Jahre hervorgehoben.[10][11] Die Stagnation der Einkommen unterer und mittlerer Einkommensgruppen veranlasste diese, ihre Ausgaben durch eine zunehmende Verschuldung zu finanzieren. Die Verschuldung der unteren Einkommensgruppen wurde dabei durch die Deregulierung der Kreditmärkte und durch direkte staatliche Förderung von Wohnungsbaukrediten politisch gefördert.[12][13] Die Subprime-Krise war nach dieser Sichtweise das Ergebnis einer seit längerem bestehenden makroökonomischen Instabilität, hervorgerufen durch die zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen.[14]

Die steigende Verschuldung der privaten Haushalte in den USA musste durch Kredite aus dem Ausland finanziert werden. Außerhalb der USA stieg die Einkommensungleichheit ebenfalls stark (z. B. China, Deutschland), jedoch war hier das Kreditsystem weniger entwickelt oder stärker reguliert, so dass die unteren Einkommensgruppen ihre Ausgaben nicht im selben Ausmaß über Kredite finanzieren konnten wie die Haushalte in den USA.[15] Somit wurden die Ersparnisse der oberen Einkommensgruppen in diesen Ländern auf dem internationalen Kapitalmarkt angelegt und finanzierten so unter anderem die steigende Verschuldung der privaten Haushalte in den USA.[16]
Sparschwemme

Weltweit hohe Ersparnisse suchten nach Rendite auf den Finanzmärkten und führten zu einer (aus heutiger Sicht) Unterschätzung der mit Krediten verbundenen Risiken („saving glut“ oder Sparschwemme).[17]
Niedrige Zinssätze nach dem Ende der Dotcom-Blase

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) stellt in ihrem Jahresbericht vom Juni 2008 fest, dass die Leitzinsen in den fortgeschrittenen Ländern zuletzt ungewöhnlich niedrig waren, da kein Inflationsdruck vorhanden war.[18] Die US-Notenbank Fed betrieb nach der geplatzten Dotcom-Blase eine Niedrigzinspolitik, um die US-Konjunktur zu stimulieren (→ Konjunkturpolitik). Im Juni 2003 wurde die Federal Funds Rate auf 1 % abgesenkt. Als die Konjunktur ab Mitte 2004 wieder gefestigt war, begann die FED die Federal Funds Rate anzuheben. Entgegen der Absicht der FED wirkte sich dies auf die langfristigen Zinsen aber nicht aus.[19]
Chinesische und japanische Währungsmanipulationen

Die niedrigen Zinsen hatten nicht zu einer Abwertung des Dollar geführt, weil die „aufstrebenden Volkswirtschaften“ gegen eine Aufwertung ihrer Währungen durch Lockerung ihrer Geldpolitik intervenierten (Bretton-Woods-II-Regime). China kaufte 2007 460 Milliarden Dollar. Die Währungsreserven Chinas und des Industriestaats Japan, der eine vergleichbare Strategie verfolgte, stiegen somit auf jeweils mindestens 1 Bio. US-Dollar.[19] Um seinen Export zu fördern, hält Japan den Leitzins seit Jahren sehr niedrig, was den Kurs der japanischen Währung niedrig hält. Investoren nutzen dies, um in Japan billige Kredite aufzunehmen und damit in anderen Wirtschaftsräumen Vermögenswerte aufzukaufen.[19] Außerdem investierten die Zentralbanken die durch die Devisenmarktinterventionen entstandenen Währungsreserven in US-Staatsanleihen. Diese Devisenmarktinterventionen haben somit geldpolitische Impulse für ein weltweites Kreditwachstum gesetzt.[20]

In einem Minderheitsvotum sahen 3 der 4 von den Republikanern benannten Sachverständigen für die Financial Crisis Inquiry Commission die große Nachfrage der Chinesen und der Ölstaaten nach amerikanischen Staatsanleihen als einen wesentlichen Grund für die Finanzkrise.[21]
Eigenheimförderung durch die Regierung

Nach dem Minderheitsvotum von einem der vier von den Republikanern benannten Sachverständigen für die Financial Crisis Inquiry Commission seien die Änderungen unter Präsident George H. W. Bush, Bill Clinton und George W. Bush am Community Reinvestment Act sowie die Aufforderungen an Fannie Mae und Freddie Mac, mehr Kredite an Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen zu vergeben, ein wesentlicher Grund für die Subprime-Krise gewesen.[22]

