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Das Ricardo-Modell

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Das Ricardo-Modell Empty Das Ricardo-Modell

Beitrag  Andy Mo Okt 26, 2015 10:14 pm

Das Ricardo-Modell (auch Ricardianisches Modell oder Theorie der komparativen Kostenvorteile) nach David Ricardo ist ein vereinfachendes Modell zur Erklärung des Außenhandels zwischen zwei Ländern. Dem Modell liegt dabei die unterschiedliche Arbeitsproduktivität zugrunde, die zu internationalem Handel führt. Aus sogenannten komparativen Kostenvorteilen (von lat.: comparare = vergleichen) entstehen komparative Preisvorteile der Länder zueinander beim betrachteten Produktionsfaktor menschliche Arbeitskraft.[1] Die Grundannahme ist die Existenz unterschiedlicher Arbeitsproduktivitäten und daraus resultierender unterschiedlicher Opportunitätskosten. Die Theorie der komparativen Kostenvorteile stellt insoweit eine Weiterentwicklung der Theorie der absoluten Kostenvorteile von Adam Smith dar.

Entstehungsgeschichte der Theorie

David Ricardo (1772–1823), Engländer und einer der Hauptvertreter der klassischen Nationalökonomie, entstammte einer wohlhabenden portugiesischen Einwandererfamilie. Schon in jungen Jahren erwirtschaftete er jedoch selbst ein beträchtliches Vermögen.

Sein Hauptwerk On the Principles of Political Economy and Taxation (1817), das die Theorie der komparativen Kostenvorteile begründet, entstand vor dem historischen Hintergrund des Wiener Kongresses, der 1815 Europa nach dem Ende der Napoleonischen Kriege neu ordnete und zudem die Kontinentalblockade gegen England endgültig beendete. Mit Ende der Kontinentalblockade blühte der Handel mit England wieder auf. Die britische Regierung sicherte jedoch die heimische Wirtschaft mit Schutzzöllen gegenüber ausländischen Importen ab. Besonders im Bereich der Landwirtschaft, z. B. bei der Einfuhr von Weizen, existierten solche Handelsbeschränkungen (vgl. hierzu Corn Laws).

David Ricardo versuchte daraufhin mittels seiner Theorie der komparativen Vorteile zu belegen, dass diese Importzölle der britischen Wirtschaft letztlich schaden. Er vertrat diese Überzeugung auch gegenüber dem britischen Unterhaus, das die Corn Laws jedoch erst 1846 aufhob.

Zusammenfassend für Ricardos Überzeugung soll folgendes Zitat stehen:

It is quite important to the happiness of mankind that our enjoyments should be increased by the better distribution of labour, by each country producing those commodities for which its situation, its climate, and its other natural or artificial advantages is adapted, and by exchanging them for the commodities of other countries...[2]

Gerhard Bondi übersetzt das in der deutschen Ausgabe des Werkes mit:

Die Vermehrung unserer Annehmlichkeiten durch eine bessere Verteilung der Arbeit, indem jedes Land jene Waren produziert, für die es durch seine Lage, sein Klima sowie durch seine anderen natürlichen oder künstlichen Vorteile geeignet ist und sie gegen die Waren anderer Länder eintauscht, ist, für das Wohl der Menschheit genauso wichtig wie ihre Verwendung.[3]

Weiterhin würdigte Paul Samuelson, Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, einmal die Idee des komparativen Vorteils als das beste ihm bekannte Beispiel eines ökonomischen Prinzips, das bei all seiner unbestreitbaren Wahrheit selbst intelligenten Menschen nicht unmittelbar einleuchtet.[4]
Einordnung in die Wirtschaftswissenschaft

Volkswirtschaftlich betrachtet bildet Ricardos Modell der komparativen Vorteile die theoretische Grundlage für die Erklärung des Außenhandels zwischen den Nationen. Es ist eine einfache und grundlegende Darstellung der Vorteilhaftigkeit von Freihandel für alle beteiligten Nationen. Zudem werden hierbei komparative Preisvorteile auf komparative Kostenvorteile zurückgeführt. Grundlegend für das Entstehen der komparativen Vorteile ist die Existenz unterschiedlicher Opportunitätskosten, die sich wiederum auf verschiedene Arbeitsproduktivitäten zurückführen lassen. Treten Staaten in Handel miteinander, so bestimmten relatives Angebot und relative Nachfrage den Weltmarktpreis, der sich zwischen den jeweiligen Arbeitsproduktivitäten einpendelt.
Grundlegende Annahmen

Folgende grundlegende Annahmen bzw. Vereinfachungen liegen dem Ricardo-Modell zugrunde:

Internationaler Freihandel, der weder durch Zölle noch durch Nichttarifäres Handelshemmnis reglementiert ist.
Eine Welt, die lediglich aus zwei Ländern (In- und Ausland) besteht.
In jedem dieser Länder werden zudem nur zwei Güter produziert (Gut X und Gut Y).
Man betrachtet nur den Produktionsfaktor menschliche Arbeit, wobei Homogenität unterstellt wird. Dies bedeutet, dass alle Menschen alles gleich gut können. (Es herrscht vollkommene intersektorale Mobilität der Arbeitskräfte.)
Die Produktionsfunktion nimmt einen linearen Verlauf. (→ eine lineare Transformationskurve)
Bei konstantem Arbeitsangebot (L) herrscht Vollbeschäftigung. Das Arbeitsangebot kann jedoch in den einzelnen Ländern voneinander abweichen.
Es wird weiterhin eine konstante Arbeitsproduktivität für beide Güter vorausgesetzt. Diese wird durch ihren Kehrwert, den Arbeitskoeffizienten, dargestellt.
Die Arbeitskraft ist zudem nicht über die Landesgrenze hinaus mobil. (Es herrscht vollkommene internationale Immobilität der Arbeitskräfte.)
Es herrscht vollständiger Wettbewerb auf allen Märkten, d. h. Preis = Grenzkosten. Weiterhin wird unterstellt, dass der Lohnsatz in beiden Sektoren eines Landes identisch ist.