Nach Ansicht der Mehrheit der benannten Sachverständigen seien die politischen Vorgaben an Fannie Mae und Freddie Mac zwar nicht sinnvoll gewesen. Diese seien aber kein wesentlicher Grund für die Subprime-Krise, da die notleidenden Subprime-Kredite ganz überwiegend von Finanzinstitutionen vergeben wurden, die keinen staatlichen Weisungen unterlagen. Die von staatlich finanzierten Kreditbanken wie Fannie Mae und Freddie Mac vergebenen Hypothekenkredite hatten ein deutlich geringeres Ausfallrisiko als die von unabhängigen Banken vergebenen Hypothekenkredite (6,2 % gegenüber 28,3 %).[23] Auch der Community Reinvestment Act in seiner heutigen Fassung könne keinen wesentlichen Beitrag zur Finanzkrise geleistet haben, da nur 6 % der hochverzinslichen Kredite, also der Subprime-Kredite, von Finanzinstitutionen ausgegeben wurden, die der Regulierung durch den Community Reinvestment Act unterlagen. Zudem wurden solche Hypothekenkredite nur halb so oft notleidend wie solche, die nicht dem Community Reinvestment Act unterlagen.[24]
Rolle der Ratingagenturen

Nach Ansicht der Mehrheit der Sachverständigen der Financial Crisis Inquiry Commission haben die Ratingagenturen einen entscheidenden Beitrag zu der Finanzkrise geleistet. Ohne die Top-Ratings hätten die verbrieften Subprime-Kredite nicht verkauft werden können.[25] Joseph Stiglitz bezeichnete die Transformierung von Krediten mit F-Rating in Anlageprodukte mit A-Rating durch die Banken in „Komplizenschaft“ mit den Ratingagenturen als mittelalterliche Alchemie. E-Mails von Angestellten von Standard & Poor’s, die von der Financial Crisis Inquiry Commission ausgewertet wurden, legen nahe, dass zumindest ein Teil der Mitarbeiter die Krise im Voraus kommen sah:[26]

“Let’s hope we are all wealthy and retired by the time this house of cards falters. Surprised)”

„Lasst uns hoffen, dass wir alle reich und im Ruhestand sind, wenn dieses Kartenhaus in sich zusammenfällt. Surprised)“

– E-mail eines Angestellten von Standard & Poor’s (2006)

Kathleen Casey von der United States Securities and Exchange Commission plädierte in ihrer Rede vom 6. Februar 2009 für eine Regulierung der Ratingagenturen mit der Begründung:[27]

“The large rating agencies helped promote the dramatic growth in structured finance over the past decade, and profited immensely by issuing ratings that pleased the investment banks that arranged these pools of securities, but betrayed the trust of investors who were led to believe that investment grade bonds were relatively safe.”

„Die großen Ratingagenturen trugen in der letzten Dekade dazu bei, dass das Volumen strukturierter Anlageprodukte dramatisch anstieg und profitierten immens davon den Investmentbanken mit erfreulichen Ratings zu helfen die Wertpapierpools zu arrangieren. Dabei betrogen sie aber das Vertrauen der Investoren, die davon überzeugt wurden, dass die investment grade Wertpapiere relativ sicher seien.“

Schattenbanken

Die Subprime-Krise hat ca. $7 Billionen Papiervermögen vernichtet, und damit weniger als die Dotcom-Blase, die mehr als $8 Billionen vernichtete. Trotzdem hatte die Finanzkrise ab 2007 sehr viel schwerere Folgen als die Dotcom-Krise.[28] Nach Ansicht der Mehrheit der Sachverständigen der Financial Crisis Inquiry Commission,[29] des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.[30] und der meisten Ökonomen wurden die Auswirkungen des Platzens der Immobilienblase durch eine strukturelle Schwäche des amerikanischen Finanzsystems erheblich verstärkt. Aufgrund von Lücken in der Bankenregulierung konnten z. B. die Subprime-Kredite auf Schattenbanken übertragen und dadurch die Bankenaufsicht umgangen werden. Wären die Subprime-Kredite in den Bankbilanzen geblieben, dann hätten die Banken wegen der Pflicht zur Hinterlegung mit Eigenkapital viel weniger Subprime-Kredite vergeben können und hätten einen höheren Anreiz gehabt, die Bonität der Kreditnehmer strenger zu prüfen.[31] Durch die Übertragung der Subprime-Kredite in Schattenbanken, musste kein Eigenkapital hinterlegt werden, dadurch war ein sehr viel größerer Leverage-Effekt möglich.[32] Anders als normale Banken waren Schattenbanken nicht gezwungen Zahlen zu veröffentlichen, die Rückschlüsse auf ihre Risikopositionen zuließen,[33] ihre Risikopositionen wurden nicht von der Bankaufsicht überwacht, für sie gab es keine Einlagensicherung und die Zentralbank fühlte sich für diese nicht-Banken zunächst nicht als Lender of last resort zuständig. Deshalb kam es bei den Schattenbanken nach Platzen der Immobilienblase zu in einem Bank Run und einer Kreditklemme wie ihn der klassische Bankensektor zuletzt in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 erlebt hatte.[34]

Weiteres dazu im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007

Andy
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