Anhand dieser Annahmen lässt sich leicht erkennen, dass das Ricardo-Modell nur einen grundlegenden Anhaltspunkt für die Erklärung des Außenhandels bieten kann. Von daher sind auch viele kritische Ansätze haltlos, da sie die oben genannten Annahmen nicht oder nur teilweise berücksichtigen.
Beschreibung
Kerngedanke: Das Prinzip des komparativen Vorteils
→ Hauptartikel: Komparativer Kostenvorteil

Der Handel zwischen zwei Ländern kann für beide Länder vorteilhaft sein, wenn jedes Land diejenigen Güter exportiert, bei denen es über einen komparativen Vorteil verfügt.[5]

Diese zentrale Aussage spiegelt die Bedeutung des komparativen Vorteils wider, auf dem das Ricardo-Modell beruht. Der komparative Vorteil entsteht durch unterschiedliche Opportunitätskosten bei der Herstellung der Güter in dem produzierenden Land, d. h. die Kosten des Verzichts auf das eine Gut bei der Produktion des anderen sind niedriger als im zweiten Land.

Dies ist wiederum auf unterschiedliche Arbeitsproduktivitäten in den beteiligten Ländern zurückzuführen. Unterschiedliche Arbeitsproduktivitäten resultieren bspw. aus verschiedenen klimatischen oder historischen Gegebenheiten.

Unwesentlich sind somit absolute Kostenvorteile, was zudem begründet, warum auch zwei wirtschaftliche völlig verschieden entwickelte Länder miteinander Handel treiben werden. Dies wäre bspw. auf den Handel zwischen einer Industrienation und einem sog. „Dritte Welt“-Land anwendbar. Wobei auch das „Dritte-Welt“-Land trotz eventuell viel höherer absoluter Produktionskosten sich dennoch am Welthandel beteiligen kann, indem es nämlich seine Arbeitskräfte effizient einsetzt.

Es tritt also in den einzelnen Ländern eine Spezialisierung auf die Produktion des Gutes ein, bei dem man über einen komparativen Vorteil verfügt. Das jeweils andere Gut wird demnach nicht mehr produziert, sondern importiert.

Durch die effiziente Nutzung des Produktionsfaktors Arbeit kann letztlich also mehr produziert werden. Zudem erzielen die beteiligten Staaten Außenhandelsgewinne durch den Export, des von ihnen produzierten Gutes. Dies führt wiederum dazu, dass auch mehr von dem nicht produzierten Gut konsumiert werden kann (durch Import). Der Wohlstand der Länder steigt demnach.

Das Einfaktormodell der Volkswirtschaft

Das Ricardo-Modell 667px-Transformationskurve-inland.svg
Die Transformationskurve von Inland

Im ersten Schritt geht man davon aus, dass es nur das Inland gibt. Dieses produziert zwei Güter. Die Arbeitskraft ist dabei der einzige Produktionsfaktor. Aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten werden unterschiedlich viele Arbeitsstunden für die Produktion einer Mengeneinheit des jeweiligen Gutes benötigt. Man definiert dieses Input/Output-Verhältnis als Arbeitskoeffizient.

Da die Produktionsmöglichkeiten eines Landes durch das beschränkte Angebot an Arbeitskräften begrenzt sind, ist es demnach nur möglich eine bestimmte Menge an Gütern zu produzieren. Man stellt diese maximalen Produktionsmöglichkeiten anhand der Transformationskurve dar, wobei ihre Steigung den Opportunitätskosten entspricht (auch Grenzrate der Transformation genannt). Die Grenzrate der Transformation gibt also die Menge des Verzichts wieder, welche bei der Produktion eines zusätzlichen anderen Gutes in Kauf genommen werden muss. Das negative Vorzeichen wird dabei ignoriert.

Um die tatsächliche Produktionsmenge zu ermitteln, ist es wichtig zu berücksichtigen, dass der Lohnsatz in beiden Branchen gleich ist. Ansonsten würden die Arbeiter bevorzugt in der Branche mit den höheren Löhnen arbeiten. Die Produktion des anderen Gutes würde dadurch vernachlässigt.

Geht man weiterhin davon aus, dass der Preis der Güter nur durch ihre Kosten bestimmt ist, so lässt sich feststellen, dass allein bei Gleichheit des Preisverhältnisses (vgl. relativer Preis) und des Arbeitseinsatzverhältnisses auch beide Güter tatsächlich produziert werden. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass ohne Außenhandel der relative Preis gleich dem relativen Arbeitskoeffizienten ist.[6]

Weiteres dazu im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ricardo-Modell
Andy
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